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K
Hallo zusammen,

kennt es jemand, dass langjährige Freunde wenig Verständnis für einen zeigen und Veränderungen nicht akzeptieren?

Konkret geht es bei mir darum, dass ich seit der Schulzeit Mitglied einer Freundesgruppe bin.
Ich habe nach Jahren des Leidens und etlichen Fehldiagnosen letztes Jahr die Diagnose Autismus bekommen. Seitdem lerne ich mit therapeutischer Unterstützung, ein Leben zu führen, das für mich passt und mit dem es mir gut geht.
Das habe ich vorher nicht getan und bin permanent über meine Grenzen hinweg gegangen, nur um anderen Menschen (u.a. dieser Gruppe) gerecht zu werden, da mir mein Leben lang vermittelt wurde, ich sei das Problem und solle mich nur nicht so anstellen. Die Quittung bekam ich dann mit einem kompletten Zusammenbruch, der dann zu der korrekten Diagnose führte.
Von meinen Schwierigkeiten vor dem Zusammenbruch haben sie nie etwas mitbekommen, da ich immer alles mit mir selbst ausgemacht habe.

Ich bin auch bei dieser Gruppe offen mit meiner Diagnose umgegangen, und habe genau erklärt, was sie für mich bedeutet.
Mir wurde in jedem Gespräch Verständnis und Unterstützung zugesichert, nur leider merke ich davon in der Realität wenig bis nichts.
Immer noch werde ich belächelt und mit Ignoranz bzw. unterschwelligem Unverständnis behandelt, wenn ich zu bestimmten Aktivitäten (Feiern, Großveranstaltungen) nicht mit möchte, oder ich es einfach nicht schaffe, mich mehrfach die Woche zu treffen.
Oft bekomme ich zu hören aber das ging doch früher auch - obwohl ich mehrfach erklärt habe, dass ich es früher gemacht habe, obwohl es mir immer nur mies damit ging und es mich letztendlich mit in den Zusammenbruch gestürzt hat.
Ich fühle mich permanent wie ein Bittsteller, der irgendwie hoffen muss, dass seine Bedürfnisse toleriert werden. Auch bei Treffen in dieser Gruppe fühle ich mich mittlerweile wie ein Fremdkörper, der nur noch dabei ist, weil es irgendwie immer so war.

Meine Frage ist nun, wie schafft man es, sich aus solchen Strukturen zu lösen?
Ich wäre ohne diese Gruppe nicht einsam, habe Vertrauenspersonen die mir wirklich gut tun, und Freundschaften die auf Gegenseitigkeit und ähnlichen Erwartungen an die Freundschaft beruhen.

Für Erfahrungen oder einen guten Rat wäre ich wirklich dankbar.

13.03.2024 11:36 • 13.03.2024 x 2 #1


5 Antworten ↓


Ninalein
Zitat von kathi98:
bestimmten Aktivitäten (Feiern, Großveranstaltungen) nicht mit möchte

Zitat von kathi98:
aber das ging doch früher auch

Zitat von kathi98:
Bittsteller, der irgendwie hoffen muss, dass seine Bedürfnisse toleriert werden


Hallo, ich habe keinen Autismus, aber so was kenne ich auch. Beispiel: Ich mag es nicht, diesselbe Gabel wie andere zu benutzen oder aus demselben Becher zu trinken etc. Also benutztes Zeug. Da stoße ich auch immer wieder auf Unverständnis, was mich extrem sauer macht. Es ist völlig egal, ob die das nicht schlimm finden. ICH finde es schlimm und eklig und möchte, dass meine Grenzen respektiert werden! Nur, wenn ich das von mir aus mache, ist das ok.

Tja ... so ist das. Triff dich einfach nicht mehr mit ihnen oder mach ihnen klar, dass es so nicht geht und du in Zukunft nicht mehr dabei sein wirst, wenn sie weiter so machen.

13.03.2024 12:47 • x 1 #2


A


Langjährige Freunde akzeptieren Veränderung nicht

x 3


oli3000
@kathi98 Kenne ich leider auch so. Man erklärt es so oft und trotzdem kein Verständnis. Am Ende passt diese Gruppe einfach nicht, weil sie nicht genug Rücksicht auf Dich nimmt. Ich würde noch mal versuchen ausführlich darüber zu diskutieren, welche Grenzen Du hast. Was geht und was nicht.

13.03.2024 12:47 • #3


oli3000
@Ninalein Es sollte auch niemand geküsst werden, der das nicht will. Zudem das mit dem eine gemeinsame Flasche benutzen, sehe ich auch so.

13.03.2024 12:49 • #4


H
Zitat von Ninalein:
Beispiel: Ich mag es nicht, diesselbe Gabel wie andere zu benutzen oder aus demselben Becher zu trinken etc. Also benutztes Zeug. Da stoße ich auch immer wieder auf Unverständnis

Mag ich selbst auch nicht bzw mache das nur bei mir gut bekannten Personen, die ich im besten Fall auch mag. Oder wenn ich mit den Arbeitskollegen von meinem Praktikum feiern war, war das dann irgendwann egal, je später der Abend wurde

13.03.2024 14:09 • #5


B
@kathi98 Wenn du eh nicht auf diese Leute angewiesen bist, weil du noch weitere Freundschaften hast, würde ich einfach offen ansprechen, dass das so für dich nicht passt und wenn dann kein Verständnis kommt, einfach nicht mehr hingehen zu Treffen. Wem du fehlst, der wird sich daraufhin nach dir erkundigen. Vielleicht kannst du ja so mit Einzelnen aus der Gruppe Kontakt halten.

13.03.2024 15:42 • #6