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Dundun
Mein Mann (68 Jahre alt) kämpft seit seiner Jugend mit einer Angststörung und Depressionen.
In den vielen Jahren gab es auch mal symptomfreie Phasen – leider in den letzten Jahren nicht mehr.

Vor einigen Jahren bekam er dann wieder mal Tavor verschrieben weil nichts Anderes (3 Neurologen,
5 Therapeuten, 3 Reha-Aufenthalte, viele verschiedene Psychopharmaka, 2 mal Tagesklinik) mehr half.

Anfang dieses Jahres beschloss er dann gemeinsam mit seiner Neurologin, Tavor ambulant auszuschleichen.
Zu diesem Zeitpunkt nahm er noch 2,5 mg täglich. Dieses zusätzlich zu 25 mg Fluoxetin.

Zwischenzeitlich ist er auf 1 mg Tavor täglich runter.
Zur Unterstützung des Entzugs verordnete die Neurologin zunächst 25 mg Quetiapin.
Später dann 50 mg (25 mg morgens/ 25 mg abends). Dazu zusätzlich weiterhin 25 mg Fluoxetin morgens.

1. Fluoxetin (antriebssteigernd) und Quetiapin (sedierend) gleichzeitig – macht das Sinn ?
2. Kann man die beiden Medis überhaupt kombinieren ?
Die PTA in unserer Apotheke äußerte da Bedenken wegen eines Warnhinweises der Apotheken-Software.

Es geht meinem Mann nicht gut. Er ist nur noch müde und schlapp. Die Gewichtszunahme durch Quetiapin ? macht ihm stark zu schaffen.
Ich bemerke Gangunsicherheit und Wortfindungsstörungen bei ihm.

08.08.2022 14:52 • 14.08.2022 #1


7 Antworten ↓


Mylenix
Ja, kann man, SSRI werden oft mit atypischen Neuroleptika kombiniert bei behandlungsresistenten Depressionen und bipolaren Depressionen.

Gewichtszunahme und Wortfindungsstörungen kommen in der Regel von den Neuroleptik, die Müdigkeit auch, quetapin, beziehungsweise seroquel sediert besonders stark, hab es auch wenn überhaupt nur Abends nehmen wollen, ich würde es persönlich niemals tagsüber nehmen wollen, seroquel hat nur 12 Stunden Halbwertszeit, daher nur zum Schlafen.

08.08.2022 18:22 • x 1 #2


A


Quetiapin und Fluoxetin gleichzeitig zur Unterstützung bei T

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Lina60
@Dundun ich möchte bestätigen, was @Mylenix schreibt. Selbst hatte ich einige Jahre Fluctine , was mir sehr gut tat , doch meine Freundin nimmt zur Zeit genau wie Dein Mann sowohl Fluctine als auch Quetiapin. Sie kann gut und lange schlafen, macht auch zuweilen einen Mittagsschlaf, ist jedoch ansonsten in der Lage einiges zu unternehmen. Ich kann mir vorstellen, dass wenn Dein Mann lange Zeit Tavor in hohen Mengen konsumierte, er jetzt ev. das sezierende Quetiapin benötigt. Trotzdem ist es natürlich wichtig, besonders weil es Deinem Mann nicht gut geht, mit dem Arzt/Psychiater und den Neurologen ( er hat ja viele Helfer) die Entwicklung genau zu beobachten und wenn nötig die Medikamente wieder an zu passen.

09.08.2022 08:20 • x 2 #3


Dundun
Vielen Dank für Eure Antworten. Jetzt bin ich ein wenig beruhigter.

Ja, mein Mann hatte bisher viele Helfer. Nur richtig wirklich geholfen hat meiner Meinung nach nichts. Wie geschrieben meiner Meinung nach.

Vielleicht sehe ich das Ganze aber auch nur so kritisch weil uns diese Krankheit schon so lange begleitet und mir die Situation zur Zeit mal wieder ausweglos erscheint.
(Ich selber habe ebenfalls eine Angststörung.)

Mein Mann hat demnächst wieder einen Termin bei seiner Neurologin und wird das Thema Quetiapin ansprechen.

09.08.2022 11:08 • x 1 #4


Mylenix
@Dundun

Ich kann das verstehen.
Wenn Jemand schon so extrem lange damit kämpft und es sich scheinbar kaum gebessert hat frag ich mich manchmal ob die Person sich auch selbst genug damit auseinander setzt.

Ich denke übrigens dass dein Apotheker dich wegen des Serotonin Syndroms gewarnt hat oder?
Man darf halt nicht zu hoch dosieren, ich würde höher wie es jetzt ist auch nicht gehen.
Er soll mal sein Arzt drauf ansprechen wegen des Syndroms, wie gefährlich es ist bei der Kombi und Dosis.

09.08.2022 11:23 • x 1 #5


Dundun
Ich weiß nur noch, dass die Apothekerin sagte, dass die beiden Medis zusammen eigentlich nicht gehen.
Ob sie damit das Serotonin-Syndrom meinte, kann ich nicht sagen.

Ursprünglich war ja wohl auch angedacht, Fluoxetin parallel zu Quetiapin auszuschleichen.
Und Quetiapin sollte lt. der Neurologin ja auch den Tavorentzug erleichtern.

Die Schlappheit und vor allen Dingen die Gewichtszunahme machen meinem Mann sehr zu schaffen.
Tavor weiter reduzieren klappt zur Zeit auch nicht.

(Auf den Vorschlag, Tavor durch Diazepam oder Ähnliches zu ersetzen und dann Diazepam in kleinen Schritten zu reduzieren, will die Neurologin nicht eingehen.)

Mein Mann wird bei seinem nächsten Besuch bei der Neurologin das Thema Quetiapin ansprechen.

09.08.2022 12:23 • #6


Mylenix
ich fand Quetiapin/seroquel immer zu heftig was Sedierung angeht, man ist ja förmlich gelähmt und zum schlafen gezwungen und es fühlt sich an wie eine Paralyse, statt eine normale Müdigkeit. ich würde da persönlich immer lieber ein hochpotentes Neuroleptika nehmen, vorallem wenn ich es auch tagsüber nehmen soll. Atypische Neuroleptika haben aber leider immer Gewichtszunahme als Nebenwirkung.

10.08.2022 08:22 • x 1 #7


Dundun
Der Lösungsvorschlag der Neurologin lautet, Quetiapin wieder zu reduzieren und nur noch gelegentlich
25 mg zu nehmen. Tavor (1 mg) und Fluoxetin (25 mg) aber auch nicht zu erhöhen.

Auf den Vorschlag, Tavor durch Diazepam oder Ähnliches zu ersetzen und dann Diazepam in kleinen Schritten zu reduzieren, will sie nicht eingehen.

14.08.2022 10:04 • #8





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Dr. med. Andreas Schöpf