Aber bei solchen Gruppengesprächen geht es wohl meistens gar nicht wirklich um das Thema, das gerade durchgenommen wird. Sondern einfach um die Geselligkeit, das Zusammensein, das Hin- und Her-Spiel der Worte, Blicke, Gesten; das Zusammengehörigkeitsgefühl, das gemeinsame Erleben, gemeinsame Lachen, Witze machen, Wortspiele machen, Spannung abbauen, sich zugehörig fühlen, einander unaufdringlich besser kennenzulernen, vielleicht auch richtige Freunde und Lieben zu finden. Vielleicht noch weitere Dinge, die mir gerrade nicht einfallen.
Da all dies nicht eintreten könnte, wenn man sich nur anschweigen würde, und all dies bei echten Diskussionen oft ebenfalls nicht auftritt, sondern man sich dabei oft sogar in die Haare kriegt und verkracht, ist es oft viel besser, wenn man sich über an sich belanglose Themen unterhält. Wie gesagt, diese sind ja nur das Vehikel, um all die anderen o.g. Dinge erleben zu können.
Wegen der potentiellen Zwietracht ist es z.B. per gesellschaftlicher Etikette verpönt, beim Essen über Religion oder Politik zu reden. Man möchte ja nicht, dass womöglich Suppenteller geworfen werden oder jemand mit der Faust auf den Tisch haut, weil dann die guten Weingläser zu Bruch gehen können.
16.03.2011 01:46 •
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