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eddie
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hallo,alle zusammen
ja, die 2 Wochen auf meiner Kanaren-Insel sind schon wieder vorbei, ich bin zurück im
Land, bzw. im Ländle. Wie erhofft, hat mir der Urlaub natürlich gut getan, was aber leider
nicht heisst, dass alles ohne Probleme gelaufen wäre. Gleich in der ersten Nacht haben irgendwelche Idioten in der Hotelanlage ziemlich lange Radau gemacht, und da war sie
dann gleich mal wieder-meine Angst, nicht schlafen zu können. Sie stieg und stieg und
erhob sich fast bis zur Panik, ehe ich es tatsächlich geschafft habe, meine Gedanken zu
ordnen und zu steuern.Ich habe mir das übliche vor Augen gehalten:Mein Körper wird
sich den nötigen Schlaf schon holen, wenn nicht in dieser, dann in der nächsten Nacht, die
Schlaflosigkeit wird mich nicht umbringen, es ist kein Problem, wach zu bleiben und mich
dabei trotzdem auszuruhen usw.usf. Irgendwann wurde es ruhig, und ehe ich es richtig
wahrnahm, hatte ich auch schon ein paar Stunden geschlafen. Mit diesem Erfolgserlebnis
manifestierte sich in meinem nach wie vor schwachgläubigen, bzw skeptischen Unterbewußt-
sein die Erkenntnis, dass ich auf dem richtigen Weg bin und es weiterhin ohne Medikamente
schaffen kann. Nach ein paar Tagen wagte ich es dann, zum Abendessen erstmals seit
Beginn meiner Angststörung vor 3 Monaten, mal wieder ein kleines B. zu trinken. Ich
war mir davor einfach nicht sicher, ob auch schon ein kleines bißchen Alk. die chemischen Prozesse in meinem Hirn durcheinanderbringen und die depressive Ver-
stimmung, sowie meine Ängste verstärken würde. Noch während ich dieses Mini-Bier
trank, kam auch tatsächlich etwas Angst auf, die sich kurzfristig sogar soweit steigerte,
dass sich wieder dieses Unwirklichkeitsgefühl einstellte, ich alles wie im Traum wahrnahm.
Damit war mir klar, dass alles nur eine Illusion sein muss. Schliesslich ist es ausgeschlos-
sen, dass eine so verschwinden geringe Menge Alk. innerhalb so kurzer Zeit, etwas
auslöst. Die Angst verging, am nächsten Tag hatte ich keine negative Stimmung, dafür
schwankte es tagsdarauf wieder, nachdem ich zuvor wieder nur bei Wasser und Cola
geblieben war. Somit gönnte ich mir an den übrigen Tagen mal ein grosses B., mal
sogar einen gehaltvollen 0,5 liter Cocktail und war richtig froh, dass damit wieder ein
gewisses Mass an Normalität eingekehrt ist. Das soll nun kein Lobgesang auf das Saufen
sein, aber ich bin froh, dass ich nun auch nicht mehr so absolut anti sein muss. Und
auch hier wieder: Augen zu und durch. Ich ahbe genau das getan, wovor ich Angst hatte
und habe somit festgestellt, dass meine Ängste unbegründet waren. Natürlich trinke ich
nicht jeden Tag Alk., und ich bin meine Gefühlsschwankungen auch noch nicht ganz los, aber der Alk.(den ich trotzdem nur in geringen Maßen konsumiere) verstärkt die
Symptome nicht, wie ich es befürchtet hatte. Das wäre mit Sicherheit etwas anderes, wenn ich Alk. Getränke wegen der Wirkung konsumieren würde, aber -
nochmal,und in aller Deutlichkeit: das tue ich nicht.Mir geht es auch nur darum, darzu-
stellen, wie unrealistisch solche Ängst bei einer Störung sind und wie man ihnen am
besten begegnet: Indem man genau das tut, wovor man sich fürchtet.
Ich hatte eine großartige Zeit jetzt auf Lanzarote, doch es gab Momente, manchmal ein
paar Stunden, mal einen ganzen Tag, da gelang mir der letzte Schritt zum absoluten
Glücklichsein einfach nicht, diese kleinen Rest blieb ich darunter. Das ist keine Depres-
sion, keine Angst mehr, es ist einfach noch so ein Rest von Beklemmung, von leichtem
Unwohlsein, etwas, das ich auf lange Sicht gerne auch noch los werden will, im Moment
aber wohl einfach noch akzeptieren muss. Als der Urlaub dem Ende entgegen ging, kam
dann natürlich auch wieder etwas Melancholie auf, mir wurde es etwas schwer ums Herz.
Klar, diese Insel kann ich unter Umständen immer wieder sehen, aber diese Zeit ist nun
einfach für immer vorbei. Meine Frau und ich haben neue Leute kennengelernt, alte
Bekannte wieder getroffen, aber man weiss natürlich nie, wen man davon jemals wiedersehen wird. Das Meer wird mir fehlen, auch wenn es zu Hause auch wieder schön
ist. Aber ich merke, dass die leichte Verstimmung immer noch immer wieder aufkommt.
Vielleicht bin ich längst am Ziel angekommen und sollte nicht so anmassend sein, auf
eine Perfektion zu hoffen. Ich denke, die meisten hier im Forum wären absolut glücklich,
wenn sie an meinem jetzigen Punkt angekommen wären. Aber, und deshalb schreibe
ich das alles hier auch so ausführlich, vor 3 Monaten hätte ich selber mit Tränen des
Glücks und der Freude sofort unterschrieben, wenn mir jemand den heutigen Zustand
vorausgesagt hätte. Damit will ich sagen: Es gibt einen Weg raus, zumindest aus dem
grössten Elend. Bis heute habe ich dabei noch nicht mal Psychopharmaka genommen.
In 2 Wochen habe ich nun auch endlich einen Termin bei einem Psychiater. Vielleicht
weiss der noch weitere Hilfsmöglichkeiten für mich. Vielleicht mache ich eine Therapie,
vielleicht nehme ich doch irgendwann mal Pillen. Ich halte mir alles offen und versuche,
so gelassen wie möglich zu bleiben. Die Angst und die Melancholie sind sowieso da,
nur verstärken muss ich es beides nicht auch noch, indem ich sie allzu sehr in den Vorder
grund stelle. Leichter gesagt als getan, ich habe auch eine Weile gebraucht, aber-das
zur Aufmunterung und als Hoffnung für alle, die noch nicht so weit sind-es klappt.
Rückschläge werfen euch nicht an den Anfang zurück, man lernt es, besser damit umzu-
gehen.Alles Gute für euch alle, ciao, eddie
ja, die 2 Wochen auf meiner Kanaren-Insel sind schon wieder vorbei, ich bin zurück im
Land, bzw. im Ländle. Wie erhofft, hat mir der Urlaub natürlich gut getan, was aber leider
nicht heisst, dass alles ohne Probleme gelaufen wäre. Gleich in der ersten Nacht haben irgendwelche Idioten in der Hotelanlage ziemlich lange Radau gemacht, und da war sie
dann gleich mal wieder-meine Angst, nicht schlafen zu können. Sie stieg und stieg und
erhob sich fast bis zur Panik, ehe ich es tatsächlich geschafft habe, meine Gedanken zu
ordnen und zu steuern.Ich habe mir das übliche vor Augen gehalten:Mein Körper wird
sich den nötigen Schlaf schon holen, wenn nicht in dieser, dann in der nächsten Nacht, die
Schlaflosigkeit wird mich nicht umbringen, es ist kein Problem, wach zu bleiben und mich
dabei trotzdem auszuruhen usw.usf. Irgendwann wurde es ruhig, und ehe ich es richtig
wahrnahm, hatte ich auch schon ein paar Stunden geschlafen. Mit diesem Erfolgserlebnis
manifestierte sich in meinem nach wie vor schwachgläubigen, bzw skeptischen Unterbewußt-
sein die Erkenntnis, dass ich auf dem richtigen Weg bin und es weiterhin ohne Medikamente
schaffen kann. Nach ein paar Tagen wagte ich es dann, zum Abendessen erstmals seit
Beginn meiner Angststörung vor 3 Monaten, mal wieder ein kleines B. zu trinken. Ich
war mir davor einfach nicht sicher, ob auch schon ein kleines bißchen Alk. die chemischen Prozesse in meinem Hirn durcheinanderbringen und die depressive Ver-
stimmung, sowie meine Ängste verstärken würde. Noch während ich dieses Mini-Bier
trank, kam auch tatsächlich etwas Angst auf, die sich kurzfristig sogar soweit steigerte,
dass sich wieder dieses Unwirklichkeitsgefühl einstellte, ich alles wie im Traum wahrnahm.
Damit war mir klar, dass alles nur eine Illusion sein muss. Schliesslich ist es ausgeschlos-
sen, dass eine so verschwinden geringe Menge Alk. innerhalb so kurzer Zeit, etwas
auslöst. Die Angst verging, am nächsten Tag hatte ich keine negative Stimmung, dafür
schwankte es tagsdarauf wieder, nachdem ich zuvor wieder nur bei Wasser und Cola
geblieben war. Somit gönnte ich mir an den übrigen Tagen mal ein grosses B., mal
sogar einen gehaltvollen 0,5 liter Cocktail und war richtig froh, dass damit wieder ein
gewisses Mass an Normalität eingekehrt ist. Das soll nun kein Lobgesang auf das Saufen
sein, aber ich bin froh, dass ich nun auch nicht mehr so absolut anti sein muss. Und
auch hier wieder: Augen zu und durch. Ich ahbe genau das getan, wovor ich Angst hatte
und habe somit festgestellt, dass meine Ängste unbegründet waren. Natürlich trinke ich
nicht jeden Tag Alk., und ich bin meine Gefühlsschwankungen auch noch nicht ganz los, aber der Alk.(den ich trotzdem nur in geringen Maßen konsumiere) verstärkt die
Symptome nicht, wie ich es befürchtet hatte. Das wäre mit Sicherheit etwas anderes, wenn ich Alk. Getränke wegen der Wirkung konsumieren würde, aber -
nochmal,und in aller Deutlichkeit: das tue ich nicht.Mir geht es auch nur darum, darzu-
stellen, wie unrealistisch solche Ängst bei einer Störung sind und wie man ihnen am
besten begegnet: Indem man genau das tut, wovor man sich fürchtet.
Ich hatte eine großartige Zeit jetzt auf Lanzarote, doch es gab Momente, manchmal ein
paar Stunden, mal einen ganzen Tag, da gelang mir der letzte Schritt zum absoluten
Glücklichsein einfach nicht, diese kleinen Rest blieb ich darunter. Das ist keine Depres-
sion, keine Angst mehr, es ist einfach noch so ein Rest von Beklemmung, von leichtem
Unwohlsein, etwas, das ich auf lange Sicht gerne auch noch los werden will, im Moment
aber wohl einfach noch akzeptieren muss. Als der Urlaub dem Ende entgegen ging, kam
dann natürlich auch wieder etwas Melancholie auf, mir wurde es etwas schwer ums Herz.
Klar, diese Insel kann ich unter Umständen immer wieder sehen, aber diese Zeit ist nun
einfach für immer vorbei. Meine Frau und ich haben neue Leute kennengelernt, alte
Bekannte wieder getroffen, aber man weiss natürlich nie, wen man davon jemals wiedersehen wird. Das Meer wird mir fehlen, auch wenn es zu Hause auch wieder schön
ist. Aber ich merke, dass die leichte Verstimmung immer noch immer wieder aufkommt.
Vielleicht bin ich längst am Ziel angekommen und sollte nicht so anmassend sein, auf
eine Perfektion zu hoffen. Ich denke, die meisten hier im Forum wären absolut glücklich,
wenn sie an meinem jetzigen Punkt angekommen wären. Aber, und deshalb schreibe
ich das alles hier auch so ausführlich, vor 3 Monaten hätte ich selber mit Tränen des
Glücks und der Freude sofort unterschrieben, wenn mir jemand den heutigen Zustand
vorausgesagt hätte. Damit will ich sagen: Es gibt einen Weg raus, zumindest aus dem
grössten Elend. Bis heute habe ich dabei noch nicht mal Psychopharmaka genommen.
In 2 Wochen habe ich nun auch endlich einen Termin bei einem Psychiater. Vielleicht
weiss der noch weitere Hilfsmöglichkeiten für mich. Vielleicht mache ich eine Therapie,
vielleicht nehme ich doch irgendwann mal Pillen. Ich halte mir alles offen und versuche,
so gelassen wie möglich zu bleiben. Die Angst und die Melancholie sind sowieso da,
nur verstärken muss ich es beides nicht auch noch, indem ich sie allzu sehr in den Vorder
grund stelle. Leichter gesagt als getan, ich habe auch eine Weile gebraucht, aber-das
zur Aufmunterung und als Hoffnung für alle, die noch nicht so weit sind-es klappt.
Rückschläge werfen euch nicht an den Anfang zurück, man lernt es, besser damit umzu-
gehen.Alles Gute für euch alle, ciao, eddie
23.07.2012 19:12 • • 23.07.2012 #1