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DAS ENDE VOM ANFANG UND DER ANGANG VOM ENDE

Ich mach diese systematischen Prozesse seit Oktober 2022 und hab das System in der Zwischenzeit verfeinert, was viel gebracht hat. Ich staune nicht schlecht, denn gestern hatte ich meinen letzten Prozess bearbeitet, wo es darum ging, dass mich dieses ständige Bearbeiten von meinen emotionalen Belastungen ratlos gemacht hat. Der Schluss war, dass ich mir vorgenommen habe, mich in Zukunft mehr auf mein Bauchgefühl zu verlassen, aktiv zu bleiben und offen zu sein für neue Erfahrungen. Da ich mittlerweile meine Emotionen gut beobachten kann, stelle ich fest, dass momentan null belastende Emotionen da sind. Im Gegenteil, ich bin zufrieden, ausgeglichen und fühle mich wohl im Leben. Ich fühle mich verbunden, eins mit mir und der Umgebung. Das Ganze hat so einen gewissen spirituellen Touch, wobei da keine Trennung ist zwischen Spiritualität und Alltag. Am meisten gefällt mir, dass ich deutlich an Offenheit gewonnen habe und zwanghafte Bestrebung hinter mir lassen konnte. Der Perfektionismus von früher ist der Offenheit für neue Erfahrungen gewichen. Es sind im Prinzip einfache Dinge und doch so schwierig zu erlernen, solange krankmachende Muster aus der Tiefe des Unbewussten einem das Leben schwer machen und zu leidvollen Erfahrungen führen.

Was bei mir seit gestern anders ist, ist die Wahrnehmung meiner Emotionen, die durchwegs nur noch positiv ist. Das finde ich irgendwie eigenartig. Ich versuche herauszufinden, was das bedeutet. Ich will mir das irgendwie erklären können, um tiefere Einsichten in die Funktion der Psyche zu erhalten. Darum folgen hier in nächster Zeit Überlegungen zum Thema.

EMOTIONEN
Emotionen sind allgemein seelisch-körperliche Erfahrungen, die durch ein Ereignis, eine Situation oder eine Wahrnehmung ausgelöst werden. Nach Martin Dornes sind Basisemotionen Freude, Interesse-Neugier, Überraschung, Ekel, Ärger, Traurigkeit, Furcht, Scham und Schuld. Ich denke, es gibt Emotionen rein auf der Wahrnehmungsebene (passiv) und dann wiederum gibt es Emotionen, die mit Aktionen (aktiv) verknüpft sind.

Passiv
  • Sinneswahrnehmung
    Das ist der Bereich der reinen Wahrnehmung ohne eine Bewertung. Das ist u.a. auch die Ebene von meditativen Zuständen.
  • Bewertung von Zuständen
    Ich bin ausgeruht, ich bin ausgeglichen, ich bin zufrieden, ich bin glücklich, etc. sind positive Zustände. Die Sprache stellt hier eine Bewertung des Zustands dar.
  • Befindlichkeit (Gefühl)
    Ich fühle mich jung, frisch, unverbraucht, gut, etc. sind positive Befindlichkeiten. Das sind Zustände, die in erster Linie Ausdruck des psychophysischen Gesamtsystems sind.
  • Stimmung
    Ist eng verwandt mit der Befindlichkeit und hat auch den motivationalen Aspekt (In der Stimmung zu sein, etwas zu tun oder nicht zu tun).
Aktiv
  • Motivation
    Hier geht es darum, das Wohlbefinden zu steigern oder eine schlechte Befindlichkeit zu mindern. Es ist besser, wenn ich diesen unangenehmen Zeitgenossen meide, den der Mensch würde mich stressen.
  • Affekt
    Ein Affekt ist eine Gemütserregung oder ein Gefühl, das durch äußere Anlässe oder innere psychische Vorgänge ausgelöst wird und eine körperliche Reaktion hervorruft. Ein Lächeln kann beispielsweise ein Ausdruck für den Affekt Freude sein, Erröten im körperlichen Bereich ist bezeichnend für den Affekt Scham. Da unterschiedliche Gehirnareale aktiv sind, kann ein positiver Affekt und ein negativer Affekt gleichzeitig und ähnlich stark auftreten.
  • Ausdruck
    Hier geht es um die bewusste oder unbewusste Ausdrucksweise einer Emotion und dient hauptsächlich der verbalen und nonverbalen Kommunikation. Ein emotionaler Mensch drückt gerne seine Emotionen aus bzw. teilt sein Emotionen gerne mit seiner Umgebung.
  • Intuition
    Intuition ist ein Teil kreativer Entwicklungen. Bei C. G. Jung wird Intuition als instinktives Erfassen oder als gefühlsmäßige Ahnung wahrgenommen. Ich sehe es mehr in die Richtung aus dem Bauchgefühl heraus handeln.

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Emotionen, Traumata und Auflösung

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Let it Flow, trust your Flow, find your Flow

Ich führe aktuell ein 'stinknormales' Leben ohne Hochs und Tiefs. Ich hab viel mehr Energien zu Verfügung wie früher, es läuft richtig, richtig gut. Hab einen tollen Drive, die totale Kontrolle über mein Tun, bin gut fokussiert auf meine Tätigkeiten, etc. mit einem Wort: Let it flow!

Flow (englisch für „fließen, rinnen, strömen“) bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung (Konzentration) und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit („Absorption“), die wie von selbst vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch oder auch Funktionslust.

Der Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi (1934–2021) gilt als Schöpfer der Flow-Theorie, die er aus der Beobachtung verschiedener Lebensbereiche, u. a. von Chirurgen und Extremsportlern, entwickelte und in zahlreichen Beiträgen veröffentlichte. Heute wird seine Theorie auch für rein geistige Aktivitäten in Anspruch genommen.

Flow kann bei der Steuerung eines komplexen, schnell ablaufenden Geschehens im Bereich zwischen Überforderung (Angst) und Unterforderung (Langeweile) entstehen. Der Flow-Zugang und das Flow-Erleben sind individuell unterschiedlich. Auf der Basis qualitativer Interviews beschrieb Csíkszentmihályi verschiedene Merkmale des Flow-Erlebens.

Flow-Zustände können bei entsprechenden Bedingungen in hypnotische oder ekstatische Trance übergehen. Manche Wissenschaftler verstehen den Flow selbst bereits als Trance.

Belive in yourself!

Unglaublich was ich erreicht habe mit gewissenhafter 'Selbstarbeit' und den richtigen Tools. Da bin ich Jahrzehnte leidvollen Erfahrungen ausgesetzt von Depressionen über selbstschädigendes Verhalten bis zu Dissoziation und Derealisation.

Der Hintergrund meines Leidens war schon die pränatale Zeit mit der tiefen Ablehnung des Ungeborenen durch die Mutter über die grosse Einsamkeit im abgeschlossenen Kinderzimmer bis zu den unendlich grossen Schmerzen und unendlichem Leid verursacht durch 'unglückliche' Liebesbeziehungen.

Ich hab nie wirklich was gekonnt dafür und war in der Tiefe geprägt durch all die frühen Verletzungen. Ich hab immer Verbundenheit angestrebt, was auf Grund der tiefen Einsamkeit und Melancholie verständlich war. Ich hab lernen müssen, dass einzig die Verbundenheit mit mir selbst zählt. Ich hab immer an meine 'Befreiung' geglaubt und nie aufgegeben. Das hat sich letztlich ausgezahlt.

Du kannst es schaffen, glaub an dich und deine Fähigkeiten. Der Thread bietet dir ein Tool, das dich über alle Klippen tragen kann. Arbeite ein bis zwei Jahre an dir und du wirst innere Freiheit erlangen.

Namaste

Emotions-Tagebuch

Ich hab für mich ein Emotions-Tagebuch entwickelt, was die oben formulierten verschiedenen Emotionen abfragt:

  1. Augen schliessen und den Körper spüren z.B. Ich spüre ein Kratzen im Hals.
  2. Wie ist dein momentaner Zustand. Bilde einen Satz mit Ich bin ... z.B Wenn ich den Morgen Revue passieren lasse, bin ich sehr zufrieden, hab einiges getan.
  3. Hier wird die Gesamtbefindlichkeit abgefragt. Bilde einen Satz mit Mir geht es ... z.B. Insgesamt geht es mir recht gut.
  4. Wie ergeht es dir bzw. was macht das Leben mit dir? z.B. Bin schon seit 3:45 auf und um 12:30 werde ich langsam aber sicher etwas müde.
  5. Hier geht es darum, das Wohlbefinden zu steigern oder die schlechte Befindlichkeit zu mindern. Was fällt dir dazu ein? z.B. Es ist besser, mich erst einmal etwas auszuruhen.
  6. Beschreibe spontan auftauchende Affekte (Freude, Interesse-Neugier, Überraschung, Ekel, Ärger, Traurigkeit, Furcht, Scham und Schuld) z.B. Ich muss lachen, weil dieses ganze Ringen um Begriffe irgendwie witzig ist.
  7. Hier geht es um die andauernde Stimmung, eine Basisemotion, die aus der Tiefe wirkt. In der Tiefe bin ich glücklich.
  8. Instinkte helfe einem, Entscheidungen zu treffen und werden vom Bauchgefühl gefördert. z.B. Ich schaue den Rasen an, der nicht toll ausschaut und muss ihn jetzt einfach mähen.
Vielleicht ist das auch was für dich?

Wenn man diese acht Punkt durchgeht, ist man schon ziemlich stark mit sich selbst verbunden. Im Prinzip ist das gut, bis auf die Tatsache, dass da auch jede Menge negativer Kram mit dabei sein kann. Es nützt ja nichts, da muss ich durch.

Hi MaKaZen,
danke für die Beiträge in dem Thread. Ich finde das super, das jemand auf die Idee kommt, sein Trauma quasi im Alleingang zu lösen. Einfach durch Beobachten.

Wir scheinen eine ähnliche Traumageschicte zu haben und - soweit ich das sehe - einen ähnlichen Zugang zum Thema. Ich hatte ähnliche pränatale und postnatale Erfahrungen und bin/ war schwer traumatisiert. Bei mir ist der Trigger immer Geld (Angst zu verhungern...)

Was ich so wahnsinnig spannend finde, das ist, dass ich irgendwann mal - nachdem ich mich wirklich intensiv mit der Traumasituation beschäftigt habe - gesehen habe, dass jede Panikattacke, die ich halbwegs bewußt erlebe, eigentlich ein Schritt zum tieferen Verständnis meines Innenlebens ist, Anders formuliert, kann man das Trauma also auch als Erkenntnisweg beschreiben. Wobei ich aber erwähnen muss, dass für mich 4 Jahre Therapie nach C.G. Jung auch hilfreich sind, um mich im eigenen inneren zurecht zu finden.

Zur Therapieform, die ich gewählt habe: IIch mache jetzt seit fast einem Jahr traumasensibles Yoga, nachdem ich vorher nahezu jede, erdenkliche Therapieform ausprobiert hatte. Yoga ist für mich schlicht und einfach das Effektivste.

Zitat von rabo:
Ich finde das super, das jemand auf die Idee kommt, sein Trauma quasi im Alleingang zu lösen. Einfach durch Beobachten.

Es bleibt mir auch nicht anderes übrig, als selbst alle Ursachen aufzudecken. Ich hab die Kraft und die Entschlossenheit, das anzugehen. Ich denke auch, dass Yoga ein guter Weg ist, denn das Körpergefühl wird sensibilisiert und man ist näher an den Emotionen. Die Gefahr ist immer, dass eine Retraumatisierung statt findet, wenn diese Prozesse nicht gelenkt sind. Solange nicht forciert wird, ist die Gefahr der Retraumatisierung relativ klein. Trotzdem, wenn das passiert, legt es das System für Monate in sehr bescheidene Bahnen. Ich hab eine Retraumatisierung hinter mir und wenn selbst ein Thera damit nicht umgehen kann, ist das alles andere als hilfreich.

Hallo @MaKaZen, ich erlaube mir hier drinnen das Thema wieder herauszuholen.

Darf ich fragen wie es dir 2 Jahre später geht?

Wenn ich das so durchlese ist das genau mein Thema eigentlich 1:1 exakt. Ich bin seit Corona am Nachbearbeiten von vielen Situationen, Verletzungen und ähnliches.
Ich bin seit 2012 mit meiner Frau zusammen und habe seither, ich sag denen Wellen, die mich überrollen. Kann das gar nicht gut beschreiben. Vor 13 Jahres war es vor allem Druck auf der Brust, Ängste und ganz ganz viel Dissoziation. Ich hatte (und wollte) keinen Zugang zu meinem Innenleben. Das ging dann Jahre so weiter und versuchte immer schön brav, so wie ich es gelernt habe, weiter zu verdrängen.

Und irgendwann geht das nicht mehr - ich entschied mich, zu fühlen. Das war während Corona. Ich war wieder seit Tagen dissoziiert und trank glaube ich eine Flasche Weisswein weil ich so frustriert war. Ich habe mir gesagt es reicht und los ging der eigentliche Prozess der bis heute anhält. Am Anfang sind Gefühle von Situationen hochgekommen die nicht lange zurücklagen. Waren nicht wirklich überwältigend aber trotzdem anspruchsvoll.

Jetzt ca. 5 Jahre später bin ich an einem Punkt wo die ganz tiefen Emotionen hochkommen. Die Gefühle die ich nie mehr spüren wollte. Es ist teilweise heftig aber ich kann sie halten. Letzten Samstag in Konstanz im Einkaufszentrum war ich den ganzen Morgen schon angespannt. Mein Nervensystem flatterte und ich dachte einfach ich wäre am Anschlag. Hatte einen kurzen Disput mit meiner Frau der von mir aus ging und dann kam das Gefühl wo ich immer schon Angst davor hatte. Dieses hilflose Fallen und Kontrollverlust. Ich lief etwas umher und konnte das Gefühl halten und nach ca. 2 Minuten war es durch, losgelassen. Ich fiel dann in eine unendliche Müdigkeit und ging zu Hause richtig früh schlafen. Innert Sekunden war ich weg.

Ich habe etwas mit Chatgpt gesprochen und auch herausgefunden, dass Gefühle, auch wenn verdrängt, dem Menschen Energie absorbiert und zwar so lange, bis es gefühlt wird. Ich finde den Prozess hochspannend wenn auch wahnsinnig belastend. Es gab ja einen Grund warum ich verdrängt habe, weil ich die sch. nicht mehr spüren möchte. Aber es gibt wohl keinen Weg daran vorbei.

Mit 13 Jahren und unschönen Familienthemen beschloss ich nicht mehr zu fühlen, aus guten Gründen. Mit etwa 39 Jahren habe ich angefangen 26 Jahre aufzuarbeiten und bin jetzt 5 Jahre am arbeiten. Ich hoffe dass es langsam einfacher wird.

Zitat von Somatom:
Mit 13 Jahren und unschönen Familienthemen beschloss ich nicht mehr zu fühlen, aus guten Gründen. Mit etwa 39 Jahren habe ich angefangen 26 Jahre aufzuarbeiten und bin jetzt 5 Jahre am arbeiten. Ich hoffe dass es langsam einfacher wird.

Guten Morgen Somatom

Ich bin drei Jahre lang täglich in mich gegangen, hab Emotionen entdeckt und ihren Hintergrund aufgedröselt. Traumatisch Emotionen gelangen erste einmal nicht ins Bewusstsein, weil sie so quasi vom limbischen System abgefangen werden. Es braucht ziemlich viel Achtsamkeit, innere Ruhe und unzensierte Gedanken, um Ursachen zu erkennen. Hinter den belastenden Emotionen stecken unerfüllte Bedürfnisse im Hier und Jetzt aber auch Skills, was man damals gebraucht hätte.

Irgendwann merkte ich, dass ich keine belastenden Emotionen mehr hatte bzw. auch keine Trigger mehr anklopften. Wenn man sich konsequent mit belastenden Emotionen auseinandersetzt und sie in positive Erfahrungen umwandelt, können die komplett verarbeitet werden.

Es ist nicht leicht, aber du schaust mit genügend Abstand darauf und das Leben geht immer weiter und weiter. Wichtig ist der Glaube daran, dass es irgendwann besser wird und du das erreichst, was du dir wünscht bzw. was dir vorschwebt.

Viel Erfolg und viel Durchhaltewille
MaKaZen

Zitat von Somatom:
Ich habe etwas mit Chatgpt gesprochen und auch herausgefunden, dass Gefühle, auch wenn verdrängt, dem Menschen Energie absorbiert und zwar so lange, bis es gefühlt wird.

Auch wenn ich zu dieser Erkenntnis keine KI brauche, hat sie absolut Recht.
Auch zu dem was @MaKaZen als Eröffnung geschrieben hat - da hat er absolut Recht.

Gibt nur einen Punkt den ich elementar finde - bevor ich mich in meine eigenen Untiefen begebe, sollte ich definitiv eine Reihe von selbststabilisierrenden Skills haben, die ich auch wirklich in mir integriert habe und es sollte die Möglichkeit geben auf ein stabiles Umfeld/ggf. einen Therapeuten geben.

Hab nicht alles gelesen, so vor meinem ersten Kaffee - man mäge mir verzeihen.

Zu den Triggern, bzw. dem erkennen - persönlich habe ich zuerst gefragt was ich fühle und wo es sich in meinem Körper somatisiert. Danach habe ich mich versucht zu erinnern, wo und wann dieses Gefühl schon einmal in meinem Leben war.

Über diese Schiene habe ich es geschafft Emotionen aus dem hier und jetzt mit Ereignissen aus der Vergangenheit zu verbinden. Dadurch war es mir möglich in der Gegenwart die Realität wiederherzustellen, weil ich Achtsamkeit die heutige Situation betrachtet habe. So konnte ich mir mit kognitiven Sätzen klarmachen das das Gefühl nur auf Grund der Verbindung zu damals hochkam und es somit in einem falschen M'oment existierte. Das ich in Sicherheit war usw..

Viel Erfolg - Denke daran, man kann sehr viel mehr überwinden als man selbst von sich glaubt.

So ich trinke dann erstmal meinen Kaffee zu Ende

Zitat von fourofour:
Viel Erfolg - Denke daran, man kann sehr viel mehr überwinden als man selbst von sich glaubt.


Wenn man dran bleibt, kann man wirklich alles überwinden.

ich finde es einfach bedauerlich, dass niemand mich auf diesen Weg geschickt hat mit solchen Infos. Ich habe mir das meiste durch Bildung selbst gelehrt. Ich war viele Jahre in Therapie und da ging es meistens um die Symptome nicht um das Grundproblem. Aber vielleicht irr ich mich und das alles war die Wegbereitung für alles was gekommen ist.

Witzigerweise finde ich das ganze Drumherum viel viel schwieriger als das Gefühl selbst, welches befreit wird. Ich weiss gar nicht wie ich das sagen soll. Also die ganze Verspanntheit, Dissoziation, Ängste blabla die ich mir selbst aufgebaut habe um das eigentliche Gefühl nicht zu spüren sind schwierig. Der letzte Rest es zuzulassen, zu fühlen und dann loszulassen find ich einfach. (wenn es sich dann mal zeigt).

Wie habt ihr das erlebt?

Zitat von Somatom:
Witzigerweise finde ich das ganze Drumherum viel viel schwieriger als das Gefühl selbst, welches befreit wird. Ich weiss gar nicht wie ich das sagen soll. Also die ganze Verspanntheit, Dissoziation, Ängste blabla die ich mir selbst aufgebaut habe um das eigentliche Gefühl nicht zu spüren sind schwierig. Der letzte Rest es zuzulassen, zu fühlen und dann loszulassen find ich einfach. (wenn es sich dann mal zeigt).

Ich wusste jahrelang nicht, was mit mir los war. Gewisse Befindlichkeiten kannte ich schon ein Leben lang, waren also normal. Irgendwann überfiel mich ein vorgeburtliches Trauma in einer Therapiesitzung, was richtig viel ausgelöst hat. Ich war dissoziiert und es dauert Monate, bis ist einigermassen 'normal' leben konnte. Nach einer Anpassungsstörung kam dann irgendwann die Diagnose Borderline. Ich hab mich schlau gemacht und kam zum Schluss, dass es mehr so ein stille BPS ist bzw. dass ich komplex traumatisiert bin. Die Theras konnten mir nicht helfen. Ich hab mich wie du, selbst schlau gemacht und eine eigene Methode entwickelt, die mir extrem geholfen hat, dieses verschütteten Emotionen auszugraben und zu verarbeiten.

Ich hab extreme viele Traumtas gefunden und nicht jedes war gleich schwer zu verarbeiten. Ab einem gewissen Punkt hab ich ganz bewusst auf Dissoziation verzichten, weil ich erkannte, dass das eine Fluchtreaktion war. Ich hatte wohl schon ziemlich Stabilität aus der Traumatherapie gewonnen, bei der ich gelernt habe, hinzuschauen. Heute spricht man von Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Selbstmitgefühl, Selbstliebe, etc.. All das, was als Kind von aussen erwartet wird, musst ich mir früher oder später selbst geben. Es war ein langer Weg und die Diagnose bekam ich ziemlich spät. Danach bin ich dran geblieben und es hat funktioniert.

Zitat von MaKaZen:
Ich wusste jahrelang nicht, was mit mir los war. Gewisse Befindlichkeiten kannte ich schon ein Leben lang, waren also normal. Irgendwann überfiel mich ein vorgeburtliches Trauma in einer Therapiesitzung, was richtig viel ausgelöst hat. Ich war dissoziiert und es dauert Monate, bis ist einigermassen 'normal' leben ...

Sehr spannend, aber sag mal, wie verzichtet man bewusst auf Dissoziation? Das ist für mich kein Entscheid, das überkommt mich und blockiert alles für Tage.

Zitat von MaKaZen:
Wenn man dran bleibt, kann man wirklich alles überwinden.

Boba Fett würde sagen

Das ist der Weg


Zitat von Somatom:
ich finde es einfach bedauerlich, dass niemand mich auf diesen Weg geschickt hat mit solchen Infos.

Mit Therapeuten ist es wie mit KFZ Werkstätten. Gibt Gute und bessere.

Anfang der 90er konntest keine Therapie finden. Therapieformen kamen erst dann langsam nach D.
'Internet gab es in D erst so um die 1993. Seit 1994 habe ich i-net Zugang. Google gabs nicht, es gab lange keine Suchmaschine. Foren gab es erst Jahre später.

Meine Therapien seit Anfang der 90er, waren nicht der Hit. Eine Klinik hat es 2010 nur sehr viel verschlimmert. Erst eine fundierte Traumatherapie nach dieser Klinik brachte den Durchbruch.
Aber auch hier galt mitnehmen was man bekommt, alles zu Hause konsequent durcharbeiten und auch weiterentwickeln. Jetzt 15 Jahre später bin ich sehr viel weiter. Und mein Leben habe ich konsequent an meine Befindlichkeiten angepasst. Übungen sind ein täglicher Bestandteil meines Tages. Ebenso wie ein Energie- und Ressourcenhaushalt.
Mitglied werden - kostenlos & anonym

Zitat von fourofour:
Google gabs nicht, es gab lange keine Suchmaschine. Foren gab es erst Jahre ...


ich weiss noch, vor ca. 25 Jahren bin ich in die Buchhandlung, und hab mir da Buecher ueber Depressionen gekauft, gab nur eine kleine Auswahl - war echt schwierig ... alle um mich herum ''schienen'' gesund zu sein

kleine Auswahl ja :/
Für Traumafolgetörungen habe ich absolut nichts gefunden zu der Zeit.
Alle die nicht mehr wissen was ein CD Player ist, haben nun die Bandbreite des gesamten Wissens unseres Planeten zur verfügung.

Zitat von Somatom:
Witzigerweise finde ich das ganze Drumherum viel viel schwieriger als das Gefühl selbst, welches befreit wird. Ich weiss gar nicht wie ich das sagen soll. Also die ganze Verspanntheit, Dissoziation, Ängste blabla die ich mir selbst aufgebaut habe um das eigentliche Gefühl nicht zu spüren sind schwierig. Der letzte Rest es zuzulassen, zu fühlen und dann loszulassen find ich einfach. (wenn es sich dann mal zeigt).

Wie habt ihr das erlebt?

Jepp kenn ich auch so. Wenn ich fühle, dann bin ich so da.
Dann ist auch die Angst iwann weg.

Aber es gibt auch dieses ganze Fühlen durch die Abwehrreaktionen hindurch, das nicht fühlen oder nur die Depression und Angst, das finde ich auch anstrengend.

Wie man auf Dissoziation verzichten kann, wäre mir jetzt auch ein Rätsel.
Ich gehe in dem Moment mehr in Achtsamkeit, Wahrnehmungsübungen ect, aber dass man es ausschalten könnte, wäre mir neu, braucht oft paar Tage, bis ich dann wieder da bin.

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