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Aus gegebenen Anlass meine Frage:
Wenn ein Arzt keinen Medikamentenspiegel bei Psychopharmaka bestimmt, ist das u. U. nicht gefährlich für den Patienten?

Da wird sich nur strikt an den Leitlinien orientiert ohne zu prüfen ob der Patient die Dosis überhaupt verträgt.
Oft wird immer weiter erhöht, weil ja die Leitlinien sagen es müssen von Medikamtent XY 40 mg sein. Oder die Aussage, sie müssen erhöhen dann gehen die Nebenwirkungen weg.

Bin grad ein wenig geschockt.

02.06.2025 16:16 • 03.06.2025 #1


5 Antworten ↓


Guten Morgen,
leider scheint das tatsächlich eher die Regel zu sein, dass der Medikamentenspiegel selten überprüft wird. Bei mir wurde es auch noch nie gemacht, hab aber auch noch nicht explizit danach gefragt.
Schreibe hier ja schon länger und da haben es nur vereinzelt Leute berichtet, dass es nötig war, weil zB die eingenommene Dosis nicht vollständig im Blut ankam. Wenn man bspw. Raucher ist benötigt man tendenziell eine höhere Dosis für die Wirkung, die man bei der eingenommenen Dosis x erwarten würde und da kann dann im individuellen Fall eine entsprechende Dosiserhöhung Sinn machen.
Das Problem ist, dass die Dosierungen generell sehr individuelle Geschichten sind und der Blutwert letztendlich nur aussagt von 20 mg Wirkstoff sind auch tatsächlich 20 mg Wirkstoff im Körper angekommen und zur Verfügung
Ob jemand mit einer höheren Dosis besser eingestellt ist oder nicht, kann man eigentlich nur durch Ausprobieren und Abwarten wissen. In den gängigen Dosierungen eines Medikamentes (beim Duloxetin ist es bspw. 30 bis 120 mg), ist man in der Regel auch sicher, dass es relativ sicher ist, für die Menschen, die es einnehmen.
Bzgl. Nebenwirkungen finde ich die Aussage, dass sie bei Erhöhung weggehen würden, zu pauschal und schwierig.
Meine Erfahrung ist eher, dass der Faktor Zeit beim Thema Nebenwirkungen eine große Rolle spielt und man wirklich locker 6-8 Wochen einplanen muss mit derselben Dosis, um zu sehen, ob sie einem gut tut oder ob die Nebenwirkungen, die zu Beginn i.d.R. verstärkt auftreten, zurück gehen oder bleiben.

A


Medikamentenspiegel, Therapeutisches Drug Monitoring T

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@sandracookie du hast vollkommen Recht. Die Blutspiegel dienen eher als Richtungsweiser. Ich war gestern nach dem Arztgespräch nur ein wenig schockiert.
Ich mache mir jetzt natürlich Sorgen, wenn ich wieder reduziere ob dann die Wirkung auch schlechter wird.

Also ich nehme seit 2012 Mirtazapin in der Dosierung von 15mg und bin Raucher (E Zig.). Mein Spiegel wurde nach 13 Jahren das erste Mal kontrolliert. Der lag bei 18mg was etwas mehr ist als ich einnehme. Das liegt aber daran dass Mirtazapin eine relativ lange Halbwertszeit hat und man alle 24Std eine neue Tablette nimmt.

Ich denke darauf kommt es am Ende an. Wie viel nehme ich, wie ist die Halbwertszeit und wie arbeitet mein Stoffwechsel.

Eine Bestimmung des Spiegels kann man auch beim Hausarzt machen. Zur Not als Selbstzahlung falls sich alles weigern und man es unbedingt wissen möchte.

@Bepina
Das weiß man halt leider nicht, ob dann die Wirkung noch ausreicht nach dem Reduzieren, aber wenn es in deinem Fall eine Rolle spielt mit dem Blutwer, würde ich, wie @Daniel27 geschrieben hat auch einfach nochmal beim Arzt drauf bestehen, dass nachgeschaut wird.
Man sieht ja an dem Beispiel von ihm, dass es total unterschiedlich sein kann und es bei Rauchern nicht zwingend weniger sein muss. Leider alles wieder sehr individuell

@sandracookie ich bin auf jeden Fall jetzt schlauer als vorher und werde sehen wie sich die Reduzierung jetzt auswirkt.





Dr. med. Andreas Schöpf
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