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588

E
Hallo
Ich kann dich verstehen, bei mir ist das auch ähnlich wie bei dir . Nur andersrum , mein Partner wollte und will kein Geschwisterchen. Das erste war ihm schon immer zu viel. Wobei jetzt wo Kind 1 älter wird liebt er es.
Den Schmerz kenn ich , Therapie hat auch nicht viel gebracht bezüglich diesem Thema.
Deswegen finde ich es irgendwie erleichternd zu wissen dass auch andere am unerfüllten einseitigen Kinderwunsch zu knabbern haben.
Raten kann ich leider nichts, obwohl eine Sache hab ich evtl dann doch in der Therapie gelernt , nämlich zu akzeptieren dass die Trauer ein Leben lang da sein wird und das auch ok ist. Und man sich trotzdem über das freuen darf was man hat. Weil Ambivalenz zum Leben gehört und nichts nur schwarz/weiss ist.
Alles gute für dich und deine Familie

04.04.2022 11:42 • x 2 #101


Islandfan
Zitat von Einstein:
nämlich zu akzeptieren dass die Trauer ein Leben lang da sein wird

Aber wäre lebenslange Trauer wirklich das richtige? Vor allem über einen Wunsch, der sich nicht erfüllt hat? Wichtiger fände ich eine Überwindung der Trauer und eine Akzeptanz, dass man mit dem zufrieden ist, was man hat. Ich kenne kinderlose Paare, die deren Ehe daran zerbrochen ist, aber selbst die haben danach wieder angefangen alles so zu akzeptieren, wie es eben ist. Ich glaube einfach, das Wort Trauer ist in dem Zusammenhang mit der Aussicht, dass es das Leben lang bestehen bleibt, das falsche Wort.

04.04.2022 11:52 • x 2 #102


A


Parterin will kein 2tes Kind, das zerfrisst mich

x 3


G
Also Lebenslage Trauer und zweifel soll und will ja keiner haben. Da geht es eher den Weg der Bewältigung zu finden.

04.04.2022 12:16 • x 2 #103


Abendschein
Trauer besteht nur, wenn jemand da ist und der dann nicht mehr da ist. Ist ja hier nicht der Fall.

04.04.2022 12:21 • #104


G
Naja jemand nicht da trifft ja irgendwie zu. Aber dann nennen wir es eben Akzeptanzbewältigung oder so.

@einstein; ich fühle da mit dir. Hast du ihn mit dem Thema unter Druck gesetzt oder konntet ihr darüber rational reden inklusive einen Emotionen?

Habe heute mit meiner Mutter drüber gesprochen. Sie meinte auch schade fur den kleinen. Aber ich soll das mit ihr aussprechen und Freunden oder so und sie nicht damit belästigen.

Alter sieht sie auch nicjt kritisch. Eher ob sie das emotional wuppen könnte wenn der Stress durch ein 2tes Kind dazukommen würde.

Und was soll ein 3tes Gespräch noch ändern

04.04.2022 12:37 • x 1 #105


Islandfan
Erstell doch mal für dich eine pro und contra Liste, was an einem 2. Kind gut wäre und was nicht. Manchmal erkennt man dann erst, ob der Traum wirklich sinnvoll ist.

04.04.2022 12:46 • x 1 #106


Islandfan
Zitat von Giorgio83:
Sie meinte auch schade fur den kleinen.

Ich dachte du hättest eine Tochter.

04.04.2022 12:53 • #107


G
Jo über handy nebenbei faksxh geschrieben. Tochter und einen Hund.

pro und contra liste ist eine gute idee

04.04.2022 13:01 • #108


E
@giorgio
Wir konnten mal mehr mal weniger gut drüber sprechen. Meist hat er das Thema abgeblockt oder direkt eine pro Contra Liste vorgeschlagen Da war dann immer Streitpunkt wessen Punkte mehr Gewicht haben. Einmal waren wir zusammen bei einer Paartherapeutin die mit dem Thema Erfahrung hat bzw sogar drauf spezialisiert ist. Hat aber nur kurz was geholfen. Wir haben es damals tatsächlich nochmal versucht , hatte dann aber eine Fehlgeburt in der 12. Woche. Und danach wurde die contra Liste direkt wieder länger.



zum Thema Trauer , kommt sicher auf die Sichtweise an. Ich behaupte man kann auch Phantasien und wünsche betrauern, vor allem wenn sie über Jahrzehnte bestehen. In meiner Phantasie gab es dieses zweite Kind schon immer. Und für dieses 2. Kind hab ich auch schon einige Kerzen angezündet. Ob das nun rational ist sei dahingestellt..darf ja aber jeder selbst entscheiden wie er damit umgeht und wieviel Raum die Trauer und das Bedauern einnimmt.

04.04.2022 13:39 • x 1 #109


S
@Giorgio83 ja find ich auch gut mit der Liste auf Papier.

04.04.2022 13:39 • #110


E
Eine Pro und Contra Liste läuft doch nur darauf zu, jemanden zu überzeugen. ‍️

Schau, ich hab 3 x Pro mehr, also musst du mir jetzt zustimmen ein 2. Kind zu bekommen.

Wahrscheinlich triggert mich das ganze aber auch zu sehr,da es komplett konträr zu meiner Erziehung steht. Ich habe meine Kinder so erzogen, dass nie jemand über sie zu entscheiden hat und sie das alleinige Recht haben über ihren Körper zu bestimmen.

04.04.2022 13:46 • x 2 #111


G
Zitat von Einstein:
tatsächlich nochmal

Wie alt seit ihr da gewesen wenn ich fragen darf.

Hier ist es ja so, das es valide Bedenken aufgrund der historie gibt.

Sie war ja auch immer für Kind Nr 2. Hat sich halt geändert wegen den Problemen und hat bei uns den Plan verworfen.

04.04.2022 13:57 • #112


E
Zitat von Islandfan:
Erstell doch mal für dich eine pro und contra Liste, was an einem 2. Kind gut wäre und was nicht. Manchmal erkennt man dann erst, ob der Traum wirklich sinnvoll ist.

Meine Befürchtung wäre, dass die Liste dann der Partnerin überreicht wird - mit der Auflistung, warum sie besser schwanger werden sollte...

04.04.2022 14:25 • x 1 #113


Islandfan
Zitat von Giorgio83:
Sie war ja auch immer für Kind Nr 2. Hat sich halt geändert wegen den Problemen und hat bei uns den Plan verworfen.


Pläne ändern sich manchmal, Menschen auch, so spielt das Leben. Ich kann auch nicht mehr in dem von mir ursprünglich erlerntem Beruf richtig arbeiten wegen der Psyche. Manchmal ist das, was man gern will und das was wirklich geht, ein himmelweiter Unterschied. Man kann sich nicht immer alles aussuchen, das Leben hat seinen eigenen Plan. Je mehr du versuchst das zu akzeptieren und dein Leben mit deiner Familie versuchst zu genießen, desto mehr gewinnst du. Sei wirklich dankbar, dass deine Frau nach den Depressionen wieder so stabil ist, dass sie wieder alles so gut meistern kann.

Zitat von Natascha40:
Meine Befürchtung wäre, dass die Liste dann der Partnerin überreicht wird - mit der Auflistung, warum sie besser schwanger werden sollte...

Die Liste würde ich nur für mich machen und vielleicht würde er dann ja erkennen, dass manche negativ Punkte so überwiegen, dass er einsieht, was vernünftiger ist. Der größte Punkt gegen das 2. Kind wäre für mich die Depression, die seine Frau hatte und natürlich ihr Nichtwollen. Das würde mir so stark zeigen, dass es absolut nicht das richtige ist.

04.04.2022 14:32 • x 3 #114


Mariebelle
Ich finde die Ueberlegung,fuer das dankbar zu sein,was man hat einen guten Ansatz.
Ihr habt sehr viel und das Schiksal koennte zuschlagen,wenn man es herrausfordert.

Lass das 2.Kind nicht zur fixen Idee werden.

Wenn eure Tochte regelmaessig Kontak mit anderen Kindern hat ist sie ja nicht allein.

04.04.2022 14:32 • x 1 #115


A
Zitat von Giorgio83:
Sie war ja auch immer für Kind Nr 2. Hat sich halt geändert wegen den Problemen und hat bei uns den Plan verworfen

Ich kann das aber voll nachvollziehen, wenn deine Frau sagt, das sie auf Grund ihrer psychischen probleme in der vergangenheit, den plan eines 2ten kindes verworfen hat. Denn eine schwangerschaft mit angst, das ist nicht entspannend und trübt ganz massiv die vorfreude auf den wurm.

Aber redet miteinander offen und ehrlich, über die bedenken, über die gefühle bezüglich des 2ten kindes. Nur so habt ihr eine möglichkeit klarheit darüber zu bekommen. Dich zerfrisst es, das sie kein 2tes kind möchte. Kann ich verstehen.

Aber wenn deine frau dieses risiko, bezüglich eines rückfalls ihrer krankheit befürchtet, durch eine erneute schwangerschaft, neue herausforderung etc. Dann ist das ja nicht ohne grund. Aber dafür müsst ihr miteinander reden damit ihr beide das thema auch ruhen lassen könnt und euch auf das hier und jetzt konzentriert

04.04.2022 14:59 • x 2 #116


M
Habe alles durchgelesen, Giorgio83, und mich gefragt, wie sehr Du Dich (seelen)getröstet fühlst? Das war ja Dein Eingangswunsch im ersten Post. Und: Was Du selbst für Dich unternehmen kannst, um Dir Trost zu geben und einen geschützten Hafen für Deine Traurigkeit zu finden. Einen, der ohne Deine Frau und ohne Kind funktioniert. Auch ich habe die Wahrnehmung, dass es um (viel?) tiefer Liegendes bei Dir selbst geht, wie es schon andere geschrieben/aus Deinen Worten gespürt haben. Um etwas, das sich das Zweite-Kind-Thema als Vehikel gesucht hat, um aufzutauchen. Es ist in meinen Augen gesund, wenn innere Fresser sich zeigen.

Beim Lesen Deiner Situation habe ich an ein Buch gedacht, das ich gerade gelesen habe. Der Autor (Jahrgang 1977) nennt seine Trauer-Themen Uneindeutige Verluste. Er hat keine Kinder. Er lebt allein. Sich mit den eigenen (uneindeutig) gescheiterten Lebensvisionen/-träumen und Entwürfen auseinanderzusetzen, hat ihn vor allem in der Isolation der Corona-Krise und im Gefängnis seines Homeoffice mit voller Wucht getroffen. Er wird mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit, keine eigene Familie mehr gründen. Das will bewältigt werden, weil es eine Kern-Vision war.

Ich bin überzeugt, dass auch solche Verluste betrauert gehören. Nicht nur der Verlust von Menschen kann ja Wunden und tiefe Schmerzen verursachen.

Ich sage jetzt nicht etwas wie Sei zufrieden. (Einfach, weil ich selbst es null mag, wenn Menschen mir solche Botschaften senden.) Vielleicht lohnt ein Blick auf Deine Zufriedenheits- und Dankbarkeits-Rezeptoren. Ich kann mir neue Rezeptoren wachsen lassen durch einen achtsamen Fokus auf Dankbarkeit. Von selbst wird das wohl eher nicht kommen. Ich meine gefühlte Dankbarkeit, nicht die aus dem Kopf oder Mund. Und vielleicht lohnt auch ein Blick darauf, wie sehr Du im Hier und Jetzt sein kannst: im (echten) Kontakt mit Deinem Töchertchen. Denn wenn ihr Anblick Dich vor allem daran erinnert, dass Du lieber ein Doppelpack sehen würdest, bist Du in diesen Momenten in einer Vorstellung, die mit dem Augenblick nichts zu tun hat. Und damit kann auch Deine Tochter nicht voll und ganz mit ihrem präsenten Vater sein. (Der in seiner Vorstellungswelt lebt...) Dann entbehrt sie etwas durch das Nichtvorhanden-Sein des Vaters und nicht durch das des fehlenden Geschwisters. Ebenso ist der Anblick Deiner Frau wahrscheinlich im Moment auch durch den Filter Sie will kein zweites Kind mehr verstellt (verzerrt). Dann siehst Du sie nicht mehr, wie sie in diesem Moment ist.

Das Reden mit Mutter und anderen, bevor Du mit Deiner Frau selbst - über die Trauer/Deine Gefühle - sprichst, sehe ich sehr zwiespältig. Klar, es kann helfen beim Klarwerden. Als Deine Frau wäre ich persönlich allerdings gar nicht begeistert, dass Du dieses intime Thema nicht mit mir direkt sprichst, dafür mit anderen aus dem direkten Umfeld.

Die Überschrift zerfrisst mich legt für mich auch nah, dass es eine sehr gute Idee sein könnte, sich einem professionellen Zuhörer anzuvertrauen. Dies als meine Gedanken zum Gelesenen.

04.04.2022 15:36 • x 9 #117

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E
Zitat von Giorgio83:
Ich denke da keimmt ein letter verzweifelter funke Hoffnung in mir und ihr ist sich nicht bewusst das mir die Entscheidung weh tut. Und nein kein Vorwurf an ihr.

Das ist ein Bedrängen. In Anbetracht der Tatsache, dass du dich an die Hoffnung klammerst, sie möge im Angesicht deines Schmerzes bitte doch noch einmal schwanger werden. Ich würde es sogar emotionale Erpressung nennen.
Zitat von Giorgio83:
Sicher nicht so. Aber das geheim zu halten und gelegentlich heile Welt spielen ist auch nicht der beste Weg, oder?

Wieso geheim? Sie weiß doch, dass du gerne ein zweites Kind hättest. Heile Welt spielen? Ernsthaft? Wenn das bereits nötig wäre, würde ich dies als weiteren schwerwiegenden Grund gegen ein zweites Kind sehen.

04.04.2022 15:41 • x 1 #118


G
Sie weiss zwar das ich gerne ein zweites Kind hätte, aber nicht das die Situation keins zu kriegen Mir aktuell schwer zu schaffen macht
Zitat von Maha:
Zufriedenheits- und Dankbarkeits-Rezeptoren. Ich kann mir neue Rezeptoren wachsen lassen durch einen achtsamen Fokus auf Dankbarkeit

Toller Text. Bringt mich zum Nachdenken

04.04.2022 16:17 • x 3 #119


E
Zitat von Giorgio83:
Sie weiss zwar das ich gerne ein zweites Kind hätte, aber nicht das die Situation keins zu kriegen Mir aktuell schwer zu schaffen macht Toller Text. Bringt mich zum Nachdenken

Aber inwiefern klammerst du dich dann an den Funken Hoffnung, dass sie nicht weiß wie schwer dir das zu schaffen macht? Was soll das anderes bedeuten als: Willst du dafür wirklich verantwortlich sein?

04.04.2022 16:53 • x 1 #120


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