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L
Hallo,

ich bin neu hier in und weiß einfach nicht mehr weiter. Ich hatte bis jetzt nur meine Mutter in meinem Leben.
Da wir sehr oft umziehen mussten, konnte ich nie langfristige Freundschaften aufbauen. Seit einem Jahr merke ich auch (mithilfe von Therapeuten), wie toxisch meine Mutter mich erzogen hat und ich auch dadurch nicht fähig bin Freundschaften zu halten. Jetzt bin ich nur noch allein. Der Lockdown macht es nur noch schlimmer.
Vorher konnte ich wenigstens noch ein paar Leute aus der Uni oder so sehen. Jetzt bin ich seit Monaten Tag ein Tag aus nur noch zuhause, gehe nur zum einkaufen raus und habe keine sozialen Kontakte mehr. Ich habe auch schon mit einer Therapie angefangen, aber das bringt mich aus meiner totalen Einsamkeit nicht raus.
Was kann ich tun?
Ich drehe bald durch.
Ich habe schon jede Nacht Probleme einzuschlafen, weil ich ständig an meine Einsamkeit denke. Dabei war ich früher in Gruppen immer beliebt.
Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich diese Zeit überstehe?

15.12.2020 03:54 • 31.12.2020 x 1 #1


14 Antworten ↓


Gorilla
Erstmal herzlich Willkommen im Forum.

Vielleicht ergibt sich hier etwas wo du schon mal mit Menschen schreiben kannst und vielleicht kommt ja auch jemand aus deiner Nähe.

Woher kommst du denn ?

15.12.2020 07:43 • #2


A


Verdammt allein zu sein - wann hört das auf?

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S
Um eins vorwegzunehmen: wir sitzen fast alle im gleichen Boot. Hier im Forum suchen auch einige Bekanntschaft. Musst Du mal die Threads durchsuchen.
Gestern suchte ein Teilnehmer Leute zum "daddeln. Wär das was?
Ich würde mich hier oft im Forum rumtreiben, wir haben Spiele, wo namymitraten kann und obwohl ich keinen hier keinen kenne, fühle ich mich einigen nah.

15.12.2020 12:48 • #3


Nordhörnchen
Hast du irgendwelche Hobbys die drinnen machen kannst ?
Spazieren gehen kannst du ja noch oder joggen.
Auf jeden Fall würde ich (trotz Corona Lockdown sofern man nicht in Quarantäne ist) regelmäßig spazieren gehen.
Ja das kenn ich meine Mutter ist auch eine Eiskönigin und Vater hatte ich keine, meine Sozialkompetenzen lassen zu wünschen übrig

15.12.2020 13:02 • #4


Julia_ne
Hallo lucylone,
Auch von mir herzlich willkommen im Forum
Es ist verständlich, dass die Situation im Moment besonders schwer ist. Dafür gibt es aber gerade jetzt viele, denen es geht wie dir, und die übers Internet nach Kontakten suchen. Vielleicht ist das was für dich und du lernst so ein paar nette Leute kennen, die du evtl. auch mal treffen kannst.
Ansonsten könntest du, sobald man es wieder darf, nach einem Verein oder ähnlichem suchen, um so Leute zu treffen, die ähnliche Interessen wie du haben. So können auch Freundschaften entstehen.

15.12.2020 14:12 • #5


L
Zitat von portugal:
Um eins vorwegzunehmen: wir sitzen fast alle im gleichen Boot. Hier im Forum suchen auch einige Bekanntschaft. Musst Du mal die Threads durchsuchen. Gestern suchte ein Teilnehmer Leute zum daddeln. Wär das was? Ich würde mich hier oft im Forum rumtreiben, wir haben Spiele, wo namymitraten kann und obwohl ich keinen hier keinen kenne, fühle ich mich einigen nah.


Danke
Ich werde mich mal umschauen.

15.12.2020 14:26 • #6


L
Zitat von Nordhörnchen:
Hast du irgendwelche Hobbys die drinnen machen kannst ?Spazieren gehen kannst du ja noch oder joggen.Auf jeden Fall würde ich (trotz Corona Lockdown sofern man nicht in Quarantäne ist) regelmäßig spazieren gehen.Ja das kenn ich meine Mutter ist auch eine Eiskönigin und Vater hatte ich keine, meine Sozialkompetenzen lassen zu wünschen übrig


Danke erstmal für deine Antwort.
Also ich bin eigentlich schon seit meiner Kindheit alleine. Ich hatte schon Freunde, aber keine richtigen, also habe ich mir verschiedene Sachen angelernt.
Sprich ich habe mittlerweile fast zu viele Hobbys
Aber das reicht einfach nicht mehr

15.12.2020 14:28 • #7


L
Zitat von Julia_ne:
Hallo lucylone,Auch von mir herzlich willkommen im Forum Es ist verständlich, dass die Situation im Moment besonders schwer ist. Dafür gibt es aber gerade jetzt viele, denen es geht wie dir, und die übers Internet nach Kontakten suchen. Vielleicht ist das was für dich und du lernst so ein paar nette Leute kennen, die du evtl. auch mal treffen kannst.Ansonsten könntest du, sobald man es wieder darf, nach einem Verein oder ähnlichem suchen, um so Leute zu treffen, die ähnliche Interessen wie du haben. So können auch Freundschaften entstehen.


Ich weiß, dass es vielen so geht. Ich habe halt leider noch die Situation, dass ich durch eine vor kurzem angefangene Therapie realisiere, wie viel schlimmer mein Leben war als Kind. Das macht mich fertig.
Und Freunde finden kann ich echt gut komischerweise (glaub mir ich habe schon seeehr viele Menschen in meinem Leben kennengelernt)
Die behalten kann ich nicht.
Deswegen habe ich keine Motivation mehr neue kennenzulernen.

15.12.2020 14:32 • #8


Calima
Zitat von Lucylone:
Jetzt bin ich seit Monaten Tag ein Tag aus nur noch zuhause, gehe nur zum einkaufen raus und habe keine sozialen Kontakte mehr.


Der erste Schritt ist der aus dem Selbstmitleid. Wenn ich im Titel einer 21-Jährigen Verdammt zur Einsamkeit lese, dann ist dieses ganz offensichtlich stark ausgeprägt.

Keiner schließt dich zuhause ein, also gäbe es durchaus Gelegenheiten, Leute zum Spaziergang zu treffen oder sich in Videochats zu begegnen. An der Uni hast du wohl nicht allein studiert, also könnten sich auch hier Kontakte finden lassen.

Den Eltern die Schuld geben ist immer einfach. Wer eigene Kinder hat weiß, wie schwierig das Abenteuer Kindererziehung ist, wie vieles schief laufen kann und vor allem, dass man als Eltern immer auf der Suche nach dem Weg ist. Das gelingt manchmal gut, manchmal nicht. Und letzten Endes braucht es auch immer das nötige Fünkchen Glück, damit das gelingt, was sich alle Eltern für ihre Kinder wünschen: Ein erfolgreiches und glückliches Leben für ihre Kinder.

Du bist erwachsen und niemand hat dich verdammt, außer dir selbst. Dass du eine Therapie machst ist gut, aber dieser müssen auch Taten folgen, wenn du nicht dauerhaft so leben willst.

Zitat:
Deswegen habe ich keine Motivation mehr neue kennenzulernen.

Deine Entscheidung. Dann bleibst du weiterhin allein.

Der klügere Ansatz wäre, dich zu bemühen, zu lernen, wie man Freundschaften pflegt. Sich mit 21 Jahren hinzustellen und zu jammern, dass man das halt nicht kann, ist ein bisschen wie wenn ein Dreijähriger trotzig mit dem Fuß auf den Boden stampft und keine Lust mehr auf gar nichts hat.

15.12.2020 14:38 • #9


Nordhörnchen
Es wäre ja noch die Frage warum kannst du die Menschen in deinem Leben nicht halten?
Ist es ein Problem für dich Menschen an dich ran zu lassen ? Weil du nicht enttäuscht werden willst? oder hast du Angst nicht akzeptiert zu werden wie du eigentich bist ?

15.12.2020 14:52 • #10


L
Zitat von Calima:
Der erste Schritt ist der aus dem Selbstmitleid. Wenn ich im Titel einer 21-Jährigen Verdammt zur Einsamkeit lese, dann ist dieses ganz offensichtlich stark ausgeprägt. Keiner schließt dich zuhause ein, also gäbe es durchaus Gelegenheiten, Leute zum Spaziergang zu treffen oder sich in Videochats zu begegnen. An der Uni hast du wohl nicht allein studiert, also könnten sich auch hier Kontakte finden lassen.Den Eltern die Schuld geben ist immer einfach. Wer eigene Kinder hat weiß, wie schwierig das Abenteuer Kindererziehung ist, wie vieles schief laufen kann und vor allem, dass man als Eltern immer auf der Suche nach dem Weg ist. Das gelingt manchmal gut, manchmal nicht. Und letzten Endes braucht es auch immer das nötige Fünkchen Glück, damit das gelingt, was sich alle Eltern für ihre Kinder wünschen: Ein erfolgreiches und glückliches Leben für ihre Kinder.Du bist erwachsen und niemand hat dich verdammt, außer dir selbst. Dass du eine Therapie machst ist gut, aber dieser müssen auch Taten folgen, wenn du nicht dauerhaft so leben willst.Deine Entscheidung. Dann bleibst du weiterhin allein. Der klügere Ansatz wäre, dich zu bemühen, zu lernen, wie man Freundschaften pflegt. Sich mit 21 Jahren hinzustellen und zu jammern, dass man das halt nicht kann, ist ein bisschen wie wenn ein Dreijähriger trotzig mit dem Fuß auf den Boden stampft und keine Lust mehr auf gar nichts hat.


Also meine Mutter hat mich psychisch und physisch (ja da gab es seit meiner Kindheit auch Schläge) terrorisiert. Meine Vater ist selber psychisch krank. Gewalt ist "normal" in unserer Familie. Deshalb auch der Kontaktabbruch. Klar ist meine Mutter nicht die einzige Schuldige, aber trotzdem ist Gewalt jeder Art kein kleiner Fehler, welchen alle Eltern begehen. Meine waren aber eben gewalttätig.

Und ich sage ja, dass ich ständig neue Freundschaften schließe und Leute kennenlerne. Aber irgendwie werde ich irgendwann ausgeschlossen.

Ich wurde auch schon oft diskriminiert wegen meiner Herkunft oder der Armut. Da wird man leider nicht in jeder Gruppe angenommen.
Also bitte frag erstmal nach Details aus meinem Leben und verurteile nicht einfach so. Du kennst mich überhaupt mich und weißt auch gar nicht, was ich alles schon geschafft habe. Ich bin halt erschöpft. Und ja das geht, wenn man eben schon seit der Kindheit kämpft.

15.12.2020 15:03 • x 2 #11


Nordhörnchen
Zitat:
Ich wurde auch schon oft diskriminiert wegen meiner Herkunft oder der Armut. Da wird man leider nicht in jeder Gruppe angenommen


Dann waren es die falschen Leute, wenn dich jemand nicht so akzeptiert wie du bist dann ist das deren Pech und nicht deine Schuld. Suche weiter irgendwann wirst du passenden Menschen finden

15.12.2020 15:11 • #12


L
Zitat von Nordhörnchen:
Dann waren es die falschen Leute, wenn dich jemand nicht so akzeptiert wie du bist dann ist das deren Pech und nicht deine Schuld. Suche weiter irgendwann wirst du passenden Menschen finden


Danke für die Antwort

15.12.2020 15:34 • x 1 #13


Calima
Zitat von Lucylone:
Also bitte frag erstmal nach Details aus meinem Leben und verurteile nicht einfach so.

Es ist an dir, von dir aus preiszugeben, was du preisgeben möchtest, und ich würde niemals gezielt nachfragen, wie die Kindheit eines Users verlaufen ist.

Nachgereichte Informationen können hilfreich ergänzen, können aber auch reinen Schutzcharakter haben. Das lässt sich von außen nicht beurteilen, löst aber durchaus entsprechende Phantasien aus.

Im Grunde ändert es aber nichts, weil es nicht um Verurteilung geht. Jeder hier im Forum - mich eingeschlossen - kennt den Zustand des Selbstmitleids und hat sich mehr oder weniger lang darin aufgehalten oder tut das noch. Es ist Teil jedes Verarbeitungsprozesses und deshalb auch immer für eine Weile wichtig. Man muss trauern, sich bedauern, weinen über das, was geschehen und nicht mehr zu ändern ist.

Irgendwann aber muss der Zeitpunkt kommen, an dem man da durch ist und sich genug bemitleidet hat. Passiert das nicht, bleibt man darin gefangen und kann sich ganz wunderbar noch jahrelang in Schuldzuweisungen an andere und dem Jammern über das eigene Schicksal selbst gefangen halten.

Man sollte sich aber mehr wert sein, als sich leid zu tun. Die Vergangenheit ist nicht mehr zu beeinflussen, und was wir lernen müssen ist, das traurige verletzte Kind in uns selbst zu trösten und uns gleichzeitig weit genug von ihm lösen, um einen besseren und erwachsenen Weg zu gehen.

Das ist niemals einfach, denn als Kind war man hilf- und machtlos. Solange man im Selbstmitleid und in der Schuldzuweisung an andere bleibt, kommt man aus dieser Rolle auch nicht raus. Deswegen ist es wichtig, sich irgendwann den Rotz von der Nase zu putzen, tief durchzuatmen und seinen eigenen, selbstbestimmten Weg zu gehen.

15.12.2020 17:30 • #14


V
Zitat von Lucylone:
Also meine Mutter hat mich psychisch und physisch (ja da gab es seit meiner Kindheit auch Schläge) terrorisiert. Meine Vater ist selber psychisch krank. Gewalt ist normal in unserer Familie. Deshalb auch der Kontaktabbruch. Klar ist meine Mutter nicht die einzige Schuldige, aber trotzdem ist Gewalt jeder Art kein kleiner Fehler, welchen alle Eltern begehen. Meine waren aber eben gewalttätig. Und ich sage ja, dass ich ständig neue Freundschaften schließe und Leute kennenlerne. Aber irgendwie werde ich irgendwann ausgeschlossen. Ich wurde auch schon oft diskriminiert wegen meiner Herkunft oder der Armut. Da wird man leider nicht in jeder Gruppe angenommen. Also bitte frag erstmal nach Details aus meinem Leben und verurteile nicht einfach so. Du kennst mich überhaupt mich und weißt auch gar nicht, was ich alles schon geschafft habe. Ich bin halt erschöpft. Und ja das geht, wenn man eben schon seit der Kindheit kämpft.


ich bin da voll bei dir! ich fühle mich nämlich genauso verdammt zur einsamkeit, habe auch fast 52 jahre erfahrung damit. toxische mutter und großmutter und dadurch toxischer partner...das ist hart. und ja dann kommt ein bisschen selbstmitleid, aber das können menschen, die sowas nicht erlebt haben, nicht verstehen. aber immer gute sprüche auf lager....
zu lernen, wie man freundschaften pflegt: alles versucht, seit 5 jahrzehnten, immer an 'falsche' freunde geraten. wenn du denen nicht in den A** kriechst, bist du raus. wenn du denen in den Ar. kriechst, bist du raus...immer wieder und wieder....ich habe viele menschen getroffen, die ich sehr gerne mochte, aber es kam nie was zurück. seit über 20 jahren nicht mehr in den arm genommen worden. man fragt sich nach dem sinn meines lebens, wenn ich auf dieser welt nix zu suchen habe (ist mir auch immer im beruflichen und anderen kontexten klargemacht worden), dann frage ich mich, warum bin ich hier. mit 14 wollte ich mich umbringen, weil mich die meisten hassten, gerade aus der familie. habe mich nicht getraut, denn ich lebe eigentlich gerne oder habe es damals, aber wieviel leid wäre mir erspart geblieben, hätte ich es durchgezogen.
ich bin immer nett, hilfsbereit, einfühlsam, schlage dinge vor usw., nix kommt zurück. es reicht nie! und ausserdem finden es die meisten komisch: alleine, keine kinder, keine freunde? mit der stimmt was nicht, also hält man sich fern. so sieht die realität aus. und da ist schon mal ab und zu wie jetzt zu feiertagen ein bisschen selbstmitlied im paket unterm weihnachtsbaum mit drin. denn selbstmitleid tröstet ein bisschen. wenn ich keine arbeit hätte, dann würde mich monatelang keiner vermissen, sollte ich in meiner wohnung tot umfallen.

31.12.2020 08:23 • x 1 #15


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