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P
Hi!

Ich schildere euch mal meine Methoden mit Panik fertig zu werden. Vielleicht könnt ihr sie euch auch zu Nutze machen:

Fall: Ich bin zu Hause, und spüre wie Unruhe / Panik aufkeimt

Lösung: Ich stehe auf, atme übertrieben gelangweilt durch, und lächelte aufrichtig in mich selbst hinein. Anschließend sage ich in einem freundlichen Tonfall etwas wie: Na? Was hat dich jetzt wieder aufgeregt? Bleib ruhig, dann kriegst du auch was kühles zu trinken, einverstanden?
Anschließend hole ich mir etwas kühles zu trinken (wobei ich mich demonstrativ ruhig verhalte, denn offensichtliche Hektik fördert die Panik), nehme ein paar Schlucke, und schließe das ganze mit den Worten ab: Erfrischend! Das ist doch besser als Panik, oder nicht?

Diese Methode funktioniert bei mir sogut wie IMMER. Versucht dabei, die Panik nicht als gefährliches oder unheilvolles Gefühl zu sehen, sondern macht der Panik durch eure nach aussen getragene Ruhe klar, daß sie keinen Grund hat auszubrechen.

Fall: Ich stehe in der U-Bahn / bin bei der Arbeit und spüre wie Panik aufkommt

Lösung: Natürlich kann man in der Öffentlichkeit nur schwer mit sich selbst reden Deshalb mache ich folgendes: Ich lächle irgendeine Person im Umfeld an (wobei ich vom Gefühl her allerdings eher mir selbst zulächle), und sende meiner Panik in Gedanken die Botschaft: Ich hoffe du hast deinen Fahrschein entwertet. Panik fährt nicht gratis! (U-Bahn) oder Wenn der Chef dich hier im Büro erwischt, gibt's Ärger, Freundchen! (Arbeit).
Durch dieses mit Humor nehmen, flaut die Angst bei mir SOFORT ab, oder wird teilweise sogar durch ein regelrechtes HOCHGEFÜHL ersetzt.

11.07.2008 11:27 • 14.07.2008 x 1 #1


8 Antworten ↓


B
Peublo

Klasse Theorie ! Lachen über sich selber kenn ich auch. Ich bin ein Humorvoller Mensch.Laute Selbstgespräche führe ich auch wenn die Angst hochkriecht , aber nur daheim . Lach. In der Offentlichkeit mach ich das im inneren mit mir ganz ruhig und leise.Das nennt sich selbstsuggestion,suggerieren .Hilft aber haste recht.
Alles gute, weiterhin viel Erfolg

LG Biggi

11.07.2008 11:37 • #2


A


Meine Methoden

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K
Klasse
Beim lesen musste ich sofort an meien Therapeutin denken, weil genau das sie mir geraten hatte soll ich tun bei einer Panikattacke

Aber leider bin ich nocht nicht soweit

Ich schaffe es gerade wenn ich zb daheim oder im Büro eine PA bekomme, ruhig durchzuatmen, etwas zu trinken und dann in Gedanken zu akzeptieren das ich eine Attacke habe und sage mir selbst das dies alles nur Sympthome sind und mir nichts passieren wird
Sie werden von alleine wieder gehen

Wenn ich an öffentlichen Orten eine Attacke habe, kommt es darauf an wo ich bin
Ich bin ja leider noch in der Fluchtphase bzw meidung der Ortschaften Phase
Daher passiert es eher selten das ich eine Attacke draußen habe, da ich ja allem aus dem weg gehe

Habt ihr vlt einen Tip wie ich aus dieser Phase raus komme?

Danke und Gruss

11.07.2008 13:22 • #3


P
Hi Kathrin!

Aus dieser Phase kommst du am besten raus, indem du lernst das Bild, welches du von deiner Panik hast, zu verändern. Das funktioniert am besten, wenn du dich in angstfreien Momente ruhig hinsetzt, und deiner Panik ein neues Aussehen gibst. Stelle dir deine Panik in diesen ruhigen Momenten als etwas lockeres vor, so daß du die ständigen Eindrücke von Bedrohung und Gefahr, welche die Panik mit sich bringt, langsam abbaust. Stelle dir deine Panik z.B wie einen kleinen überdrehten kläffenden Hund vor - der bellt zwar und wird laut, aber er beisst nicht und kann im Endeffekt nicht dein Leben bedrohen.

Mit der Zeit gewöhnst du dich dran, dir deine Panik als jenes nervige, aber im Grunde ungefährliche und unterlegene etwas vorzustellen, und dann fällt es dir auch leichter die Panik zu kontrollieren, denn solange Panik dich wirklich übermannen kann, ist sie im Geiste mindestens einen Kopf grösser als du. Wenn du ihr also in angstfreien Momenten nach und nach eine Form gibst, die dir deutlich unterliegt (und dir vielleicht sogar ein bisschen sympathisch ist), dann gewinnst du deutlich mehr Kontrolle darüber.

So habe zumindest ich es gemacht, aber ich denke einen Versuch ist es allemal wert.

11.07.2008 13:33 • #4


K
Danke dir für den Tip

Ich hoffe das ich es lernen werde einfach besser damit umzugehen
Nur mir fehlt einfach noch der Mut dazu wieder die ganzen gefahren plätze aufzusuchen und mich der Angst zu stellen
stattdessen verkrieche ich mich immer mehr in meine eigenen 4 wände und lasse die panik an macht gewinnen

das nervt mich selber so tierisch aber fühle mich so machtlos was dagege zu tun

ich habe eindeutig die rolle des opfers angenommen

gott ist das erbärmlich

da ärgere ich mich echt über mich selber

vorhin wieder an der kasse im supermarkt, ich wäre am liebsten weg gerannt
aber ich habe es ausgehalten, aber mega hippelig
kann da einfach net ruhig bleiben

keine ahnung wie das manche schaffen

bin von natur aus aber auch ein verdammt ungeduldiger mensch, ob das auch eine rolle spielt ?

11.07.2008 15:45 • #5


P
Geduld gehört natürlich dazu

Die Panik zu kontrollieren ist eine Sache die recht viel Übung und (so unangenehm es auch klingt) ein gewisses Maß an Panik-Gewohnheit braucht.

Sobald man sich in die Opferrolle fallen lässt, wirkt das ganze wie eine Abtwärtsspirale. Da gewinnt die Panik immer mehr Kontrolle über einen, weil man ihr immer weniger entgegensetzt.

13.07.2008 10:43 • #6


Schmetterling1968
Hallo Pablo. Was machst Du, wenn du zB auf der Autobahn Panik schiebst? Hast Du da noch einen Zusatztipp?

Da funktionieren diese Suggestionen bei mir nicht. Ich habe immer das Gefühl, gleich von der Fahrbahn abzukommen, Und eine schnelle Flucht nach rechts und stehenbleiben ist auch schwierig. Geht eigenltich gaaaaarnicht.

Und ein Fehler beim Fahren den Tod oder doch zumindest Monstercrash bedeuten würde

13.07.2008 20:48 • #7


Lysira
Hallo pueblo,

Du hast wirklich viele sehr gute Tipps auf Lager und grad mit Herzphobien mir schon sehr weitergeholfen. Das ist wirklich unbezahlbar.

Was mich aber interessieren würde, wie geht es Dir jetzt? Ich hab irgendwo gelesen, dass Du ja auch manchmal noch Medikamente nimmst und auch durchaus noch nicht ganz befreit bist von Deinen PAs.

Wie gehst Du aktuell damit um? Hast Du das alles so weit unter Kontrolle, dass es Dich nur noch wenig belastet?

Oder gibt es auch bei Dir noch Tage, wo die Angst einfach wieder übermächtig wird und Du das Gefühl hast, es nicht mehr zu schaffen?

Wenn ja, wie steckst Du das weg?

Lieben Gruss von der neugierigen Lysira

13.07.2008 23:38 • #8


J
Hi,

ich mache folgendes: Ich stelle mir meine Angst bildlich vor meinem geistigen Auge vor. Da sehe ich ein schwarzes Gesicht ohne Konturen, dass mich bitter anschaut. Und ich starre zurück, bis es anfängt mich traurig anzublicken und ich sehe wie schwach es ihm mit der Zeit geht und es aufgibt. Klingt komisch aber hilft ungemein

14.07.2008 00:39 • #9