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Cloudsinthesky
Ja, meine Freundin möchte auch absetzen. Sie meinte, dass es vermutlich ohne nicht viel anders wäre.
Ist aber bestimmt auch psychisch wegen der Erwartung, dass es schlimmer werden könnte, nicht einfach...

Muß man es füllen hm.
Ich denke es geht eher darum, es zu heilen.
Vielleicht habe ich das mit dem Loch missverständlich ausgedrückt.
Ich finde es auch richtig schwer, das in Worte zu fassen.
Ist eigentlich so hauptsächlich das Gefühl, sich nicht verbunden zu fühlen mit anderen und eben diese innere Einsamkeit
Ich denke, es geht vielleicht wirklich um Linderung oder Heilung. Ich spüre das alles trotz Symptome sehr deutlich. Vielleicht aber auch jetzt hervorgerufen durch die tagesklinik und die Erfahrungen dort.

Bist du mal in einer Klinik gewesen?

31.08.2019 17:28 • #41


prodomo81
Ja, mehrmalig in den 12 Jahren. Von jedem Aufenthalt hab ich mir etwas hilfreiches mitgenommen, für den Notfallkoffer. Der verstaubt nur leider all zu oft, in den hintersten Hirnwindungen. Ich übe zu wenig, mach es jetzt, wo es nicht gut läuft, dann wieder öfter.
Das Gefühl verlassen oder rausgeworfen zu werden, hatte ich übrigens jedes Mal. Es wundert mich im Grunde nicht mehr wirklich...
Die Arbeit mit dem inneren Kind hilft mir ganz gut bei diesem Gefühl. Wobei ich meins, trotz aller emotionaler Vernachlässigung, liebe. Komisch, wie meine Mutti. Sie liebt mich auch, hat aber nicht wirklich meine Not erkannt bzw. etwas dagegen getan.
...muss jetzt mal darüber nachdenken. Unser Gespräch eröffnet mir immer wieder neue Erkenntnisse.

31.08.2019 18:33 • x 1 #42


A


Vorkindliches Trauma oder was ist los?Haltlosigkeit

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Cloudsinthesky
Glaube, diese inneres Kind arbeit ist sehr wichtig. Finde ich interessant, dass du deines liebst.
Meine Mutter liebt auch, jetzt und auch, als ich dann da wsr, aber vorher hat sie mich abgelehnt. Daher dachte ich könnte mein eigenes Gefühl der Ablehnung kommen.

Warst du denn ein Wunschkind?

31.08.2019 18:53 • #43


prodomo81
Zitat von Cloudsinthesky:
Glaube, diese inneres Kind arbeit ist sehr wichtig. Finde ich interessant, dass du deines liebst.Meine Mutter liebt auch, jetzt und auch, als ich dann da wsr, aber vorher hat sie mich abgelehnt. Daher dachte ich könnte mein eigenes Gefühl der Ablehnung kommen.Warst du denn ein Wunschkind?

Ja, sie hat auch ihr bestes getan, aber a. ist sie bis heute nicht aus ihrem Liebe-Tochter-Modus rausgekommen, b. habe ich mein Leid nicht durch Schreien oder dergleichen gezeigt und sie war zu unerfahren, um andere Signale zu erkennen, c. waren wir Opfer eines unpassenden Systems, d. Sie musste allein für mich sorgen und Vollzeit arbeiten gehen, e. ihre 2te Ehe sollte nicht wieder wie die erste enden und die Probleme mit mir und ihm wurden dann mit Alk. therapiert usw. vermutlich bräuchte ich das ganze Alphabet. Du siehst, selbst scheinbare Kleinigkeiten können Kinder traumatisierten. Meinem Bruder geht es auch nicht gut. Wir sind alle recht große Sensibelchen. Und alle Elternteile stammen aus einer nach-Erfolg-strebenden-patriarchalischen Nachkriegsfamilie, in der Jungen und Mädchen anders behandelt wurden und die eher von Lieblosigkeit geprägt war. Bist du sensibel und beschäftigst dich damit nicht, gibst du es weiter. Ich bin die 3te Generation und die letzte.
Aus diesen Gründen ist es mir schier unmöglich, mich von meiner Mutter zu lösen. Weil ich von Klein an, ihre Schwäche und den Schmerz mit aufgesaugt habe. Ganz instinktiv. Dabei wäre genau das mein eigentliches Therapieziel, um zu genesen.

01.09.2019 06:59 • x 1 #44


Cloudsinthesky
Ich frage mich manchmal, ob selbst Kinder haben eine Abgrenzung besse möglich gemacht hätte
Ich habe leider keine. Du?

Meine Mutter war 23. Ich habe es ja schon geschrieben, dass sie eigentlich überhaupt nicht wollte, aber wer 3x den Fehler begeht, die Pille nicht zu nehmen, der hat irgendwann Pech..

Ich war übrigens auch völlig unauffällig und habe häufig nur gesungen, statt zu weinen.
Ich habe viel und gerne Zeit bei meinem Opa verbracht und meine Oma hat auch mit mir gespielt. Eigentlich würde ich sagen, alles gut, aber das kann offenbar nicht sein.

Ist ja so, dass meine Oma mehrere Suizid versuche hatte und eben getrunken hat. Ich vermute, selbst Traumata hatte. Sie hat ja den Krieg erlebt.

Hast du vor, nochmal Therapie zu machen?
Ich lese immer von einer Therapeutin auf Facebook... Glaube Gabriele Rudolph heißt sie.
Was sie für Texte hat ist sehr beeindruckend ich finde mich selbst sehr sehr oft da wieder.

Meinem Bruder geht es übrigens auch nicht gut. Er hat immer wieder mit Depressionen zu tun...

01.09.2019 09:39 • #45


Icefalki
Cloudi, kann in den Genen liegen. Also eine Veranlagung zu bestimmten Erkrankungen, die dann in Familien gehäuft auftreten. Deswegen wird man beim Arzt auch öfters nach Erkrankungen auf familiärer Seite befragt.

Väterlicherseits bin ich da auch vorbelastet, und wenn man weiterdenkt, mein Vater war ja Narzist, ergo, auch er war betroffen.

Letztendlich ändert das aber an unseren Problemen nichts. Ich finde es wichtig, die Zusammenhänge verstehen zu können und dann raus aus jeglicher Schuld und/oder Schuldzuweisung zu gehen.
Sowohl bei anderen und noch viel wichtiger, bei einem selbst.

Darum reden auch die alten Hasen immer von der Akzeptanz. Man muss einfach begreifen, dass man gewisse Einschränkungen hat und es Blödsinn ist, sich deswegen zu hassen, oder sich schuldig zu fühlen, oder sich als armes Würstchen oder als Versager zu fühlen.

Sind wir nämlich überhaupt nicht. Eher das Gegenteil. Wer jeden Tag, trotz immenser Beschwerden, immer wieder weitermacht, ist eher zu bewundern, als zu verurteilen.

Deshalb ist Selbsthass oder Selbstkasteiung unangebracht.

01.09.2019 10:06 • x 2 #46


Cloudsinthesky
Als ich der Körper Therapeutin erzählte, ganz kurz, dass es vor mir schon zwei ungeborene Kinder gab und ich dann eben auf die Welt kam meinte sie, da wäre ihr jetzt ganz vieles klarer. Wir konnten nur kurz sprechen zim Abschluß, aber ich habe mich so verstanden gefühlt und angenommen, das war schön und hat mir geholfen, mich selbst etwas anzunehmen.
Ich werde Ende September zu einer offenen Körper Therapie Stunde gehen und eine einzel Sitzung werde ich bei ihr auch mal machen. Das geht nicht so in die Tiefe wie Therapie meinte sie, aber wäre sicher trotzdem hilfreich.

Ich gebe meinen Eltern überhaupt keine Schuld an etwas. Glaube, das habe ich noch nie getan. Ich brauche aber das verstehen der Zusammenhänge und warum ich so reagiere.

Meine Therapeutin meinte ich habe viel Verständnis für meine Eltern. Ich brauche das noch für mich.

Ich merke heute, wo ich mal seit gefühlt 2000 Jahren ausreichend geschlafen habe, dass meine Stimmung ganz anders ist. Ich bjn erstaunt, ohne das depri Gefühl aufgewacht zu sein, das war richtig komisch... Oder es arbeitet einfach weiter was so in der Klinik an Erkenntnis kam.. und auch hier finde ich es gerade richtig gut mit dem Austausch.

Das hilft mir, am Thema zu bleiben und mich nicht wieder zu sehr in Symptomen zu verlieren

Dieses mich selbst nicht mehr ablehnen wollen, das ist wirklich neu für mich und noch arg wackelig

01.09.2019 10:29 • x 1 #47


prodomo81
Zitat von Cloudsinthesky:
Ich frage mich manchmal, ob selbst Kinder haben eine Abgrenzung besse möglich gemacht hätte
Ich habe leider keine. Du?

Nein, ich habe auch keine. Der Wunsch war schon da, aber die Ängste eben auch. Ich wollte und will meinen Ungeborenen nicht das selbe Schicksal zumuten. Icefalki hat Recht, die genetische Veranlagung ist ein Teil des Problems. Und wie schon geschrieben, meine Mutter hat mir das Gefühl gegeben, dass sie mich lieb (ich fühle mich auch geliebt), sie war da und hat sich gekümmert...dennoch waren meine Antennen fein genug, ihren Schmerz aufzunehmen und meinen zu verbergen, um sie nicht noch weiter zu belasten. Kindern machst du nix vor. Die nehmen das Meiste aus dem Ungesagten und nur wenig aus dem Gesagten. Das Risiko war mir zu hoch.
Außerdem sollte man sich erst abnabeln und dann Kinder kriegen, nicht umgedreht.
Zitat von Icefalki:
Cloudi, kann in den Genen liegen. Also eine Veranlagung zu bestimmten Erkrankungen, die dann in Familien gehäuft auftreten.

Schon meine Urgroßmutter war bekannt für ihre Kränklichkeit, gab meine Großmutter zu ihren Eltern und war mehrfach in Sanatorien wegen Suizidversuchen. Mein Großvater war auch Hypochonder, ab Renteneintritt und mein Onkel hatte mit 50 seine erste richtige PA. Mein Vater war innerlich ein sehr sensibler Mensch und hat, wie meine Mutter, Alk. als Lösung probiert...usw. Der rote Faden ist klar erkennbar. Gene sind so stark, vor allem auf fruchtbaren Boden.

Zitat von Cloudsinthesky:
Hast du vor, nochmal Therapie zu machen?

Vermutlich schon. Spätestens beim nächsten einschneidenden Lebensereignis. Ich habe das schon akzeptiert, dass ich immer mal wieder Unterstützung brauche, stationär und/oder ambulant. Das ist völlig i.O. für mich.
Zitat:
Letztendlich ändert das aber an unseren Problemen nichts. Ich finde es wichtig, die Zusammenhänge verstehen zu können und dann raus aus jeglicher Schuld und/oder Schuldzuweisung zu gehen.
Sowohl bei anderen und noch viel wichtiger, bei einem selbst.

Genau! Die Zusammenhänge lassen etwas Frieden aufkommen und geben Orientierung, in einem scheinbaren Durcheinander. Mir kommt mein sensibler Teil jetzt logisch vor, er darf sein.
Zitat:
Darum reden auch die alten Hasen immer von der Akzeptanz. Man muss einfach begreifen, dass man gewisse Einschränkungen hat und es Blödsinn ist, sich deswegen zu hassen, oder sich schuldig zu fühlen, oder sich als armes Würstchen oder als Versager zu fühlen.

Das entsteht letztlich aus dem Verständnis für die Zusammenhänge. Akzeptieren das es ist, wie es ist, braucht Zeit. Manchmal kann ich meine Gefühle nur schlecht akzeptieren, aber auch das akzeptiere ich dann.
So gut es geht. Von Moment zu Moment. Denn Gefühle wie Wut, Trauer und Schmerz, sind manchmal eben schwieriger zu nehmen, wie sie sind. Ein ewiger Prozess, bei dem man sich nicht unter Druck setzen sollte.

01.09.2019 16:40 • x 2 #48


Icefalki
Zitat von prodomo81:
Das entsteht letztlich aus dem Verständnis für die Zusammenhänge.

Und der Einsicht, dass man eben so ist.

Und ja, das dauert. Kann aber nur beginnen, wenn man sich mit dem Thema, noch besser, mit sich selbst auseinandersetzt. Und das auf eine nette , eine liebevolle Art. Was ist, darf sein, die Gründe wissen wir, und jetzt darf man mal loslassen.

Und ja, wird immer wieder ein Thema sein, aber so sind wir eben.

01.09.2019 17:46 • x 2 #49


Cloudsinthesky
Ja, so ist es
Das, meiste instinktiv.
Ich muss mir innerlich immer an den Kopf fassen, wenn meine Freundin sagt, dass sie versucht das ihr knapp 3 jähriger nichts merkt von den Ausbrüchen seines cholerischen Vaters.

Ich habe mich inzwischen auch recht gut mit der Sensibilität arrangiert. Vor allem seit ich bemerkt habe, dass es einge solcher sensiblen Menschen gibt zb in der tk.

Ich bin leider erkältet und kann garnicht recht denken. Falls ich also nicht schreibe die nächsten Tage, liegt es daran.

Erstmal eine gute Nacht

01.09.2019 22:22 • #50


prodomo81
Zitat von Cloudsinthesky:
Das, meiste instinktiv.
Ich muss mir innerlich immer an den Kopf fassen, wenn meine Freundin sagt, dass sie versucht das ihr knapp 3 jähriger nichts merkt von den Ausbrüchen seines cholerischen Vaters.

Machen Erwachsene auch so...was bedeutet ein Ich liebe dich., wenn die nonverbale Kommunikation nicht dazu passt? Nix. Man hinterfragt die Ehrlichkeit der Worte. Den Großteil der Kommunikation nimmt das Nonverbale ein. Worte dienen als Informationsmittel, aber nicht unbedingt als Mittel zur Weitergabe von Emotionen. Weiß man nur, wenn man sich damit beschäftigt. Das Kind deiner Freundin weiß alles. Traurig, aber es ist so.

Zitat von Cloudsinthesky:
Ich habe mich inzwischen auch recht gut mit der Sensibilität arrangiert


Das is super. Hat nämlich auch Vorteile. Zwischen den Zeilen lesen können, besser auf sich achten und intensiver Wahrnehmen.

Zitat von Cloudsinthesky:
Ich bin leider erkältet und kann garnicht recht denken. Falls ich also nicht schreibe die nächsten Tage, liegt es daran.

Dann gute Besserung. Trinken nicht vergessen.

02.09.2019 04:52 • #51


Cloudsinthesky
Ist schon etwas besser, nur die Symptome nerven aktuell sehr und ich bin etwas gestresst, weil ich Freitag wieder arbeiten werde.

Hast du eigentlich mal versucht, ob du mit irgendwelchen Büchern weiter kommst?

Ich habe gerade hier das Kind in dir muß Heimat finden
Vielleicht komme ich ja damit weiter, obwohl die Autorin mir nicht so sympathisch ist...

03.09.2019 21:33 • #52


A


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