Pfeil rechts
70

S
Was ist NAC?

16.10.2016 17:47 • #41


C
Das, worum es in diesem gesamten Thema hier geht N-Acetylcystein; das, was als Brausetablette/Schleimlöser verkauft wird als NAC, ACC usw. Für Autismus wurden übrigens auch positive Effekte von NAC auf die Reizbarkeit von Probanden gefunden sowie auf das Sozialverhalten und stereotype Verhaltensweisen, allerdings beruhen die Befunde zumeist auf Einzelfallberichten oder einer Kombinationstherapie mit Risperidon und NAC. Insgesamt ist die Empfehlungsstärke da aber ganz gut und spricht für einen Versuch, zumal NAC alleine ja gar nicht soo schlecht verträglich ist. Bei mir hätte ich aber keinen spezifischen positiven Effekt jenseits der Trichotillomanie bemerkt.

16.10.2016 17:56 • #42


A


Acetylcystein HILFT!

x 3


S
Achso, kenn das nur unter ACC. Mm, aber kann ich das so hoch dosiert langfristig nehmen?

16.10.2016 18:00 • #43


C
Dazu habe ich ja geschrieben, dass die Studien auf das Problem der schlecht erforschten Langzeiteinnahme hinweisen und selbst darauf verwiesen, dass man erst zum Arzt gehen sollte. Meiner sah damals kein Problem darin, dass ich (!) 1800mg/Tag über längere Zeit hinweg einnehme; aber das kann natürlich nur individuell entschieden werden. Mir ist vor allem der Hinweis darauf wichtig, dass es bei NAC eben auch um die Dosis geht und eine fehlende Wirkung bei 600mg nicht bedeuten muss, dass man damit gar keinen Effekt erzielen kann. Bei 1800mg/Tag hatte ich keinerlei Nebenwirkungen mehr, nachdem ich auf die Kapseln, also das Nahrungsergänzungsmittel umgestiegen bin, statt die Brausetabletten aus der Apotheke zu nehmen. Die haben meinen Magen gereizt und Übelkeit verursacht, aber das hing wohl auch mit den Zusatzstoffen zusammen. Bei den Kapseln hatte ich das Problem nicht mehr. Da muss man nur wirklich sehr (!) drauf achten, kein Kombi-Präparat zu kaufen. Irgendwelche Zusatzstoffe sind immer drin; aber man sollte eben keine Kapseln mit Anti-Falten-Mix oder sowas nehmen, wo neben NAC noch fünf andere wirksame Stoffe drin sind, wenn man vorhat, es überzudosieren... Meine Kapseln enthielten NAC, Magnesium-Salze als Trennmittel und eben die Umhüllung, ich glaube es waren Gelatine-Kapseln. Das wars.

16.10.2016 18:07 • #44


R
Super @chaosdenkerin
Vielen Dank!

Zitat:
- ich habe das NAC wenige Tage in Zieldosis (1800mg bei mir!) nehmen müssen, um einen Effekt auf die Trichotillomanie zu bemerken. Bis der Effekt stabil blieb auch ohne Einnahme, verging etwa ein Jahr, vielleicht auch anderthalb.

Die Einnahme in Intervallen führt bei mir zu vorrübergehender Besserung der Depression und körperlichem Wohlbefinden. Allerdings nehme ich wirklich nur 600 mg am Tag so ca. 1-2 Wochen und das scheint bereits zu reichen. Dann ist Pause von bis zu 4 - 6 Wochen und wenn ich dann wieder mit ACC beginne, verspüre ich wieder Besserung.
Das läuft bei mir schon länger so, bevor ich mit Episoden in eine Behandlung kam. Festgestellt hatte ich das, als ich nach einer Erkältung gegen den zurückgebliebenen Husten ACC nahm. Ich kaufte mir dann gelegentlich welche und nahm sie in solchen og. Intervallen. Als ich dann mit Nervenzusammebruch auch psychisch behandelt worden bin, erzählte ich davon meiner Psychiaterin und diese klärte mich dann erstmal über off-Lable-use ACC auf.

16.10.2016 18:26 • #45


F
@chaosdenkerin ich hab da mal noch eine Frage, da du schreibst, dass NAC auch auf dopamin wirkt: darf man dann das mit dopaminergen AD, wie z.b. Venlafaxin oder Bupropion einnehmen?

02.01.2017 14:32 • #46


R
@Freisein vielleicht kann ich dir antworten.
Venlafaxin ist nur in höherer Dosis ein Dopaminhemmer und wirkt eher als Serotonin-wiederaufnahmehemmer. Das ist bei Bupropion schon anderes, da das ein NDRI ist.
Wenn man ACC als Versuch selbst einnehmen möchte, gehört natürlich ein Arztgespräch dazu, um Wechselwirkungen zu minimieren.

Bei ACC würde ich allerdings nicht denken, daß da etwas negatives passiert, da ACC zu den im Körper natürlich vorkommenden Aminosäuren (Glutathion) gehört. ACC ist ein Vorstufe davon Glutathion und kein Dopamin. Es wirkt im Körper natürlich im Glutaminstoffwechsel mit.
Es kann auch nur wirken, wenn ein Glutaminmangel vorliegt, also wahrscheinlich auch ein Dopaminmangel. Wenn der Körper über einen ausreichend vorhandenen Glutaminhaushalt verfügt, also kein Mangel vorliegt, wird man auch keine Wirkung durch ACC spüren und dann sollte es auch nicht trotzdem eingenommen werden. Macht ja keinen Sinn.

Ich habe Venlafaxin 300mg genommen und ACC und verspürte durch ACC immer noch Besserung. Meine Ärztin hatte keine Bedenken, wenn die Tagesdosis 600mg Acc nicht übersteigt. Ich nehme ACC immer noch in Intervalen einige Tage und laß dann wieder einige Wochen aus. Ich merke dann instinktiv, wenn ich es wieder nehmen sollte. Mein Allgemeinbefinden ist dann einfach besser.

@chaosdenkerin ist nicht so oft hier? Ich hoffe, ich konnte die Frage zum Teil wenigstens beantworten.

03.01.2017 07:15 • x 1 #47


F
Hallo Reenchen, Danke für die kompetente Antwort. Ich werde nächste Woche mal meine Ärztin fragen, hab dann einen Termin. Der Antrieb lässt im Moment zu wünschen übrig.

03.01.2017 13:42 • #48


Angstbiene
http://www.diagnostisches-centrum.de/
Hier gibt es Infos zu Bluttests, die man durchführen kann um festzustellen ob überhaupt und welche mikronährstoffe fehlen. Wird alles als Privatleistung angeboten und man bekommt zusätzlich zur Blutanalyse noch eine Empfehlung welche mikronährstoffe zusätzlich eingenommen werden sollten um das Wohlbefinden zu verbessern. Mich würde ein Ergebnis interessieren. Hab leider nicht die finanziellen Mittel für sowas.

04.01.2017 10:52 • #49


R
So ein Test auf Aminosäuren ist schwierig, weil sich der Level täglich ändert. Wenn man Stress hat oder die Nahrungsaufnahme gestört ist (und sei es nur mal für einen Tag) hat man schon z.B. bei Glutathion schlechte Werte und wenn es einem heute gut geht und alle Werte stimmig sind, kann sich morgen alles ändern und übermorgen hat man vielleicht eine Magenverstimmung, einen Infekt oder sonstwas. https://de.wikipedia.org/wiki/Glutathion
Ich kann mir vorstellen, daß das bei den Mikronährstoffen nicht anders ist.

04.01.2017 13:29 • x 3 #50


Angstbiene
Zitat von Reenchen:
So ein Test auf Aminosäuren ist schwierig, weil sich der Level täglich ändert. Wenn man Stress hat oder die Nahrungsaufnahme gestört ist (und sei es nur mal für einen Tag) hat man schon z.B. bei Glutathion schlechte Werte und wenn es einem heute gut geht und alle Werte stimmig sind, kann sich morgen alles ändern und übermorgen hat man vielleicht eine Magenverstimmung, einen Infekt oder sonstwas. https://de.wikipedia.org/wiki/Glutathion
Ich kann mir vorstellen, daß das bei den Mikronährstoffen nicht anders ist.


Hier geht's aber hauptsächlich um die Geschichten, die relevant sind in der Hirnchemie. Die Frage war ja auch warum Acetylcystein beim Einen zu helfen scheint, bei anderen nicht. Wenn unsere Hirnchemie solch starken Schwankungen unterworfen wäre, wie du es grad beschrieben hast, nicht auszudenken wie sprunghaft und schrecklich unausgeglichen wir alle wären. Oder sehe ich da was falsch?

04.01.2017 22:04 • #51


R
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin ein Stressmensch mit episodischer Depression. Meine Körperreserven sind nie wieder ganz voll, schon mal durch chronische Erkrankung nicht. Kommen dann die als Beispiel genannten Widrigkeiten dazu, dann weiß ich nicht, was du mit relevant in der Hirnchemie meinst. Es gibt Aminosäuren, die der Mensch nicht selbst bilden kann und die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Hier reicht es, wenn nicht klug durchdacht, eine einseitige Ernährung stattfindet.
Zitat:
...nicht auszudenken wie sprunghaft und schrecklich unausgeglichen wir alle wären
Sieh dich um, hier sind eine Menge Menschen mit diesen sprunghaften und schrecklich unausgeglichenen Symptomen.

04.01.2017 22:58 • #52


Angstbiene
Ich glaube wir haben beide ein bißchen recht. Ich belese mich zwar sehr viel, muss aber gestehen, dass das Thema mit den Neurotransmittern und Botenstoffen etc derart weitreichend ist, dass ich nur mit Schlußfolgerungen und Halbwissen daher kommen kann. Ich denke nur, dass es durchaus möglich ist zu seinem Vorteil bestimmte Peptide und Mikronährstoffe zum Ausgleich dazu zu sich zu nehmen um einen stabileren Zustand zu erreichen. Normalen Schwankungen ist ja jeder Mensch unterworfen, die Frage ist nur, wodurch kann man unsere Extremschwankungen ausgleichen. Letzten Endes gehen die SSRI und dergleichen ja auch unterdrückend oder hemmend auf unseren Hirnstoffwechsel ein. Das Thema ist sehr sehr komplex. Leider

05.01.2017 08:02 • x 1 #53


R
Ja, das stimmt, daß es sehr komplex ist. Den positiven Effekt von Acetylcystein habe ich eher nebenbei herausgefunden, ohne daß ich vorher überhaupt etwas über die Zusammenhänge wußte. Ich habe ACC schon einige Jahre vor der psychiatrischen Behandlung immer mal in Intervallen eingenommen und war sehr erstaunt, als meine Ärztin mich fragte, was ich sonst so für Medikamente nehme, daß sie über den Effekt so bescheid wußte und das es auch im psychiatrischen Bereich eingesetzt wird.

Wer es ausprobieren möchte, sollte vorher den Arzt fragen. Mit meiner Ärztin hatte sich ein sehr interessantes Gespräch darüber ergeben. Dabei gibt es sicherlich unterschiedliche ärztliche Meinungen.

05.01.2017 08:19 • #54


Angstbiene
Das denke ich auch. Wann tritt denn eine Wirkung von dem ACC ein?

05.01.2017 08:21 • #55


R
Bei mir am gleichen Tag - ich nehme aber nur die übliche empfohlene Menge von 600mg. Das mache ich ein paar Tage und setze dann wieder aus, wenn ich keinen Effekt mehr spüre. Der Effekt ist, daß sich die Verdauung und das Körpergefühl bessert. Ich bin dann auch etwas besser drauf, was meine Stimmung betrifft.
Das ist dieses Wirkprinzip, nach dem ACC nur Besserung bringt, wenn auch irgendwas im Glutaminhaushalt nicht stimmt. Man verspürt keinen positiven Effekt, wenn der Glutaminhaushalt in Ordnung ist.

05.01.2017 08:27 • x 3 #56


F
@Reenchen dann könnte man das auch präventiv einsetzen, z.b. wenn ich weiss dass etwas Angstbesetztes zuvor steht? Mein Körper macht dann regelmässig schlapp.

05.01.2017 11:20 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

R
Nein, so funktioniert es nicht @Freisein eher umgekehrt. Also wenn ich, wie jetzt mit den Feiertagen sehr viel Aufregung/Stress habe, dann merke ich als Folge, daß es mich stark negativ beeinträchtigt. Ich esse bei Aufregung auch schlecht und nur wenig und dann versuche ich mit ACC, neben ansonsten viel Ruhe und regelmäßige Mahlzeiten wieder den Ausgleich - Regenerierung.
Ich weiß ja vorher nicht, wie sehr mich das auch körperlich mitnimmt.

Präventiv, also vorbeugend bringt es nichts, denn du weißt ja nicht, wieviel du davon brauchst, daß der Körper es irgendwo einlagert, wie hoch oder niedrig dein Umsatz ist oder wieviel der anderen wichtigen Aminosäuren dann im Zusammenspiel aktiv werden. Bedenke, daß es auch bei Acetylcystein eine Überdosierung geben kann, wie bei jedem anderen Substrat und das sollte vermieden werden.
Beispiel: hochdosiertes Vitamin C würde dir vorbeugend auch nicht helfen, weil nur eine bestimmte Menge aufgenommen werden kann, die der Körper je nach Anspruch selbstständig verarbeitet. Bei Stress und Krankheit braucht er mehr davon, in ruhigen Zeiten weniger. Also würde dir die präventive Einnahme einer hohen Mengen nicht wirklich was bringen.
Bei Vitamin C ist eine Überdosierung allerdings nicht wirklich schlimm.

05.01.2017 12:41 • x 1 #58


F
Ok, danke

05.01.2017 14:42 • #59


M
Interessant. Bin gerade über den Beitrag gestolpert. Nehme auch cymbalta 60mg und mir geht es auch dreckig. HaB ne Packung Acc 600 hier rum liegen. Hast du cymbalta abgesetzt? Nach q tag Einnahme vergessen hab ich extrem schwindel. Kennt das jemand und hat Tipps zum absetzen. Das zeug bring nix. Nehm es jetzt seit 3 Jahren aber ohne Erfolg und nur Nebenwirkungen.

07.01.2017 19:23 • #60


A


x 4


Pfeil rechts



Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. med. Andreas Schöpf