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Zitat von Alphacentauri:

Bist du auch im People-Pleasing gelandet? Oder welche Auswirkungen hat es auf dein Erwachsenenleben gehabt?

So im Privatleben eher nicht. Im beruf tue ich mich schwer, eigene Grenzen zu setzen, will immer alles erledigen und möglichst gut erleidgen und kann es nicht haben, wenn ich Feierabend mache und noch Arbeit da ist.

Tue mich schwer damit, gefühle zuzulassen und vor allem zu zeigen, schlucke viel runter.

Und wo du das mit Fußball sagst: Mein Vater war in seiner Jugend begeisterter Fußballer (natürlich sehr gut, sowieso)und war damals sehr enttäuscht, dass ich weder Talent noch Interesse an diesem Sport habe, eigentlich sowieso nicht besonders sportlich bin.

@Drkingschultz das ist schon fast Ironie des Schicksals. Ich wollte immer Fussball spielen, normal sein, toben aber durfte es nicht. Bei dir war es andersum. Jeweils wollten die Eltern nicht, was das Kind wollte sondern nur was sie wollten.

Was hätte ich mir gewünscht mal zum Fussball zu gehen. Stattdessen Oper, Museum, Ballet. Und ich musste sogar noch sagen, dass ich es mag. Ich musste auch Geige spielen.

Ich habe dann mal vor ca. einem Jahr meiner Mutter gesagt, dass ich einfach nicht gerne Geige gespielt habe. Ohne Vorwurf, einfach mal, dass sie mich kennenlernen kann. Daraufhin meinte sie nur das stimmt nicht, du wolltest es immer. Und du hast mich so unter Druck gesetzt, dass ich dir eine Geige kaufen musste und das war so teuer. Da habe ich schon gemerkt, dass ich mir was vormache. Nicht nur komplettes Gaslighting und Gefühlsabwertung sondern noch die Schuld auf mich schieben (obwohl ich nicht mal von Schuld gesprochen habe). Ich habe mit 7 Jahren sie unter Druck gesetzt, mir eine Geige zu kaufen ... es ist absurd! Und nur Menschen, die sowas durchlaufen haben, glauben das. Menschen mit normalen Eltern würden es nicht glauben, denn es ist ja auch fast zu absurd um der Wahrheit zu entsprechen ... aber es ist die brutale Wahrheit!

Naja, es geht weiter! Endlich mal Sachen machen, die mir Spass machen. Fussball, MMA zugucken ... endlich mal Junge und Mann sein!

A


Extremer Narzissmus der Mutter - Auswirkungen aufs Leben

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Ich habe mich immer für andere Sachen interessiert. Autos, alles mit Motoren, alles was man fahren kann, Technik, Handwerkliches, usw. Dafür hatte mein Vater wenig übrig und auch kein Talent.

Vielleicht hatten wir deswegen auch kein so enges Verhältnis, keine Ahnung.

@Drkingschultz und es hat ihn anscheinend auch nicht interessiert, was du wolltest. Das ist ja der Schmerz! Nicht, dass man nicht mal das machen wollte, was die Eltern wollten. Sondern dass die eigenen Interessen und Bedürfnisse einfach als falsch abgetan wurden.

Zumindest abgewertet. Das war eben nicht soviel wert, wie gut Fußball spielen können ode rne Medaillie bei den Bundesjugendspielen.

Zitat von Alphacentauri:
Stattdessen Oper, Museum, Ballet


Gott, wie langweilig als Kind .... Wie sah es denn mit der Berufswahl aus, musstest Du studieren?

@Luce1 es war nicht nur langweilig, es war geradezu furchtbar. Ich sage das nicht als Opfer aber wenn Du als 7-jähriger Junge, wenn du eigentlich gerne tobst und raufst am Freitag 3 Stunden in die Oper musst, Samstag 3 Stunden ins Museum und Sonntag den Nachmittag Geige spielen musst, dann ist das ein echt furchtbares Wochenende!

Ja, beim Studium habe ich mich durchgesetzt, ich wollte studieren! Aber sie hätte was anderes auch nie zugelassen aber da habe ich Glück gehabt, denn das hat mir gut getan. Sie wollte, das sich was intellektuelles studiere und war schockiert, dass ich BWL studiert habe. Bin dann ins Investment Banking gegangen, was auch psychologisch interessant ist. Es ist zwar das Gegenteil vom people-pleasing aber ich habe mich ja freiwillig ins Haifischbecken begeben. Da geht es ja extrem toxisch zu, die Menschen machen sich gegenseitig fertig, man wird jederzeit vom anderen verraten, jeder auf sich gestellt. Klingt wie meine Kindheit ...

Zitat von Alphacentauri:
@Junika2906 ja, Abstand ist richtig aber es tut auch weh. Dass man nur eine Funktion war, nie als Mensch gesehen und geliebt wurde. Auch wenn es die ...

Ja bin ich bei dir. Ärgere mich aktuell wieder über die Reaktion meiner Eltern als ich jetzt Geburtstag hatte-es ist immer dasselbe. Das ändert sich nicht

Zitat von Alphacentauri:
@Pauline333 Vielen Dank für Deine tiefe und ehrliche Antwort. Es ist ermutigend zu sehen, dass es noch tiefgründige und emphatische Menschen gibt. ...


Mein Leitsatz basiert auf der Strategie, unveränderliches loszulassen bzw zu akzeptieren. Es ist nichts so unveränderlich wie die Vergangenheit, aber die Gegenwart und damit auch ein Teil der Zukunft haben wir in der Hand und nur da macht es Sinn, seine Energie reinzustecken.

Die Hypnotherapie habe ich damals nach meiner zweiten Krise mit Angst und Depression gemacht. Ich habe damals gemerkt, dass meine bisherige und zu dem Zeitpunkt bereits ein zweites Mal verwendete Methodik (Antidepressiva + Verhaltenstherapie + ein bisschen Lebensoptimierung) zum einen nicht nachhaltig ist und ich damit auch nicht so richtig überzeugt war, dass mich das heilen könnte (AD sowieso nicht). Ich war die Sache sehr verkopft angegangen und deshalb dachte ich, ich versuche es mal mit dem Gegenteil. Ein Bekannter hat zudem mit Hypnotherapie seine Ängste überwunden und zu dessen Therapeut ging ich dann. Mir haben die paar Stunden mlt dem Mann neue Sichtweisen und Methoden auf mich als Person und die Möglichkeiten unseres menschlichen Geistes eröffnet, sie haben mir gezeigt, dass ich kognitiv sehr, sehr stark bin, was mir zugleich die Augen geöffnet hat, warum meine 2. Krise so schlimm werden konnte. Weil mein Kopf eben sehr gut funktioniert, leider auch in negativer Weise. Und dieses Ritual des Loslassens meines Schmerzes mit meiner Mutter war sehr heilsam. Wie gesagt bin ich überzeugt, dass man erst den Schmerz loslassen/akzeptieren muss, bevor man heilen kann.

EMDR ist eine Methode aus der Traumatherapie, mit der im Gehirn negative Erfahrungen richtig abgelegt oder verarbeitet werden. Ich hab das schonmal gegen Redeangst erfolgreich gemacht vor vielen Jahren und will es jetzt auch bei meinem Geschwisterkonflikt versuchen. Da ist die Situation so an sich vorbei, aber es kommt immer wieder eine derartige Wut in mir hoch, wenn ich darüber nachdenke und das passierr leider noch relativ häufig, dass ich merke, ich habe diese Verletzung nicht richtig verarbeitet. Das arbeitet noch.

Ich habe übrigens auch nur 2 sehr gute Freundinnen. Rechne ich noch gute Freund*innen hinzu, mit denen ich mich regelmäßig austausche und privat gern Zeit verbringe, bin ich auch bei 5. Das ist doch eine Menge. Ich bin sicher, so viel hat nicht jeder.
Bekannte oder lose Freunde hat man viele, aber Menschen, die viel oder alles über einen wissen, wo man sein kann, wie man ist, die einen aufladen, mit denen man gemeinsam an Fragen des Lebens arbeitet, von diesen Menschen kann man doch gsr nicht so viele haben. Dafür hätte man ja gar nicht genug Zeit.

Und natürlich hat mir People Pleasing das Leben schwer gemacht, aber ja nicht das pleasen an sich oder allein, sondern meine kranke Reaktion auf ein nicht erfolgreiches Ergebnis. Da ist man nett und zuvorkommend, stellt sich selbst zurück, verbiegt und überfordert sich vielleicht und wird trotzdem abgelehnt. Das Wort setze ich in , weil das mEn oft eine Fehlinterpretation oder Überinterpretation von so Menschen wie uns ist, denn nur, weil wir nicht die volle Dankbarkeit in solch einer Situationen von Gegenüber erfahren, heißt das ja noch lange nicht, dass man uns als Person ablehnt.

Dieser Aspekt könnte auch ein wichtiger sein in deiner Betrachtung der Freunde, die sich abgewendet haben von dir.
Vielleicht würde das ein Mensch, der nicht deine Verletzungen erfahren hat, anders interpretieren.

Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass ein wichtiger Baustein deiner Reise ist, deine Kindheit nachzuholen. So wie du schreibst: Fussballspielen und so.
Das ist ein spaßiger Teil der Reise: Überleg mal, was du alles machen wolltest und nicht konntest und mache es nun.

Zitat von Alphacentauri:
@Drkingschultz und es hat ihn anscheinend auch nicht interessiert, was du wolltest. Das ist ja der Schmerz! Nicht, dass man nicht mal das machen ...

Hier als Impuls: Unsere Eltern haben diese Art der Erziehung (unbedingter Gehorsam, ein Kind hat zu funktionieren) noch viel eindrücklicher erlebt.

Mein Vater war in weiten Teilen so wie beschrieben, nur GsD auf eine sehr verlässliche Weise.
Hat auch mit Liebesentzug gearbeitet, sehr viel Leistung erwartet und konnte Nähe nicht gut zeigen. Das hat er aber auch nie selbst so erlebt und auch noch einen Weltkrieg als Kind mitgemacht. Wenn er gekonnt hätte, hätte er sich anders uns gegenüber verhalten, denn dass er uns geliebt hat, steht außer Frage für mich. Er hat es einfach anders gezeigt.

Zitat von Alphacentauri:
Was hat dir geholfen? Wie hast Du den Schmerz gelindert, der durch das Ummögliche ausgelöst wurde, dass die eigenen Eltern einen nie geliebt haben?


Aaalso:

Ich bin aus der kptbs nicht raus.
Ich glaube auch, das ist leider ess wo man nicht raus kommt, sondern es ist ein elends langer Prozess der Akzeptanz und Annahme.

Akzeptanz und Annahme, dass man selber eben leider so geformt wurde und es daher jetzt schwerer hat.
Aber auch andersrum darin, dass meine Eltern es nie böse meinten.
Mein dad zb hat sich für vieles entschuldigt, währendhin meine Mutter immer noch in ihrem ich hab alles gut euch getan und das soll der dank sein? Denken hängt.
Stichwort: Let them theory. Gibt's klasse Material zu.

Aber auch Akzeptanz, dass es trotzdem Tage gibt, an denen es sich wieder anfühlt wie früher. Wo alles in mir schreit: Das kann doch nicht sein, dass niemand das gesehen hat. Dass ich wirklich so egal war.

Was mir geholfen hat, ist nicht ein Ding – es war eher ein langsames Wieder-Zurückkommen zu mir. Kein großer Aha-Moment, sondern tausend kleine: Momente, in denen ich gemerkt hab, dass ich gerade nicht sterbe, obwohl mein System das behauptet. Dass da kein inneres Loch aufgeht, wenn ich jemandem meine Grenze zeige. Dass ich nicht komplett zerfalle, wenn ich mir erlaube, wütend zu sein.

Ich hab irgendwann aufgehört, nach Beweisen für meine Wertlosigkeit zu suchen – und angefangen, meine Reaktionen als das zu sehen, was sie sind: Schutzstrategien. Clever. Effektiv. Nur halt alt. Und überholt.

Die Hypochondrie war bei mir wahrscheinlich so’n Versuch, doch noch was finden zu dürfen, was schlimm ist. Irgendwas, was jemand ernst nimmt. Irgendwas, dass ich mal die arme bin. Die Angst war ein ständiger Alarm, der eigentlich sagen wollte: Hier ist jemand, der verdammt nochmal gesehen werden will. Und ja – die kPTBS hat das alles angefeuert. Überreagiert, misstraut, eingeengt. Aber sie hat mich auch lange Zeit über Wasser gehalten.

Was mir hilft, ist heute:

– Klartext. Kein Schönreden. Kein „aber sie konnten halt nicht anders“. Was jetzt nicht heißt dass man ewigen Groll hegen soll, weil das einzige was bei Groll passiert: man vergiftet sich selber. Den anderen interessiert es NULL.
Den einzigen den man negativ beeinflusst ist sich selbst.
Daher, versuche für dich selbst einen Weg zu finden, mit dem du möglichst fein sein kannst mit dem was passiert ist auf der einen Seite (gegenüber den Eltern) aber schließe kleine pakte mit dir selber, dass du sowas nie wieder zu lässt. Und halt dich dran.
So findet man Schritt für Schritt wieder Sicherheit in sich selber. Weil man sich ja selber erstmal vertrauen lernen muss.

– Körper. Ich hab’s überlebt. Aber mein Körper hat’s getragen. Und ich lern jeden Tag, wie krass der eigentlich ist.
Und ja, der somatisiert. Bei dem einen weniger, bei mir halt mehr. Aber man kann keine kptbs ohne die einbeziehung des Körpers bearbeiten. Aber mit bauchgefühl.
Nicht einfach weil alle Krafttraining empfehlen um Wut und Stress abzubauen ist das auch für einen selbst das beste. Den Fehler hab ich kang gemacht und bin ins fitness studio gelaufen., hab diverse Sport Arten ausprobiert ohne Erfolg. Weil jeder sagte die Wut muss aus dem Körper raus...ja, aber zb mein Körper reagiert auf auspowern zb mit noch mehr Unruhe und agression. Weil es ihn irgendwie jedes mal in eine Kampf Situation treibt.
Mir hilft tatsächlich yin Yoga am besten. Laaaamgsame Bewegungen, Körper spuren...
Hör wirklich auf dein bauchgefühl und nicht das was dir alle raten.
Hast du immer noch bock auf raufen? Auch MMA kann man als Sport betrieben. Oder zumindest Boxen ^^

– Menschen, die nicht wegrennen, wenn’s in mir eng wird.
Es sind wenige geblieben, ja.
Aber ich habe nur noch Menschen um mich herum mit denen ich

1. Ehrlich sein kann.
2.Keine notlügen brauche (warum ich zb spontan absagen muss)
3.Nicht ewig überlegen muss, wie ich jetzt was formuliere.
4. Die ein hohes Maß an selbstreflektion besitzen oder man zumindest merkt sie arbeiten aktiv dran.

Das schöne ist: alles was dem nicht entspricht, sortiert sich quasi automatisch selber aus, weil sie mit mir nicht (mehr) klar kommen.
Ich Lauf auch niemandem mehr hinterher. Wenn man beleidigt ist (meine Mutter kann das zb auch sehr gut), ja, dann muss man beleidigt sein.
Es ist DEREN Problem, nicht MEINS.
Es ist nicht MEINE Aufgabe, für gute Gefühle bei ANDEREN zu sorgen.
Es ist auch nicht meine Aufgabe, mich dauernd zu erklären.


Und also der Schmerz wird nicht einfach „weg“. Aber er wird… weicher. Ehrlicher. Und ich glaub, das ist das, was zählt: Nicht, dass es nie weh tut. Sondern dass du heute anders mit diesem Schmerz umgehen darfst als damals. Dass du heute dir glaubst, auch wenn’s andere nicht getan haben.

Und wenn du das irgendwann kannst – dann hast du etwas geschafft, was sie nie konnten. Dann hast du’s beendet. Für dich.

Zitat von WayOut:
Aber auch andersrum darin, dass meine Eltern es nie böse meinten.

Ich finde das einen wichtigen Aspekt. Die allermeisten Eltern meinen es tatsächlich oft gut, wünsche sich das Beste für ihr Kind. Sie scheitern nur an der Umsetzung und zum Teil auch an sich selbst und ihren eigenen, unbearbeiteten Themen.

Für mich hat es definitiv zu lange gedauert, bis ich erkannt habe, dass Erwachsene meistens nur größer geworden sind, aber nicht reifer. Daher wollte ich wahrscheinlich auch nicht erwachsen werden, weil mir diese großen Menschen alle irgendwie suspekt erschienen. Nichtsdestotrotz würde ich sagen, dass meine Mutter die große erste Liebe war, wie es doch eigentlich auch normal ist für einen Jungen. Erst später, viel später habe ich realisiert, dass ein Kind ein Kind bekommen hat. Aber da ist meine Mutter nicht die Einzige. In der Politik sieht man das sehr gut, wenn große Kinder Politik machen wollen.

Zitat von Pauline333:
Ich finde das einen wichtigen Aspekt. Die allermeisten Eltern meinen es tatsächlich oft gut, wünsche sich das Beste für ihr Kind. Sie scheitern nur an der Umsetzung und zum Teil auch an sich selbst und ihren eigenen, unbearbeiteten Themen.

Das ist ganz sicher wahr. Allerdings sooo schwer zu glauben, wenn man selbst noch weiter im Erwachsenenalter schlecht behandelt wird. Grenzen setzt, die einfach übergangen werden, Abstand wahrt, der nicht akzeptiert wird und zudem noch andere Personen mit reinzieht. Usw. Ich bin selbst Mutter und kann das irgendwie echt nicht verstehen, wie man so mit seinem Kind umgehen kann. Das könnte ich nicht übers Herz bringen. Ich rede von emotionaler und körperlicher Gewalt. Das körperliche hat aufgehört, aber emotional nicht. Also von denen. Wie soll ich sowas akzeptieren können? Bzw es als Liebe verstehen?

Zitat von WayOut:
Wenn man beleidigt ist (meine Mutter kann das zb auch sehr gut), ja, dann muss man beleidigt sein.

So war meine Mutter auch. Wenn ich Argumente beim Streiten hatte, stand sie auf und verliess das Zimmer.
Ein Bereden der Thematik gab es nicht.

Und dann wurde tagelang beleidigt gespielt.

Ich denke, dass ihr Vater das so machete ; ihre Schwester ist aehnlich.

Mich interessiert das nicht mehr, muss sie mit leben.

Zitat von Gaulin:
Ich bin selbst Mutter und kann das irgendwie echt nicht verstehen, wie man so mit seinem Kind umgehen kann.

Ich kann das tatsächlich auch nicht nachempfinden, denke aber, dass manchen Menschen hier die sozialen Fähigkeiten einfach fehlen, sich in anderen hinein zu versetzen, empathisch zu sein.

Zitat von Gaulin:
Ich rede von emotionaler und körperlicher Gewalt. Das körperliche hat aufgehört, aber emotional nicht. Also von denen. Wie soll ich sowas akzeptieren können? Bzw es als Liebe verstehen?


Als Liebe kann man schädliches Verhalten ja auch nicht bezeichnen. Auch akzeptieren soll man solches Verhalten nicht.

Mit meinem die meisten Eltern meinen es gut sind eher so Grundhaltungen gemeint, dass die wenigsten mit Absicht ihr Kind falsch/schlecht behandeln, um ihm tatsächlich aktiv Schaden zuzufügen (leider gibt es schreckliche Ausnahmen, ich weiß), sondern solche Dinge tun, weil sie charakterlich so gestrickt sind, es nicht besser wissen, immer nur im Notprogramm nach bekannten Mustern handeln oder oder oder.
Ist definitiv keine Entschuldigung, aber vielleicht eine mögliche Erklärung und kann mitunter auch in solchen Gemengelagen, wie dem Beschriebenen des TEs etwas entlasten. Es besteht die Möglichkeiten, dass man doch irgendwie geliebt wird/wurde, es konnte nur nicht (immer) richtig umgesetzt werden.
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@Pauline333
Zitat von Pauline333:
Ich habe übrigens auch nur 2 sehr gute Freundinnen. Rechne ich noch gute Freund*innen hinzu, mit denen ich mich regelmäßig austausche und privat gern Zeit verbringe, bin ich auch bei 5. Das ist doch eine Menge. Ich bin sicher, so viel hat nicht jeder.

Danke nochmal für die ausführliche Antwort. Man merkt gleich, dass Du da schon sehr weit bist. Ich finde es sehr interessant zu sehen, welche Methoden Du gewählt hast. Medikamente möchte ich nur im Extremfall nehmen. Hypno und EMDR klingen interessant aber sind sicherlich auch eher als komplementäre Heilungsmethoden zu sehen und kein Allheilmittel, welches es einfach nicht gibt.

Mir hilft es derzeit am meisten, mich auszutauschen und vorallem nicht nur zu reden sondern auch zu handeln. Mein Plan basiert darauf, endlich mal mich zu fragen, was ICH will und nicht nur, was die Anderen wollen. Darauf wurde ich ja konditioniert. Sondern ich frage mich jetzt jeden Morgen, was ich will. Ich lerne Nein zu sagen. Und ich gucke nach kleinen Momenten mit Fremden (mal Tür aufhalten, smalltalk) einfach um wieder das Gute im Menschen zu sehen.

Du hast vollkommen Recht, dass 5 tiefgründige, ehrliche Freunde im Leben viel wert sind. Meine neue Frau ist wundervoll und unterstützt mich wo sie kann. Habe dann noch 4 weitere tiefe Freunde. Dann habe ich selbst jetzt noch bestimmt 1 oder 2 Dutzend an Bekannten ... war früher ja immer nur auf grossen Parties, etc. Daher wirkt es fast einsam aber die Wahrheit ist, dass es früher einsam war.

Ich mache jetzt endlich, worauf ich Lust habe. Und meine Frau unterstützt mich dabei vollkommen. Waren beim Fussball Spiel, bei einem MMA Event (zugucken), habe Kampfsport angefangen ... alles Dinge, die früher ja böse waren aber ich merke jetzt real (und nicht nur im Kopf), dass das ja ganz normale Menschen sind. Mit normalen Problemen.

Für neue Freundschaften bin ich derzeit nicht offen, ich denke aber auch, dass 5 erstmal reichen! Ich konzentriere mich eher darauf, mich zu schützen. Wenn Menschen mich nur als Funktion sehen, dann sage ich Nein. Solche Menschen oder Vampire wie ich sie nenne, brauche ich nicht. Denn wenn jemand mich nur als Funktion sieht, dann tut er mir extrem schlecht!

Ich habe riesen Fortschritte gemacht aber eine Sache beschäftigt mich immer noch: dieses wie kann man so grausam sein?. Diese Menschen haben Dinge getan, die ich selber nie machen könnte. Ich kenne es ja aus den Geschichtsbüchern aber zu sehen, dass unsere Geschichte halt nicht nur ein Märchen war sondern die Grausamkeiten wirklich von Menschen ausgeübt wurde. Aber solche Gedanken bringen nichts, auch wenn sie leider wahr sind. Wie kann man davon loskommen? Also, Schritt eins ist natürlich, dass man mit solchen Menschen nichts mehr zu tun hat. Aber was sonst noch?

Zitat von Alphacentauri:
Mir hilft es derzeit am meisten, mich auszutauschen und vorallem nicht nur zu reden sondern auch zu handeln. Mein Plan basiert darauf, endlich mal mich zu fragen, was ICH will und nicht nur, was die Anderen wollen. Darauf wurde ich ja konditioniert. Sondern ich frage mich jetzt jeden Morgen, was ich will. Ich lerne Nein zu sagen. Und ich gucke nach kleinen Momenten mit Fremden (mal Tür aufhalten, smalltalk) einfach um wieder das Gute im Menschen zu sehen.

Darauf versuche ich mich auch mehr zu fokussieren. Aber schon auch absurd, wie schwer das manchmal ist. Weil theoretisch ist es mir voll klar, aber mental ne ganz andere Sache.

Zitat von Alphacentauri:
Ich habe riesen Fortschritte gemacht aber eine Sache beschäftigt mich immer noch: dieses wie kann man so grausam sein?. Diese Menschen haben Dinge getan, die ich selber nie machen könnte

Genau dort liegt auch mein Problem

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