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R
halloo,

bin wie mein name schon sagt ratlos: mein mann hat nun zum wiederholten mal panikattacken. diesmal denke ich ziemlich arg.
problem ist aber, dass er sich dazu nicht groß äußern will bzw. meint, dass es nichts bringt darüber zu reden - er blockt sich total ab und meint, dass wir einfach abwarten müssen bis es wieder vorbeigeht.
zum arzt will er auch nicht mehr deswegen.
morgen geht die woche wieder los und er sagt, dann funktioniert er schon wieder...

das kann aber ja nicht der weg sein bzw. geht das ganze so ja auch nicht vorbei.

meine frage an betroffene oder experten: wie kann ich an ihn rankommen oder helfen/unterstützen. wie haben auch noch 2 kinder, daher kann ich mich auch nicht voll auf ihn konzentrieren.

ursache denke ich ist zum einen latent der stress im beruf und diesmal wohl noch ein streit zwischen uns. er denkt, jeder will ihm was böses. ich hoffe, dass er mittlerweile wieder verinnerlicht hat, dass ich zumindest ihm nur gutes möchte und immer für ihn da bin.

kann mir jemand tipps geben, was ich am besten tun kann?
man ist so hilflos, wenn man seinen geliebten menschen so sehen muss.

besten dank!

22.11.2009 14:54 • 25.11.2009 #1


6 Antworten ↓


K
hallo ratlos,

prima hier kann dir jeder antworten....

ich bin leider auch eine betroffene person,es ist sicherlich sehr schwierig als angehörige oder soagr als partner damit um zugehen...
ich kann schon verstehen das er,wenn eine panik kommt,er erst mal alleine sein will und ruhe haben will....
ich will dann auch eher für mich alleine sein,gibt auch welche die brauchen dann erst recht jemanden um sich..
leidet dein mann schon lange an panik?

lg kerstin

22.11.2009 17:32 • #2


A


Hilfe für Angehörige - Panikattacken beim Ehemann

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T
auch ich kann hier antworten , ich selber bin auch eine betroffene und leide sehr stark unter Panikattacken die mich immer wieder aus normalen situationen herrausreißen und von jetzt auf gleich in panik verfallen lassen , bei mir äussert sich dies in Atemnot. Wie auch du habe ich kinder allerdings drei davon , zwar bin ich die betroffene aber auch meinen Mann und meinen Kindern geht es dabei nicht gut wenn sie sehen mama geht es schon wieder nicht gut , vorallem mein freund fühlt sich sehr hilflos fragt mich immer wieder was er tun kann. Doch in dem moment kann er für mich nix tun ausser für mich da sein und mir zur seite stehen was anderes bleibt ihm nicht übrig. Ich kann dir also leider nur den Tip geben Sei für ihn da wenn er reden möchte wird er es von sich aus tun. Gib ihm das gefühl das du für ihn da bist und zu ihm stehst. Wie äussern sich seine Panikattacken denn? Was hat er dann?

22.11.2009 19:28 • #3


R
hallo tina und kerstin,

danke dir für die antworten.
wenn er das kriegt, ist er im vorfeld sehr reizbar und empfindlich (lärm, oder auch wenn einfach mehrere Leute etwas von ihm wollen, zuviele personen im raum sind, stress, etc. / wenn etwas nicht sofort klappt...).
dann wenn es soweit ist, hat er herzrasen - er hat sich deshalb auch schon x-mal durchchecken lassen. aber wie ich nun hier auch gelesen habe, ist da weitestgehend alles in ordnung. ich denke aus seinen kurzen aussagen zu dem zustand, dass bei ihm das herzrasen und atemnot (schwere last auf dem brustkorb) am meisten vorherrschen. außerdem verkriecht er sich dann hier im haus. wenn es wochenende ist, bleibt er die ganze zeit im bett. ich wollte ihn dann einmal zu einem kurzen spaziergang überreden - aber keine chance...
außerdem extreme ruhelosigkeit und schlaflosigkeit.
er kapselt sich dann eben total ab und zeigt kaum emotionale regungen. er ist wie abgeschaltet. kann sich dann auch kaum über die kinder freuen, obwohl sie ihn sonst immer begeistern können.

mit therapie hat er noch nicht richtig was gemacht - ich denke, da hat er die größte scheu, v.a. bis man den/die richtige hat etc.
er hat es mal so vage besprochen und wurde dann immer mal zeitweise mit verschiedenen medikamenten-therapien behandelt (auch antidepressiva/stimmungsaufhellern).

ich informiere mich nun einfach mal in alle richtungen, auch hier regional. vielleicht fällt es ihm leichter bzw. probiert er doch einmal eine art therapie, wenn ich ihm die wege bereite?
ein versuch ist es doch wert, oder?

eine freundin meiner mutter hat sowas ähnliches - sie bezeichnen es zwar als burn out syndrom, aber sie meint, dass sie auch so attacken hat.

auf jeden fall hilft es auch mir, etwas zu tun oder mich hier auszutauschen.

kann jemand bestimmte therapien empfehlen? und wie lange dauert so was ungefähr? ich habe viel von verhaltenstherapien gelesen.

vielen dank und euch viel kraft,
eure ratlos 2009

23.11.2009 13:26 • #4


T
hallo nochmal zurück , also fast so wie bei mir ich bekomme bzw nehme auch antidepressiva doxepin nennen die sich. Ich werde mich nun auch bald in eine verhaltenstherapie setzten wovor es mich auch grault ... was soll ich dem erzählen etc... hast du deinen mann schonmal dieses forum gezeigt? Vieleicht hilft es ihm auch schon ein wenig mal ein bisschen mit gleichgesinnten zu schreiben. Mir hat es auch etwas geholfen. Ich konnte zwar immer mit meinen mann drüber reden , aber verstehen konnte er mich nich so wirklich. habe mich dann hier mit einen netten menschen unterhalten der das schon einige jahre hat und er hat mir sehr viel mut gemacht... dein mann muss sich nur eins vor augen halten Panikattacken sind heilbar zeig ihm mal hier das forum. Ich kann ihn verstehen und das auch nachvollziehen. Ich verkrieche mich auch meist daheim und möchte nicht raus ... gehe nur die nötigsten wege ... hoffe das dies mit einer therapie besser wird. Wünsche euch jedenfalls alles gute und wenn du noch irgendwas wissen möchtest wo ich dir vllt antworten kann , kanst du mir gerne eine privat nachricht schreiben


viele liebe grüße tina

23.11.2009 13:57 • #5


T
Hallo
auch ich leide unter Panikattacken, die urplötzlich über mich hereingebrochen sind. Wenn ich merke es geht wieder los, geh ich auch in einen Raum wo vor allem meine Tochter nicht ist. Ich denke sie würde damit nicht klar kommen, da sie so schon merkt, daß ich außer arbeiten nicht mehr aus dem Haus gehe. Stehe hinter deinem Mann, fange ihn auf, denn das bringt mein Mann nicht fertig, für ihn bin ich selber an mein Befinden schuld weil ich mich zu sehr reinsteigere. Ich habe eigendlich nur den Wunsch mich fallen lassen zu können.
Ich denke Gespräche sind sehr wichtig und wenn dein Mann sich zu einem Entschluß durchgerungen hat, sei einfach da, ohne große Worte.
Ich wünsche dir viel Kraft, denn die brauchen wir auch.

Grüße Tatjana

23.11.2009 16:29 • #6


B
Hallo ratlos,

ich kann Deine Sorge nachvollziehen und auch das Gefühl, das damit verbunden ist. Hilflosigkeit ist eines der Gefühle, die nur schwer auszuhalten sind. Aber es ist auszuhalten und in der Regel werden wir sogar stärker, wenn wir lernen, dies dann aushalten zu können, wenn es momentan der Realität entspricht und momentan nicht zu ändern ist.

Es gibt kein Patentrezept, wie Du und ob Du überhaupt an Deinen Mann herankommst. Er ist erwachsen, muss selbst Verantwortung für sich übernehmen und wird selbst entscheiden, ob und wann er Hilfe annimmt.

Das, was Du tun kannst, ist wenig, aber wichtig. Dränge ihn nicht zusätzlich, das erhöht nur den Stress. Mache ihm aber klar, dass Du Dir Sorgen machst und dass Du ihn unterstützt, wenn er es will und es zulässt. Versuche aber nicht, Therapeutin zu spielen.

Mache ihm auch klar, dass die Situation Dich und die Kinder belastet und dass Du nicht von ihm erwartest, immer stark zu sein !

Solange er glaubt, funktionieren zu müssen, wird ihn niemand dazu bringen, schwach sein zu dürfen und Hilfe notwendig zu haben.

Ansonsten wird Dir im Moment nichts übrig bleiben, Dich darin zu üben, diese Hilflosigkeit zu akzeptieren und sie auszuhalten, so schwer es auch für Dich ist.

Vielleicht wäre Dein Mann bereit, sich über seine Symptome zumindest mehr und alleine für sich zu informieren und ihre Bedeutung zu bedenken. Dann wären sicherlich Informationen hier auf http://www.psychic.de hilfreich für ihn. Aber bitte nur als Vorschlag - ohne Druck.

Ich hoffe, ihr findet bald gemeinsam einen Weg aus dieser Krise und wünsche Euch alles Gute ! Manchmal braucht es einfach die Zeit, die es braucht.

Bernd Remelius

25.11.2009 12:49 • #7