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Meine Güte - ist das schlimm :
Für die Gegenwart - kann der Kopf ja garnicht frei sein: Du brauchst jemanden, wo Du das alles abgeben kannst! Das Leid, das Du erfahren hast, ist so groß und übermächtig,, das man es allein mit sich garnicht alles bewältigen oder einordnen kann. Eine erste und anonyme Hilfe wäre die Telefonseelsorge. Tel: 08001110111
Wichtig ist, daß man sich das erfahrene Leid von der Seele redet.
Alles Liebe

@Idefix13
Zitat von Idefix13:
da kann man fast auf der Straße verbluten oder zusammenbrechen und keiner bietet dir Hilfe an. mittlerweile geändert hat.

Boah, das erinnert mich an eine Situation aus der Schule, in der letzten Klasse, als zwei Mobber (weswegen ich keinen Schulabschluss habe) zu mir sagten: „Heul doch, heul doch“, als mir nachdem Musikunterricht die Kniescheibe rausgesprungen war – kurz nachdem ich mich auf eine Tischtennisplatte gesetzt hatte. Ich musste mehrfach laut nach meiner Lehrerin rufen, bis sie nach längerem Zögern endlich zur Hilfe kam. Die anderen, abgesehen von den Mobbern, haben mich nur angeschaut, als wäre nichts passiert.

Mir ist schon klar, dass mich das hier auf lange Sicht nicht glücklich machen wird. Es wird aber ein langwieriger und schwieriger Schritt. Tatsächlich hatte ich letztes Jahr schon eine Umzugsmöglichkeit, aber mit zwei Nachteilen, weswegen es sinnlos gewesen wäre. Meine gesetzliche Betreuerin wollte mich dazu überreden, in eine andere Assistenzwohnung zu ziehen. Die Wohnungen waren neugebaut und sahen super aus, und ich konnte sogar regelmäßig den Bau mitverfolgen. Das Problem war jedoch, dass die neuen Wohnungen direkt neben meiner Arbeit lagen. Dort habe ich jetzt viele negative Erinnerungen, weil ich mit schlechten Gefühlen weggegangen bin. Außerdem lebten dort viele schwer geistig beeinträchtigte Menschen, und es war oft Security vor Ort, da dort häufiger etwas passierte. Ich glaube nicht, dass ich in so einem Umfeld glücklich werden würde, denn das wirkt sich natürlich auf die Atmosphäre aus.

Ich habe wirklich nichts gegen geistig beeinträchtigte Menschen – im Gegenteil, ich habe sogar einen sehr guten Freund mit einer geistigen Beeinträchtigung, mit dem ich öfter etwas unternehme. Er macht sich über nichts Sorgen und ist völlig unbeeindruckt, wenn er sich in der Öffentlichkeit mal peinlich verhält und deswegen von Jugendlichen ausgelacht wird. Das ist ihm völlig egal, und genau das mag ich an ihm. Ich wünschte, ich wäre auch so sorglos.

Jedenfalls hat mir meine gesetzliche Betreuerin gesagt, dass sie mich höchstens bei einer Assistenzwohnung unterstützen könnte, da alles andere zu viel Aufwand wäre. Der Nachteil ist, dass man dabei die Assistenz wechseln muss und sich mit neuen Ansprechpartnern auseinandersetzen müsste. Ich werde mal schauen, welche Optionen es noch gibt. Momentan bin ich mit meinem aktuellen und neuen Betreuer sehr zufrieden, so einen guten hatte ich noch nie. Er ist auch nicht an Assistenzwohnungen gekoppelt. und ich nehme auch gerne an Kochgruppen teil die er leitet.

Ein Vorteil einer Großstadt ist übrigens, dass man höhere Chancen hat, eine Partnerin kennen zu lernen oder neue Freunde zu finden, und man auch mehr Freizeitmöglichkeiten hat. Das sollte man nicht vergessen. Die neue Wohnung sollte auf jeden Fall besser sein, sonst macht der Umzug wenig Sinn. In Hamburg gibt es auch ruhige Orte, die wirklich chillig sind, allerdings sind diese oft sehr teuer und für die meisten unbezahlbar oder eben keine Wohnung frei. Meine jetzige Wohnung ist auch schon sehr teuer - mittlerweile kostet sie, soweit ich mich erinnere, ungefähr was mit 700 Euro. Anfangs waren es 640 Euro, und das Jobcenter wollte erst nicht genehmigen, hat aber dann eine Ausnahme gemacht.
Allerdings gibt es gerade eine Sache, die wichtiger ist als eine neue Wohnung: Ich muss zuerst klären, wie es mit Geld und einer neuen Arbeit aussieht. Über die Grundsicherung werde ich nur noch bis nächsten Monat bezahlt. Länger geht das nicht, und dann heißt es wieder antanzen beim Jobcenter hurra. es sei denn, ich finde vorher etwas, was aber extrem unwahrscheinlich ist. Mein Psychiater meinte auch, dass er mich nicht so lange krankschreiben kann, etwa vier bis sechs Wochen. Ich werde aber noch einmal nachfragen, da sich die Lage inzwischen geändert hat.

A


Suizidgedanken, traumatische Lebensgeschichte Sexualität

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@Nelly007 Danke für deine Worte. Und ja, man hört immer wieder davon, dass man sich in tragischen Situationen an diese Nummer wenden sollte. Ich habe auch ab und zu darüber nachgedacht, aber es kostet auch viel Überwindung, dort anzurufen. Ich weiß auch nicht, ob sie dort etwas machen können, außer zuzuhören. Zum Glück habe ich aber einen sehr guten Assistenzbetreuer, mit dem ich mich super verstehe und der auch mit Herz dabei ist. Letztens habe ich einen Assistenztermin abgesagt, weil es mir innerlich so schlecht ging. Ich werde mit ihm zwar nicht über alles im Detail sprechen, aber ich werde mit ihm über meine Lage und meine inneren Gefühle reden.

@IronIgris

Ja die guten alten Mobbingzeiten in der Schule, in der Ausbildung und selbst noch in der Bundeswehr. So im Schnitt 13 Jahre begleitete mich das Mobbing (Hänseleien, schikanieren und willkürliches Verhalten der Menschen in meiner Umgebung) Und als ich das Mobbing schon als einen festen Bestandteil in meinem Leben akzeptiert hatte, verschwand es klanglos, als ich ins Berufsleben eintrat. Und ward nicht mehr gesehen..

Hab auch dazu, so gute 6,7 Jahren später jemanden in einem anderen Forum gefunden, die hat viel ähnliches erlebt. Hab mich mit ihr ausgetauscht, intensiv und so konnten wir beide das zu einem ausreichend akzeptablen Abschluss bringen. Denn irgendwann verblassten die ewigen Träume aus Schule, Lehre und Barras, mit der Zeit. Jetzt hab ich vielleicht noch ein, zwei Albträume aus meiner Lehrzeit im Jahr hinter mich zu bringen.

Ich versteh dein Hadern, deine Abwägungen und dein Suchen nach Vor- und Nachteile. Aber manchmal kann das blinde und unwissende Vorgehen auch zielführend und das Richtige sein.
Als ich hierher zog, vor jetzt 6 Jahren, kannte ich niemand. Und meine Eltern wohnen 250 km weit woanders.
Ich will dir sagen, dass das nicht jeder kann, aber manchmal es den Mut braucht und es nicht schlecht ausgehen muss.
Du weißt wie grausam das Leben sein kann, also kann einen so einen Schritt nicht wirklich belasten.
Aber ich will dich nicht drängen. Du musst es freiwillig tun und es sollte auch dein Wunsch sein. Und deshalb, werd ich jetzt das Thema nicht mehr ansprechen und dich deine Entscheidung treffen lassen.

Guten Morgen Ironlgris!
In Deiner Frage ( ich weiss nicht, ob die was machen können...)
liegt schon eine Menge drin:
Erklärung:
1. Erstens ist man anonym. Die eigene Telefonnummer wird technisch unterdtückt.
2. Die Leute arbeiten dort ehrenamtlich mit dem Willen zu helfen
3. Wenn man das Glück hat, durch- zukommen, kann das Gespräch von Mensch zu Mensch
stattfinden. Wie gesagt, von Mensch zu Mensch
4. Man wirft seinen Kummer in den zwischen-menschlichen Raum. Dort liegt es erstmal.
5. Aber, mit dem Aussprechen der Sorgen - reflektiert man auch gleichzeitig, was man sagt.
6. Jetzt, werden einem Dinge klar,
diee einem schweigend im Alleingang, sonst verborgen geblieben wären.
7. Jetzt fasst der Mitmensch der Telefonseelsorge Deine Worte nochmal zusammen und wiederholt alles - mit seinen Worten.
8. Das ist für den Anrufer ein grosser Gewinn, denn er hat etwas hinzugewonnen. Nämlich eine andere Sichtweise auf die Dinge.
9. Als Betroffener ist man ja so
mit seinem erlittenen Schicksal verwickelt, das man nicht mehr
klar und gerecht denken kann.
10. Oftmals sitzt man - durch das Leid - seelisch im dunklen Loch und kommt aus und mit dieser Sichtweise nicht weiter. Man stagniert und tritt auf der Stelle. Jahre vergehen und es ändert sich nichts. Wie denn auch - wenn man aus evtl. Scham - alkes mit sich alleine ausmacht.
11. Man hat durch das erlittene Leid, im Geiste, einen Knoten,
wo man sich als Opfer
fälschlicherweise eine Mitschuld gibt oder sich zu blöde empfindet oder ....
12. Im Gespräch / Dialog wird dieser geistige Knoten wieder gelöst. Es werden die Dinge nun objektiv und der Gerechtigkeit entsprechend, auf den Tisch gelegt.
13. Man spürt durch diese neue Sichtweise eine seelische Befreiung und hat zum ersten Mal die Hoffnung, daß alles besser wird. Für mich besser wird !
14. Im Grunde genommen, ist die Telefonseelsorge (ob per Email oder Anruf) ein Glücksfall, denn was ist mein Gewinn?
15. Mein Gewinn ist das Korrektiv !
Damit ist gemeint, daß jemand ganz anders auf mein Leid und Schicksal schaut, als ich es selbst, als Betroffener tue.
16. Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge sind gut ausgebildet und verfügen über ein grosses menschliches Wissen. Fakt ist aber, das sie helfen wollen ! Sie sind da, um einen Mitmenschen zu helfen - und das tun sie auch - mit großem persönlichen Einsatz und Engagement.

Lieber Ironlgris, jetzt habe ich mich doch glatt in meinen Gedanken verloren: Und das Frühstück vergessen -:)

@Nelly007 Okay, das wusste ich nicht, dass dort die Nummer automatisch unterdrückt wird. Danke für die ausführlichen Details und dass du dir die Zeit nimmst. Übrigens schon ein Zufall, dass du den gleichen Namen wie das Mädchen von damals hast.
Zitat von Nelly007:
wo man sich als Opfer
fälschlicherweise eine Mitschuld gibt oder sich zu blöde empfindet oder ....

Ja, eigentlich tragen die Betreuer die größte Schuld für die Ereignisse in der ersten WG. Sie haben das Fest ja sichtlich genossen - und dann noch ihre boshaften Sprüche. Eigentlich hätte ich da auch schon viel früher rausmüssen und nicht erst nach zwei Jahren ohne Ankündigung sofort rausgeworfen werden. Das war eigentlich ein absoluter Skandal.

Um 13 Uhr telefoniere ich mit meinem Assistenzbetreuer und werde schauen, inwieweit ich etwas preisgebe. Ich werde aber versuchen, mich zu öffnen, behalte jedoch das mit der Telefonseelsorge im Hinterkopf. Das größte Problem ist auf jeden Fall das unerfüllte Leben und dadurch die Energielosigkeit.

Auf jeden Fall ist es schön zu sehen, dass es hier noch gute Menschen gibt - das vergisst man ja sonst im Alltag. Eben war auch die unfreundliche Kassiererin wieder da. Ich habe ihr diesmal extra deutlich gemacht, dass ich ihr aus dem Weg gehe, und obwohl niemand mehr an der Kasse war, bin ich zu einer anderen rübergegangen.

Zitat von Idefix13:
Ja die guten alten Mobbingzeiten in der Schule

Jo, kenn ich auch, bei mir war es fast die ganze Grundschulzeit.

Da wo man sich sozial eigentlich entwickelt.....

Kein wunder das man jetzt so ne klatsche hat.

Sowas begleitet ein das ganze leben, und unter bestimmten sachen bekomm ich regelrechte flashbacks...

Klar arbeitet man das alles mal auf, aber trotzdem wird das nie gänzlich verschwinden.

Lieber IronIgris
Noch kurz vor Mitternacht ein paar Zeilen: Ja, das ungelebte Leben ...
Werde nicht traurig deswegen. Du könntest, wenn Du Dich darauf fixiert, das HEUTE vergessen! Wir sollen doch das HEUTE LEBEN !
Die Vergangenheit ist vorbei. Darin können wir heute GANZHEITLICH
mit Körper Geist + Seele nicht mehr leben. Nur ein Teil von uns,
vermag sich noch in der Vergangenheit zu bewegen: Unser Geist, mehr auch nicht! Mit der Zukunft ist es ähnlich! Und jetzt wird klar, wie bedeutsam das sog. Heute ist. Hier kann ich agieren mit Körper Seele Geist ! Nur im Heute oder im Hier Jetzt bin ich anwesend. Insofern ist das Heute
sehr kostbar! Wir müssen auf uns achten und uns abgrenzen.
Wenn die ehemaligen Betreuer böse Sprüche machen, sagt das mehr über ihren EIGENEN Charakter aus, als über Deine Person, die diese Bosheit EMPFÄNGT. Du bist WERTVOLL und LIEBENSWERT - und daran musst Du GLAUBEN. Dann kommt auch die ganze ENERGIE ZURÜCK.
Schmeiße die Dinge raus, aus Deinem Herzen, wo einer Dich zB schlecht machte. Glaub an Dich selbst und an Deinen Wert und höre nicht auf das, was schlecht gelaunte Menschen Dir einreden wollen. Du wirst Dich besser fühlen, wenn Du bei Dir bleibst und GUT über Dich denkst.
Alles Liebe Nelly





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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