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S
Hallo Freisein,

danke für deinen Beitrag! Das Ganze ist ja nun schon eine Weile her. Die neueste Entwicklung gab es vorletztes Wochenende. Ich war auf einem Festival in der Stadt, wo ich eigentlich ursprünglich mit IHM hingehen wollte (hatten die Karten schon letztes Jahr zusammen bestellt), was aber ja nun logischerweise in dieser Konstellation ausfiel. Habe stattdessen meinen Bruder mitgenommen.

Wie es aber nun mal so ist - WEM begegnet man unter zwanzigtausend Leuten natürlich zwangsläufig? Klar, dem Ex.

Ging auch für eine kurze Weile gut. Sowohl er als auch ich hatten bereits eins, zwei B. getrunken, Nachdenken klappte also nicht mehr so richtig. Es war okay für mich, ihn zu sehen. Bis er anfing, sich so zu verhalten, als wenn wir noch zusammen wären. Anfassen hier, knuddeln da, Arm in Arm stehen...

... mir wurde immer unwohler und bevor ich überhaupt irgendwie in der Lage war, irgendwas anderes zu tun oder sagen, fing' er auch schon an:

Ich vermiss dich so, ich vermiss das alles hier, mit dir loszuziehen... du glaubst gar nicht, wie sehr ich damit zu kämpfen hatte und habe, dass du nicht mehr da bist. Ich wollte dir immer schreiben oder dich anrufen, aber hab' mich nicht getraut. Hab' schon immer E. (meine BF) gefragt, wie es dir so geht. Ich will nur, dass es dir gut geht. Du bist mir so wichtig, ich hab dich so lieb, ich würde mir so wünschen, dass wir uns wieder sehen, aber das läuft alles ganz genauso wie DU willst. Ich dräng' dich da zu nix, blablabla....


Das volle Programm eben. Ich wollte das alles gar nicht hören, das war wirklich nicht der richtige Ort und Zeitpunkt. Konnte mich aber irgendwie auch nicht richtig entziehen. Schön blöd. Hab' ihm (sinngemäß) nur gesagt, dass ich ihm, selbst wenn ich wollte, das alles nicht glauben kann, dass das hier jetzt wirklich komisch wird und dass es wohl besser ist, wenn wir jetzt und hier getrennte Wege gehen.

Haben wir dann auch gemacht. Ich hab' die ganze Rückfahrt wie ein Schlosshund geheult. Ich steckte wieder mittendrin. Die Veranstaltung ging über zwei Tage. Am nächsten Tag haben wir uns noch mal zufällig gesehen, da hab' ich ihm aber mehr oder weniger nur kurz zugenickt und habe mich gleich verzogen.

Es geht mir gar nicht mehr richtig um ihn, glaub ich. Ich vermisse einfach die Zeit, als es noch schön war zwischen uns. Und ich glaube mittlerweile, dass er mich wirklich nie geliebt hat. Von einem Bekannten habe ich erfahren, dass er seine Neue fast jedes Wochenende in ihrer Klinik besucht hat, rund 300 km entfernt, wohlbemerkt für EINEN Weg.

Für mich waren zu der Zeit, als wir nicht zusammen gewohnt haben, nicht mal ganze Wochenenden drin. Uns trennten nicht mal 20 km. Ich war diejenige, die ihn besucht hat (mochte niemandem meine damalige schlampige Mitbewohnerin und die daraus resultierende dreckige Wohnung antun), ich wäre jederzeit zu ihm gefahren, weil ich mich so sehr nach seiner Gesellschaft gesehnt habe. Ich bekam Samstagabend plus Sonntag. Wenn ich mal nach Freitag gefragt habe, ging das Geheule los: Ach Schatz, ich bin echt kaputt von der Arbeit... ich brauch echt 'ne Weile für mich. ... und ich dumme Kuh hab' das auch noch stets akzeptiert. Hatte eine Weile sogar wirklich Verständnis dafür.

Ich bin auch niemand, der klammert. Ich werde niemals Leute unter Druck setzen, damit sie Zeit mit mir verbringen. Davon habe ich nichts, außer das Gefühl, dass sich der andere gezwungen fühlt und keine Lust hat. Ich hab' den Schmerz darüber oft runtergeschluckt. Wird schon noch werden, wir lieben uns doch so.

Und ich ärgere mich mittlerweile so sehr, dass ich dem ganzen nicht schon viel früher ein Ende bereitet habe, spätestens dann, als ich wirklich unglücklich wurde (etwa vor einem Jahr).

Heute weiß ich: Dieser Mann hat mich (bis auf die ersten paar Monate vielleicht) NIE gewollt oder geliebt.

Und das ist so bitter. Im Moment fühle ich mich einsamer denn je. Habe gestern auch mit einem Flirt/Date/Affäre Schluss gemacht (den ich Ende Juli kennengelernt habe). Hat allerdings nichts mit dem Ex zu tun, sondern damit, dass es aus diversen Gründen einfach längerfristig nicht passt/funktioniert. Und bevor am Ende vielleicht wirklich einer von uns leidet, haben wir beschlossen, es zu lassen.

Wie gesagt, hat nichts mit dem Ex zu tun. Den habe ich während dieser kurzen Geschichte sogar beinahe vergessen. Zumindest konnte ich völlig neutral an ihn denken. Und das sehr viel seltener als ich mir je zu träumen gewagt hätte. Das war auch keine riesengroße Liebe. Aber das Gefühl der Einsamkeit wird dadurch grad irgendwie noch stärker. Bzw... es kam mit voller Wucht zurück.

Es ist auf einmal alles wieder da. Ich hänge mitten in einer fetten Depression, vermisse die schönen Zeiten, fühle mich schrecklich einsam und von der Welt ungewollt. Alle um mich herum heiraten, gründen Familien, fahren die Wochenenden weg... ich bin mal wieder der einzige Single im dichteren Umkreis. Und es macht mich nur fertig.

Ich weiß gar nicht, wie ich aus diesem Loch wieder rauskommen soll. Ich will doch einfach nur mal jemanden finden, für den ich das Allergrößte bin. Ich gebe gern, HABE auch was zu geben... aber mir kommt es vor, als würde das einfach keiner wollen. Werde ich jemals jemanden finden, bei dem es wieder so knallt? Und der auch um meinetwillen bleibt? Ich bezweifel das im Moment ganz stark. Könnte permanent heulen.

Wie gesagt. Einsamkeit.

(Sorry, wenn das alles etwas wirr ist. Musste mich etwas beeilen.)

30.08.2016 09:38 • x 1 #21


F
Hallo suekre

Sorry, hab ich erst spät bemerkt dass schon eine Weile her. War aber wohl irgendwie doch zum richtigen Zeitpunkt

Ich denke schon, dass er dich schon geliebt hat, sonst wäre er sicher nicht 2,5 Jahre mit dir zusammengewesen. So etwas darfst du nicht denken. Man kann einen Menschen lieben, und ihm trotzdem nicht gut tun. Liebe heilt nicht alle Wunden, auch nicht die Zeit, aber sie lässt verblassen.

Es ist vollkommen normal, dass es dich nach 2,5 Jahren Beziehung ab und zu wieder durchschüttelt. Es dauert eine Weile, das zu verarbeiten, einerseits die Beziehung, andererseits die Unschöne Trennung, resp. was danach kam. Ein Mann hat mir mal etwas gesagt, dass mir immer wieder geholfen hat, vielleicht hilft es auch dir: man kann nicht über sein Herz dirigieren. Du nicht, er nicht, die Neue nicht.

Es braucht Geduld und du wirst sicher noch ein paarmal durchgeschüttelt werden. Aber tant pis, das Leben geht weiter. Mit der Zeit gehen auch die Einsamkeitsgefühle weg und du wirst dein Single Leben voll geniessen können. Und schwups, wenn du keinen mehr haben willst, steht plötzlich einer da, und diesmal vielleicht der richtige. So war es zumindest bei mir.

Was mir auffällt, ist, dass du immer wieder schreibst, es hat nicht funktioniert. Wie sollte denn eine Beziehung für dich sein, welche Eigenschaften sollte der Mann haben? Ich denke, es ist wichtig sich dessen klar zu werden. Wenn du nicht weisst, was du wirklich willst und brauchst, dann wird es schwer, den Richtigen zu finden. Erkennst du ein Muster bei deiner Männerwahl?

Ich weiss es ist beschissen, hatte auch mal ne schlimme Beziehung, die mir sehr zugesetzt hat. Aber es geht wirklich vorbei. Hab Geduld mit dir und deinem Herz und versuche das Leben so gut wie möglich zu geniessen. Es hat viel zu bieten.

30.08.2016 11:13 • x 1 #22


A


Trennungsschmerzen Hilfe - Getrennt vom Ex-Freund

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S
Hallo Freisein,

du bist richtig lieb! Jetzt kamen mir hier bei der Arbeit fast die Tränen, als ich deinen Beitrag gelesen habe.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich nach dreieinhalb Monaten doch langsam mal drüber weg sein müsste. Er kann es doch auch, verstehst du? Auch bei mir hat ja die innerliche Entfremdung schon eher begonnen und trotzdem bin ich diejenige, die mit der Sache so kämpfen muss. Finde das irgendwie... unfair. Ich weiß, jammern bringt nix, ich versuche auch so gut es eben geht, nach vorne zu sehen, aber im Moment fällt mir das so fürchterlich schwer.

Es fühlt sich an, als wäre mein (Liebes)-Leben entgültig vorbei. Dass das meine letzte Chance war.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich mir meinen Partner genau vorstelle. Mein Ex war auf eine gewisse Art und Weise tatsächlich dicht dran, vom allgemeinen Typ her. Sowohl optisch als auch vom Charakter. Was mir bei uns allerdings gefehlt hat, war das Gefühl... gewollt zu sein. Ich kann das schwer erklären. Ich bin niemand, der permanent umwuselt oder auf Händen getragen werden muss. Das geht mir auf Dauer sogar ziemlich auf die Nerven. Ich kann Freiheit und Liebe geben, ohne viel zurückzuverlangen. Ich kann bedingungslos vertrauen. Allerdings fehlte mir bei ihm das Gefühl der Wertschätzung beinahe komplett. Das Gefühl, dass er da ist, wenn es hart auf hart kommt. Ich habe es nie ganz geschafft, mich fallen zu lassen. Lag womöglich daran, dass er relativ verschlossen und immer irgendwie (kopfmäßig) mit sich selbst beschäftigt ist. Nicht nur in Beziehungen; sein bester Freund klagt auch oft über diese Eigenschaft. Dadurch fiel es mir auch sehr schwer, mich IHM zu öffnen. Ich hatte immer Angst, bzw das Gefühl, eher eine Last zu sein.

Bis zu einem gewissen Punkt kann ich Verschlossenheit mittragen. Ich erzähle auch nicht immer ALLES, muss man auch nicht, wie ich finde. Ich glaube, mir hätte es schon gereicht, einfach mal öfter sowas zu hören wie Ich finde es schön, dich zu haben., Vermiss' dich! ... sowas in der Art, verstehst du? Das brauch ich nicht jeden Tag hören, irgendwann wird sowas auch inflationär... aber so dann und wann. Ich kann mich an EIN einziges Mal erinnern, ganz zu Anfang unserer Beziehung.

Ich muss nicht Mittelpunkt des Lebens eines anderen sein (das fände ich sogar gruselig), aber die Randfigur steht mir irgendwie auch nicht, weißt du? Und so habe ich mich sehr, sehr oft gefühlt. Er schwärmte dauernd von Dingen, die er tun wollte (die meistens mit seinem Hobby Mountainbiken zu tun hatten), Dinge und Leute, die er vermisst und dass er gerne mal wieder etwas hätte, was das Leben lebenswert macht. Ich weiß, dass das nicht direkt gegen mich ging, der Satz tat mir aber trotzdem sehr, sehr weh.

WENN er mal sowas in der Richtung sagte, dann war es immer eher sowas wie Ich finde es so toll, dass du meinen Kram so mitmachst! Dass du meine Macken akzeptierst, dass man mit dir solche Sachen (Konzerte, etc) machen kann! ... das ist AUCH sehr schön, das will ich gar nicht schlechtreden, aber das alles galt nicht so richtig meiner Person. Ich finde es toll, dass ich dich habe, dass du bist wie du bist! wäre mir manchmal lieber gewesen.

Wie gesagt, sehr schwer zu erklären. Ich bin einfach ein Mensch, der trotz aller Unabhängigkeit einfach mal die Wertschätzung seiner Lieben braucht, und das auch unaufgefordert und von Herzen. Ich werde mich nie jemandem aufdrängen oder sowas sogar einfordern, das liegt mir einfach nicht.

Offen und humorvoll. Das ist mir wichtig. Uns verging auch im Laufe der Beziehung das Lachen, was merkwürdig ist, da wir tatsächlich einen sehr ähnlichen Humor haben. Vermutlich lag es einfach an den Dingen, die ich genannt habe. Ich weiß es nicht.

30.08.2016 12:28 • #23


F
Zitat von suekre:

Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich nach dreieinhalb Monaten doch langsam mal drüber weg sein müsste. Er kann es doch auch, verstehst du? Auch bei mir hat ja die innerliche Entfremdung schon eher begonnen und trotzdem bin ich diejenige, die mit der Sache so kämpfen muss. Finde das irgendwie... unfair. Ich weiß, jammern bringt nix, ich versuche auch so gut es eben geht, nach vorne zu sehen, aber im Moment fällt mir das so fürchterlich schwer.


Er kann es eben nicht, sonst hätte er letztes WE ja kaum so reagiert. Aber bei verkopften Menschen fehlt bisweilen der Ausdruck der Gefühle. Möglicherweise ist er so ein Typ. Oder einfach viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, dass nicht WIRKLICH Platz ist für einen anderen Menschen.

wegen der Dauer, wie schnell man Beziehungen loslassen kann: das ist von Typ zu Typ unterschiedlich. Beziehungshopper verarbeiten die alte Beziehung in der neuen. Wie das funktionieren soll, versteh ich nicht ganz, denn bei mir funzt das nicht, ich bin dann gar nicht offen für einen neuen Menschen sondern noch beim Alten verhaftet. Ich hatte mal eine Beziehung, die war plusminus gut, nur das Ende war unschön, wir hatten uns auseinandergelebt. Die Beziehung dauerte 6,5 Jahre, der Veravrbwitungsprozess ca. Dreiviertel Jahr. Dann hätte ich eine andere Beziehung, die war gar nicht gut für mich, ich fühlte mich als würde ich am ausgestreckten Arm verhungern, er gab mir zu wenig um genährt zu sein, ich Trottel dachte aber auch wenn ich nur fest genug liebe, dann kommt das schon noch. Es kam nie, der Typ war einfach so. Die Beziehung dauerte 9 Monate, hat mich aber 1,5 Jahre stark beschäftigt. Ich hatte dermassen einen Schaden von dem Typen, dass ich am Anfang der nächsten Beziehung fast durchgedreht bin vor Angst, das könnte wieder so einer sein.

Mit 32 habe ich dann meinen jetzigen Freund kennengelernt, mit ihm bin ich seit 7 Jahren zusammen. Und es ist gut. Natürlich nicht immer ideal, wie in jeder Beziheung. Aber so lernen wir uns immer wieder neu kennen, pendeln uns aufeinander ein, sagen was wir vom anderen brauchen (auch, wenn ich z.b. mal einfach eine Umarmung brauche oder Trost, ich sag ihm das dann auch so, ich brauch jetzt das). In dieser Beziehung habe ich gelernt, dass man auch einfordern muss, und es gut so ist, denn keiner kann deine Gedanken gelesen oder immer wissen, was du fühlst. Einfordern ist wichtig in einer Beziehung. Der Partner kann dann immer noch sagen, nee, das geht nun gar nicht, und dann sucht man gemeinsam nach einem Kompromiss, mit dem beide gut leben können. Stell dich nicht unter deinen Wert und fordere ein, was du brauchst.

30.08.2016 15:48 • #24


S
Zitat von Freisein:

Er kann es eben nicht, sonst hätte er letztes WE ja kaum so reagiert. Aber bei verkopften Menschen fehlt bisweilen der Ausdruck der Gefühle. Möglicherweise ist er so ein Typ. Oder einfach viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, dass nicht WIRKLICH Platz ist für einen anderen Menschen.


Mir kam das halt wirklich wie riesengroßes, komplett leeres BlaBla vor, um ehrlich zu sein. Im Endeffekt war ER in der Lage, mich nach nur zwei Wochen eiskalt auszutauschen. Das macht man doch nicht, wenn man noch nicht über jemand anderen hinweg ist. Und von all dem, was ich (unfreiwillig) so mitkriege, sind die beiden ja sooooo glücklich. Dass er sie dauernd in ihrer Klinik besucht hat und für mich nicht mal 'nen Freitagabend übrig hatte, spricht für mich Bände. Gut, klar, die ersten Monate ist IMMER alles super, war bei uns ja genauso, aber... buach. Wenn ich daran denke, dass SIE womöglich alles bekommt, was ich mir von ihm gewünscht hätte, wird mir wirklich schlecht.

Diese Kränkung sitzt einfach unfassbar tief. Noch nie kam ich mir so beliebig, unbedeutend und austauschbar vor. Das ist für jemanden wie mich wirklich die reinste Folter. Zugefügt von dem Menschen, auf den ich mal SO große Stücke gehalten habe, den ich SO sehr geliebt habe und der auch immer behauptet hat, dass er MICH liebt. Das tut unendlich weh. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich jemals darüber wegkommen soll.

Danke für deine Schilderungen bezüglich deiner Beziehungen. Mir kam diese hier jetzt tatsächlich etwas so vor wie die zweite, die du beschrieben hast. Am ausgestreckten Arm verhungern. ... vielleicht nicht ganz so krass, aber ansatzweise hat es sich so angefühlt. Die Aussicht darauf, vielleicht auch so lange daran zu knabbern (oder noch länger) macht mich ebenfalls ganz krank... manno.

Dass du allerdings mit 32 noch jemanden gefunden hast, gibt etwas Hoffnung. So alt bin ich jetzt. Vielleicht ist doch noch nicht alles verloren.

30.08.2016 16:31 • #25


F
Nee, ist es nicht. 32 ist ein tolles Alter.

Es muss nicht sein, dass du solange knabberst wie ich. Aber so wie ich lese, sitzt die Verletzung tief. Keine Ahnung ob die Neue das bekommt von ihm, was du nicht gekriegt hast. Ich denke eher nicht. Er durfte ja nicht zu dir wegen der Ordnung in deiner Wohnung. Deshalb musstest du immer zu ihm.

Schlussendlich spielt das alles keine Rolle, was sie kriegt und was nicht. Ihr habt euch getrennt, du hast ihn nicht mehr an der Backe, du hast dich schon in der Beziehung von ihm entfremdet, es hat nicht funktioniert. Er sollte nicht mehr so viel Platz in deinem Leben einnehmen und die Neue schon gar nicht. Das hat er gar nicht verdient, dass er noch soviel Platz von dir kriegt.

Du kommst auf jeden Fall darüber hinweg. 100prozentig.

30.08.2016 16:47 • x 1 #26


M
Ich hatte auch einen Ex an dem ich sehr gehangen habe, obwohl ich wie Du wußte, dass er nicht der Richtige ist. Und dennoch... Wo die Liebe hinfällt und wenn es auf einen Misthaufen ist....

Auch bei uns waren die ersten Monate perfekt, zwei Seelen die sich gefunden hatten, bis der Absturz in die Realität kam. Und mit dem Absturz kam der Schmerz, die Wut und die Traurigkeit. Ich habe sehr lange gebraucht, um darüber hinwegzukommen, weil ich wie du immer die ersten tollen Monate vor Augen hatte...
Ich habe ihm damals einen Brief geschrieben in dem ich allen meinen Gefühlen freien Lauf gelassen habe, das hat mir geholfen.
Und das Klischee, die Zeit heilt alle Wunden, bewahrheitet sich auch irgendwann. Man muss nur durchhalten (leichter gesagt, als getan)

Du bist eine starke Frau und Du wirst einen Mann finden, der all das, was Du zu geben hast zu schätzen weiß. Du wirst einen Mann finden, der dich an die 1. Stelle setzt und nicht sich selbst. Du bist es wert, das man Dich gut behandelt und sich nicht nur nimmt was Du zu geben hast, sondern dir auch etwas zurückgibt.

30.08.2016 17:34 • x 1 #27


S
Danke, ihr beiden. Ehrlich. Das ist sehr lieb und ich bin wirklich gerührt, dass Ihr soviel Geduld aufbringt und euch mit diesem (irgendwie ja doch alltäglichen) Thema so befasst.

Im Grunde weiß ich auch, dass ich einfach loslassen müsste. Dass mich das alles nichts mehr angeht, und dass es mich auch gar nicht interessieren sollte. Nur bin ich halt auch nur ein Mensch. Bin verletzt, deprimiert und weiß, dass ich mir durch mein Verhalten manchmal selber mehr schade als nötig. Das war der erste Mann, der mir mal wirklich was bedeutet hat, mit dem ich mir bis zu einer gewissen Zeit eine glückliche Zukunft vorstellen konnte. Hab' das vorher nie hingekriegt, es waren einfach nie die nötigen Gefühle da und demnach auch keine Bereitschaft meinerseits, mich wirklich auf jemanden einzulassen.

(Übrigens ist er eigentlich kein Beziehungshopper. Vor mir war er über zehn Jahre lang Single. Hatte auch nur so halbgare Beziehungen/Affären, bis auf eine anderthalbjährige Beziehung während seiner Schulzeit. Vielleicht finde ich das deswegen auch so krass. Gerade als ich ihn für mich unter nicht beziehungsfähig verbucht hatte, kommt er direkt nach mir mit der Neuen daher, die auch noch erhebliche psychische Probleme hat. Einfacher als mit mir wird's bei denen wohl eher nicht. Aber okay, was soll's.)

Ich musste so viele Jahre warten, um diesen Menschen zu finden. Und nun hab' ich einfach unendliche Angst, dass ich womöglich WIEDER so lange warten muss. Wieder jahrelang allein sein?! Erst mit 40 oder gar 50 die nächste große Liebe finden? Schauder. Ich weiß, ich mach's mir mit meinen negativen Gedanken unnötig schwer. Das aber einfach sein zu lassen, ist leichter gesagt als getan. Manchmal frustriert es mich eben einfach nur, in meine neue, superhübsche und niedliche aber leere Wohnung zu kommen, während er gerade dabei ist, sich wieder was Neues mit jemandem aufzubauen. Mir graut vor den kalten Jahreszeiten, wo es sich wieder alle gemütlich machen... nur ich werde wieder einsam sein.

Mir fällt das Aufstehen so schwer. Alles fühlt sich zäh, grau und monoton an. Ich kann nach außen hin mein strahlendstes Lächeln aufsetzen aber innerlich zerbreche ich. Im Moment ist einfach alles wieder nur... schrecklich. Lediglich während dieser knapp vier Wochen mit diesem hinreißenden anderen Mann hab' ich mich mal wieder richtig lebendig und fröhlich gefühlt. Mir fehlt auch einfach Nähe, irgendwie. Knuddeln, knutschen, einfach beieinander sein.

Ich versuche einfach mal, euch zu glauben und darauf zu bauen, dass es anders wird. Dass ich drüber wegkomme. Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

31.08.2016 08:57 • x 1 #28


S
Ich weiß nicht, ob’s angebracht ist, einen veralteten Thread wieder auszugraben, allerdings halte ich es für noch weniger angebracht, einen neuen zu eröffnen. Vielleicht seh’ ich dieses Ding hier einfach als mein persönliches „Trennungstagebuch“. Irgendwie albern, aber dann ist das eben auch noch so.

Die Trennung von meinem Ex-Freund ist jetzt fast ein Jahr her.

Ich nehme gleich vorweg, dass es mir im Großen und Ganzen schon deutlich besser geht. Es ist ja nun schon einiges an Zeit vergangen. Ich komme zurecht, habe nach wie vor meinen Job, den ich sehr mag und in dem ich ganz ordentlich verdiene; meine Wohnung, in die ich richtig verliebt bin und die ich mir mit viel Spaß und Elan immer noch nach und nach einrichte.

Ich bin auch offenbar kein Mensch, den man blöd, hässlich, langweilig oder sonstwie ätzend findet. Leute, vor allem auch Männer, mögen mich anscheinend, ich bekomme dann und wann Avancen, hatte kurz nach der Trennung (über den Sommer bishin zum Spätsommer) eine sehr schöne Affäre und habe mich Anfang diesen Jahres sogar für den Gedanken erwärmt, eine neue Beziehung einzugehen, weil ich Silvester einen total sympathischen Mann kennengelernt habe. Für ein paar Wochen war meine Welt wieder seicht rosa, es ging mir mal wieder richtig gut! Es war kein großer Knall, so wie bei meinem Ex, aber ich wollte einfach mal ausprobieren, wohin das Ganze führt. Anziehung und Sympathie waren da und Gefühle kommen ja manchmal auch später.

Aus der Beziehung wurde aber leider doch nichts; ich habe nach wenigen Wochen gemerkt, dass der neue Mann zwar sehr lieb und umgänglich, jedoch auch ähnlich verschlossen und unemotional wie mein Ex ist und damit komme ich ja nun nach jüngster Erfahrung wirklich nicht zurecht. Hab’ direkt Beklemmung bekommen und mich nicht mehr wohlgefühlt. Nachdem diese Geschichte „beendet“ war, ging es mir tatsächlich auch erst mal sehr viel besser. Die Beklemmungen waren weg und ich fühlte mich trotzdem gut und erleichtert, auch wenn das natürlich bedeutet, dass ich weiterhin Single bin.

Ich hab’ also einmal mehr festgestellt, dass man auf sich achten und mit sich selbst ins Reine kommen soll und dass ich absolut kein Interesse daran habe, mir irgendwen zu suchen, nur damit ich nicht alleine bin. So ätzend ich meine Situation auch oft finde (bin leider der einzige Single unter meinen Freunden, die sich gerade alle zusätzlich auch noch mehr oder weniger im Nestbautrieb befinden), die andere Variante finde ich noch ätzender.

So weit, so gut. Ist ja schon mal nicht so übel.

Leider kam vor etwa einer Woche diese unbändige Wut auf meinen Ex zurück. Das hatte ich in dieser Form wirklich monatelang nicht mehr. Hatte schon gehofft, dass die endgültig verraucht ist, aber leider ist das nicht so. Das hatte nicht mal einen richtigen Auslöser, ich habe nach einer Weile einfach wieder an ihn gedacht - in einem Moment in dem ich mich fürchterlich einsam fühlte - und mich vermutlich auch etwas reingesteigert. So ehrlich muss ich ja sein, das kann ich sehr gut.

Ich weiß selber, dass ich das sein lassen sollte und dass das in keinster Weise produktiv ist und den Prozess nur aufhält aber - ARGH. Diese ganze Situation macht mich immer noch wütend. Vor allem auf mich selbst, weil nicht ich diejenige war, die rechtzeitig die Reißleine gezogen hat.

In letzter Zeit drängt sich mir auch immer mehr der Gedanke auf, dass mir sowas wie ein „Abschluss“ fehlt. Wir haben eigentlich nie richtig darüber gesprochen, was schiefgelaufen ist und was letztendlich zur Trennung geführt hat. Das wollte ich eigentlich gerne zu gegebener Zeit und nach etwas Abstand noch nachholen, aber nachdem er mir gestanden hat, dass er jetzt mit unserer gemeinsamen Bekannten zusammen ist, war ich einfach nur noch sauer auf ihn und zutiefst gekränkt, weil er mich einfach so ausradieren und austauschen konnte.

Hin und wieder vermisse ich auch einfach unsere besseren Zeiten ganz schmerzlich. Dann finde ich es so unendlich traurig, dass es gekommen ist, wie’s gekommen ist. Denke daran, wieviel ich mir von dieser Beziehung versprochen habe, wie ich (ungewohnt naiv) gedacht habe, dass DIESER anders ist, dass meine Suche ein Ende hat. Eine Weile deutete alles darauf hin. Manchmal frage ich mich, ob wir das nicht hätten hinkriegen können, wenn ich nur einmal öfter gesagt hätte, wie ich mich an seiner Seite fühle. Daran, dass wir uns getrennt haben, ist ja nicht nur er schuld, das ist mir ganz klar.

Es geht mir wohl auch nicht mehr direkt um ihn sondern einfach darum, was hätte sein können. Dass er vielleicht „der Eine“ war und wir es einfach vergeigt haben. Und dann habe ich auf einmal diese Riesenangst, dass ich nie wieder jemanden finden werde, den ich so mit Haut und Haaren lieben kann.

Dieses Gefühl, aber hauptsächlich die Wut, trage ich seither mal mehr, mal weniger mit mir herum. Während meiner Affäre und vor allem während meines Beziehungsversuchs konnte ich ganz neutral an ihn und unsere Zeit denken, wenn ich es überhaupt mal getan habe. Da war die Wut irgendwie verraucht.

Aber es kann ja nicht im Sinne des Erfinders sein, dass ich nur zufrieden und gelöst bin, sobald ich mal Bestätigung von außen bekomme. Wer weiß, wann ich wieder jemanden treffe, der zu mir passt. Abgesehen davon will ich das auch so gar nicht haben. Ich will natürlich über kurz oder lang mit mir selber zurechtkommen und mein Selbstwertgefühl stärken. Da das aber anscheinend der schwerste und längste Weg ist, den man im Leben so gehen kann, muss ich jetzt zusätzlich irgendwas finden, was diese Wut auf ihn verschwinden lässt.

Mit ihm reden kann und will ich (noch) nicht. Ich will a) nicht diejenige sein, die bei ihm angekrochen kommt und b) zieht sich mir immer noch alles zusammen, wenn ich ihn auch nur kurz sehe. Er unternimmt manchmal - wenn wir uns denn zufällig mal sehen - recht unbeholfene Versuche, sich mir zu nähern. Berührt mich, fragt, wie’s mir geht, etc., guckt dauernd in meine Richtung. Richtig selbstsicher wirkt er nie, wenn wir in einem Raum sind. Wundert mich, denn wie wenig ich ihm tatsächlich bedeutet habe, hat er mir eindrucksvoll bewiesen, als er nach zwei Wochen seine Neue hatte. Egal.
Ich will es in diesen Momenten bei „Hallo“ und „Tschüss belassen, denn - verzeiht meine Ausdrucksweise - ich will diesem Mann eigentlich jedes Mal nur die Fresse polieren, bis man ihn nicht mehr wiedererkennt. Da tun sich manchmal wirklich dunkelste Abgründe in mir auf, die mir selber Angst machen. Ich könnte in meiner derzeitigen Situation bei einem Gespräch niemals sachlich bleiben. Entweder würde ich losheulen oder zur Furie werden. Vermutlich beides. So oder so, ich würde mich komplett zum Affen machen und darauf hab’ ich keinen Bock.

Ich weiß nicht einmal, ob er mit seiner neuen Freundin überhaupt so glücklich ist, wie ich’s mir oft vorstelle. Sie ist psychisch krank, er ist physisch schwer angeschlagen. Kurz nachdem ich aus seinem Leben verschwunden bin, hat er alle möglichen Beschwerden bekommen, psychisch und physisch, und eigentlich sind (wenn ich meiner besten Freundin und ihrem Mann glauben kann) alle beide ein Häufchen Elend und unter diesen Voraussetzungen kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Beziehung sehr fröhlich und leicht ist.

Dennoch sind sie zusammen (im Leid vereint?!) und ich setze mich immer wieder selbst in meine Grube und schmolle, weil ich diese ganze Nummer immer noch sowas von daneben finde. Ist am Ende sowieso egal, was sie sind und was nicht. Ich muss mich davon distanzieren, aber ich schaffe es nicht.

Falls dies überhaupt jemand bis hierher gelesen hat: Habt Ihr schon einmal in einer solchen Situation gesteckt? Habt ihr einen Rat, wie ich damit besser umgehen kann?

Andernfalls bin ich gerade froh, mir das einfach mal wieder von der Seele geschrieben zu haben. Ich kann mich selber nicht ausstehen, finde das alles selber extrem albern. Meine Therapeutin findet das zwar alles andere als unnormal, ist sehr verständnisvoll und hilft mir in unseren Sitzungen sehr aber - ich mag mich so nicht. Ich will, dass dieser Kummer und auch diese Wut endlich ein Ende haben. Es ist ja nicht mal, dass ich Leute permanent damit zuquatsche und die das schon nicht mehr hören können - im Gegenteil, ich versuche so wenig wie möglich drüber zu reden, weil ich niemanden immer und immer wieder damit belasten will. Ich gehe mir selbst auf die Nerven, aber komplett. Ich will das alles endlich hinter mir lassen können aber im Moment bezweifle ich so stark, dass das je passiert.

Ich will nicht verbittern und mein Leben lang sauer sein und somit meinem eigenen Glück im Weg stehen. Das ist doch schei.ße.

Gibt’s ne Patentlösung? Dreimal im Kreis drehen, Spruch aufsagen und zack, fertig?

Bitte sagt „ja“. Und wenn nicht (was ich befürchte) - nehmt mir diesen Wortschwall bitte nicht übel. Ich wusste mir gerade nicht mehr anders zu helfen, es musste einfach mal wieder raus.

29.03.2017 14:20 • #29





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