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@sun7 ja das kann ich gut verstehen. Solche Ausraster führen ja auch jedes Mal zu Ängsten, wie es wieder los geht.

hallo an alle,

kennt ihr das auch, wenn man sich schlecht fühlt, weil man sich freut oder es einem gut geht?
als kind, jugendliche und erwachsene war es immer so, dass es ständig in meiner familie dazu kam, dass es (oft ohne jeglichen ersichtlichen grund) große streitigkeiten, ausraster und krisen gab.
ich konnte mich nie wirklich lange über etwas freuen und die freude genießen. ich lernte schnell, dass die nächste bombe nicht lange auf sich warten lässt.
natürlich wusste man nie wann sie hochgeht (oder warum).

mir wurde auch auch oft gesagt, dass mir das lachen schon vergehen wird, wenn ich glücklich war.
oder mir wurde lange und deutlich erklärt was alles schief gehen wird.

wenn ich zum beispiel gesagt habe, dass ich verreisen werde, kamen so sätze wie:
das ist gefährlich. touristinnen werden entführt, vergewaltigt, ihre organe werden verkauft, sie werden getötet und irgendwo verscharrt usw.

wenn ich neue freunde hatte, hieß es: pass bloß auf. bist du sicher, dass du der person vertrauen kannst? diese person ist kein/e gute/r freund/frundin.

wenn dann mal etwas schief gegangen ist, dann hieß es: wir haben es dir ja gesagt. selber schuld. das passiert, wenn du nicht hörst.

das alles machten sie immer unter dem deckmantel der sorge um mich.

A


Trauma durch Narzissmus - Erfahrungsaustausch

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ps: ich habe bemerkt, dass ich angstzustände bekomme, wenn ich in filmen oder serien leute streiten sehe.

hat das jemand von euch auch?

Hallo,

lauter Streit auf Dauer ist wirklich sehr stressig auch für mich ,Geschrei und ständige Diskussionen ,Nerven auch . Die Menschen sind krank . Es ist für dich wichtig das du an dich denkst und für dich sorgst . Wenn dich die Streitereien im TV Nerven ,schalte ab und suche die eine neue Serie . Diese Zeiten in denen wir heute leben sind wirklich ausgeprägte Zeiten mit selbst Darstellern die sich unwahrscheinlich gerne ins Rampenlicht stellen auch sehr gerne im Streit ,so möchte gerne wisser, schrecklich auch nichts für mich .
Die Vergangenheit ist vorbei das was zählt ist das heute und heute kannst du entscheiden , leiser zu drehen oder die Lautstärke reduzieren, aus zu machen , du bist der Kapitän deines Lebens und gebe die Ruder nicht aus der Hand egal was kommen mag

Bestimmt würde dir jetzt in dieser akutem Zeit den Aufenthalt in einer Klink für psychisch kranken Menschen sehr gut tun . Du muss erstmal Stabilität bekommen . Und gerade bei traumatisierte Menschen kann ein Klinikaufenthalt heilsam sein da du auch etwas für dich tust ,dass ist sehr wichtig auch für deinen Zustand .

Zitat von sun7:
mir wurde auch auch oft gesagt, dass mir das lachen schon vergehen wird, wenn ich glücklich war.
oder mir wurde lange und deutlich erklärt was alles schief gehen wird.

wenn ich zum beispiel gesagt habe, dass ich verreisen werde, kamen so sätze wie:
das ist gefährlich. touristinnen werden entführt, vergewaltigt, ihre organe werden verkauft, sie werden getötet und irgendwo verscharrt usw.

wenn ich neue freunde hatte, hieß es: pass bloß auf. bist du sicher, dass du der person vertrauen kannst? diese person ist kein/e gute/r freund/frundin.

wenn dann mal etwas schief gegangen ist, dann hieß es: wir haben es dir ja gesagt. selber schuld. das passiert, wenn du nicht hörst.

das alles machten sie immer unter dem deckmantel der sorge um mich.

Ich kenne dieses Muster aus der Familie meiner ehemaligen Freundin.
Überall ist es gefährlich, darum bleib zu Hause. Da gab's dann Schläge und Psychoterror.

Meine Mutter hat die Variante drauf: Wenn ich mich nicht zu sehr freue, dann werde ich nachher auch nicht zu enttäuscht sein, wenn die Freude vorbei ist. Den Emotionen die Spitzen abschneiden zu wollen, führte bei ihr allerdings nur zu einer schlechten Dauerstimmung. Nichts war gut oder perfekt genug, in jeder Suppe war ein Haar zu finden und wenn das Essen wirklich mal schmeckte, redete sie vom letzten Mal, als es so grauenhaft versalzen war.

Zitat von sun7:
dass die nächste bombe nicht lange auf sich warten lässt.
natürlich wusste man nie wann sie hochgeht (oder warum).


Hier triffst du den Nagel auf den Kopf. Ich denke, dass dies auch der Grund ist, dass wir die Kontrolle brauchen, uns weitestgehend Erwartungen versagt haben und dem Frieden nie ganz trauen.

Ich hatte sehr, sehr lange Probleme damit, irgendjemand um etwas zu bitten. Nur was ganz normales wie, bei der Arbeit, Urlaub einreichen- voll der Horror.

Ich kann heute noch nicht wirklich mit Lob umgehen, wenn das so liebevoll und ehrlich rüberkommt. Ich kann jetzt eher mit Konflikten umgehen, als mit ehrlicher Anerkennung und in dem Moment gesehen zu werden.

Und hilflos sein zu müssen, etwas von anderen zu wollen - voll der Alptraum.

Natürlich kann ich das alles rein kognitiv verstehen und kann auch problemlos darauf reagieren und mit umgehen.

Aber tief in Inneren herrscht da immer noch das Gefühl - trau dem Frieden lieber nicht. Aber leiden tu ich deswegen nimmer.

Ich weiss, woher das alles kommt und werde nen Teufel tun, mich ständig neu zu erfinden. Meine Neurosen, mein Leben.

Dieses auf was warten und auf eine andere Person angewiesen sein ist für mich auch schwer zu ertragen. Vielleicht blöder Vergleich aber wenn meine Therpeutin krank ist und ich muss warten bis sie mir einen neuen Termin gibt werd ich fast wahnsinnig und bekomm Panikattacken. Allein dieses Warten und da geht es schon los

Kann ich mich drauf verlassen.
Wird sie mich vergessen.
Werden wir uns jemals wiedersehen.
Vielleicht gibt sie mir keinen neuen Termin da sie mich doch nicht mag und ich vielleicht was falsch gemacht hab.

Diese Gedanken diese Ungewissheit nur wegen einem Termin. Ich kann so was kaum ertragen. Ich weiß wie bekloppt das klingt aber das ist wirklich schlimm mich. Ich weiß ja woher ich das hab.

Zitat von Coru:
Ich weiß wie bekloppt das klingt


Nein, ist nicht bekloppt. Und ich finde das super gut, dass du weisst, woher das kommt.

Ich gehe dann in bewusste Denkprozesse wie:

Ok, im Moment fühle ich mich mal wieder sehr wie früher. Aber es ist nicht mehr früher, will heissen, erst mal abwarten, ob sich jetzt die Hölle auf tut, oder ich nur Katastrophengedanken habe. Unterm Strich setze ich Logik gegen Gefühl ein. Und in dem Moment bekomme ich wieder die Kontrolle.

Vielleicht hilft dir das auch?

@Icefalki ich versuch das genau so zu machen. Ich sag mir auch, dass es ein Gefühl von früher ist und das meine Gedanken und Befürchtungen nichts mit der Realität zu tun haben. Das Gefühl ist oft noch da aber ich versuch, dass ich mich wenigstens nicht reinsteiger.

alles was ihr berichtet kenne ich auch.
gerade bei 'freunden' fand ich es immer wieder schwer mit der unverbindlichkeit umzugehen.
ich lebe in berlin. hier sind die leute gerne unverbindlich. macht man ein treffen aus, wird es tausend mal geändert oder es wird 5 minuten vorher abgesagt. abgemachte treffen sind nie wirklich fest abgemacht usw.

früher hat mich so ein verhalten sehr gekränkt. es lag daran, dass ich leute anzog, die sich wie meine familie verhalten. es ist ja bekannt, dass man sich von 'schlechtem' verhalten angezogen fühlen kann, weil es einem vertraut ist.

heute passe ich da mehr auf. aber wenn ich neue leute kennenlerne und es wieder unverbindlich wird, spreche ich es an. obwohl mir das oft unangenehm ist. aber da muss ich durch, damit ich nur die richtigen leute in mein leben aufnehme. ich brauche definitiv stabilität um vertrauen aufzubauen.
das ist auch so eine nachwirkung von narzisstischem missbrauch.

Wie schön sun7.
Ich lebe auch in Berlin !

Ich muss mal Frust hier abladen. Ich dachte meine Familie hätte irgendwas in Bezug auf meinen Vater verstanden. Es ist ja nun bekannt das ich Jahrzehnten lang psychisch misshandelt wurde. Mein Bruder der fast 40 Jahre alt mit Frau und Kind hat sich nicht mal getraut zu erzählen, dass er mit meiner Mutter einen kleinen Urlaub gemacht hat. Am Ende hat er seine Frau doch bedrängt zu meinem Vater mit dem Kind mitzugeben und einfach mitzuspielen. Aus Angst vor seiner Reaktion. Meine Mutter deckt ihn auch noch und findet das nicht schlimm. Manchmal frag ich mich ob ich krank bin oder meine Familie sich vor diesem alten narzisstischen A. noch zu bücken. Keiner traut sich ihm entgegenzustellen. Meine Erkrankung wird nur belächelt. Dabei war ich die Einzige sich wenigstens getraut hat sich zu wehren.

Zitat von Coru:
Keiner traut sich ihm entgegenzustellen.

Wahrscheinlich weil sie eine andere Beziehung zu ihm haben, und nur des Friedens Willen “still” sind.

Wollen quasi keine Partei ergreifen

Redet Deine Mutter noch mit ihm (Deinem Vater)?

@Luce1 so direkt redet sich wohl nicht mit meinem Vater. Aber manchmal schreibt er ihr E-Mails und sie antwortet drauf und wenn er sagt... Ich habe Unrecht und das war anders kommt zu mir und erzählt mir das und macht mir sogar Vorwürfe. Sie sollte dich wissen das er lügt. Wir haben so oft gesagt, dass sie einfach nicht antworten soll.

@Coru

so ein verhalten der angehörigen, die sich 'raushalten' wollen, ist leider normal. ich weiß, wie sehr das wehtun kann. in meiner familie wird dieses spiel auch sehr gern gespielt.
das einzige das ich daraus gelernt habe ist, dass ich immer die schuldige bin, wenn ich mit dem finger auf die narzisstische person zeige.
egal wie deutlich ich die machenschaften aufzeige, die anderen sagen, sehen, hören nichts

Zitat von Coru:
Ich muss mal Frust hier abladen. Ich dachte meine Familie hätte irgendwas in Bezug auf meinen Vater verstanden. Es ist ja nun bekannt das ich Jahrzehnten lang psychisch misshandelt wurde.

Zitat von sun7:
so ein verhalten der angehörigen, die sich 'raushalten' wollen, ist leider normal. ich weiß, wie sehr das wehtun kann. in meiner familie wird dieses spiel auch sehr gern gespielt.
das einzige das ich daraus gelernt habe ist, dass ich immer die schuldige bin, wenn ich mit dem finger auf die narzisstische person zeige.

Familiensysteme sind eben immer auch Systeme und bleiben dadurch stabil, dass jeder weiter seine Rolle spielt. Da kann dann durchaus auch die Aufrührerin dabei sein, solange das ein bekanntes Muster ist, spielen alle ihr Spiel weiter.

Gut ist das nicht, aber es ist mit ein Teil der Erklärung, warum sich da oft so wenig tut, neben anderen persönlicheren Einstellungen.
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Zitat von Coru:
Aus Angst vor seiner Reaktion.


Ja, die schwarzen Schafe sind die Systemsprenger. Die einzigen, die bereit sind, aus dem Familiengefüge auszubrechen und den Irrsinn nicht mehr mitzumachen.

Dass wir mit psychischen Problemen geschlagen sind, liegt garantiert auch an der Genetik. Aber ein Leben lang den Launen eines Narzissten ausgeliefert zu sein - nö, tun wir nimmer.

Ich finde uns gut, so, wie wir sind.

Mich ärgert es zwar aber mich würde es nicht so stören wäre da nun nicht ein Baby das erste Enkelkind mitten drin. Sie wird nun auch gezwungen sich dem Opa auszusetzen. Ich hatte mir gewünscht mein Bruder beschützt die Kleine mehr davor und zeigt ihr das so keiner mit ihr umgehen darf. Ich dachte das die kleine Schwester misshandelt wurde reicht dafür aus. Aber die Kleine muss mit und was wird ihr dadurch vermittelt. Genau da fängt es wieder an, dass sie lernt mein Gefühl ist nicht richtig. Ich muss alles machen damit Opa zufrieden ist sonst wird er böse.

Hallo @Icefalki Dankeschön ️ genau ,du hast mir heute sehr geholfen wir sind gut genug wie wir sind ️

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