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Samariterin
Hallo zusammen,
vor 3 Tagen musste meine geliebte Hündin mit knapp 11 Jahren eingeschläfert werden. Es ging ihr schon zwei Tage vorher nicht gut, sie hatte plötzlich starke Atemnot, wollte nicht mehr laufen oder fressen. Der Tiernotdienst stellte Herzgeräusche und evtl. Wasser in der Lunge fest, sie bekam Tabletten. Die halfen aber nicht, so fuhr ich dann mit ihr in die Tierklinik. Sie bekam Sauerstoff und sollte für Untersuchungen stationär dort bleiben.
Am Abend riefen sie mich an und sagten mir, dass mein Hund bereits reanimiert werden musste und man sie einschläfern möchte, damit sie sich nicht weiter quälen muss. Ich habe an diesem Abend noch durchgehalten, hab mir gesagt, es ist das beste, ich hab ja gesehen, wie schlecht es ihr ging. Irgendwann ist immer der Zeitpunkt gekommen. Aber am nächsten Tag bin ich fast zusammengeklappt. Sie war mein Seelenhund, mein ganz großer Halt. Mein jüngster Sohn ist sehr schwer krank, lebt noch zu Hause und braucht mich praktisch 24/7. Da hat mir meine Maus so viel Kraft gegeben, sie war ein richtiger Kuschelhund.
Jetzt weiß ich nicht, woher nun noch die Kraft nehmen, ich funktioniere einfach, aber es fällt so unendlich schwer. Ich kann kaum essen, die Panikattacken und Angstzustände sind wieder schlimmer. Und mein Sohn kommt mit meiner Depri Phase nicht wirklich klar. Viele sagen, hol dir einen neuen Hund, das würde ich sogar, es hat mir schon mal geholfen, aber die Behandlungskosten für meine Maus waren so hoch, dass ich das im Moment gar nicht könnte. Am liebsten würde ich gerade morgens gar nicht aufstehen ️. Wie soll ich das bloß schaffen?

12.08.2023 13:43 • 18.09.2023 x 7 #1


13 Antworten ↓


Obstsalat
Hey,

Oh nein. Das tut mir unheimlich leid. Sowas ist verdammt schwer zu verkraften. Gerade jetzt, in deiner Lage. Und du darfst trauern. Aber du sagst es ganz richtig. Es war das beste für deine Hündin. Nur bedeutet das nicht, dass es auch das beste für dich war. Die Entscheidung die du getroffen hast, war sehr hart. Und allein das musst du erstmal verarbeiten. Und verkraften.

Du scheinst keine Unterstützung zu haben. Es ist gut, dass du für deinen Sohn da bist, aber wer ist für dich da? Wer kümmert sich um dich? Das musst Du tun. Du musst dich auch um dich selbst kümmern. Das ist verdammt wichtig.

Einen neuen Hund zu haben, ist sicherlich toll. Aber auch eine Kostenfrage. Und dann kommt noch dazu wer erzieht den Hund? Ist denke das wird dann nur noch mehr Stress.

Ich kann aber sehr gut verstehen, wenn du sagst du möchtest gern einen neuen Hund. Wenn dir das Kraft gibt. Nur denke ich, dass du jetzt erstmal den Tod der Hündin verarbeiten solltest. Bevor ein neuer Hund kommt. Denn du wirst vermutlich dann sehr an deine Hündin erinnert.

Kannst du dir von irgendwo Unterstützung holen? Pflege? Oder Verwandte? Freunde? Die sich um dich und um deinen Sohn kümmern? Du scheinst am Ende deiner Kräfte zu sein.

Deswegen ist es jetzt umso wichtiger das DU eine Pause bekommst.

12.08.2023 14:00 • x 3 #2


A


Ich verkrafte den Tod meines Hundes nicht

x 3


Reconquista
Nach drei Tagen wundert es mich nicht, dass du so leidest. Denke ab jetzt immer wieder daran, dass dein Hund weniger leiden musste und nun, nachdem er dir lange Zeit ein treuer Gefährte war, eben starb, was jedes Lebewesen einmal muss. Du hast ihm sein Dasein so schön wie möglich gemacht und er dir ebenfalls. Das ist sehr schön (und nicht immer so!) Erlaube ihm und dem Schicksal nun, dass er gegangen ist. Es ist nun einmal Vergänglichkeit, die allem innewohnt . . . lass ihn gehen . . .
Trostgrüße

12.08.2023 14:25 • x 3 #3


Samariterin
Leider habe ich festgestellt, dass ich immer für alle da war, aber die meisten Menschen jetzt sagen, so ist es nun mal, du kannst es nicht ändern, und du hast ja noch einen Hund. Ist aber nicht so, der andere Hund gehört meinem Sohn, ich betreue ihn, weil er selbst es ja gerade kaum kann. Ich weine auch nur heimlich, abends im Bett oder wenn ich im Bad bin. Natürlich weiß ich, dass ich hier gebraucht werde, aber manchmal würde ich einfach gerne mal nur Zeit für mich haben...

12.08.2023 14:32 • x 5 #4


K
Ein Tier zu verlieren kist ganz furchtbar. Ich kann dein Leid verstehen.
Das sage ich nicht nur so, sondern habs auch hinter mir.
Erst verlor ich meinen Mann 2020 und danach meinen Kater. Dann folgte mein Rüde und danach meine Hündin.
Ich hatte ehrlich gesagt gar keine Tränen mehr. Ich schluckte Psychopharmaka wie Gummidrops.
Mir hat tatsächlich geholfen, dass ich mir wieder 2 junge Kater geholt habe.
Leider ist nun der eine seit Tagen sehr krank und ich gerate total in Panik.
Ich kann dir den Tipp geben, eine Tierschutzversicherung abzuschließen.
Ich bin bei einer, da kann man nach 3 Jahren zumindest nicht die OP Versicherung gekündigt bekommen.
Ich denke wirklich, dass dir ein neues Haustier über den Verlust hinweg helfen könnte.
Man ersetzt es ja nicht, sondern man liebt sie einfach alle.
Ich wünsche dir von Herzen, dass dein Schmerz bald besser wird.
Liebe Grüße von
Karla

16.09.2023 21:03 • x 2 #5


Samariterin
@KarlaB, lieben Dank für deine Nachricht. Man vergisst immer schnell, dass man trotz allem nicht alleine mit seinem Schmerz ist. Was du durchmachen musstest, ist echt sehr hart! Ich hoffe, deinem Katerchen geht es bald wieder besser. Natürlich denke ich darüber nach, einen neuen Hund zu holen, aber wie schon erwähnt, im Moment ist das finanziell nicht drin. Klar würde ich eine Versicherung abschließen, aber wenn ich mir alleine so die Schutzgebühren ansehe... um die 500Euro auf einmal ist nicht machbar. Vielleicht im nächsten Jahr.

Viele liebe Grüße,
Samariterin

17.09.2023 17:03 • #6


U
Als unser Hund mit 15 eingeschläfert werden bin ich beinahe mit-gestorben. So schlimm.
Geholfen hat mit der Gedanke:
Sei dankbar für die schöne Zeit mit ihm. Es war ein letzter Liebesbeweis, ihn zu erlösen. Ich heule gleich mit dir...

Zitat von Samariterin:
Ich weine auch nur heimlich, abends im Bett oder wenn ich im Bad bin. Natürlich weiß ich, dass ich hier gebraucht werde, aber manchmal würde ich einfach gerne mal nur Zeit für mich haben...

Daran sieht man, dass es nicht nur allein der Verlust des Hundes ist, der dich quält und unglücklich macht.
Er setzt nur noch das *Sahnehäubchen* oben drauf und lässt dein Fass überlaufen.

Zitat von Samariterin:
Ich kann kaum essen, die Panikattacken und Angstzustände sind wieder schlimmer. Und mein Sohn kommt mit meiner Depri Phase nicht wirklich klar. Viele sagen, hol dir einen neuen Hund,

Mache deinen Frieden nicht an einem neuen Hund fest. Vielleicht solltest du generell mal deine / eure Situation überdenken, wie oder womit du entlastet werden könntest.

17.09.2023 18:19 • x 1 #7


K
@Samariterin
ist das so teuer mittlerweile? Verstehe ich nicht, weil die Tierheime doch alle so überfüllt sind.
Ich würde immer wieder auf die Seiten bei denen schauen. Vorfreude tut dir bestimmt auch gut und das Ziel dir ein neues Seelentier zu holen bestimmt auch. Alles Gute von Herzen

17.09.2023 19:13 • #8


NG1966
@Samariterin
Ich möchte dir dazu nur sagen, dass diese lieben Seelen oft noch länger um uns rum sind und uns trösten wollen, bis es uns besser geht mit dem irdischen Verlust... Vllt. kannst du sie ja doch spüren?
Sicher möchte sie, dass es dir gut geht und du nicht so sehr drunter leiden mußt... Und falls du nicht an ein Leben bzw. Dasein nach dem Tod glaubst: doch, das gibt es! Ich weiß es. ️

18.09.2023 08:51 • x 1 #9


Samariterin
@NG1966, lieben Dank für deine Nachricht. Ja, eigentlich glaube ich schon daran, nur manchmal zweifelt man ja doch... Ich weiß, dass meine Maus nun nicht mehr leiden muss und endlich wieder richtig toben und spielen kann. Das sage ich mir auch immer, aber es gibt so Momente, da bricht wieder alles über einem zusammen. Ich weiß aber auch, dass ich damit nicht alleine bin und das es eines Tages vielleicht leichter werden wird...

18.09.2023 09:00 • #10


NG1966
@Samariterin Das wird es sicher! Und bis dahin, vllt. hilft es dir, wenn andere Hunde Gassi führst, falls du dafür Kraft finden kannst? Du könntest Hundesitter machen oder Urlaubssitting und dir sogar noch ein wenig dazuverdienen - es könnte dich ablenken von dem akuten Verlust und dir auch Freude bringen. Was meinst? Inserat online aufgeben oder Zettel in den Supermarkt hängen oder an Ampeln etc.? Sicher findest du eine Möglichkeit, wenn du möchtest. Auch Tierheime selbst freuen sich über Gassigeher mit ihren Heimhunden!
LG, N.

18.09.2023 09:14 • #11


Samariterin
@NG1966, ich habe ja noch den Hund meines Sohnes hier. Er kann sich nicht kümmern, weil er schwer krank ist. Die Kleine ist auch schon mehr mein Hund, zudem trotz ihrer 10 Jahre noch wie ein Welpe. Das hilft meist auch schon. Nur manchmal sucht sie noch ihre große Schwester, das tut dann immer weh.

18.09.2023 09:23 • #12


K
@Samariterin
in spirituellen Kreisen sagt man, dass die Seelentiere reinkarnieren und wieder zu einem zurück finden. Sie haben dann sehr vieles, das an das verstorbene Haustier erinnert.
Ich denke, du wirst den richtigen Zeitpunkt für dein neues Familienmitglied finden und wer weiß, vllt. bekommst du deine ja in neuer Hülle zurück.
Liebe Grpüße

18.09.2023 12:31 • #13


marialola
Auch wenn der Schmerz unermesslich ist, eure Zeit kann euch keiner nehmen.
Das bleibt für immer und ewig.
Das Schöne ist doch auch, dass Menschen in der Regel älter werden als Hunde.
Das ist ein Segen, denn stell dir das Leid vor, wenn ein Mensch seinen Hund zurücklassen muss.
Menschen, die Hunde haben erleben immer wieder diesen Kreislauf.
Leider gehört das Loslassen dazu.
Der letzte Liebesdienst ist, dann bis zum Übergang dabei zu sein und jedes unnötige Leiden zu vermeiden.
Und, bitte bedenke dass dein Hund niemals möchte, dass du jetzt so traurig bist.
Dafür ist er nicht in dein Leben gekommen.
Hunde sind Engel, die uns geschickt werden, um uns nur reines Glück zu schenken.
Und das möchten sie auch über den Tod hinaus.
Sie möchten, dass du weiter glücklich bist, wieder mit einem ihrer Brüder oder Schwestern lachen kannst. Dann schauen sie vielleicht von oben zu und wedeln zustimmend mit der Rute.
Sei ganz lieb umarmt und sei sicher, eine kleine Hundeseele wartet schon auf dich.

18.09.2023 12:50 • #14


A


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