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Zitat von MaKaZen:
Ich empfinde mein Lebensziel nicht als Recht, dass ich jederzeit einfordern kann. Das ist so eine Haben-Wollen-Haltung und wie du schreibst, das Anfang vom Ende. Ich sehe es mehr als Chance, Möglichkeit oder Mittel um ein erfülltes und glückliches Leben zu führen.

In Sachen Glück und Erfüllt habe ich schon das Recht darauf, nur muss ich auch was tun dafür.

In diesem Punkt stimme ich mit Dir völlig überein.
Wenn ich etwas dafür mache, um meine Ziele zu erreichen, lässt sich zumindest ein Teilerfolg gar nicht verhindern.
Ich vermute, dann stellt sich das Thema Opferrolle auch kaum noch für erwachsene Menschen.
Natürlich kann jedes Kind durch grobe Erziehungsfehler eines Elternteiles sehr leicht in eine
Art von Opferrolle hineingezwungen werden.

Wenn man diese aber im Erwachsenalter erkennt, sollte man sich aus dieser früher aufgezwungenen
Opferrolle
(Ich sage, was Du machen musst) und (Du bist nichts wert, Du hast kein Recht) und
(Aus Dir wird nie etwas werden) so schnell wie möglich und so weit wie möglich befreien.

Das sollte immer ein wichtiger Punkt in Therapiegesprächen sein.

Ich denke in diesem Beispiel wäre es der Fehler und eine typische Opferrolle, wenn man den Bauarbeitern nun die Schuld für den Umweg geben würde. Vielleicht kommt man wegen der Umleitung zu spät zum Ziel oder es ist teurer und anstrengender. Aber die Bauarbeiter, die diese Baustelle aufgestellt haben, können da am wenigsten für. Und genau das passiert aber: es wird gemeckert über die Baustelle, aber damit kann man das Problem nicht lösen und es schmerzt viel mehr, sich vorzustellen, dass das Leben und die Bauarbeiter gegen einen sind, als sich vorzustellen, dass ein Frieden besteht, aber nur gerade ein Hindernis durch einen ungünstigen Zufall eingetreten ist. Der Groll den man hegt, kann Energie freisetzen um etwas zu ändern. Aber in solchen Fällen kann man es nicht ändern und die freigesetzte Energie wird sich zwangsläufig gegen einen selber richten oder sie bleibt in einem, weil sie nicht rauskann. Denn egal wie sehr man sich beschweren und einsetzen würde, die Baustelle würde deswegen niemand beseitigen (können).

Ich glaube wenn man denkt, dass man die Probleme beseitigen muss, um glücklich zu sein, dann wird man nie glücklich. Denn sobald das eine Problem weg ist, kommt wieder ein anderes - so ist das Leben.
Der Schlüssel liegt m.M. darin an sich und seiner Resilienz zu arbeiten. Sonst kämpft man jahrelang und nichts ändert sich.

Man hat keinen Anspruch auf seine Ziele, auch nicht auf Gesundheit oder sonst irgendwas. Es ist ein Geschenk und ist nichts selbstverständliches, was unfairerweise fehlt, sondern ein Plus, wenn man es denn hat.
Dass man denkt dass das Ziel samt Baustelle weggenommen wurde, finde ich auch schwierig, denn dann geht man ja davon aus, dass nur weil Plan A nicht geht das Ziel auch nicht geht. Das kann mal sein, aber in vielen Fällen ist das Ziel noch da und man muss nur einen anderen Weg gehen und keiner ist optimal.

Wenn man die Hand verliert und kein Chirurg mehr werden kann: das ist ja das, was ich mit viele sehen andere Optionen gar nicht meine. Es gibt sogar auch Klavierspieler, denen Finger oder Hände fehlen. vielleicht kann man mit Hilfe auch mit einer Hand operieren, es gibt auch Arbeitsassistenten oder andere ungewöhnliche Wege. Oder man studiert/lernt etwas, wo man erstmal in der Entwicklung von Handprothesen mitwirkt und diese am Ende nutzen kann, um als Chirurg zu arbeiten. Und am Ende ist es aber trotzdem ungünstig sich auf ein Ziel festzunageln und das Glück davon abhängig zu machen. Man sollte immer mehrere Optionen zulassen, das Leben ist doch bunt genug. Wenn man so festgefahren ist, sollte man seine Lebenseinstellung vielleicht auch hinterfragen. Es gibt so viele Dinge die man nicht einplanen kann. Wenn man nur eine von Millionen Optionen akzeptiert, dann hat man wohl auch eine sehr negative Lebenseinstellung und ein hohes Anspruchsdenken. Das ist so wie wenn man einmal Lotto spielt und nur den Jackpot akzeptiert.
Von den ganzen träumen die man so hat im Leben werden vielleicht ein paar erfüllt, aber nicht alle. So geht es aber jedem, das muss man akzeptieren.

A


Raus aus der Opferrolle - wie schaffe ich das?

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Zitat von Hypofant:
Ich glaube wenn man denkt, dass man die Probleme beseitigen muss, um glücklich zu sein, dann wird man nie glücklich. Denn sobald das eine Problem weg ist, kommt wieder ein anderes - so ist das Leben.
Der Schlüssel liegt m.M. darin an sich und seiner Resilienz zu arbeiten. Sonst kämpft man jahrelang und nichts ändert sich.


Zitat von Hypofant:
Ich denke in diesem Beispiel wäre es der Fehler und eine typische Opferrolle, wenn man den Bauarbeitern nun die Schuld für den Umweg geben würde. Vielleicht kommt man wegen der Umleitung zu spät zum Ziel oder es ist teurer und anstrengender. Aber die Bauarbeiter, die diese Baustelle aufgestellt haben, können da am wenigsten für. Und genau das passiert aber: es wird gemeckert über die Baustelle, aber damit kann man das Problem nicht lösen und es schmerzt viel mehr, sich vorzustellen, dass das Leben und die Bauarbeiter gegen einen sind, als sich vorzustellen, dass ein Frieden besteht, aber nur gerade ein Hindernis durch einen ungünstigen Zufall eingetreten ist. Der Groll den man hegt, kann Energie freisetzen um etwas zu ändern. Aber in solchen Fällen kann man es nicht ändern und die freigesetzte Energie wird sich zwangsläufig gegen einen selber richten oder sie bleibt in einem, weil sie nicht rauskann. Denn egal wie sehr man sich beschweren und einsetzen würde, die Baustelle würde deswegen niemand beseitigen (können).

Solche Dinge sehe ich als Chance, den Alltag mal etwas anders anzugehen. Groll kenne ich kaum, obwohl es super viele Baustellen gibt.


Zitat von Hypofant:
Ich glaube wenn man denkt, dass man die Probleme beseitigen muss, um glücklich zu sein, dann wird man nie glücklich. Denn sobald das eine Problem weg ist, kommt wieder ein anderes - so ist das Leben.
Der Schlüssel liegt m.M. darin an sich und seiner Resilienz zu arbeiten. Sonst kämpft man jahrelang und nichts ändert sich.

Wenn sich das Gehirn mit Probleme lösen beschäftigt, ist der Fokus auf Problemen. Wenn sich das Gehirn auf Lösungen konzentriert, dann sind da plötzlich ganz viele Lösungen.


Zitat von Hypofant:
Man sollte immer mehrere Optionen zulassen, das Leben ist doch bunt genug. Wenn man so festgefahren ist, sollte man seine Lebenseinstellung vielleicht auch hinterfragen. Es gibt so viele Dinge die man nicht einplanen kann. Wenn man nur eine von Millionen Optionen akzeptiert, dann hat man wohl auch eine sehr negative Lebenseinstellung und ein hohes Anspruchsdenken. Das ist so wie wenn man einmal Lotto spielt und nur den Jackpot akzeptiert.

Richtig, Spielsüchtige sind nur noch vom Jackpot bzw. dem grossen Gewinn eingenommen. Alles andere leidet, Beziehungen gehen in die Brüche, sie verlieren den Job, haben hohe Schulden, ... sind einsam. Wer ist eigentlich schuld an der Misere?

Zitat von MaKaZen:
Solche Dinge sehe ich als Chance, den Alltag mal etwas anders anzugehen. Groll kenne ich kaum, obwohl es super viele Baustellen gibt. Wenn sich das ...

Ja, ich habe mittlerweile auch das Gefühl, dass mir die Energie fehlt um mich über Dinge aufzuregen.
Ich finde es eher schwierig, mit Freunden oder Familienangehörigen in der Opferrolle umzugehen.
Weil ich da das Gefühl habe, das abgeblockt wird und keine Offenheit besteht bzw. sehr negative und sogar aggressive Rückmeldungen folgen, wenn ich dieses Thema Opferrolle oder Umgang mit Problemen überhaupt anspreche. Das führt dann am Ende aber eher dazu dass es mich belastet und ich den Kontakt nur schwer weiterführen kann. Vielleicht wäre das aber eher etwas für einen gesonderten Thread.

Ob ein Leben glücklich und erfüllt ist, liegt nicht an den Ereignissen, Orten und Umständen, nicht an Erreichtem oder Erfahrenem sondern allein an der inneren Einstellung. Deshalb kann ein Toilettenreiniger in Tokyo ein glückliches, erfülltes Leben haben und ein erfolgreicher Immobilien-Millionär mit mehreren Villen und einem Privatflugzeug ein leeres und unglückliches. Es gibt daher natürlich auch unglückliche Toilettenreiniger und glückliche Immobilien-Millionäre.

Ich wünsche allen einen guten Rutsch heute Nacht

Zitat von Reconquista:
... Deshalb kann ein Toilettenreiniger in Tokyo ein glückliches, erfülltes Leben haben...

Danke dass du mir die Augen geöffnet hast. Mein nächstes Ziel heißt Tokyo ...

Zitat von MaKaZen:
Wenn sich das Gehirn mit Probleme lösen beschäftigt, ist der Fokus auf Problemen. Wenn sich das Gehirn auf Lösungen konzentriert, dann sind da plötzlich ganz viele Lösungen.

Das finde ich, ist eine sehr wichtige und hilfreiche Sichtweise.

Zitat von Reconquista:
Ob ein Leben glücklich und erfüllt ist, liegt nicht an den Ereignissen, Orten und Umständen, nicht an Erreichtem oder Erfahrenem sondern allein an der inneren Einstellung.


Obwohl ich Dir hier gern Recht geben möchte sehe ich das etwas anders.
Ich bin davon überzeugt, das unsere innere Einstellung dafür allein nicht ausreicht.

Ich glaube da spielen die Punkte persönliche Wertschätzung, sowie Fairness und Gerechtigkeit innerhalb
des sozialen Umfeldes, in dem man lebt eine ebenfalls wichtige Rolle.

Zitat von Hotin:
Ich glaube da spielen die Punkte persönliche Wertschätzung, sowie Fairness und Gerechtigkeit innerhalb
des sozialen Umfeldes, in dem man lebt eine ebenfalls wichtige Rolle.

Ich glaube @Reconquista meint genau dies, wenn er von Einstellung spricht. Sich selbst wertzuschätzen, statt von andern wert geschätzt zu werden, macht frei. Fair bleiben, statt zu tricksen oder sich selbst gerecht werden, satt Gerechtigkeit einzufordern ist eine gute Einstellung dem Leben gegenüber.

Seit ich die Opferrolle komplett aufgegeben habe, läuft es von Tag zu Tag besser. Ich hab aktuell das Gefühl, dass ich im Paradis lebe, ich tue einiges und erhalte auch entsprechenden Lohn. Mein Leben läuft echt rund und für Leute mit einer PS scheint das der Schlüssel zu sein.

A


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