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Hallo zusammen,
ich weiß gerade nicht mehr weiter und habe große Angst. Vielleicht kann mir hier jemand Mut machen oder eigene Erfahrungen teilen.

Ich leide seit Februar unter extrem belastenden Zwangsgedanken. Vorher hatte ich zwar eine Angststörung, aber nie wirklich Depressionen – das kam jetzt erst dazu. Ich war viele Jahre auf 6 mg Paroxetin, was mir grundsätzlich geholfen hat. Ich wollte aber langsam absetzen, weil ich mich eigentlich wieder stabil fühlte.

Doch ab Februar ist plötzlich alles gekippt: Immer nach der Einnahme kam eine massive Unruhe, die Zwangsgedanken wurden schlimmer, ich war wie in einer Spirale gefangen – besonders vormittags war es fast nicht auszuhalten, erst gegen Abend wurde es besser. Das hat mich völlig verunsichert, ob Paroxetin überhaupt noch passt oder mir vielleicht sogar schadet. Also bin ich erstmal wieder auf 10 mg Paroxetin und unmittelbar danach in der Klinik gelandet, in der man noch höher bis auf 30 mg ging. Ich habe mich immer weniger getraut zu tun, weil ich dachte ich renne einfach irgendwo hin und mache dem ein Ende. Dann sind wir wieder runter und ich habe mich immer mehr getraut. Bin runter auf 4 mg Paroxetin und hab aber immer halt morgens diese Suizidgedanken die abends weggehen. Kommt das vielleicht vom Medikament an sich?

Seit 3 Tagen nehme ich nun 5 mg Escitalopram – in der Hoffnung, dass es besser wird. Aber ehrlich gesagt ist es gerade schlimmer denn je. Ca. 1–2 Stunden nach der Einnahme bekomme ich eine so starke innere Unruhe und Suizidgedanken, dass mein Freund mich keine Minute allein lässt. Es ist furchtbar. Ich fühle mich wie in einem Dauer-Alarmzustand. Ich wechsle zwischen Hoffnung, Todesangst und totaler Erschöpfung. Ich sehne mich so sehr nach meinem alten Ich zurück – nach einem normalen Alltag, nach Freude, nach Ruhe im Kopf.

Meine Frage ist:
Hat jemand Ähnliches erlebt – dass es durch den Wechsel von SSRI erst schlimmer wurde?
Kann es sein, dass die Depression/Verzweiflung nur durch die jahrelangen Zwangsgedanken und medikamentöse Dauerbelastung entstanden ist – und dass es irgendwann ohne Medikamente wieder besser werden kann?
Wie habt ihr die schlimme Anfangszeit mit Escitalopram überstanden – und wurde es dann wirklich besser?

03.06.2025 14:30 • 04.06.2025 #1


3 Antworten ↓


Bei mir wurde es auch erst richtig schlimm ( wie bei den meisten), das waren 3-4 Wochen Hölle, alles war verstärkt - Panik, Depressionen usw. ist ganz normal. Nach 4-6 Monaten fühlte ich mich wieder wie ein Mensch, immer stückchenweise wurde es besser. Wie ich die Zeit überstanden habe? Tja, 2 Wochen war ich garnicht draussen, jeden Tag habe ich mich durchgequält, immer mit einem Fünkchen Hoffnung uuuund es hat sich gelohnt!

A


Wird es besser mit Escitalopram?

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@Sämmel ich kenne das zu gut. Bitte halte weiter durch, sollten deine Suizidgedanken aber schlimmer werden, rede bitte sofort mit deinem Arzt. Als ich mal Venlaflaxin eingeschlichen habe, hatte ich auch auf einmal suizidale Gedanken. Bin dann direkt zum Psychiater und er hat gesagt, gleich absetzten. (Ich weiß soll man nicht, aber habe da meinem Psychiater voll vertraut) diese Gedanken haben mich echt sehr erschreckt. Im Moment bin ich grad wieder in einer Phase in der es mir aktuell nicht so gut geht und ich auch Zwangsgedanken habe. Meist darüber wie es wäre wenn ich nicht mehr da bin, wie es für meine Familie wäre etc. Es ist echt schwer mit solchen Gedanken umzugehen. Im Moment nehme ich 10mg Paroxetin und ich glaube es ist einfach zu wenig. Ich möchte auch unbedingt hochdosieren, muss aber noch meine Blutergebnisse abwarten, welche ich hoffentlich morgen erhalte. Von denen hängt es ab ob ich hochdosieren kann oder nicht. Wenn nicht wäre das echt total beschi…..
Gestern und heute musste ich auch 1mg Tavor nehmen, weil die Zwangsgedanken viel zu viel wurdeny





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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