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Zitat von Hotin:
Das liegt doch weitgehend in Deiner eigenen Beurteilung. Jeder hat Dir mit einem gewissen Respekt
zu begegnen.

Eben das sehe ich auch so. Mittlerweile habe ich meinen Selbstwert gefunden. Es gab Zeiten, da konnte ich das nicht erkennen. Ich habe sozusagen gelernt zu gehorchen, nicht zu widersprechen usw und fand es normal so, weil ich es nicht anders kannte. Mir ging es damit nicht gut, ahnte jedoch nicht, dass es daran lag. Jetzt weiß ich es.

Zitat von Hotin:
Das dürfte nicht ganz einfach sein. Ein sogenanntes Opfer, sollte sich immer mögichst selbst
verteidigen. Weil sonst entsteht schnell mal eine merkwürdige Situation.
Manchmal verstärkt es sogar einen Streit, wenn jemand versucht als Schlichter dazwischen zu gehen.

Da hast du natürlich recht. Aber, da ich dieses Dilemma genau kenne, möchte ich eher den Opfern die Augen öffnen bzw bin schnell im Verteidigungsmuster drin, sodass ich dem Täter auf die Schliche kommen will.

Es gibt sehr viele Betroffene, die es (noch) nicht besser wissen und da nicht rauskommen.
Aber davon will ich mich eben auch etwas mehr distanzieren, weil es äußerst anstrengend ist jemandem die Augen öffnen zu wollen, der es vielleicht nicht will, nicht kann oder was auch immer. Überzeugungsarbeit ist verdammt kräftezerrend und ich kann nicht jeden retten.

Zitat von Gaulin:
Da hast du natürlich recht. Aber, da ich dieses Dilemma genau kenne, möchte ich eher den Opfern die Augen öffnen bzw bin schnell im Verteidigungsmuster drin, sodass ich dem Täter auf die Schliche kommen will.

Ich verstehe Dich gut.

Zitat von Gaulin:
Es gibt sehr viele Betroffene, die es (noch) nicht besser wissen und da nicht rauskommen.
Aber davon will ich mich eben auch etwas mehr distanzieren, weil es äußerst anstrengend ist jemandem die Augen öffnen zu wollen, der es vielleicht nicht will, nicht kann oder was auch immer. Überzeugungsarbeit ist verdammt kräftezerrend und ich kann nicht jeden retten.

Ich finde, Du beschreibst die Situation vieler Menschen hier im Forum.
Auch ich versuche immer wieder mit Beschreibungen und anderen Sichtweisen dem einen oder
anderen zu helfen.
Nun muss man bei dem Thema etwas Wichtiges wissen und beachten. Jemandem die Augen öffnen,
ist etwas völlig anderes als dies die Worte sagen. Jemandem die Augen öffnen wirkt viel, viel
weitreichender. Es bedeutet, ich greife damit direkt seine bisherigen Überzeugungen und seine
Lebenseinstellung, seinen Gedankensockel an.
Das erzeugt erst einmal nichts anderes als nur große Angst.
Das sollte man nach meinerÜberzeugung wissen und unbedingt beachten. Ich sollte deshalb
beim Schreiben darauf achten, ob er vom Sockel kippen könnte und wenn ja versuchen
einzuschätzen, nach welcher Seite derjenige umkippen könnte.
Windy war da so ein Beispiel. Schon als ich die Taste Absenden angeklickt hatte, ahnte
ich sofort. Jetzt fällt sie vom Sockel. Leider ist sie nicht nur vom Sockel gestürzt.
Sie ist auch noch mit dem Kopf aufgeschlagen. Deswegen bezeichnet sie uns nun
als Armleuchter.
Eine Schwierigkeit hier im Forum besteht unter anderen darin. Da kommt jemand und schreibt.
Ich habe Angst. Wer kann mir helfen.
Und was erzeuge ich in seinen Gedanken als Erstes mit meiner Antwort?
Eine neue große Angst !

Da fällt mir nur ein, wie die Feuerwehr riesige Waldbrände versucht zu löschen, die völlig außer
Kontrolle geraten. Wenn wirklich nichts mehr zu helfen scheint, dann machen sie ein Gegenfeuer,
das dem großen Brand entgegenläuft. Die beiden Feuer löschen sich dann gegenseitig aus.

Damit möchte ich sagen. Der Mensch, der die Angst, die ich ihm mit meiner Antwort mache
nicht aushält,
der wird seine Angststörung vermutlich kaum löschen können.
Die Angst brennt immer weiter.

Zitat von Gaulin:
Ich habe sozusagen gelernt zu gehorchen, nicht zu widersprechen usw und fand es normal so, weil ich es nicht anders kannte.

Das wird genauso gewesen sein. Allerdings befürchte ich. Bisher weißt Du noch lange nicht,
was Dein Verhalten, nicht zu widersprechen, noch alles mehr in Deinem Denken negativ
beeinflusst hat.

A


Warum hasse ich Vorurteile so sehr?

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Zitat von Gedankenfluege:
Ich denke, dass bei mir hingen Wut oft dazu da ist, unangenehmere Gefühle wie eben Traurigkeit zu verdrängen.


Diese Aussage finde ich interessant. Du versuchst also ein Gefühl mit einem anderen Gefühl
zu verdrängen? Es damit also zu beseitigen? Welchen Vorteil gibt Dir dieses Denken?

Zitat von Gedankenfluege:
Wut ist ja eine sehr starke Emotion und kann übertünchen

Was kann Deine Wut übertünchen. Ich befürchte, das verstehe ich nicht.

Zitat von Gedankenfluege:
hab mich schon gestritten oder einfach innerlich gekocht. Jedenfalls würde ich gerne irgendwie souveräner damit umgehen können.

So sehr schwierig sollte das nicht sein.
Falls Du dazu meine Sichtweise kennenlernen möchtest, sage ich dazu gern mehr.
Allerdings wird dies dann Deine Gedanken auf einige völlig andere Felder lenken.
Und vielleicht Deinen Gedankensockel angreifen.

Zitat von Gedankenfluege:
Harmonie herstellen.....so ein starkes Gefühl von es darf nicht sein,das verletzt unnötig.

Eine interessante Aussage. Handelt es sich beim Herstellen von Harmonie um ein
Gefühl? Oder eher um etwas, was mit klugem Denken zu tun hat.

Wie würdest Du das beschreiben?

Zitat von Gedankenfluege:
Was mir halt tw. grade so lächerlich vorkommt, weil es so oft eine Reaktion darauf ist, dass mein Harmoniebedürfnis gestört wird, mein Wunsch nach Fairness, so dass jeder einzelne nur nach seinen Taten bewertet wird und nicht aufgrund von Eingenschaften, auf die er/sie gar kein Einfluss hat.

Auch hier überlege ich. Der Wunsch nach Fairness und das Harmoniebedürfnis haben doch
in erster Linie etwas weniger mit unseren Gefühlen zu tun. Oder doch?

Zitat von Gedankenfluege:
Und damit das nicht alles zu selbstgerecht rüberkommt. Ich hinterfrage mich da durchaus auch selbst und habe schon öfters gemerkt, dass ich aufpassen muss, nicht impulsiv genauso zu reagieren, nicht selbst Verallgemeinerungen zu nutzten, um den anderen sein eigenes Gift spüren zu lassen.

Ich finde es gut, wenn Du Dich immer vieder dabei hinterfragst.
Allerdings, fehlt da nicht etwas ganz Entscheidendes?
Wie oft und wie gut und wie tief, hinterfragst Du das, was Dein Gegenüber, also der
Mensch, den Du bisher noch gar nicht so richtig zu verstehen scheinst, in Wirklichkeit
zu d
enken scheint?

Das erscheint mir etwas grundlegend Wichtiges zu sein.

Zitat von Gedankenfluege:
Somit bekämpfe ich wohl auch etwas, was natürlich auch ich in mir habe.

Das wird genau so sein.
Ich finde, das hast Du großartig erkannt und reflektiert.

Zitat von Gedankenfluege:
Dazu passt: genauso nervt es mich, wenn Leute in eigenen Angelegenheiten da sehr empfindlich sind, selbst aber nur so um sich werfen damit.

So funktionieren wir Menschen. Reflektieren Menschen ihr eigenes Denken und Verhalten
sehr wenig, merken sie meistens nicht, wie sie andere mit ihren Worten und Taten
benachteiligen und oft auch auf ihren Gefühlen herumtrampeln.


Leider können wir uns aber nicht ein Schild umhängen und darauf schreiben.
Bitte reflektrieren sie ihre Gedanken zuerst, bevor sie danach mit mir sprechen.
Das würden dann wieder fast alle Menschen als Beleidigung auffassen.

Zitat von Gaulin:
Demnach muss ich einen Weg finden, um etwas gelassener darüber zu denken und nicht mit überschäumender Wut zu reagieren.

Ich denke und schreibe es hier im Forum schon seit Monaten.
Diesen Weg kannst Du einfach finden.
Allerdings ist es anfangs nicht einfach, diesen Weg auch zu verstehen.
Und noch schwieriger ist es, dann, nach dem Verstehen, diesen Weg auch zu gehen.
Dafür braucht es viel, viel Übung. Und den Willen, etwas richtig Gutes für Deine
Gefühle tun zu wollen.

Auch wenn ich hier ein paar Worte schreibe, mit dem Thema hab ich seit längerer Zeit zu kämpfen.

Vorurteile werden doch gemacht, wenn Menschen lieber vor fremden Haustüre kehren, als vor der eigenen.

Ich bin seit einiget in so einer Position, d.h. nichts wissen aber urteilen, bzw. blöde Anmache

Ich kann mich dagegen nicht wehren.
Das ist ein sehr bescheidenes Gefühl.

Zitat von Gedankenfluege:
dass es mir schwer fällt, die Klappe zu halten, obwohl ich mir natürlich sage, dass es nichs bringt, dagegen zu argumentieren und dass ich einfach die andere Meinung

Ich geb mal ein Beispiel. Eine “Freundin” lästerte über eine andere Freundin. Über deren Mann. Der eine Behinderung hatte!

Ich fand das so widerwärtig. Ich hab ihr das direkt ins Gesicht gesagt. Einfach nur widerlich.
Ich glaub nicht, dass die das ein weiteres Mal macht.
Insofern kann man schon was verändern denke ich

Zitat von Hotin:
Allerdings befürchte ich. Bisher weißt Du noch lange nicht,
was Dein Verhalten, nicht zu widersprechen, noch alles mehr in Deinem Denken negativ
beeinflusst hat.

Kannst du mir das bitte näher erklären? Darüber muss ich nun nachdenken... weiß aber nicht, ob ich nicht ins Leere damit laufe oder ob es nötig ist darüber nachzudenken.

Zitat von boomerine:
Vorurteile werden doch gemacht, wenn Menschen lieber vor fremden Haustüre kehren, als vor der eigenen.

Ich bin mir nicht sicher, ob das immer der Fall ist. Denn ich persönlich denke, dass JEDER Vorurteile hat.

Zitat von Gaulin:
Kannst du mir das bitte näher erklären?

Ja, ich könnte das machen. Leider aber befürchte ich. Es würde Dir kurzfristig wenig helfen.
Das wäre dann zu theoretisch. Da findet man nur schwer ein Ende.

Zitat von Gaulin:
Darüber muss ich nun nachdenken...

Das meine ich nicht.

Zitat von Gaulin:
weiß aber nicht, ob ich nicht ins Leere damit laufe oder ob es nötig ist darüber nachzudenken.

ich sagte es gerade. Belaste Dich nicht mit Gedanken, welche Dich jetzt nicht voranbringen.

Zitat von Gaulin:
Beruht sicher auf meine Vergangenheit mit narzisstischer Erziehung.

Das könnte tatsächlich so sein. Ich versuche es mal, so zu beschreiben.
In einer narzistischen Erziehung hat fast immer nur einer Recht. Das ist die narzistische Person.
Bei Dir wird dies dazu geführt haben, dass fast Deine gesamte Konzentration darauf lag, Dich
häufig so zu verhalten, dass Deine Gefühle möglichst selten und möglichst wenig verletzt wurden.

Das kann dann folgendes bedeuten.
Ich werde nicht müde, immer wieder zu beschreiben, dass unsere Zufriedenheit sehr davon
abhängt, im Kopf mit zwei unterschiedlichen Bereichen immer gleichzeitig zu denken und
miteinander zu reden.
Dies führt dazu. Wenn Du es richtig machst, hast Du fast immer zwei Denkergebnisse im Kopf.
1. Das sofort erscheinende Unterbewusste Denkergebnis. (Ist oft aber nur ein Vorurteil.)
2. Das deutlich langsamer erscheinende, bewusst gedachte Denkergebnis.
Aus diesen beiden Denkergebnissen solltest Du Dir immer das Ergebnis auswählen, welches
Dir mehr Vorteile und damit Zufriedenheit verspricht.
Allerdings hast Du dabei keine Garantie, dass Deine Entscheidung später immer noch
als die Bessere in Erinerung bleibt.


Meiner Meinung nach erhoffen sich Fachleute in Therapien immer, das die Betroffenen
diesen Zusammenhang selbst herausfinden. An den eher seltenen Erfolgen, die Menschen
in ihren Therapien erreichen, scheint es aber offensichtlich oft nur sehr unzureichend zu
funktionieren.


Die Mehrheit an Texten, welche ich hier im Forum lese, handeln fast nur davon,
das jemand viel Angst fühlt. Das bedeutet. Diejenige/derjenige denkt überwiegend nur
mit seinen Gefühlen. Dies bedeutet. Sie/er denkt stark unterbewusstlastig.

Nun schreibt @Gedankenfluege hier richtig. Warum haben so viele Menschen überwiegend
Vorurteile?
Menschen haben überwiegend Vorurteile, weil sie hauptsächlich die Denkergebnisse von
ihrem unterbewussten Denken auf die Zunge bringen.
Was sie selbst unterschätzen. Derjenige der Aussagen, welche aus dem Unterbewusstsein kommen
von anderen anhört, erkennt fast immer. An der Aussage kann etwas nicht stimmen.
Und nun sage mal jemand. Das stimmt doch nicht oder es ist zumindest nicht ganz fertig
gedacht, was da jemand sagt.
Damit sind Streit und Unzufriedenheit vorprogrammiert.
Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu viel Theorie. Und hoffe gleichzeitig, es wird noch verstanden,
was ich meine. Denn sonst musst Du das hinterfragen, was ich damit sagen will.

Zitat von Gaulin:
Wut kannte ich nicht.

Zitat von Gaulin:
Deshalb muss ich meine Wut regulieren. Sie sozusagen entladen aber auf gesündere Art als jemandem weh zu tun zb.

Theoretisch betrachtet ist das Wut regulieren eher einfach zu verstehen.
Du kannst die Wut nie auch in dem Teil, also im Unterbewusstsein regulieren, nämlich
dort
wo sie entsteht.

Die Regulierung von Gefühlen kann nur über das Bewusste Denken erfolgen.
Ich nenne das. Ein Gefühl wird dabei versachlicht.
Und um es dann so richtig theoretisch werden zu lassen. Ich kann dann mit meinem
Bewussten Denken meine Wut genau dosiert und reguliert
s p i e l e n, ohne gefühlsmäßig
meine Fassung zu verlieren.

Dies ist jedoch anfangs vermutlich kaum zu verstehen.

Um es nochmal zu wiederholen. Zufriedenheit und Ruhe im Gehirn kann ich dauerhaft nur mit
dem extrem langsam funktionierenden
Bewusstem Denken herstellen.


Zitat von Gaulin:
Mittlerweile habe ich meinen Selbstwert gefunden.

Das freut mich Und ich lese es auch ständig in Deinen Texten.
Wenn Du nun noch deutlich mehr, Dein Bewusstes Denken und Urteilen trainierst, wird
meiner Überzeugung nach sehr schnell alles gut.




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