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Schokowaffel_
Zitat von Islandfan:
Achso, das wusste ich nicht. Ich habe einen Zettel zu dem Ausweis mit den Diagnosen bekommen, den nahm ich mal mit zum VDK und die meinten, dass die Diagnosen streng geheim wären. Das wundert mich, dass sie beim Gleichstellungsantrag für den Arbeitgeber sichtbar sind.

Oh Mist, na hoffentlich habe ich mir damit jetzt nicht wirklich ins eigene Fleisch geschnitten. Kenne mich damit so gar nicht aus und war auch das erste Mal, dass ich sowas ausfüllen musste
Das wird sich im Laufe der Zeit alles zeigen und vielleicht wird mich niemand darauf ansprechen.

11.08.2023 20:01 • x 1 #21


MoniHofft
Hallo ihr Lieben!
Es tut mir leid für euch, dass ihr teilweise so unangenehme Erfahrungen im Umgang mit euren psychischen Erkrankungen machen musstet und dass ihr auf so wenig Verständnis gestoßen seid.

Glücklicherweise habe ich einen wunderbaren Freundeskreis, der mich auch mit meiner Angst, der Depression und dem Zwang akzeptiert und liebt. Mit meiner Familie rede ich auch viel darüber; da meine Eltern beide selbst Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen machen mussten, sind sie sehr unterstützend und entgegenkommend.

Bei Fremden kommt es für mich immer sehr darauf an, in welchem Kontext man sich kennenlernt. Wenn ich weiß, dass ich mit den Personen in Zukunft öfter zu tun haben werde, bin ich sehr offen und kläre sie über meine psychischen Erkrankungen auf. Menschen, die ich nur flüchtig treffe, geht mein Gesundheitszustand dagegen meiner Meinung nach nichts an. Da würde ich mich auch recht seltsam fühlen, direkt mit der Tür ins Haus zu fallen und ihnen von meiner Krankengeschichte zu erzählen...

11.08.2023 20:10 • #22


Islandfan
Zitat von Schokowaffel_:
Das wird sich im Laufe der Zeit alles zeigen und vielleicht wird mich niemand darauf ansprechen

Wenn du einen netten Chef hast, dann klappt das bestimmt gut.

Väterlicherseits liegen Depressionen und Ängste in der Familie, aber niemand sprach darüber. Das ging so weit, dass als mein Vater in den 90ern ein halbes Jahr krank war, er uns allen erzählt hat, er hätte einen gutartigen Hirntumor, anstatt dass er gesagt hätte, dass er unter Depressionen leidet. Er war dann auch auf Reha und wir alle waren voller Sorge. Seltsam war nur, dass er Diazepam nahm und sich weigerte, den vermeintlichen Tumor weiter untersuchen zu lassen. Erst im letzten Jahr, als er so krank wurde und ein MRT vom Kopf gemacht wurde, telefonierte ich mit der Ärztin und fragte sie, ob das vom gutartigen Tumor kommen könnte. Sie war völlig verwirrt und meinte, dass da nie ein Tumor gewesen wäre. Und erst dann haben wir erfahren, dass es ihm so peinlich war zu sagen, dass er damals Depressionen hatte.

Meine Mutter sagt seitdem immer zu mir „hoffentlich hast du die Depressionen nicht geerbt“, obwohl ich ihr schon 100 mal gesagt habe, dass ich sie schon längst habe. Aber sie will das nicht verstehen.

11.08.2023 20:19 • x 1 #23





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