K
Kris
- 143
- 7
- 20
... eine Bilanz für das vergangene Jahr zu ziehen. Wenn ich heute gefragt werde, wie es mir geht, dann sage ich: gut! Wenn ich heute gefragt werde, ob ich mich als geheilt ansehe, dann sage ich: nein, das werde ich nie sein. Aber ich kann mit der Angst umgehen! Ich spreche nicht mehr von Panik. Ab und zu kommt Angst auf, ja. In Situationen, die ich nicht vorhersehen konnte und in Stresssituationen. Aber ich lasse diese Angst nicht mehr zur Panik werden! Wie ich das geschafft habe? Es war ein verdammt langer Weg hierher. Manchmal wollte ich ihn nicht weiter gehen, aber dann waren helfende Hände da: mein Mann, Freunde, Ärzte. Heute vor einem Jahr stand mir die schlimmste Woche meines Lebens bevor - das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, obwohl es mir schon nicht gut ging. Ich hangelte mich von Tag zu Tag, voller Panik, ließ mich zur Arbeit bringen und abholen, erledigte dort nur noch das nötigste. Am 6.2. wurde mein Mann krank und alles brach endgültig über mir zusammen. Als er im Krankenhaus war, wurde ich krankgeschrieben und eine weitere Woche später lag ich in der Klinik. Seitdem ist so viel gutes passiert, dass ich kaum alles aufzählen kann. Beim ersten Klinikaufenthalt waren viele Schwestern und eine Ärztin, sowie ein paar Mitpatienten, zu denen ich bis heute Kontakt habe, die mich aufgefangen haben. Von diesem Zeitpunkt an war ich mehrmals in über Wochen in der Tagesklinik und habe bis Juni nicht gearbeitet und heute weiß ich, dass der Einstieg in den Berufsalltag für mich zu früh kam. Ich kann jedem nur raten: nehmt euch Zeit und werdet ganz gesund, bevor ihr wieder arbeitet! Nach vier Wochen Arbeit ging nichts mehr und ich fand mich erneut in der Tagesklinik wieder. Wenn ich das jetzt aufschreibe, fühlt es sich fremd an. Als würde ich eine Geschichte erzählen, die nicht meine ist. Vielleicht ist es gut, dass ich diesen Abstand dazu habe. Es begann ein nervenaufreibender Briefverkehr mit der Rentenversicherung. Ich wusste, dass ich eine Reha brauchte. Sie ließen sich Monate Zeit mit der Entscheidung. Mitte Oktober ging es schließlich los. Ich hatte eine sehr gute Zeit in der Klinik Carolabad in Chemnitz. Dort habe ich alles gelernt, was ich über die Angst wissen muss und ich kam arbeitsfähig und bereit für meine Abschlussprüfung nach Hause. Ich bin unendlich stolz auf mich, dass ich die folgenden Wochen mit Berufsschule und schriftlichen Prüfungen so gut bewältigt habe. Sowohl nach der letzten schriftlichen, als auch nach der mündlichen Prüfung war ich erst mal wie erschlagen, wurde krank und brauchte Ruhe, musste mich erholen. Die Zeit habe ich mir gegeben, das war wichtig! Heute vor einer Woche habe ich meine Abschlussprüfung bestanden, ich bin jetzt fertig ausgebildet und freue mich tierisch auf mein Anschlussjahr!
2014 war das schlimmste Jahr meines bisherigen Lebens, aber so blöd das klingen mag: ich bin dankbar dafür. Schließlich habe ich alle Steine, die mir die Angst in den Weg gelegt hat, überwunden und ich bin gestärkt und klüger in das neue Jahr gestartet. Nicht alles ist besser, aber ich kann besser damit umgehen, ich bin dem Alltag wieder gewachsen. Egal, wie dunkel es gerade bei euch sein mag, haltet durch! Ich habe das vor einem Jahr niemandem geglaubt, aber es geht vorbei! Man kann die Panik überwinden.
2014 war das schlimmste Jahr meines bisherigen Lebens, aber so blöd das klingen mag: ich bin dankbar dafür. Schließlich habe ich alle Steine, die mir die Angst in den Weg gelegt hat, überwunden und ich bin gestärkt und klüger in das neue Jahr gestartet. Nicht alles ist besser, aber ich kann besser damit umgehen, ich bin dem Alltag wieder gewachsen. Egal, wie dunkel es gerade bei euch sein mag, haltet durch! Ich habe das vor einem Jahr niemandem geglaubt, aber es geht vorbei! Man kann die Panik überwinden.
30.01.2015 17:44 • • 30.01.2015 x 8 #1