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Hallo!

Ich bin 25 Jahre und habe so fast jede Magenkrankheit, die man sich nicht wünscht.
Als Jugendliche hatte ich wohl den besten Magen den es gab. Der hat alles vertragen und Übelkeit war ein Fremdwort. Mit 17 ging es dann bei mir los, dass mir ab und zu schlecht wurde. Die Abstände zwischen der Übelkeit wurden immer geringer, sodass ich zum Arzt gegangen bin. Dieser hat mir dann Omeprazol (ne 7er Packung) gegeben welche ich dann auch jeden Tag einnahm und ne ganze Weile ohne Übelkeit hinkam. Aber auch da wurden die Abstände bei der Übelkeit immer kürzer, sodass ich Raniditin als Dauermedikament bekam und später zu meiner ersten Magenspiegelung durfte. Da wurde dann die Refluxkrankheit festgestellt. Mit 19, kurz vor Beginn meiner Lehre, hat sich der ganze Mist wieder verschlimmert, sodass iche in stärkeres Medikament, Cimitidin, verschrieben bekam. Zwischendurch hatte ich übrigens meine 2. Magenspiegelung wieder mit dem Resultat der Refluxkrankheit. Damit kam ich 3 Jahre gut über die Runden. Nach Abschluss meiner Prüfung hatte ich erneut mit Übelkeit in sämtlichen Situationen zu kämpfen (vermutlich war der Auslöser Stress), am besten ging es mir natürlich zu Hause. Ich war jede Woche beim Arzt da es mir nicht besser ging und meine Ärztin auch keine richtige Lösung gefunden hatte. Am Ende hatte sie mir zwar das richtige Medikament verschrieben gehabt, aber in einer zu geringen Dosis (10 mg eines Säurehemmers). Ich habe mich mehrere Monate zu Hause verkrochen, weil ich mit dieser Situation nicht umgehen konnte. Als sie mir dann endlich Famobeta 40 mg verschrieben hatte, ging es wieder aufwärts mit mir. Dadurch meine Ärztin dann in den Ruhestand ist, bin ich zu einem neuen Arzt gegangen, der ebenfalls diese Krankheit hat und auch meines Erachtens kompetenter ist. Dieser riet mir ab, jeden Tag eine Tablette zu nehmen, da die 40 mg schon die höchste Dosis ist und man mir nicht mehr helfen könnte, wenn ich bspw. mal ein Magengeschwür habe. Ich hab die Tablettendosis halbiert und komme seither einigermaßen gut damit zurecht. Mein Arzt hat mich auch vorsorglich nocheinmal zu einer Magenspiegelung geschickt (weils Spaß macht... ), die diesmal bei einem anderen Arzt durchgeführt wurde. Dieser stellte die Refluxkrankheit nicht fest, dafür chronische Gastritis, einen schlimmen Hakenmagen und ein paar Polypen hat er mir auch entfernt. Als ich ihn fragte, wie man mir helfen kann, sagte er nur: Stress vermeiden und etwas abnehmen. Habe mich da schon leicht verarscht gefühlt. Letztes Jahr auf meiner alten Arbeit (im häßlichen Callcenter), ist mir dann öfters mal meine Nahrung wieder hochgeschossen, zum Glück kam sie nicht ganz raus. Als ich dann noch einen Zweitjob (im Büro)angenommen hab und im Callcenter auf Teilzeit runter bin, nahm das Unheil erneut seinen Lauf. Ich hatte wieder mit Übelkeit zu kämpfen. Den Job im Büro auf Vollzeit bekam ich dann schneller als erwartet, nur war ich nicht in der Lage, großartig was auf Arbeit zu essen. Selbst zu Hause war dies einige Zeit nicht richtig möglich. Ich konnte nicht mehr mit gesättigten Magen unter Leute gehen und auch normale alltägliche Dinge wie den Einkauf erledigen, sind mir äußerst schwer gefallen. Selbst auf leeren Magen wurde es mir frühs im Einkaufscenter teilweise übel. Ich hab dann auf schnelle Art und Weise fast 10 kg verloren, da einerseits die Übelkeit da war und andererseits so ein Druckgefühl im Magen war, als ob ich 2 Backsteine verschluckt hätte. Ich habe erneut meinen Arzt aufgesucht, der bei mir den Reizmagen diagnostiziert hat. Eine Krankheit kommt bei mir selten alleine. Er wollte mich wieder zu einer Magenspiegelung schicken, aber das habe ich erstmal dankend abgelehnt. Bin bei sowas immer ein Weichei. Seither versuche ich von alleine das Beste aus meinem Leben zu machen, weil es anscheinend für einen Reizmagen kombiniert mit dem anderen Mist, keine richtige Hilfe gibt. Ich kann wieder relativ normal essen. Einkaufen unter andere Dinge erledige ich nachwievor auf leeren Magen, weil ich sonst Angst habe, in den Laden zu brechen. Ich kann mich auch wunderbar innerlich hochpuschen, sodass mir wirklich schlecht wird. Nun habe ich das Problem, dass mich meine neuen Arbeitgeber teilweise im Außendienst einsetzen. Vor 2 Monaten musste ich mit meinem Betriebsleiter nach Mönchengladbach fahren. Ich hatte ca. 4 Stunden Fahrt vor mir, wo ich nichts gegessen habe. Total wacklig bin ich beim Firmenbesuch aus dem Auto ausgestiegen und kaum war ich im Gebäude, wurde es mir schlecht. Zum Glück war das Gespräch in der Nähe eines WCs womit ich meine Nerven etwas besänftigen durfte. Auf der Heimfahrt habe ich es geschafft, nen halben Zwieback zu essen, wobei ich schon wieder mir Übelkeit zu kämpfen hatte. Letzten Monat musste ich nach Düsseldorf. Dort haben wir ein großes Firmengelände besichtigt, wo ich beinahe eingeschlafen wäre und auch nur noch wacklig auf den Beinen gewatschelt bin. Die Übelkeit, bis auf einmal, blieb mir weitgehend erspart. Wir musste dann noch mit dem Kunden griechisch essen fahren, wo ich meine erste Nahrung in Form von wasser zu mir nahm. Mein Betriebsleiter weiß Bescheid mit meiner Krankheit, macht aber noch solche scherze, dass ich mein Leben nicht richtig genieße und ich bald total abgemagert bin. Ha ha. als ob ich mir das ausgesucht hätte. Nach dieser Dienstreise, also nach 13 Stunden unterwegs sein, habe ich meine erste Nahrung zu Hause zu mir genommen. Dementsprechend schlecht ging es mir auch. Tja und seit gestern weiß ich, das ich morgen mit zu der Hannovermesse fahren muss. Seit dem geht es mir schon richtig schlecht, ich friere/zitter nur noch und habe Magenkrämpfe. Dort sitze ich ja nicht die ganze Zeit, sondern laufe nur rum, was wieder Energie kostet, die ich durch Nahrung nicht aufnehmen kann und werde. Hinzu kommen wieder 7 Stunden Autofahrt wo ich auch nichts essen kann, da die unbequeme Sitzlage auf meinen Magen drückt und ich nicht meine Bäuerchen zum Druckabbau machen kann. Es macht mich total fertig wenn ich an morgen denke, da keiner Verständnis dafür hat. Ich kriege nur als Antwort, dass es mein Job seie. Wohlgemerkt, mache ich den Verkauf nur nebenbei und Ahnung habe ich auch nicht wirklich von der Metallbranche, weswegen ich auf der messe es nur dumm und schweigend neben meinem Betriebsleiter stehen würde. Ich hab mit meinem Vater, der auch in der Firma arbeitet, gesprochen, damit er ein Wort für mich einlegt, aber das tut er auch nicht, weil er das mit meinem Magen auch eher als lächerlich betrachtet und mich teilweise als Simulant hinstellt und dass ich nur spinnen würde. Vorhin habe ich ihn mitgeteilt, dass ich heute mit den großen Geschäftsführer über meine Probleme reden werde und da bekam ich nur als Antwort, dass wenn ich das tue, gleich mit einer Kündigung rechnen kann. Ich weiß nicht inwiefern mein Vater übertrieben hat, aber meinen Chef traue ich auch einiges zu, somal wir durch die wirtschaftliche Lage auch schon 2 Mitarbeiter entlassen mussten und auch keine Besserung in Sicht ist. Ich könnte nur noch heulen.
Die einzige Person, die mich versteht und es nachvollziehen kann, ist übrigens meine Cousine. Bei der wurde der Mist auch vor kurzem diagnostiziert wie bei mir. Bei ihr ist es nur noch nicht ganz so schlimm. Sie meidet seither auch weitgehend die Öffentlichkeit und ihr geht es genauso, dass sie keiner versteht bzw. keiner Verständnis dafür haben will.
Seither hat sich mein Leben grundlegend verändert. Ich kann es nicht mehr genießen und meine Lebenqualität ist um einiges gesunken. Ich frag mich was als nächstes kommt, wenn es innerhalb von 7 Jahren so schlimm geworden ist.

Weiß jemand einen Rat oder geht es jemanden ähnlich wie mir?

Nancy

22.04.2009 09:34 • 22.04.2009 #1




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