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servus zusammen
Ich glaube, es geht weiter aufwärts. Auch der Psychologe, zu dem ich leider überwiegend
telefonischen Kontakt habe, ist dieser Meinung. Ganz wichtig: Die depressive Verstim-
mung lässt besonders nach, seit ich akzeptiert habe, dass die Ängste eben immer mal wieder auftauchen können. Von Sonntag bis einschliesslich Dienstag hat es bei uns hier
im Schwabenland ununterbrochen geschüttet, und dieses Ekelwetter hat natürlich auf das
psychische Befinden Einfluss. Hatte drei Tage am Stück kein richtiges Hoch, was schon
meine Ängste geschürt hat, dass nun auch noch eine richtige Depression dazukommt.
Glücklicherweise konnte ich es rational bewerten und habe festgestellt, dass auch die
schlimme Stimmung schon nicht mehr so schlimm war, wie am letzten schlimmen Tag
in der Vorwoche. Meine Erfahrung, auch aus den früheren depressiven, von Angst-
störungen geprägten Episoden ist die: Wenn die ersten Verbesserungen auftreten, dann
geht es auch langsam aufwärts. Rückschläge muss man zwar leider mit einrechnen, die
sollten einen aber nicht umwerfen. Bei uns kam am Mittwoch die Sonne raus, und schon
habe ich mich den ganzen Tag über gut gefühlt.Abends bin ich richtig müde ins Bett,
habe mir auch keine Gedanken um meine Schlafstörungen gemacht, habe dann aber
im Bett plötzlich aus heiterem Himmel einen Angstanfall bekommen. Bin einfach liegen-
geblieben, wußte, dass es mit dem Schlafen nun wieder schwierig wird und habe mich
dann einfach an die vielen Menschen erinnert, von denen ich weiss, dass Schlafprobleme
nicht überbewertet werden müssen. Ruhig werden und bleiben, ausruhen und dann im Zweifel halt in der nächsten Nacht mehr schlafen. Irgendwann kam der Sandmann dann tatsächlich noch für ca. 4-5 Stunden, die Depri-Phase am Donnerstag ging auch schnell
vorbei,und was soll ich sagen? Letzte Nacht konnte ich 7 Stunden !! schlafen,davon
einmal 3 und einmal 2 am Stück! Trotzdem hatte ich heute wieder eine etwas düstere
Phase von etwa 3 Stunden und eine mittlere Angstattacke von ein paar Minuten.
Ein Kollege von mir, dem es seit Jahren wieder gut geht, sagt, dass er solche Momente
auch immer noch ab und zu hat, aber er schenkt dem keine grosse Aufmerksamkeit mehr.Sein Rat war: Akzeptiere es! Es löst irgendwann keine längeren Phasen von
Angststörungen mehr aus , sondern kommt und geht.
Ich schaffe es auch noch nicht immer, diese Haltung zu bewahren, aber es wird so langsam,und ich hoffe, dass ich es nun bald soweit überwunden habe, dass es mich einfach nicht mehr belastet. Ob es jemals ganz aufhört? Wir werden sehen. Aber wenn
meine momentane Verfassung noch ein klein bißchen besser wird und dann Standard bleibt, dann bin ich schon soweit zufrieden.Mein Tip an alle: Nehmt jeden kleinen Fort-
schritt, jede Verbesserung wahr,stellt fest, dass die Rückschläge immer weniger und/oder schwächer werden und zieht euch daran hoch, anstatt euch davon runter-
ziehen zu lassen, wenn ihr mal wieder von euren Ängsten auf dem falschen Fuss erwischt
werdet. umarme deine Angst ist der Titel eines Selbsthilfebuches von Gina kästele.
In diesem Sinne: Alles Gute für euch alle,
ciao,eddie

06.07.2012 18:53 • 06.07.2012 #1




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