@Idefix13
Zitat von Idefix13: da kann man fast auf der Straße verbluten oder zusammenbrechen und keiner bietet dir Hilfe an. mittlerweile geändert hat.
Boah, das erinnert mich an eine Situation aus der Schule, in der letzten Klasse, als zwei Mobber (weswegen ich keinen Schulabschluss habe) zu mir sagten: „Heul doch, heul doch“, als mir nachdem Musikunterricht die Kniescheibe rausgesprungen war – kurz nachdem ich mich auf eine Tischtennisplatte gesetzt hatte. Ich musste mehrfach laut nach meiner Lehrerin rufen, bis sie nach längerem Zögern endlich zur Hilfe kam. Die anderen, abgesehen von den Mobbern, haben mich nur angeschaut, als wäre nichts passiert.
Mir ist schon klar, dass mich das hier auf lange Sicht nicht glücklich machen wird. Es wird aber ein langwieriger und schwieriger Schritt. Tatsächlich hatte ich letztes Jahr schon eine Umzugsmöglichkeit, aber mit zwei Nachteilen, weswegen es sinnlos gewesen wäre. Meine gesetzliche Betreuerin wollte mich dazu überreden, in eine andere Assistenzwohnung zu ziehen. Die Wohnungen waren neugebaut und sahen super aus, und ich konnte sogar regelmäßig den Bau mitverfolgen. Das Problem war jedoch, dass die neuen Wohnungen direkt neben meiner Arbeit lagen. Dort habe ich jetzt viele negative Erinnerungen, weil ich mit schlechten Gefühlen weggegangen bin. Außerdem lebten dort viele schwer geistig beeinträchtigte Menschen, und es war oft Security vor Ort, da dort häufiger etwas passierte. Ich glaube nicht, dass ich in so einem Umfeld glücklich werden würde, denn das wirkt sich natürlich auf die Atmosphäre aus.
Ich habe wirklich nichts gegen geistig beeinträchtigte Menschen – im Gegenteil, ich habe sogar einen sehr guten Freund mit einer geistigen Beeinträchtigung, mit dem ich öfter etwas unternehme. Er macht sich über nichts Sorgen und ist völlig unbeeindruckt, wenn er sich in der Öffentlichkeit mal peinlich verhält und deswegen von Jugendlichen ausgelacht wird. Das ist ihm völlig egal, und genau das mag ich an ihm. Ich wünschte, ich wäre auch so sorglos.
Jedenfalls hat mir meine gesetzliche Betreuerin gesagt, dass sie mich höchstens bei einer Assistenzwohnung unterstützen könnte, da alles andere zu viel Aufwand wäre. Der Nachteil ist, dass man dabei die Assistenz wechseln muss und sich mit neuen Ansprechpartnern auseinandersetzen müsste. Ich werde mal schauen, welche Optionen es noch gibt. Momentan bin ich mit meinem aktuellen und neuen Betreuer sehr zufrieden, so einen guten hatte ich noch nie. Er ist auch nicht an Assistenzwohnungen gekoppelt. und ich nehme auch gerne an Kochgruppen teil die er leitet.
Ein Vorteil einer Großstadt ist übrigens, dass man höhere Chancen hat, eine Partnerin kennen zu lernen oder neue Freunde zu finden, und man auch mehr Freizeitmöglichkeiten hat. Das sollte man nicht vergessen. Die neue Wohnung sollte auf jeden Fall besser sein, sonst macht der Umzug wenig Sinn. In Hamburg gibt es auch ruhige Orte, die wirklich chillig sind, allerdings sind diese oft sehr teuer und für die meisten unbezahlbar oder eben keine Wohnung frei. Meine jetzige Wohnung ist auch schon sehr teuer - mittlerweile kostet sie, soweit ich mich erinnere, ungefähr was mit 700 Euro. Anfangs waren es 640 Euro, und das Jobcenter wollte erst nicht genehmigen, hat aber dann eine Ausnahme gemacht.
Allerdings gibt es gerade eine Sache, die wichtiger ist als eine neue Wohnung: Ich muss zuerst klären, wie es mit Geld und einer neuen Arbeit aussieht. Über die Grundsicherung werde ich nur noch bis nächsten Monat bezahlt. Länger geht das nicht, und dann heißt es wieder antanzen beim Jobcenter hurra. es sei denn, ich finde vorher etwas, was aber extrem unwahrscheinlich ist. Mein Psychiater meinte auch, dass er mich nicht so lange krankschreiben kann, etwa vier bis sechs Wochen. Ich werde aber noch einmal nachfragen, da sich die Lage inzwischen geändert hat.