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Hallo,

hier in der Plauderecke würde ich einfach Mal gerne drauf los plaudern. Es geht um ein Thema, das für mich gerade aktuell ist: Bewerbungen. Wie jedes Jahr um diese Zeit häufen sich wieder die Nachrichten/Zeitungsartikel/Radiosendungen zum Thema (unbesetzte) Ausbildungsplätze und Firmen die einfach keinen passenden Bewerber finden. Die Meisten würden schon bei der Bewerbung scheitern.

Ich erlebe aktuell genau das umgekehrte Bild. Auf der Suche nach Weiterbildungsmöglichkeiten durchforste ich Zeitungen und Jobbörsen und muss feststellen, dass viele Firmen ihre Hausaufgaben nicht gemacht habe. Stellenausschreibungen sind voller Rechtschreib- und Grammatikfehler, teilweise sind die eigenen Adressen oder Telefonnummern falsch geschrieben, Links zu Internet- und Onlinebewerbungsseiten führen ins leere. Telefonische Ansprechpartner sind nicht zu erreichen. Bei etlichen kann man mit jedem Wort lesen, wie lustlos die schreibende Person gewesen sein muss.
Vielen Firmen ist es nicht möglich, den Eingang der Bewerbung mit zwei Sätzen zu bestätigen. Im Zeitalter, in der Online Bewerbungen von immer mehr Firmen präferiert werden, sollte das eigentlich keinen großen Aufwand darstellen. Von 50% der Firmen hört man nie wieder etwas, weder Zu- noch Absage.

Den Vogel abgeschossen hat eine Firma, die telefonisch am Tag des Bewerbungsgesprächs selbiges vorschoben hat, da der Personaler krank geworden sei. Man wolle einen neuen Termin vereinbaren, sobald er wieder gesund sei. Am nächsten Tag lag eine Absage im Briefkasten. Respekt gegenüber dem Bewerber scheint ein Fremdwort zu sein.

Das wirft bei mir die Frage auf, warum Ansprüche an die Bewerber gestellt werden, die die Firmen selbst nicht erfüllen? Ich denke da vor allem an die ganzen Mädels und Jungs, die momentan Bewerbung über Bewerbung auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz abschicken. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich im Abitur jeden Tag erwartungsvoll in den Briefkasten geguckt habe, in Erwartung einer Zu- oder Absage. Auf einige warte ich fast 10 Jahre später immer noch

03.02.2017 17:14 • 05.05.2017 #1


13 Antworten ↓


Stimmt, das fand ich auch merkwürdig, als ich mit meinen Kindern Bewerbungen geschrieben habe. Früher, als man noch Bewerbungsunterlagen per Post geschickt hat, kamen die immer irgendwann mit einer Absage zurück. Jetzt, wo es sehr viel einfacher und billiger wäre, abzusagen, wird komischerweise kaum noch abgesagt.

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Bewerbung-Firmen erfüllen die eigenen Erwartungen nicht

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Das lässt mittlerweile leider sehr zu wünschen übrig. Ich kann auch überhaupt nicht nachvollziehen, warum es nicht möglich ist einen Dreizeiler aufzusetzen und diesen dann zu verschicken. Dieser muss ja noch nicht Mal groß induviduell angepasst werden, allein Name und (Ausbildungs-)Beruf ändern sich. Alles andere ist Copy-Paste und kann vorgefertigt irgendwo rumliegen.

Die befähigung vieler personaler lässt immer mehr zu wünschen übrig. Oft haben die gar keine Ahnung worauf es fürceine ausgeschriebene stelle ankommt. An manieren fehlt es auch immer öfter. Paradebeispiel personaler kommt zu spät zum Gespräch. Als bewerber biste bei so was raus.

Das es nicht gerade von Anstand zeugt kann ich nur bestätigen, aber sind denn die Firmen gesetzlich verpflichtet eine Absage in irgendeiner Form mitzuteilen?
Würde ich doch auch nicht machen wenn ich einen Betrieb hätte mit 20 Mann und ich bekomme im Jahr 500 Bewerbungen und muss 499 davon Absagern und einen davon nehme ich vielleicht.

499 Briefe verschicken Unkosten haben und die Zeit die mein Arbeiter für diese Arbeiten aufbringen muss, spar ich mir lieber

*alle Zahlen und Bespiele rein Fiktional

Gruß Tiberias

Diese Dinge kenne ich auch noch zu gut von Stellenanzeigen. Sehr unprofessionell, aber allgemein kommt es mir schon seit längerer Zeit vor, das bei uns die Deutsche Sprache und Schrift immer mehr verkümmert. Leute schreiben ohne Punkt und Komma, immer mehr Anglizismen/Denglisch (mein Dauerfeind: Coffee to go/Kaffee to go; Deppenleerzeichen mag Ich auch ganz besonders, z.B. Fußball Experte). Ein stetiger kultureller Verfall und Produkt der US-Amerikaniserung. Ich gebe zu, das ich ein Korinthenkacker bin, aber wenn man wirklich keine Texte schreiben kann, dann soll man es andere Leute machen lassen - gerade als Firmenchef.

Naja, immerhin gibt es seit ein paar Wochen offiziell ein großgeschriebenes scharfes S. Das wurde auch mal Zeit.

Absagen würde Ich als Chef auch nicht senden, würde aber fairerweise vorher darauf hinweisen. Einen Hinweis habe Ich bisher aber niiiiieeee gesehen. Vielleicht aus Gründen des Rufs, weil der gemeine Pöbel dann denken könnte, das es unanständig oder unseriös ist.

Zitat von Tiberias:
Das es nicht gerade von Anstand zeugt kann ich nur bestätigen, aber sind denn die Firmen gesetzlich verpflichtet eine Absage in irgendeiner Form mitzuteilen?
Würde ich doch auch nicht machen wenn ich einen Betrieb hätte mit 20 Mann und ich bekomme im Jahr 500 Bewerbungen und muss 499 davon Absagern und einen davon nehme ich vielleicht.

499 Briefe verschicken Unkosten haben und die Zeit die mein Arbeiter für diese Arbeiten aufbringen muss, spar ich mir lieber

*alle Zahlen und Bespiele rein Fiktional

Gruß Tiberias

Es wird sich ja so oder so jemand mit den Bewerbungen befassen müssen. Die 30 Sekunden Mehraufwand für einen Absagenvordruck sollte man da meiner Meinung nach in Kauf nehmen. Natürlich sind das bei dir rein fiktive Zahlen, aber in der Realtität sind die seltensten Bewerbungen Initiativbewerbungen. Um Bewerbungen zu erhalten, muss man als Unternehmen schon irgendwo inserieren, sei es Tageszeitung oder Internet. Dementsprechend sind diese Anzeigen zeitlich begrenzt (sofern man sich im Internet um die Löschung kümmert) und es wird sich nur eine absehbare Zahl an Bewerbern melden.
Oder man macht es wie von Veritas beschrieben und schreibt direkt als vermerkt dazu, dass keine Absagen verschickt werden. Wobei ich auch das wieder situationsabhängig finde. Jobs, bei denen der Bewerbung ein Portfolio angehängt werden muss, sind durchaus etwas teurer und sollten dann auch zurückgeschickt werden.

Zitat von xoxoxoxo:
Zitat von Tiberias:
Das es nicht gerade von Anstand zeugt kann ich nur bestätigen, aber sind denn die Firmen gesetzlich verpflichtet eine Absage in irgendeiner Form mitzuteilen?
Würde ich doch auch nicht machen wenn ich einen Betrieb hätte mit 20 Mann und ich bekomme im Jahr 500 Bewerbungen und muss 499 davon Absagern und einen davon nehme ich vielleicht.

499 Briefe verschicken Unkosten haben und die Zeit die mein Arbeiter für diese Arbeiten aufbringen muss, spar ich mir lieber

*alle Zahlen und Bespiele rein Fiktional

Gruß Tiberias

Es wird sich ja so oder so jemand mit den Bewerbungen befassen müssen. Die 30 Sekunden Mehraufwand für einen Absagenvordruck sollte man da meiner Meinung nach in Kauf nehmen. Natürlich sind das bei dir rein fiktive Zahlen, aber in der Realtität sind die seltensten Bewerbungen Initiativbewerbungen. Um Bewerbungen zu erhalten, muss man als Unternehmen schon irgendwo inserieren, sei es Tageszeitung oder Internet. Dementsprechend sind diese Anzeigen zeitlich begrenzt (sofern man sich im Internet um die Löschung kümmert) und es wird sich nur eine absehbare Zahl an Bewerbern melden.
Oder man macht es wie von Veritas beschrieben und schreibt direkt als vermerkt dazu, dass keine Absagen verschickt werden. Wobei ich auch das wieder situationsabhängig finde. Jobs, bei denen der Bewerbung ein Portfolio angehängt werden muss, sind durchaus etwas teurer und sollten dann auch zurückgeschickt werden.


Naja ist halt immer so wie überall die Menge macht den unterschied. In Manager Etagen werden Bewerbungen bestimmt zurück geschickt, für den einfachen Handwerkerausbildung Stelle sieht es da schon anders aus

Gruß Tiberias

Alter Schwede, ist das schlecht (Becker): https://www.jobevolution.de/ausbildung/ ... ei/336077/


die firma schickt keine absagen und der bewerber sitzt zuhause und wartet und wartet?
ich als bewerber mach mir doch auch die mühe und mach die bewerbung mit mappe fertig und verschick sie.

Es gibt übrigens auch Webseiten wie z.B. https://www.kununu.com/
Hier werden die Arbeitgeber beurteilt, und zwar nicht nur von den Arbeitnehmern, sondern auch von Bewerbern und Azubis !

Mir ist es auch schon passiert, daß sich eine Firma 4 Monate nicht gemeldet hat. Dann haben sie plötzlich angerufen und gefragt, ob ich für den nächsten Tag zu einem Einstellungs-Gespräch (! also kein Vorstellungsgespräch) kommen könnte. Auf meine Frage, wie sie denn auf die Idee kämen, daß ich 4 Monate später immer noch Interesse hätte, kam nur die lapidare Antwort Aber SIE haben sich doch bei UNS beworben ?.
Ich habe denen dann ganz freundlich erklärt, daß man am Umgang mit den Bewerbern ja auch ablesen kann, welche Meinung die Firma zu den eigenen Angestellten hätte und daß sie dabei ein wirklich erbärmliches Bild abgeben würden. Lustigerweise hat mir die Dame am Telefon zugestimmt.

Kurz : wenn euch eine Firma so behandelt, dann seid froh, daß ihr da nicht arbeiten müsst !

Gestern war bei uns in der Zeitung ein Bericht über eine Befragung unter Arbeitslosen: Über 40% bekommen nie oder selten eine Antwort auf ihre Bewerbungen. Wenn es doch einmal zu einem Bewerbungsgespräch kommt, fühlen sich viele herablassend behandelt, wie bloße Bittsteller, die keine eigenen Wünsche und Erwartungen an den Job haben dürfen.

Wenn ein Unternehmen heute gute Leute einstellt, geschieht das häufig nicht wegen HR, sondern trotz HR
http://app.wiwo.de/erfolg/unternehmensf ... 36052.html

Die Betriebe schreiben auch vielfach ihre Ausschreibungen schlecht. Die sind oft viel zu sehr geschmückt mir nichts sagenden buzzwords.
https://www.google.de/amp/s/amp.focus.d ... 59304.html

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