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Calima
Zitat von gefuehlsmensch:
Wieviel hattest du auf der hohen Kante ? Wie bist du zurückgekommen? Wie bist du hier wieder gestartet?


Wenig. Ich habe direkt nach dem Abi drei Monate als Werkstudentin in der Fabrik gejobbt und dabei ungefähr 4000 DM verdient. Mehr hatte ich nicht. Die Hälfte davon wurde mir kurz nach der Ankunft in den Höhlen geklaut, weil ich dumm und naiv genug war, das Geld mit mir rumzutragen . Der Rest hat dann für das Nötigste fast ein Jahr gereicht. Außer Essen und ab und zu mal Material für den Schmuck brauchte ich ja nichts. Und ein bisschen was habe ich ja meistens verdient.

Irgendwann bin ich am Morgen aufgewacht und hatte genug davon, aufs Meer zu schauen. Ich bin noch eine Runde geschwommen, habe meinen Rucksack gepackt, mein Werkzeug und den restlichen Schmuck verschenkt, hab' mir ein Fährticket zum Festland gekauft und bin von dort nach Hause getrampt. Dort bin erst mal bei Freunden untergekrochen und kurz darauf in eine WG eingezogen, als zufällig ein Zimmer frei wurde.

Mein einziges Mobiliar war meine Isomatte, aber damals war in Sachen Sperrmüll noch gut was zu holen, und so richtete ich mein Zimmer mit Wein- und Obstkisten und einem Weichholzschrank von der Straße ein, den ich auf dem Balkon von seiner Farbe befreite, abschliff, mit Bienenwachs bearbeitete und zu einem Schmuckstück machte. Er steht heute in der Wohnung meiner Tochter.

Ich fand einen Job in einer Bar an der Theke und schrieb mich parallel für Veterinärmedizin ein. 4 Monate später begann dann mein Studium, das ich mit dem Kneipenjob und später auch Taxi fahren finanzierte.

Zitat:
Das ist doch nicht damit zu vergleichen,was Mann/Frau mit 40 braucht und was heute da noch moeglich ist.

Das war ja auch nicht die Frage. Es ging drum, wer sowas überhaupt mal gemacht hat. Und das hab' ich .

09.12.2020 18:28 • x 3 #21


boomerine
Ich hatte auch den Gedanken, wenn es auch schon lange her ist.

Ja warum auch nicht, ich wurde zum Zugvogel, auch wenn ich im Landkreis geblieben bin.

Hätte ich meine Lehre besser abgeschnitten, Fremdsprachen wären wichtig gewesen, ja aber, ich war zu faul.
Dann wäre ich mit meinem damaligen Freund aufs Schiff und wir hätten die Welt erobert.
Er konnte sich seinen Traum anderweitig erfüllen, indem er bei der Bundeswehr als Koch aufs Schiff ging.

Was braucht ein Aussteiger, Gesundheit, gesunde Beine und Hände und ein gesundes Selbstbewusstsein um leben und überleben zu können.
Meine Meinung, alles andere ergibt sich von selbst, das kannst du nicht planen.
Und wenn man nicht faul ist, kann man es schaffen.
Warum nicht ? ich bewundere jeden der es probiert und macht.

Nur in der jetzigen Zeit, bleiben es Träume.

Calima ich finde das toll von dir, das du es durchgezogen hast. Super

09.12.2020 18:37 • x 2 #22


A


Aussteiger sein - wer will es sein oder werden?

x 3


Mariebelle
Ich war nach dem Abi in Israel in einem Kibbutz.Eine tolle Zeit.

Das war aber richtig Arbeit und hart,als volunteer.
Da bin ich dann aber auch vorzeitig weg und habe mir die restliche Zeit bis zum Rueckflug am toten Meer in einer Zeltcommunity
vertrieben.I-wann war das nur noch aetzend, staendige Maenner,die was von einem wollten,so ohne Klo u Dusche auch unschoen fuer Frauen, und den ewigen Polizisten/Soldaten ,die da die aegyptisch/israelische Grenze abfuhren.

Dann merkt man,was Klo,sichere Behausung,Essen,Hygiene fuer einen Wert haben.

09.12.2020 18:51 • x 1 #23


K
Zitat von gefuehlsmensch:
Aber @KarlDerGroße oder @Lottikarotti wollen mir ja weiß machen, ich solle dann doch einafch naiv von heute auf morgen alles kündigen und austeigen.

Und deswegen zitierst Du uns hierhin damit wir es hier nochmal widerholen ?
Du hast doch so viele Möglichkeiten heutzutage, Du kannst Dich um einen Job bewerben im Ausland, Du kannst als NGO mitwirken oder selbst in der Fremde eine Existenz gründen. Für mich klingt das eher so als wenn Du Dich noch nie wirklich mit dem Thema auseinander gesetzt hast und jetzt hier im Forum die Leute Deine Probleme beseitigen sollen indem sie Dir Lösungen aufzeigen die Du hättest selbst suchen können.
Sich immer nur in der Opferrolle zu sehen und gegen Alles und Jeden zu rebellieren bringt Dich nicht weiter. Außerdem, ein gewisses Risiko ist immer dabei, egal was Du machst.


Zitat:
indem er bei der Bundeswehr als Koch aufs Schiff ging.

Damals war die BW noch nicht so kaputt gespart wie heute und ein durchaus attraktiver Arbeitgeber. Nach aktiven 32 Jahren da bin ich dankbar für alles, was ich da erleben durfte.

09.12.2020 18:57 • x 2 #24


Schlaflose
Ich hatte im ganzen Leben nie Aussteigerallüren Ich wollte noch nicht einmal im Zelt übernachten, was für viele Kinder und Jugendliche ein tolles Abenteuer war. Viel zu unbequem und komfortlos. Verreist bin ich immer sehr gern, aber es musste in der Zivilisation sein.

Für @gefuehlsmensch wäre vielleicht ein Leben in einem Kibbuz das Richtige. Organisiertes Aussteigertum quasi.

09.12.2020 18:57 • x 1 #25


Mariebelle
In einem Kibbutz bist du kein Aussteiger..
Musst dich an vorgegebene Arbeitszeiten/Einsaetze/Stunden und viele andere Regeln halten,sonst nehmen die dich gar nicht.
Allein die Bewerbung verlangt schon einiges.

09.12.2020 19:00 • x 1 #26


Mariebelle
Eine gute Ausbildung in der BW als Unteroffizier o Offizier war fuer Karl auf jeden Fall von Vorteil u seine Einsaetze auch.
So bekommt man mit,was in anderen Laendern so vor sich geht .

Jungen Leuten lege ich das FSJ ans Herz.

Somit kann man Auslanderfahrung machen und auch etwas lernen u sich nuetzlich fuer eine gute Sache machen u sieht mal,welchen Luxus Deutschland hat und andere Laender nur davon traeumen koennen.

Reisen mit dicker/schmaler Urlaubskasse u gesicherter Rueckkehr in den D Sozialstaat ist kein Aussteigen o 'Auswandern.

09.12.2020 19:07 • x 3 #27


Fiora
Ein Aussteigerleben habe ich nie geführt, und doch war eine Reise für mich wie ein aussteigen. Mit einem Pilgerweg, dem Camino frances, konnte ich nach einem Jahr aus meiner Depression aussteigen. Das war im Mai/Juni 2014. Alles was mich zuvor geplagt hatte, fiel Stück für Stück, mit jedem Schritt von mir ab. Es war das beschwingte Gefühl, dass ich alles, was ich zum Leben brauchte in einen Rucksack passte, was mir die Leichtigkeit und Freiheit des Lebens zurückschenkte, ebenso wie die unbeschreibliche Schönheit und Einfachheit der Natur. Auch die Gemeinschaft der Pilger trug zum ganzen bei. Ich hatte im Vorfeld große Angst vor dem Schritt, doch kaum war ich an der ersten Station des Pilgerwegs angekommen, war die große Angst abgefallen.
Als ich zurückkam brauchte ich zwar dringend eine Dusche, doch ich war wieder gesund. Ich brauchte von da an viele Jahre keine Medikamente mehr zu nehmen und es ging mir gut.
Das Pilgern ist zwar kein Aussteigerleben, doch es kann helfen, aus dem alten Leben auszusteigen.

09.12.2020 19:18 • x 2 #28


Mariebelle
Es heisst ja immer:Reisen bildet.....
Genau,wenn man nach einer Reise,Pilgertum,FSJ,Auslanderfahrung wieder zuhause ankommt,lernt man vieles sehr viel mehr zu schaetzen,was vielen fuer selbstverstaendlich gilt....

09.12.2020 19:23 • x 2 #29


K
Zitat von boomerine:
Was braucht ein Aussteiger, Gesundheit, gesunde Beine und Hände und ein gesundes Selbstbewusstsein um leben und überleben zu können.

Das zu haben reicht aber nicht alleine. Man muss auch irgendwann mal anfangen zu handeln. Von dauerhaftem ich will kommt man nicht weit. Handeln ist angesagt, nicht immer nur reden und Andere für das eigene Leben verantwortlich machen.

Zitat von Mariebelle:
,lernt man vieles sehr viel mehr zu schaetzen,was vielen fuer selbstverstaendlich gilt....

Das ist das was ich immer sage wenn die Leute hier über die Zustände schimpfen, die in Deutschland herrschen. Dass mich die ganzen Coronamaßnahmen ankotzen ist kein Geheimnis, aber nachdem ich auf Mali oder in Afghanistan gesehen habe was da für schlimmste Zustände herrschen, weiß ich, dass wir hier das Paradies auf Erden haben.

09.12.2020 19:30 • x 3 #30


Schlaflose
Zitat von Mariebelle:
In einem Kibbutz bist du kein Aussteiger..Musst dich an vorgegebene Arbeitszeiten/Einsaetze/Stunden und viele andere Regeln halten,sonst nehmen die dich gar nicht.Allein die Bewerbung verlangt schon einiges.


Es kommt darauf an, aus welchen Gründen man aussteigen möchte. Wenn es darum geht, dass einem die Konsumgesellschaft, dem Hinterherjagen von Geld und Ruhm, die Anonymität und Egoismus in der Gesellschaft u.ä. nicht gefällt, ist es doch bestimmt das Paradies. Das Kibbuz ist eine Gemeinschaft, niemand hat Besitz, alle bekommen das Gleiche für ihre Arbeit usw.

09.12.2020 19:31 • #31


Mariebelle
Ein Aussteiger o Auswanderer braucht ausser Gesundheit auch noch ieine berufliche Qualli,um sich ernaehren zu koennen im Auswanderer/Aussteigerland.
Ungelernte u Tageloehner haben die meisten Laender schon selbst genug u warten nicht auf weitere....

09.12.2020 19:34 • x 1 #32


Mariebelle
Zitat von Schlaflose:
Es kommt darauf an, aus welchen Gründen man aussteigen möchte. Wenn es darum geht, dass einem die Konsumgesellschaft, dem Hinterherjagen von Geld und Ruhm, die Anonymität und Egoismus in der Gesellschaft u.ä. nicht gefällt, ist es doch bestimmt das Paradies. Das Kibbuz ist eine Gemeinschaft, niemand hat Besitz, alle bekommen das Gleiche für ihre Arbeit usw.
Das war ggfs damals so,heute ist das alles anders.
Besitz gibt es durchaus und du musst schon legal einwandern u dich ggfs einkaufen ,um dort einen Anspruch auf ietwas zu haben.
Ich war nur volunteer mit begrenztem Visum und 100% background check.

09.12.2020 19:36 • #33


boomerine
Zitat von KarlDerGroße:
Das zu haben reicht aber nicht alleine. Man muss auch irgendwann mal anfangen zu handeln. Von dauerhaftem ich will kommt man nicht weit. Handeln ist angesagt, nicht immer nur reden und Andere für das eigene Leben verantwortlich machen


Ich habe nicht von den anderen gesprochen, ich habe auch nicht gesagt, das ich die anderen dafür verantwortlich mache.
Wenn aussteigen dann mit all den Konsequenzen, das wäre meine Meinung.

09.12.2020 19:37 • #34


Schlaflose
Zitat von Mariebelle:
Ich war nur volunteer mit begrenztem Visum und 100% background check.


Wahrscheinlich hält man es da gar nicht auf Dauer aus

09.12.2020 19:38 • #35


Mariebelle
Zitat von Schlaflose:
Wahrscheinlich hält man es da gar nicht auf Dauer aus

Man sollte schon die Gemeinschaft und deren Philosophie kennen,Wagenburg Mentalitaet...
Aber heute wie alles andere auch eine Produktions Gemeinschaft fuer Waren die die Welt braucht....

09.12.2020 19:40 • #36


E
Dann eben nicht wirklich Austeigen, aber ganz ander Wege beschreiten. Wobei austeigen ja laut dem Karriebibelbeitrag vieles heißen kann, für einen Manager z. B. zurück in ein Sachbearbeiterposition um mehr vom Leben zu haben.

Ja Risko wäre das und ist auch okay, planlos naiv leichtisinng in den größten Schlamassel wäre aber nix. Es muss schon klar sein, dass der Plan auch wenn die Umstände nicht grob schief laufen funktionieren kann. Und ja, ein Plan B (Rückkehrmöglichkeit) ist nicht verkehrt. Allesauf eine Karte wäre schierer Leichtsinn.

Am besten wäre eben, das ein oder andere mal kennen lernen und ne Weile ausprobieren zu können. In irgendwas reinstürzen mit null Ahnung was einen wirklich erwartet wäre bescheuert. Geht das FSJ nicht auch noch als Erwachsener?

09.12.2020 19:42 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Mariebelle
Lies Karl's TB u/o frag ihn,er geht fuer eine begrenzte Zeit aus D weg und setzt seine berufliche Qualli fuer die Menschen eines anderen Landes ein. Wer Auslanderfahrung moechte,kann sich auch entsenden lassen,am besten ueber eine grosse Firma,da muss man mE erstmal 1 Jahr Vollzeit gearbeitet haben in entsprechender Position um dann ggfs in Frage zu kommen als Expat.

09.12.2020 19:54 • #38


K
Zitat von boomerine:
Ich habe nicht von den anderen gesprochen, ich habe auch nicht gesagt, das ich die anderen dafür verantwortlich mache.
Wenn aussteigen dann mit all den Konsequenzen, das wäre meine Meinung.


Von Dir war doch gar nicht die Rede,
der Themenstarter ist dafür bekannt sich in der Opferrolle zu suhlen und andere für sein Elend verantwortlich zu machen.
Und da reicht es eben nicht immer nur zu reden und nicht zu handeln. Warum beziehst Du das dann überhaupt auf Dich wenn es so offensichtlich ist dass Du gar nicht gemeint warst ? Du hast geschrieben:
Zitat:
Gesundheit, gesunde Beine und Hände und ein gesundes Selbstbewusstsein um leben und überleben zu können

Und das reicht eben nicht. Da gehört schon Einiges mehr zu.
Versuch mal die eigene Empfindlichkeit ein wenig runter zu setzen und dadurch nicht alles auf Dich zu beziehen.

09.12.2020 19:55 • x 1 #39


boomerine
Zitat von KarlDerGroße:
Und das reicht eben nicht. Da gehört schon Einiges mehr zu.
Versuch mal die eigene Empfindlichkeit ein wenig runter zu setzen und dadurch nicht alles auf Dich zu bezieh

Das wären meine Gedanken.
Ich werde mich bemühen, nicht alles auf mich zu beziehen.

09.12.2020 19:59 • #40


A


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