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T
arrrrg, das klingt so nüchtern, so sachlich, aber mir fällt keine passendere Überschrift ein

Habe mich hier angemeldet, als ich das Gefühl hatte, es ist so schlimm wie seit langem nicht mehr. Lässt sich bei Interesse leicht finden, da ich nur zwei eigene Themen eröffnet habe


In den letzten 2-3 Wochen habe ich es geschafft wieder neues anzufangen und auch neue Verhaltensweisen an den Tag zu legen. Mir ist bewusst, das vieles miteinander vernetzt ist, aber versuche das trotzdem mal zu ordnen:

1. Soziale Kontakte, Engagement: vorletzten Mittwoch war ich zum ersten mal alleine im Scarabee (Langjährige Szenedisco hier). Habe jemanden angesprochen, aber entweder hat er mich ignoriert oder akkustisch nicht vestanden. Nach einigem Rumsitzen bin ich tanzen gegangen und hatte meinen Spaß. Später kam dann noch eine Freundin, mit der ich mich kurz unterhalten habe. Den folgenden Mittwoch gelang es mir nach einer gefühlten Ewigkeit, eine Gruppe anzureden, in der ich dann tatsächlich freundlich aufgenommen wurde. Nach vielleicht anderthalb - zwei Std. mulmigem Gefühl also ein Erfolg. Am Samstag darauf wurde ich zwar rausgeschmissen (bei dem tollen Wetter war ich barfuß unterwegs und das stört die Leute) konnte mich aber draußen zu einer Gruppe von der mir zumindest ein Gesicht noch bekannt war (Geburtstagfeier) dazugesellen Weil mir das Thema eher fremd war und ich natürlich auch noch Hemmungen habe gleich loszulegen (überlege sehr viel, was ich sagen will und manchmal fehlt mir gefühlsmäßig ein Gedanke... oder das Thema ist vorbei) kam von mir wenig. Aber ich habe dabei gesessen und es war ok.
Des weiteren will ich nun wieder im Weltladen mitmachen und bin auch 2x kurz da gewesen. Ob hier oder anderweitig haben sich auch immer wieder Gelegenheiten zu Gesprächen ergeben. Etwa auf einem Geburtstag, wo ich hier und da ein Gespräch geführt habe. Ebenso habe ich an einem Tag ein Genossenschaftscafé besucht.

Selbstbewusstsein allgemein Aktivität
Kurzum, ich merke wie ich mich sicherer fühle, wie ich mich immer mal wieder überwinden kann und wie es auch immer mal wieder ungezwungener wirkt. Das schlägt sich auch auf meine generelle Laune wieder, weil ich sehe, dass ich dabei bin etwas in Gang zu setzen und mich auf einem guten Weg sehe. Die negativen Gedanken werden weniger, schlechte Stimmungen sind nicht mehr so stark und halten auch nicht so lange an.
Es gelingt mir zumindest etwas, Ordnung zu halten und Tagespläne zu erstellen. Ich habe auch immer wieder Tage, an denen ich viel schaffe: Soziale Kontakte, lesen, Gesang, idealerweise noch an den Hausarbeiten (Uni) weiterarbeiten.
Dabei merke ich auch, wie wichtig es ist, mich zu fragen was ich wirklich will. Hier und da habe ich Sachen die ich mag, aber mir fehlt z.B. noch eine berufliche Perspektive. Aber auch das würde ich positiv bewerten, weil ich ganz klar merke, dass hier noch Handlungsbedarf ist. Ich sage mir, dass ich gerade dabei bin, mein Leben zurückzuerobern. Also raus aus der Passivität und aktiv werden, bzw. bleiben


Die Schattenseitchen- Seiten:
- Manchmal werfen mich Kleinigkeiten (ok, für mich sind es offenbar keine Kleinigkeiten) noch aus der Bahn: Z.B. wollte ich letztens abends weg und dann kam ich dank der Bahn erst zwei Stunden später an
- Mir geht es oft nicht schnell genug. Manchmal möge doch bitte gleich alles anders werden. Eben von heute auf Morgen
- Früher habe ich eine Krise bekommen, wenn z.B. auf eine Nachricht nicht gleich die Antwort kam. Heute kann ich das gelassener sehen. Allerdings neige ich eben noch zu negativen Gedanken (Person XY ist bestimmt genervt und antwortet deswegen nicht)
- Ich lenke mich immer wieder ab. Vor allem am Pc. Zwischenziele wären z.B. wenigstens den Messenger längere Zeit über auslassen.
- Uni bleibt noch auf der Strecke, bzw. ich drücke mich allgemein immer mal wieder vor weniger angenehmem.


Vermutlich gibt es noch mehr, aber bei mir ist gerade die Luft raus, nicht zuletzt weil ich zwischenzeitlich telefoniert habe...

25.08.2010 13:52 • 31.01.2011 #1


9 Antworten ↓


O
hallo th_e1986

du hast das sehr schön geschrieben

und ich erkenne mich auch in deinen ängsten wieder

du bist wenigstens schon weiter als ich und wenn ich darf werde ich ein paar tips

daraus für mich ableiten

L.G. oli

25.08.2010 22:08 • #2


A


Raus aus der Passivität - Ein Zwischenbericht

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T
Danke sehr
Wenn du dich irgendwo wiedererkennst oder gar etwas für dich mitnehmen kannst ist das doch super.
Ich merke übrigens, dass ich meist unbedingt weiterkomme, wenn ich mich arg mit anderen vergleiche.

LG

25.08.2010 22:21 • #3


L
Das klingt total toll und ich finde es klasse wie mutig du auf die Leute zugehst und es einfach machst

29.08.2010 00:58 • #4


M
In deinen Ausführungen erkenne ich viel von mir wieder. Allein in ne Disco zu gehen und fremde anzusprechen RESPEKT!

29.08.2010 09:22 • #5


T
Oh, das streichelt mein Ego ). Tanzen hat auch Spaß gemacht. Hoffe nur ich habe meiner Stimme nicht geschadet (heute führen wir unser Chorprogramm nochmal auf).


Oh und tanzen ist echt wunderbar um sich geistig mal etwas frei zu machen


Viele liebe Grüße an alle Wanderer

29.08.2010 12:03 • #6


M
Chorprogramm? Singst du in einem Chor? Vor jemandem Auftreten wär für mich der Horror, da könnt ich mich nur irgendwo in der letzten Reihe hinter wem ganz großen verstecken.

Ich bin schon stolz das ich mich getraut hab heute ne Runde auf unserem Volksfest zu drehen.

29.08.2010 16:22 • #7


S
Ach herrjeh, ich habe ganz genau diesselben Schattenseitchen- Seiten

und ich singe auch im Chor


Aber alleine in eine Disco gehen UND auch noch andere ansprechen, würde ich mich glaub ich nicht trauen, wenn dann erst mit einem gewissen Pegel... .

29.08.2010 17:18 • #8


T
Bin zwar (noch) keine Rampensau, aber fühle mich auf der Bühne durchaus wohl, bzw. zunehmend wohler. Alleine vor Leuten ist zwar nochmal eine andere Dimension, aber ich kann mich immer besser mit dem Gedanken anfreunden, eben auch wahrgenommen zu werden. Zumal viele selbstbewusstere Menschen nicht unbedingt besser agieren. Wir sollen laut Chorleiter wohl oft (?) sehr ernst dreingeblickt haben

Es ist übrigens auch ein tolles Gefühl, weil der Chor eben doch auf einem gewissen Niveau agiert. Habe selbst meine Schwächen und der ein oder andere kann mehr, aber ich kann durchaus mithalten und habe meine Obergrenze längst noch nicht erreicht.


Am schwersten fällt mir zur Zeit wieder die Uni wo ich mit dem Zeitplan sehr hinterherhänge...

30.08.2010 13:14 • #9


T
Nach einer halben Ewigkeit melde ich mich nochmals hier im Forum

Anlass sind vor allem ein paar schöne Erfahrungen des letzten Wochenendes:
- Mir fällt es zunehmend leichter, auf andere zuzugehen und mich mit ihnen zu unterhalten
- Plötzlich scheint es viel mehr sympathische Menschen zu geben. Teils bei Menschen, die ich vom sehen her schon recht lange kenne
- Konnte auch ein paar Vorurteile gegenüber einem bestimmten Mädchen abbauen *g*
- Im Gespräch stellt sich immer wieder heraus, dass manch anderer mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat, bzw. dass auch bei anderen nicht immer alles super läuft.

... und wenn ich mal nichts zu sagen habe, kann ich das ebenfalls gelassener sehen.


Würde ja jetzt gerne eine Anleitung geben, aber so genau weiß ich garnicht, was sie wann wie warum verändert hat. Wichtige Faktoren waren vermutlich:
- Auf das Erreichte gucken und die eigenen Ansprüche nicht zu hoch schrauben
- Der Austausch mit anderen
- Aktivität
- Gelassenheit
- Gegen die eigenen negativen Stimmen angehen


Ein weiteres Thema, was ich zur Zeit in Angriff nehme ist das oft tabuisierte Thema P.. Wie mit vielen Dingen kann es bei dem einen ok sein, während es für den anderen eine Sucht ist. letzteren kann ich folgende Seite empfehlen
http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062forum=29465

Mit diesen Worten mache ich mich mal wieder fort von hier. Das Forum hat mir zu einem bestimmten Zeitpunkt gut getan, aber jetzt sind es andere Dinge, die mich weiterbringen

01.02.2011 00:03 • #10


A


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