Stammtisch & User-Treffen in Essen / Ruhrgebiet

Wünsche mir Kontakt zu Menschen aus Essen und Umgebung

Hallo. Ich bin jetzt auch ganz frisch im Forum dabei.
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich heute zum ersten mal so richtig gespürt hatte, dass mir die Decke auf den Kopf fällt. Kennt ihr das auch?

Kurz zu mir. Ich wohne In Essen, bin 30 Jahre alt und gehe ein geregeltes Leben nach und habe seit nun knapp einem halben Jahr, einen Beruf, der mir zum ersten mal so richtig Spaß macht und wo ich gerne hingehe. Festvertrag habe ich bereits auch. Es geht also bergauf.

Dem war aber nicht immer so.
Ich möchte euch nun ein bisschen meinen Leidensweg erzählen.
Das erste mal in meinem Leben war ich bei einer Psychologin im alter von 6 Jahren aufgrund von Panikattacken und leider auch Suizidgedanken. bei letzterem ertappe ich mich heute noch immer wieder mal. Versuche aber so gut es geht dagegen anzukämpfen.
Damals hieß es aber es sei nur eine Phase. Im Alter von 14 war ich wieder bei einer Psychologin. Eine Frau, die ich sehr sehr nett fand. Auch aufgrund von Suizidgedanken und dort wurde zum ersten mal eine richtige Depression bei mir diagnostiziert und ich musste Medikamente durch mein ganzes Schulleben hinweg nehmen. Nach der Schule hatte ich aufgehört diese zu nehmen, musste aber durch meine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann wieder anfangen welche zu nehmen um diese überhaupt zu überstehen. Die Ausbildung war eine einzige Katastrophe, dazu aber später mehr.

In der Schule wurde ich tagein tagaus gemobbt, was nur noch schlimmer wurde als sich meine Eltern haben scheiden lassen. Das war im Alter von 16 Jahren und dort brach auch irgendwie eine Welt für mich zusammen und das Mobbing in der Schule wurd noch schlimmer.

Richtige Freunde hatte ich nie. Ich war immer das fünfte Rad am Wagen und das hat man mich auch spüren lassen.
Im alter von 23 musste ich wieder mit der Medikation anfangen, da ich sonst gar nicht meine Ausbildung überwältigen konnte. Ich bin gelernter Einzelhandelskaufmann und hab es irgendwie geschafft. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt sogar eine Freundin. Habe aber mit ihr schluss gemacht, als ich mit den Medikamenten angefangen habe, weil ich ihr einfach nicht zur Last fallen wollte. ich hatte es damals nie vor gelebt bekommen, dass wenn man in einer Beziehung ist, und es einem Schlecht geht, dass man genau dann mit seiner Partnerin reden sollte und Hilfe suchen sollte.

Nach meiner Ausbildung, ging bei mir erst mal gar nichts mehr. Ich wurde sowohl dort von Schulkollegen als auch Arbeitskolleginnen gemobbt. Und ich meine auch wirklich gemobbt. Meine damalige Chefin hatte wohl ein Problem mit Männern und sie lief mir regelrecht hinterher und keifte mich mit Sachen an wie: Schneller! Du bist viel zu langsam, dass muss viel schneller gehen Oder aber: Wie, du kannst nicht gleichzeitig die Kasse machen, Ware annehmen und die Leerpaletten nach hinten schleppen?! Was bist du denn für ein Mann?!. Ich wurde oft auf dieser Schiene gegen meine Männlichkeit beleidigt. Zu Schulzeiten hieß es immer ich sei gleichgeschlechtlich und mir wurd dabei von Mitschülern in den Schritt gefasst. Sie machten das, weil ich keine Freundin hatte und während der Ausbildung wollte man mir zu verstehen geben, dass ich kein richtiger Mann sei.

Nach meiner Ausbildung ging erst mal gar nichts mehr. Ich wurde mit Burnout diagnostiziert und hatte einen Stillstand von nun knapp 5 Jahren. Ich hatte nur minijobs und Teilzeitbeschäftigungen. Leider auch nicht besonders lange. Bis eben jetzt. Nun bin ich endlich aus meinem Stillstand raus und bin sogar dabei den Führerschein erneut zu versuchen. Hoffentlich ist dieser dritte Versuch, mein letzter Versuch.

Nun geht es mir wie gesagt nach und nach besser. Es ist wieder Licht in meinem Leben. Nur leider bin ich Aufgrund meiner Schulerlebnisse so wie nach dem Stillstand nun komplett alleine. Ich bin seit ca 6 Jahren Single und habe den Wunsch sowohl nach Freundschaften, als auch zu der Nähe einer Frau.
Ich bin nun auch so weit, dass ich hier nun aktiv neue Menschen kennenlernen und wo ich kann auch helfen möchte.
Ganz geheilt werde ich wohl nie sein aber ich denke nun, dass ich stark genug bin um nun auch für andere da zu sein.

Wie gesagt das war so im groben meine Hintergrundgeschichte. Natürlich habe ich noch noch das ein oder andere Detail ausgelassen, da es mir einfach viel zu Privat wäre.

Wie gesagt, nun eröffne ich dieses Topic, weil ich mir unheimlich gerne einen richtigen Freundeskreis aufbauen möchte mit gemeinsamen Unternehmungen, zockerabende oder einfach mal Telefonieren.
Leider geht es mir trotzdem noch an meinem seelischen Wohlbefinden, dass ich nun seit 6 Jahren kaum nähe zu einer Frau genießen konnte, eben wegen meinem Stillstand und dem Loch in dem ich gefallen war. Ich darf das doch so schreiben, oder?

Was nun vielleicht auch wichtig wäre zu wissen ist, dass ich Meerschweinchen und einen Zwergbartagam habe und Tiere echt liebe. Es wäre also schön, wenn ich Leute kennenlernen könnte, die nichts gegen Tiere haben.
Das ich gerne draußen bin oder aber auch mal Zocke wisst ihr nun ja auch. Es wäre also schön, wenn wenn ihr für die ein oder andere Sache diesbezüglich auch offen wärt.
Natürlich schaue ich mich gleich auch mal in den anderen erstellten Forenbeiträgen um und werde aktiv dabei sein.
Ich hatte jetzt aber einfach echt das Bedürfnis, dass alles nieder zuschreiben was mich so aktuell belastet und belastet hat.
Vielen lieben Dank für's lesen und ich freue mich auf eure Antworten und eine Private Nachricht dürft ihr mir auch gerne schreiben.

Liebe Grüße,
Julien