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Hallo,

ich bin der Chico, 22 und ich bin neu hier. Ich habe ein gutes Leben, mache in den nächsten 3,5 Monaten meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration fertig, habe meine Übernahme sicher und habe eine Freundin, und um genau den letzten Punkt geht es jetzt hierbei. Ich will aber vorab noch anmerken, dass ich mir keine großartigen Erkenntnisse hierraus erhoffe sondern einfach mal den ganzen schei. niederschreiben will und hoffe, dass es mir danach besser geht.

Alles begann vor ca. 8 Monaten im August 2010. Zum halbjährigen bin ich mit meiner Freundin noch groß Essen gegangen. Es war ein Mittwoch und perfekterweise gabs an dem Tag ein rießen Feuerwerk über meiner Heimatstadt, da bei uns Volksfest war. Normalerweise sahen wir uns immer von Mittwoch auf Donnerstag und dann von Freitag bis Montag morgen, Woche für Woche, nur in dieser Woche ging das nicht, da se am Samstag ihren Bruder mit ihrer Mutter auf einer Diabetiskur besuchen wollte. Sie hatte schon die gesamte Woche über Krankheitssymptome aber irgendwie schleppte sie sich durch. Am Freitag war sie dann mal beim Arzt, der ihr etwas gegen Allergien sprizte. Am Samstag fuhr sie dann mit ihrer Mutter los und begann langsam Blut zu husten. Als sie mich dann am Abend abholen kam musste ich sie davon überzeugen, noch ins Krankenhaus zu fahren ... meine Worte waren Schatz, wir fahren jetzt dahin, am Ende haste noch ne Lungenentzündung oder sogar ne Lungenembolie! ohne zu wissen was dies zu bedeuten hätte. Wir fuhren also ins Krankenhaus und dort sprizte man ihr was auf den Verdacht hin, dass man ihr am Freitag Penizilin gegeben hätte, worauf sie allergisch ist. So fuhren wir dann zu ihr und es schien ihr besser zu gehen. Der Sonntag war dann ein sehr verträumter Tag und bis zum Abend hin schien es ihr besser zu gehen. Am Abend allerdings begann sie wieder Blut zu husten und nach ca. 20 Minuten Diskussion hatte sie mich davon überzeugt, dass sie nicht ins Krankenhaus müsste. Am Montag morgen begann dann mein erster Urlaubstag und sie hatte höllische Schmerzen im Brustbereich. Sie rief noch in ihrer Firma an um sich krank zu melden und ging dann hoch um die Nummer eines Arztes zu holen. Eine gewisse Zeit später standen dann plötzlich die Ersthelfer von der Freiwilligen Feuerwehr bei uns im Raum und meinten nur wo ist der Notfall? Ich leitete sie nach oben und zog mir schnelsstmöglich eine Hose an und vor der Eingangstür zu ihren Eltern lag sie verkrampft auf dem Boden. Sie hatte es noch geschafft zu klingeln und brach dann zusammen. Der Sanker war schnell da und man brachte sie ins Krankenhaus, ich fuhr noch im Sanker mit. Der Fahrer nahm das erste mal den Begriff Tod in den Mund und ich war unter Schock. Im Krankenhaus gings ganz schnell. Ich informierte vie Handy ihre Mutter und wurde dann auch schon von der Malteser Seelfürsorge an die Hand genommen, die meinte, dass ihre Eltern so chnell wie möglich kommen sollte. Einige Stunden später war dann acuh klar, dass es eine Lungenembolie war. Die Ärzte berichteten auch, dass sie 1,5 - 2 Std. nur Reanimationsmaßnahmen durchgeführt haben wobei die normalerweise nach 0,5 Std. eingestellt werden. Durch ein künstliches Koma von 3 Tagen und Blutverdünnern konnte sie dann allerdings doch gerettet werden. Bloß wie einige wohl wissen geht sowas nicht spurlos an einem Menschen vorbei. Als sie dann in der Aufwachphase war ging ich an einem Freitag, wie jeden Tag, wieder ins Krankenhaus ... ihre Mutter war schon da, sodass ich mich entschied mit ihren Freundinnen etwas essen zu gehen und als ich dann wieder im Krankenhaus war ging ich natürlich direkt zu ihr ins Zimmer. Ich war vielleicht 2 Minuten da und legte meinen Kopf auf ihre Brust da versuchte sie das erste mal zu atmen - gegen die Maschine. Ihre Brust erhob sich und mein Herz blieb wohl n Moment stehn .... so einen Moment hatte ich noch nie erlebt. Als sie dann aufwachte und langsam wieder zu reden begann war schnell klar, dass ihr 2 Jahre fehlten ... wo auch ich reinfiel. Zu dem Zeitpunkt begannen bei mir die Überlegungen ob es nicht doch besser wäre, zu gehen, meine Nummer ihren Freundinnen zu geben und für den Fall, dass sie sich iwann erinnert sie sich melden könne. Allerdings hätte ich das nie geschafft! Also blieb ich bei ihr, rief sie jeden Tag an als sie dann weiter weg war und las ihr sogar Max Moritz vor. An manchen Tagen fuhr ich zu ihr raus .... 3 Stunden hin, 2,5 Stunden bleiben, 3,5-4 Stunden zurück - aber es war mir egal. In der Zeit sprach sie auch die Worte aus, die mir wohl am meisten Angst machten und zwar Ich kenne dich eigentlich nicht. Ich fühle zwar was aber ich weiß von nichts mehr! .... An dem Tag war es wohl einer freundlichen kassiererin in einer Tanke zu verdanken, dass ich mir keinen Jackie gekauft habe um dann wer weiß was zu tun. Sie weigerte sich auf jeden Fall. Über Weihnachten kam sie dann heim und wir hatten eine geniale Zeit, wir kamen uns immer näher ... ein schönes Sylvester, es war wieder gut ... nur ihr Kurz und Langzeitgedächtnis sowie Aufmerksamkeitsprobleme waren noch problematisch, aber das ist bis heute so. Seit Januar ist sie jetzt in einem betreuten Wohnen ... Sie kommt ca. alle 2 Wochen heim wo dann natürlich neben ihrer Familie und ihren Freundinnen auch ich gerne Zeit mit ihr verbringen will. An meinem Geburtstag anfang Februar sowie an einer schweren Schulter OP von mir Ende Januar konnte sie so z.B. nicht da sein ... Termine um sie sehen zu können muss ich über ihre Eltern ausmachen (die natürlich nicht zwingend immer glücklich sind wenn der Typ mit dem sie Sex hat anruft) und in gewisser regelmäßigkeit haben wir aufgrund der Lage immer wieder Probleme. Aussagen wie Ich habs dir schon oft gesagt, wenn dir das mit mir zuviel wird dann musste du schluss machen von ihr sind gang und gebe wenn ich sie auf Irgendetwas hinweise was nicht so prickelnd lief/ist. Nebenbei wird mir auch immer deutlicher, dass sie tod war ... das es alles vorbei sein könnte und das ich da am Anfang nur so cool, ruhig und abgeklärt war, weil ich von mir selber geschützt wurde.

Naja das war die Kurzform der letzten 8 Monate. Wie gesagt - ich will eigentlich keine Ratschläge, keine Schulterklopfer oder sonst was - ich komme damit eigentlich noch klar. Wenn es irgendjemand hilft selber mit etwas klar zu kommen dann freut es mich ihm geholfen zu haben.

grüße

14.04.2011 22:10 • 14.04.2011 #1


1 Antwort ↓

A
hallo,
ich komme mit sowas schon über 20 Jahre nicht klar und ich glaube dir kein Wort, noch nicht mal die ungeschriebenen Wort in Form von Gedanken glaube ich dir.

Formuliere nur das, was DICH bewegt, die Geschichte von anderen ist nicht wichtig.
Kurz gesagt: Wie geht es dir?

Dritten kann man so nicht helfen, dir aber schon.

Grüsse

14.04.2011 22:18 • #2





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