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G
Hallo Ihr Lieben,
ich hatte mich hier schon vor einiger Zeit ausgeweint und auch ganz liebe Antworten erhalten. Irgendwie ging´s dann auch, weil ich es mal wieder mit Verdrängen versuchte. Ich wollte ganz stark sein, mich auf andere Dinge konzentrieren und dann haute es mich gestern Nacht doch wieder um.
Ich hatte/ habe ein riesengroßes Problem damit,dass mein Therapeut die Therapie für beendet erklärt hat. Wir hätten noch zwei Sitzungen und dann wären 45 Std. um. Ich habe eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung,was ich allerdings noch nicht so lange weiss und erst vor wenigen Wochen wurde mir bewusst, WAS das eigentlich heisst und WIE schrecklich sowas ist. Mein ganzes bisheriges Leben habe ich mich nur gequält und noch keine Zeit erlebt, in der ich WIRKLICH glücklich war. Das hört sich nicht nur so traurig an, es entspricht leider der Wahrheit. Jetzt stelle ich alles in Frage, halte mich für völlig gestört und denke, dass ich mich der Menschheit doch gar nicht mehr zumuten kann, weil ich machen kann, was ich will,doch am Ende ist es immer falsch. Ganz oft kam es schon zu Konflikten mit meinen Mitmenschen und ich habe nicht einmal verstanden, WAS ich falsch gemacht haben soll. Ich war letztes Jahr in einer Reha, in der ich von meiner Therapeutin ständig unter Druck gesetzt wurde, weil ich mich in sämtlichen Situationen falsch verhalten hätte und ich habe das nicht einmal gemerkt. Am Ende brach ich die Reha dann ab, weil ich mich überhaupt nicht mehr zurecht fand. Ich muss allerdings dazusagen, dass man dort nicht auf Fälle wie mich spezialisiert war.
In meiner Therapie fühlte ich mich auch ständig überfordert, obwohl ich versucht habe, so gut es geht mitzuarbeiten. Vieles hat sich auch zum Guten gewandt und ich bin meine täglichen Angstattacken losgeworden und konnte mich auch meiner Kindheit stellen, die ich jahrzehntelang weggeschlossen hatte. Das ist auch einer der Haken, weil ich das Gefühl habe, jetzt in meiner Kleinmädchenrolle zu verharren. Ich traue mir schon bald gar nichts mehr zu, bin völlig eingeschüchtert und verschreckt und die Welt da draußen kommt mir wie ein dunkler böser Ort vor. Gerade jetzt bräuchte ich diesen Therapeuten unbedingt, was er auch weiss, doch er meint, dass ich mir andere Räume suchen müsse. Mir kommt das so vor als ob ein Chirurg seinem Patienten den Blinddarm entfernen würde und ihn dann mit offener Wunde zurücklassen würde, weil er Feierabend hat. Ich könnte ja noch verstehen, wenn man mich weiterschicken würde, weil man nicht mehr weiter weiss, aber so komme ich mir jetzt komplett im Stich gelassen vor. Ich mag auch nicht wieder in eine Klinik gehen, weil ich schon beim letzten Mal solche Schwierigkeiten hatte und ich auch mit dem Verweis auf eine ambulante Therapie entlassen wurde. Meine Ärztin meinte, dass ich ja nach zwei Jahren einen Neuantrag stellen könnte, aber ich will doch nicht ZWEI Jahre verstreichen lassen!! Am meisten knabbere ich allerdings an diesem Weggeschickt werden und das von DEM Menschen, der als einziger auf der Welt soviel von mir weiss und dem ich wirklich als einzigem vertraut habe.
Da ich obendrein noch meinen Job losgeworden bin, kann ich mir derzeit leider keine private Therapie leisten, aber ich WILL ja auch nirgendswo anders hin als zu diesem Mann, der meine Geschichte und mich eben kennt. Ich frage mich,WIE andere Patienten es schaffen, jahrelang bei ein und demselben Therapeuten zu sein. In der Reha war eine Frau seit 10 Jahren bei ihrem Therapeuten und die hatte dieselbe Störung wie ich!
Wiedereinmal WEISS ich nicht, WAS ich machen soll, bin wirklich verzweifelt und unendlich traurig. Zudem habe ich große Angst davor, mein Leben niemals in den Griff zu bekommen.
Alles Liebe an alle von Ginger

04.09.2008 21:25 • 04.09.2008 #1


1 Antwort ↓

S
Hallo gingerlein,

ich muss grade erschreckend feststellen dass ich da viele Parallelen zu mir finde.. ZB ständiges aneinandergeraten mit anderen Menschen und das Gefühl haben selber keinen Fehler gemacht zu haben..
Macht mir bischen Angst..

Das mit dem weggeschickt werden kenne ich.. aber vergiss bitte nicht, dass das was zwischen den Therapiestunden geschieht das ist, was von Bedeutung ist.

Und ganz alleine bist du ja auch nicht..

04.09.2008 23:37 • #2





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