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Hallo,

ich muss das jetzt hier schreiben, weil ich vor lauter Wut und Enttäuschung hier sitze und heule!

Ich hatte heute einen Termin bei meinem Thera...Es ging erstens um meine Verlängerung und zweitens um die Terminhäufigkeit und warum ich keine 14-tages Termine bekomme...

Gut, bei dem Thema Verlängerung, hat er neutral reagiert. Ich hatte auch alles vorbereitet mit Antrag usw. habe das Spiel ja schon mal mitgemacht. Habe ihm auch gesagt warum und wieso. Das war soweit ok, außer dass er sagte er habe viele Gutachten zu schreiben und weiß nicht wie lange es dauert, bis wir wissen ob es genehmigt wird...OK, ist eine Aussage...

DAnn das Thema Termine
Ich bin ja schonmal darauf angesprochen worden warum ich solange schon Therapie mache. mit ein Grund ist, dass ich nur alle 3 bis 4 Wochen einen Termin bekomme..dazwischen noch Urlaub und Absage (seinerseits) und Pausen (meinerseits)

So, ich also heute zu ihm gesagt, dass ich mitbekommen habe, dass andere eben 14 Tage Termine haben...
Er meinte aber nicht bei ihm, er bekommt das gar nicht hin so gerne wie er es wolle, aber es geht eben nicht...OK, auch noch aktzeptiert, kann ich auch verstehen.... aber jetzt kommts:

Er meinte, außerdem gibt es Patienten die wesentlich schlimmer dran sind als ich, ich soll das jetzt nicht abwerten sehen...aber er schätzt eben meine Situation nicht als intensiv-Betreuung ein....

DA sind wir wieder genau bei dem Punkt den ich im Leben immer wieder reinrutsche...ich werde nicht ernst genommen...OK, es mag sein, dass ich nicht jede Woche eine Panikattake habe oder Depressionen oder sonst was...
Aber ich habe mir ein viertel Jahr lang die Seele aus dem Leib gek.., weil ich jeden morgen über der Kloschüssel hing...Ich habe aufgehört zu arbeiten, weil ich stressbedingte Rückenschmerzen hatte, ich hatte einen Burn-Out, den er nicht als Burn-Out gesehen hat weil er sich nicht an einem Wort aufhängt

Wundert sich da noch einer, dass ich mich nicht traue manche Themen anzusprechen bzw. Angst habe ihn mit meinen Themen zuzumüllen (Teichmaus, du weißt von was ich rede)...

Ich muss dazusagen, dass ich mich abgesehen von diesem Thema ansonsten wirklich gut bei ihm aufgehoben fühle...Ich kann mit ihm über alles sprechen, er nimmt sich während der Stunden auch meinen Themen an, ist sehr sensibel damit...
Aber die Aussage, macht mich echt sauer und wütend...

Jemand hat mal gesagt, ich solle mich nicht so wichtig nehmen...war das hier ? Keine Ahnung...?

Mittlerweile bin ich aber so gefestigt, dass ich weiß, dass ich das Thema nochmal bei ihm ansprechen werde...Nur meine nächste Sitzung ist erst in zwei Wochen (netterweise) bis dahin platze ich vor Wut...

Ich kann nichts dagegen tun, dass mir hier gerade die Tränen laufen... und ich will das nicht...

Soll ich künftig in den Sitzungen reingekrochen kommen und rumheulen... ist es das was von einem erwartet wird..



verzweifelte Grüße
nicita

15.05.2008 22:07 • 30.05.2008 #1


8 Antworten ↓


Christina
Hallo Nicita,

ich kann Deine Wut gut verstehen, auch, dass Du Dich nicht ernst genommen fühlst.

Zitat von Nicita:
Er meinte, außerdem gibt es Patienten die wesentlich schlimmer dran sind als ich, ich soll das jetzt nicht abwerten sehen...aber er schätzt eben meine Situation nicht als intensiv-Betreuung ein....

DA sind wir wieder genau bei dem Punkt den ich im Leben immer wieder reinrutsche...ich werde nicht ernst genommen...OK, es mag sein, dass ich nicht jede Woche eine Panikattake habe oder Depressionen oder sonst was...
Aber ich habe mir ein viertel Jahr lang die Seele aus dem Leib gek.., weil ich jeden morgen über der Kloschüssel hing...Ich habe aufgehört zu arbeiten, weil ich stressbedingte Rückenschmerzen hatte, ich hatte einen Burn-Out, den er nicht als Burn-Out gesehen hat weil er sich nicht an einem Wort aufhängt
Niemand geht in Therapie, weil er/sie vor psychischer Gesundheit und Kraft nur so strotzt! Und es kann doch wohl nicht sein, dass der Therapeut Ranglisten der Bedürftigkeit aufstellt. Erstens sind wir nicht im Krieg, zweitens kann er das subjektive Befinden seiner Patienten nicht beurteilen. Ambulante Therapie ist nie Intensiv-Betreuung, wer so schlecht dran ist, gehört in eine Akutstation, das kann sowieso kein ambulanter Therapeut leisten. Dagegen ist ambulante Therapie sehr wohl regelmäßige Arbeit, und wenn eine Verlängerung angezeigt scheint, dann genügen 10-12 Termine pro Jahr nicht. Man will seine Probleme schließlich überwinden und nicht noch 20 Jahre hegen und pflegen! Das fänd' ich auch sehr ärgerlich!

Zitat von Nicita:
Jemand hat mal gesagt, ich solle mich nicht so wichtig nehmen...war das hier ? Keine Ahnung...?
In Deiner Therapie zählst nur Du, da ist niemand wichtiger als Du. Wenn Dein Therapeut insgesamt zu viele Patienten in Behandlung nimmt, nicht nein sagen kann und seinen Betrieb nicht organisiert kriegt, finde ich es eine Unverschämtheit, das auf Dich abzuwälzen und von Dir Rücksicht auf irgendwelche anderen Patienten zu erwarten. Er hat Dir einen Therapieplatz gegeben und befürwortet eine Verlängerung, da musst Du Dich darauf verlassen können, das er nur etwas verkauft, was er auch hat. Es wäre ehrlicher gewesen, von Anfang an zu sagen, dass er für eine richtige, konsequente Therapie mit normaler Frequenz keinen Platz hat, und Dich an einen Kollegen zu verweisen. Aber dass Du quasi nicht krank genug bist, das ist sogar fast schon ein Therapeutenfehler, absolut kontraproduktiv!

Sprachlose Grüße
Christina

15.05.2008 22:32 • #2


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Enttäuschung Wut und das Gefühl wertlos zu sein

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Liebe Nicita,

ich sehe es jetzt mal von einer ganz anderen Seite:

hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht, dass er Dir damit einfach sagen wollte, dass Du schon sehr weit gekommen bist?
Dass er bei Dir keine notwendige intensive Betreuung sieht, weil Du Fortschritte gemacht hast?
Dass Du durchaus schon in der Lage bist, auch selber Lösungen zu finden?
Dass Du eine Stärke an den Tag legst und durchaus in der Lage bist, Dein Leben gut zu meistern?

Das kommt mir einfach so in den Sinn. Denn wenn ich sehe, wie Du hier schreibst, dann bist Du doch wirklich schon sehr, sehr weit gekommen.

Und irgendwann ist es Zeit auch die Therapie loszulassen und sich ohne dem Leben zu stellen.

Verstehe mich jetzt bitte nicht miss. Ich kann nachvollziehen, wie es Dir nun gehen muß. Und es mag durchaus sein, dass seine Wortwahl die falsche war.
Aber man kann es auch als Chance sehen.

Ich denke an Dich und schicke Dir ein Kraftpaket.

Deine teichmaus

16.05.2008 00:08 • #3


N
Hallo,

danke für eure schnellen Antworten...

Ich schwanke genau zwischen euren beiden Einstellungen...

Einerseits, dass was Christina schreibt...Wertigkeit...

Andererseits, was Teichmaus schreibt...Dass er mich besser einschätzt...

Teichmaus, vom Prinzip hast du schon recht, nur das hat er mir schonmal vor zwei Jahren gesagt und dadurch wurde meine UNsicherheit ja auch gefördert nicht zu wissen was darf ich ansprechen...ich muss dankbar sein, dass ich Termine bekomme, dann die Absagerei am Anfang des Jahres...
Ich hangel mich im MOment von Termin zu Termin, beschäftige mich täglich mit meinem Zustand...und das schon seit drei Jahren...

Ich bin echt froh, dass er von seinem ganzen Verhalten eher Normal ist...Also jemand der mit Beispielen, die ich gut nachvollziehen kann und deren Einstellung ich auch habe mich ab und an auf den Pott setzt...

Aber ich habe im MOment enorm viel Bedarf...Schaut es ist so...wenn er mir übernächste Woche absagt, warum auch immer (und das kam jetzt mindestens schon über fünf Mal vor) dann liegen zw. dem jetzigen Termin und dem nächsten 4 Wochen, früher waren es mindestens 6 Wochen ...

Ich weiß auch, dass ich irgendwann loslassen muss, dass ist mir durchaus bewußt und falls der Antrag nicht durchgeht bei der Krankenkasse, kommt das schneller als es mir lieb ist. Ich habe ja nur noch 6 Stunden...

Es bringt alles nichts, ich muss das das nächste Mal ansprechen...Habe ich gestern auch mit einem anderen Thema, wo ich soviel Druck hatte und da hat er mir auch den Druck rausgenommen..

lg
Nicita
die jetzt erstmal zu ihren Gäulen geht um Dampf abzulassen

16.05.2008 06:01 • #4


L
Liebe Nicita,

ich möchte hier gar nicht darauf eingehen, was hier richtig oder falsch gelaufen ist oder läuft.

Ich lese von Deinen Druck im Moment, verstehe Deine Wut und ich finde tatsächlich, dass DAS nicht warten kann. Ich würde an Deiner Stelle bei Deinem Thera anrufen, ihm auf AB sprechen und bzgl. einer Klärung um einen Rückruf bitten. Finde das ganz wichtig, wo es gerade so aktuell ist und vielleicht ganz besondere Hintergründe aus/mit Deiner Geschichte hat. Es geht nur darum, den ersten Druck auszusprechen, ins Detail könnt Ihr ja beim nächsten Termin gehen. Doch bis dahin ergeben sich sonst vielleicht andere Themen und/oder Deine Wut ist kleiner oder Du findest keinen Bezug mehr dazu und hast letztendlich viel weggeschluckt. Und gerade in dem Zusammenhang, dass Du Dich nicht ernst genommen und wichtig fühlst, wie oft in Deinem Leben, solltest Du das im Ansatz schon jetzt klären.

Liebe Grüße

16.05.2008 13:23 • #5


T
Liebe Nicita,

ich bin ja ein sehr kritischer Mensch, was Therapien, Therapeuten und Patienten anbetrifft.

Ich bin ja nicht dabei und lese nur Deine Empfindungen. Manchmal können diese Empfindungen ja auch täuschen - gerade aus der erlebten Geschichte heraus. Schnell fühlt man sich abgelehnt, wenn der Therapeut Äusserungen macht, die man falsch versteht.

Mich macht es aber stutzig, dass er so oft absagt und wohl keinen Ausweichtermin anbietet. Er erwartet von Dir, dass Du mitarbeitest und Dich an Regeln hältst. Und dann muß das umgedreht genauso sein.

Ich würde ihn wirklich direkt darauf ansprechen, aber dafür auch keine weitere Stunde opfern. Ruf ihn wirklich an und sprich es an.

Auch wie Lilly sagt: das kann Dir auch viel Druck nehmen.

Alles Liebe
teichmaus

16.05.2008 14:41 • #6


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Hallo,

ich kann ihn derzeit nicht anrufen, weil er ab heute wegen einer privaten Angelegenheit eine Woche nicht da ist...(will hier das nicht breit treten, ist für mich aber verständlich)..

Es kam vielleicht von mir falsch rüber..Er bietet mir schon Ausweichtermine an, nur oftmals kann ich dann nicht weil mir die Betreuung für meine Tochter fehlt..Dafür haben wir aber jetzt eine Lösung gefunden. Ich habe zwei zusätzliche Möglichkeiten meine Tochter für die Zeit unterzubringen und wenn es gar nicht geht, dann soll ich sie mitbringen

Genau diese Regel mit dem Absagen und von einem selbst Geld verlangen, habe ich das letzte Mal angesprochen...wie gesagt, wir haben dafür eine Lösung..

Ich muss das direkt in der Stunden ansprechen...ich kann das am TElefon nicht..Es ist jetzt eh eine Woche, wo er nicht da ist und dann gehen die drei oder vier Tage auch noch rum..

Wenn ich merken sollte, dass es nicht besser wird, werde ich ihn versuchen anzurufen, wenn er wieder da ist..

DAnke für euren zuspruch!

lg

16.05.2008 15:47 • #7


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Hallo,

auch hier nochmal eine Rückmeldung...

Ich habe es angesprochen... und wir hatten das Thema in 10 Minunten durch...

Naja, viel weiter sind wir nicht..er hat nochmal deutlich gemacht, dass er schon unterscheiden muss, ob er jemanden dasitzen hat, der Selbstmordgefährdet ist und z.B. deswegen eine Intensivbetreuung braucht oder eben mein Fall...

Gut war auf jeden Fall dass wir darüber gesprochen haben und meine Hemmschwelle eigentlich komplett weg ist...(naja fast... )

Die Lösung wird jetzt sein: Bis ich meinen Punkte durchhabe wenn möglich zwei Wochen TErmine, danach drei Wochen-Termine und wenn was sein sollte, rufe ich an und wir entscheiden dann am Telefon ob ein kurzfristiger Termin notwendig ist oder ob wir am Telefon den ersten Druck rausnehmen können..

Vielen DAnk nochmal für eure Unterstützung

lg
nicita

29.05.2008 22:00 • #8


T
Hallo,

ich sehe das wirklich positiv. Und er schätzt Dich doch auch richtig ein.

Vielleicht kannst Du es auch als Vertrauen sehen: er traut Dir durchaus sehr viel zu und ist der Meinung, dass Du die Dinge schon sehr gut selber regeln kannst.

Und Du hast Deine Hemmschwelle überwinden - wieder ein Schritt nach vorne.

Ich finde es klasse. Du bist auf dem richtigen Weg.

Fühl Dich lieb gedrückt.

teichmaus

30.05.2008 08:45 • #9





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