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Hotin
Zitat:
In einer Beziehung ist es für mich völlig normal, dass man sich gegenseitig Halt gibt wenn es erforderlich ist.


Sehe ich genauso. Nur was ist, wenn die Partner unterschiedlich stark in ihre
Psyche sind? Dies kommt sehr häufig vor.
Zitat:
Trennungen passieren meiner Meinung viel zu häufig. Eine Partnerschaft sollte doch mehr bedeuten als sich
nur über einen gewissen Lebensabschnitt nah zu sein.


Sehe ich auch so. Trennungen erfolgen häufig, weil mindestens ein Partner nicht in der Lage ist, sich auf
Gemeinsamkeiten einzustellen.
Zitat:
Es nervt und macht mich sogar sauer.. Es gibt keinen Grund Angst zu haben.


Bei wem gibt es keinen Grund? Dein Partner hat schwerwiegende Gründe, die in seiner Betrachtung des Lebens,
also seiner Lebensanschauung liegen. Oder auch in den Erfahrungen, die er bisher gemacht hat.
Zitat:
Aber grenzt es nicht auch an Respektlosigkeit, wenn Betroffene zurückschrecken weil sie geliebt
werden und denjenigen einfach zurücklassen?


Vielleicht ist es genau das Gegenteil. Möglicherweise hat er zu viel Respekt davor, in einer Beziehung mit
einer Frau an die Wand gedrückt zu werden, die so klar und stark argumentiert wie Du.
So etwas kann auch Angst machen.
Zitat:
Ist 'geliebt zu werden' nicht eigentlich das was ein Mensch will?!


Ja, aber es ist nicht das Wichtigste, weil Liebe eine eher einseitige Erklärung darstellt. Wichtiger erscheint mir,
von einem Partner zu erfahren, dass er oder sie mich so akzeptiert, wie ich bin.
Dies ist geringfügig etwas anderes, als das, was allgemein unter Liebe verstanden wird.
Zitat:
Ich bin nicht sauer auf ihn sondern auf die Situation. Denn sie zwingt mich in eine Lage in der ich nicht handeln kann.


Du kannst jederzeit handeln. Du bist völlig frei in Deiner Entscheidung. Nur scheinbar möchtest Du nicht handeln,
weil Du dann nicht das bekommst, was Du Dir als ideales Bild vorstellst. Kann das sein?

Bernhard

15.07.2017 09:40 • x 2 #21


Icefalki
Kann er auch nicht. Und deshalb geht es nur um dich. Du schreibst hier mit Menschen, die viel Therapiearbeit hinter sich gebracht haben, und eines gelernt haben. Nur wir selbst können Veränderungen bewirken. Probleme nimmt uns kein anderer ab. Auch die Sichtweisen, wie man zum Ergebnis kommt, sind unterschiedlich.

Wenn ich nicht Willens bin, oder nicht in der Lage, mich meinen Ängsten zu stellen, oder mich damit zu konfrontieren, ändert sich nichts. Status quo bleibt logischerweise erhalten.

Jetzt zu dir., was sagt es über dich aus, eine Liebe zu einem Menschen aufrecht zu erhalten, der dir, warum auch immer, nicht das geben kann, was du dir wünscht. Wie gesagt, es geht hier nur um dich. Ängste deines Partners scheinen für ihn nicht so schlimm zu sein, dass er was ändern möchte. Sonst würde er hier schreiben, oder mit aller Macht an sich arbeiten.

Also sind es deine Ängste, die du zum Ausdruck bringt. Ein Bindungsphobiker kann dir auch nur seine eigenen Ängste schildern, die du bei deinem Partner wahrnimmst. Nur, was bringt es dir? Verständnis, vielleicht, nur was wird aus dir?

Der einzige Mensch, der was verändern kann, ist man selbst. Oder man bleibt in der Situation, weil Veränderung schlimmer wäre, als der jetzige Zustand. Und auch das wiederum entscheidet man selbst.

Eigentlich ist diese Erkenntnis der Schlüssel zu allem. Stell dir dir Frage nach dem Warum du was tust und ob dir dieses Leben so gefällt. Wenn nicht, verändern es, dass es dir wieder gefällt.

Diese Worte tun weh. Denn eigentlich sollte sich ja dein Partner verändern. Diese blöde Angst ablegen und alles ist für dich gut. Jetzt hab ich den Spiess rumgedreht und frage dich, warum änderst du dich nicht und akzeptierst seine Problematik, oder beginnst dein Leben zu leben, das für dich ok ist..

Verstehst du, was ich meine? Dein Problem, deine Entscheidung.

15.07.2017 09:47 • x 3 #22


A


Partnerin eines Bindungsphobikers sucht Rat

x 3


Aedan
Naja den Spieß hast du damit nicht umgedreht.. Denn er ist mein Partner und seine Probleme sind auch meine. Ich betrachte es nicht separat sondern suche eine Lösung für UNS.

Meine Angst ist es ihn mit seiner Angst zurückzulassen.
Er sieht diese Situation nicht als seine Angst weil er nicht mit psychischen Problemen in Zusammenhang gebracht werden möchte. Deshalb haben wir auch noch nicht auf psychologische Hilfe zurückgreifen können.

Wir trennten uns damals aus einem völlig anderen Grund. Erst jetzt zu diesem Zeitpunkt sind mir Verhaltensweisen aufgefallen die ich vorher vielleicht nicht bemerkte.

Es hat meiner Meinung auch nichts damit zu tun dass ich ihn nur will weil er nicht will.. entschuldige aber das halte ich für Unsinn.
Wir kennen uns seit Jahren und auch während wir sehr gut befreundet waren hat es mir immer sehr gefallen was für ein sanftes Wesen er hat. Darum habe ich ihn so schätzen und lieben gelernt!

Ich suche eine Lösung für uns BEIDE mit der wir leben können OHNE das einer von uns beiden zurückstecken muss.

Es ist leicht gesagt wenn dir nicht pasSt dann geh aber das ändert nichts daran, daß man diesen Menschen nicht aus seinem Leben 'verbannen' möchte.

15.07.2017 10:09 • x 1 #23


Icefalki
Ist mir schon klar. Aber
Zitat von Aedan:
Er sieht diese Situation nicht als seine Angst weil er nicht mit psychischen Problemen in Zusammenhang gebracht werden möchte. Deshalb haben wir auch noch nicht auf psychologische Hilfe zurückgreifen können.

hier hast du doch dein Problem. Er hat doch keines. Und ich hab auch nix von gehen geschrieben. Es liegt ganz allein bei dir, wie du damit umgehen möchtest.

Ich komm immer wieder auf dich zurück. Um dein Problem zu lösen, soll er sich ändern. Nur, er empfindet das nicht so.. Ergo, hängst du in den Seilen.

Versteh mich nicht falsch. Ich weiss schon, was du meinst und du dir wünscht. Nur, das Leben funktioniert leider nicht so. Musste ich auch erkennen. Drum schreib ich dir meine Erkenntnisse. Mehr ist das nicht.
Du kannst tun und lassen, hast die freie Entscheidung und lebst dann damit..

Weisst du, wenn man Worte der Erkenntnis von ehemals selbst Betroffenen liest, klingen die erstmals hart. Aber wenn du dich selbst mal mit *beep* Tatsachen konfrontieren musst, bleibt nicht mehr viel übrig.

Im Prinzip geht es doch darum, kannst du mit einem Partner glücklich werden, der nunmal Probleme mit sich hat, und diese nicht sehen möchte. Ich kann dir das nicht beantworten. Deine Überlegung. Und wieder sind wir bei dir.

15.07.2017 10:30 • x 3 #24


Aedan
Ich weiß, dass es mich nicht glücklich macht zwischen Nähe und Distanz zu pendeln, es würde mich jedoch auch unglücklich machen, einen Weg ohne ihn zu wählen.

Er sieht sein Problem vielleicht nicht, aber ich weiß dass er niemals irgendwo ankommen kann, wenn alles bleibt wie es ist. Ich vergleiche ihn gern mit einem Boot ohne Anker. Ich wünsche mir mehr für ihn als uferloses herumtreiben.
Er ist wirklich eine ganz tolle Person mit vielen ehrenwerten Überzeugungen und Vorstellungen.

Ich will ihn so nicht zurücklassen.

Und natürlich schmerzt der Gedanke, dass der Wunsch auf ein harmonisches Zusammensein so nicht funktionieren kann.

Es geht übrigens auch nicht darum das ich ihn verändern möchte. Wie ich am Anfang dieses Themas schrieb, suche ich nach Rat wie ich ihn unterstützen kann.

Danke für eure Antworten
Auch wenn ich mich immer noch mit meinen Gedanken im Kreis drehe, habt ihr mir auf der Gedankenfahrt geholfen

15.07.2017 10:46 • x 3 #25


Hotin
Hallo Aedan,

diese drei Sätze hattest Du geschrieben.
Zitat:
Ich weiß nicht wie weit ich meine Vorstellungen verrücken/verändern kann um ihm entgegen zu kommen und
mir dennoch treu bleiben zu können.
Ich bin mir nicht sicher welche Interessen ich zur Zeit stärker vertrete.. Aber ich spüre, dass mein Selbstschutz
beginnt zu wachsen, ich ziehe mich mehr zurück obwohl ich eigentlich gern einfach nur mit ihm zusammen sein möchte


Kannst Du Dir vorstellen, dass Dein Partner möglicherweise genau das Gleiche denkt, wie Du?

Ich weiß nicht wie weit ich meine Vorstellungen verrücken/verändern kann um ihr entgegen zu kommen und
mir dennoch treu bleiben zu können.
Ich bin mir nicht sicher welche Interessen ich zur Zeit stärker vertrete.. Aber ich spüre, dass mein Selbstschutz
beginnt zu wachsen, ich ziehe mich mehr zurück obwohl ich eigentlich gern einfach nur mit ihr zusammen sein möchte

Wie löst man so etwas dann?

Bernhard

16.07.2017 00:44 • #26


H
Hallo Aedan,
werde Dir bewusst was Du willst und schau ob das mit dem überein stimmt was Dein Partner will.
Da hilft machmal eine List Vorteile/Nachteile oder Positiv/Negativ. Dann schau Dir die Liste an. Kannst du mit den Nachteilen/Negativen gut leben ( du kannst dich damit rangieren ) oder nicht. Und damit kennst du die Antwort.
Mit dem Helfen ist es immer so eine Sache. Du kannst für keinen auf die Toilette gehen, dass muss jeder selber tun. So ist es auch bei solch einer Geschichte. Wenn derjenige, den es betrifft, sich nicht auf den Weg macht, um eine Veränderung herbei zuführen, dann kann es jemand anderes schwer bis garnicht.
Denk mal darüber nach.
LG

21.07.2017 19:08 • x 1 #27


FeuerWasser
Ich habe mir die Fragestellung und alle Kommentare durchgelesen. An manchen Stellen musste ich echt schlucken.

Liebe Fragestellerin:

Du möchtest eine enge Verbindung mit einem Menschen eingehen der scheinbar andere Pläne und Gedanken hat als du. Mir scheint er ist geerdeter und möchte erstmal schaun wie sich die Beziehung, im zweiten Anlauf entwickelt. Die ersten zwei Jahre Beziehung klappten schon nicht und jetzt bei einem neuerlichen Versuch redest du schon vom Hauskauf. Da muss man kein Bindungsphobiker sein, dass einem bei der Erwartungshaltung die Angst in die Hose kriecht.

Du schreibst, du suchst nach Rat wie du ihn unterstützen kannst. Möchte er das denn überhaupt, von dir unterstützt werden? So wie ich das lese, sieht er kein Problem. Du redest immerzu im Wir, selbst: Deshalb haben wir auch noch nicht auf psychologische Hilfe zurückgreifen können. ER muss auf psychotherapeutische Hilfe zurückgreifen sofern ER bei sich ein Problem sieht, etwas verändern möchte und für Therapie offen ist.
Du machst auf mich den Eindruck, als wärst du eine sehr fordernde, übergriffige Person die gerne das Ruder an sich nimmt.

Es bleibt auch weiter offen ob es tatsächlich ein Problem gibt oder ob du ihm Bindungsängste attestierst weil er nicht im Laufschritt mithält.

Zitat:
Ich will nicht ständig aufpassen was ich sage oder mache aus Angst er könnte darin eine feste Zukunftsplanung erkennen.

Zitat:
das und das Datum eignet sich super als Verlo ungsdatum, leicht zu merken

Ist ein gewollter Hauskauf keine feste Zukunftsplanung? Ich finde das sind schon große Schritte und weitreichende Entscheidungen. Ich würde das an seiner Stelle auch nicht wollen wenn die Beziehung vorher schon nicht klappte und jetzt so ein Affenzahn vorgelegt wird in der Kürze der Zeit. Ich muss dir ganz ehrlich sagen, was du alles schreibst, löst bei mir als Leser schon ein Unbehagen aus und ich habe keinerlei Bindungsängste.

Offenbar habt ihr unterschiedliche Lebensplanungen. Du schreibst nichts zu den Trennungsgründen beim ersten Versuch. Was hat sich in der Zeit verändert? Was wurde innerhalb eines Jahres um so vieles besser? Ich würde dir anraten deutlich vom Gaspedal runter zu gehen, mit ihm eine Augenhöhe zu finden, seine Entscheidungen zu respektieren und du auch auf ihn zugehst und nicht nur erwartest, dass er sich deinem Tempo anpasst.

26.07.2017 14:04 • #28





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