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W
Lieber Beo,

so ist es. Wenn das Leben richtig zuschlägt, setzt man doch andere Prioritäten. Während andere sich lieber ihrem Vergnügen hingeben, wenn Vergnügen mit Angst überhaupt ein Vergnügen sein kann, kämpfen andere eben für ihre Gesundung. Koste es, was es wolle, und das im wörtlichen Sinn, wenn die Mittel zur Verfügung stehen. Selbst wenn ich das Geld nicht gehabt hätte, hätte ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, es mir zu besorgen und soviel Stunden genommen, wie ich hätte irgendwie reißen können. Bis ich einen Kassentherapeuten bekommen hätte, wären mindestens sechs Monate vergangen und ich brauchte nach dem Tod meiner Mutter aber sofort und unverzüglich Hilfe. Bevor ich bei der Hypnotante gelandet bin, hatte ich ja schon eine systemische Therapie begonnen, auch privat, weil einfach niemand auf Kassenkosten da war. (Das Einzige, was ich sofort bekam, war eine Überweisung zum Psychiater mit Nottermin. Der dauerte dann auch sage und schreibe fünf Minuten, die Ärztin hat mich mit falschem Namen angeredet und mir ein Rezept für Insidon in die Hand gedrückt. Kommen Sie in vier Wochen wieder.)

Daß ich dabei abgezockt wurde, ist schlimm, aber passiert, nicht mehr zu ändern. So haben Private einen Freibrief bekommen, weil die kassenzugelassenen Therapeuten einfach überlastet und zu wenige sind. Und die Kassentherapeuten sollen dann ja auch oft nicht gerade die Besten sein.

Lieber Beo, ich kann nachvollziehen, was in Dir vorging. Und wenn ich dann hier lese, daß man lieber für seine Schönheit sorgt, und keinen Bock auf Thera hat, platzt mir der Kragen. Es ist in meinen Augen ein Affront gegen diejenigen, die hier schreiben und kämpfen, kämpfen, kämpfen, Hilfe suchen und nicht mehr ein - noch aus wissen.

02.12.2013 16:05 • #61


P
Nach meiner langen Krankheitsgeschichte ist mir klar geworden: Man muss sich selbst irgendwie helfen. Man kann hin rennen, wo man will. Kein Arzt und kein Therapeut der Welt, wird einen wieder gesund hexen können. Vielleicht unterstützen, Anregungen geben. Aber das Leben und die Probleme, die man hat, können die auch nicht auflösen. Und Neurologen und Psychiater noch viel weniger. Denn die arbeiten ja in erster Linie mit Medikamenten. Und nicht alle Erkrankungen sind medikamentös behandelbar bzw. heilbar. Bzw. oft nicht dauerhaft.
In der Not greift man zu jedem Strohhalm. Habe ich auch getan. Heilpraktiker usw. Habe ich hier auch schon mal geschrieben. Heute ärger ich mich, dass das Geld weg ist.

02.12.2013 16:19 • #62


A


Therapheuten - Geldgeil?

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B
Huhu liebe Worrie

Ich denke auch, dies alles ist eine Sache der wirklichen
Prioritäten.
Denn wer wirklich psychisch auf dem letzten Loch pfeift,
der pfeift, zumindest in diesem Moment, auch auf Well-
ness, tolle Events und Kuchen backen ...

Selbst hier im Forum fällt es mir manchmal schwer, aus
den Erzählungen von all den tollen Dingen, noch das ur-
sprüngliche Leiden herauszufiltern, und dies nicht nur
zur Weihnachtszeit.
Vielleicht liegt das aber auch nur an meinem eigenen
kranken Gehirn ...

02.12.2013 17:49 • #63


Dubist
Und ich wollte nach Dubai und zwar dieses jahr. haha

02.12.2013 18:37 • #64


W
Huhu, lieber Beo,

stimmt schon, was Du schreibst. Und es liegt sicherlich nicht an Dir.

Mir ist hier nur vorhin ein Post so sauer aufgestoßen, in dem es hieß, keinen Bock auf Thera, statt dessen lieber Nagelstudio und Termenbesuch… Wenn man schon Geld ausgibt. Dem Menschen, der so denkt, geht es meiner Meinung nach noch zu gut. Und solche Leute geben dann hier auch noch Menschen, die wirklich an sich arbeiten, Ratschläge…

Sicherlich sollten wir Angstler auch dafür sorgen, im Rahmen unserer Möglichkeiten, daß wir gut zu uns sind, und wenn für den einen eben Backen gut ist, für den anderen Sport und Training, für den Nächsten vielleicht Friseur und einfach nur einen Kitschfilm schauen, ist es ja ok. Solange es nicht ein Entweder- Oder ist.

Liebe Mucki,

klar ist es ärgerlich, für mich ohne Ende, aber wir können uns wenigstens sagen, daß wir es versucht haben. Und Du magst auch für Dich Deinen Weg gefunden haben, zu genesen. Dir ging es schlecht genug und ich freue mich für Dich, daß es anscheinend aufwärts geht.

Aber nicht alle können sich selber helfen, wie ich, z.B. Ich brauche externe Hilfe, wenigstens noch so lange, bis ich auch einen Weg für mich gefunden habe, und solange laufe ich auch Gefahr, weiter abgezockt zu werden. Ist eben Risiko, aber besser, als gar nichts zu machen.

02.12.2013 19:01 • #65


P
Liebe Worrie,

nimm doch den kein Bock auf Thera -gehe ins Nagelstudio Post nicht ernst.

Der gehts schlechter als dir,die weiss es nur nicht.

Zum Thema: Das mit dem sich selbst helfen sehe ich genau so.

Es gibt niemanden der dir wirklich helfen kann. Es gibt Anregungen, Vorschläge, auch Unterstützung.

Aber das reicht nicht. Irgendwann kommt der Punkt da musst du alleine durch. (rausgehen, alleine bleiben- was auch immer)

Oder eben nicht. Dann bleibt alles so wie gehabt. Darauf reduziert, habe ich mich dann entschieden hab ja eh nichts zu verlieren,
also gehe ich wieder raus ins Leben.

Die andere Option, sich weiter zu vergraben war keine mehr.

LG

02.12.2013 19:14 • #66


W
Liebe primavera,

wieder liebe und kluge Worte von Dir.

So langsam sehe ich auch meine Möglichkeiten ausgeschöpft. Ich bin vielleicht noch nicht so weit, zu realisieren, daß ich wirklich letztendlich auf mich allein gestellt bin. Ich hoff(t)e immer noch auf ein Wunder, wache morgens auf, und es ist weg. Eine Weile lang sah es ja durch die Hypnose auch so aus, und das ist hier ja auch zu lesen gewesen. War aber leider eben nicht so.

Ich denke immer noch, es muß doch eine Möglichkeit geben, nicht Tag für Tag den Horror pur zu erleben.

Ich hoffe immer noch, einen vernünftigen Therapeuten zu finden, der mir da auf die Sprünge hilft.

Und solange bin ich auch potenzielles Abzockopfer…

02.12.2013 19:36 • #67


Fredrike
Hallo zusammen,

es stimmt das viele Versicherer die therapeutische Arbeit ausschließen.
Aber es machen nicht alle. Aus diesem Grund soll der Verbraucher ja die
Policen gegenüberstellen. Denn so kann er erkennen, welche Vor-und Nachteile die Versicherungen haben.
Auch die Stiftung Warentest kam bei ihrem Test zu diesem Ergebnis.

Sicherlich ist ein Vergleich der Policen recht aufwendig. Doch der Aufwand lohnt sich in jeglicher Hinsicht.

Bedenke immer:
Schlechte Versicherungen gibt es, wie Sand am Meer.

Die guten musste immer Suchen.

24.02.2014 13:21 • #68