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Hallo,

ich bin vor 2 Monaten mit meinem langjährigen Partner, mit dem ich vorher bereits zusammen gelebt habe, in eine neue Wohnung einen Ort weiter gezogen. Vorher haben wir in der Innenstadt gelebt, jetzt brauchen wir ca 15 min dorthin. Seitdem wir hier leben bin ich schlagartig schwer depressiv geworden und hatte bis vor einer Woche noch Suizidgedanken. Ich hatte bereits schwer depressive Episoden in meinem Leben, zuletzt vor 4 Jahren, weshalb ich schnell in eine Akutklinik gegangen bin wo ich jetzt 3 Wochen war und medikamentös mit Lithium eingestellt wurde. Die letzten Tage habe ich mich in der Klinik wirklich stabil gefühlt und hatte Hoffnung, bald wieder arbeiten gehen zu können. Nun bin ich einen Tag zuhause da ich morgen in eine Psychosomatik gehen werde. Heute Morgen war ich noch stabil, jetzt geht es mir rapide schlechter. Ich habe Panik, Herzrasen und Atemnot, muss weinen. Vor vielen Jahren habe ich in diesem Wohnort mal einen Übergriff erlebt, dachte jedoch dass ich hier leben kann da ich hier auch problemlos arbeiten konnte und viele Jahre in Therapie war bzgl des Übergriffs. Der Übergriff ist das einzige wodurch ich mir meine heftige Symptomatik teilweise erklären kann. Nichtsdestotrotz erschließt sich mir nicht, warum es mir hier so schlecht geht, dass ich sogar nicht mehr arbeitsfähig bin (was ich vorher sehr war). Alles macht mir Angst in der Wohnung, ich komme hier nicht zur Ruhe und fühle mich wie gelähmt. Ich habe schon mit meiner Familie besprochen, dass ich im Notfall zu ihnen ziehen kann, allerdings müsste mein Partner sich dann eine eigene Wohnung suchen (unsere ist zu teuer für eine Person, zu meiner Familie will er nicht) und das möchte ich ihm eigentlich nicht antun. Ich habe deshalb starke Schuldgefühle. Andererseits habe ich Sorge nichts mehr arbeitsfähig zu werden solange ich hier lebe.

Hattet ihr schon mal was ähnliches? Was sind eure Gedanken? Bin ich einfach „nur“ schwer depressiv? Werde ich mich hier jemals wohl fühlen?

Danke und viele Grüße

Vor 46 Minuten • 17.06.2025 #1


5 Antworten ↓


Ich fürchte, die Fragen kann Dir am besten ein Profi beantworten. Fakt ist jedoch, dass wenn es Dir so schlecht geht, ich nicht aus Rücksicht auf andere handeln würde, sondern so, dass Dein Zustand stabiler wird und Du Dich nicht selbst gefährdest. Du kannst ja offiziell erstmal weiter dort gemeldet sein und trotzdem bei Deiner Familie unterkommen bis Du für Dich eine Entscheidung fällen konntest. Ich hatte sowas ähnliches in der Wohnung meiner Mutter, wo ich schwere traumatische Erlebnisse verkraften musste und daher den Geruch der Wohnung nicht ertragen konnte. Für mich war klar, dass ich entsprechend danach handle und nicht mehr bzw nur selten hinfahre.

A


Panik, Angst, Depression in neuer Wohnung

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Moin @Chismosa93

Mein Beileid zu deiner Situation, ich kenne die ähnlich und bin selbst deswegen vor knapp 20 Jahren aus meinem alten Umfeld weggezogen (und das war auch gut so, trotz bleibender Albträume)

Zitat von Chismosa93:
Nichtsdestotrotz erschließt sich mir nicht, warum es mir hier so schlecht geht

Ich denke der Unterschied liegt einfach darin, dass du bei deiner Arbeitsstelle den Vorteil hattest dort nur arbeiten zu können oder müssen und ausserhalb deine rArbeit mit dem Ort nichts weiter zu tun hast, sprichdich dem Ort wieder entziehen zu können (zu flüchten) und nicht weiter unnötig und permanent de nGedanken um das geschehen ausgesetzt zu sein. Zudem hast du an deinem Arbeitsplatz selbst den Vorteil, dass du nicht allein bist und notfalls deine Kolölegen zum Schutz um dich rum hast.
Bei der Wohnung bleibt dir das nicht und wirst im Prinzip mit der Situation dauerbefeuert und hast keien Möglichkeit zum Rückzug und bist (momentan) alleine und (unterbewusst) wehrlos. Das macht natürlich Angst und kann durchaus viel mehr auslösen - da wird dir auch niemand der klar bei Verstand ist einen Vorwurf machen.

Ich würde dir da eher empfehlen erstmal aus dem Ort weg zu ziehen um mental zur Ruhe zu kommen und eine Trauma-Therapie zu machen oder zumindestens etwas tiefenpsychologisches um die Grundsituation (den Übergriff) zu verarbeiten.
Wioe es danach weitergeht und ob du dan nnochmal in den Ort zurück willst kannst und solltest du dir dabei erstmal offen lassen und entscheiden wenn du dich erstmal therapeutisch um dich gekümmert hast. Niemand zwingt dich dort zu bleiben wenn es dir mies geht und du dadurch nur nochmehr Probleme entwickelst - und wenn das doch jemand tut sollte der mensch entweder auf dich zugehen und um deiner Gesundheit willen einlenken oder nicht in deinem Leben stattfinden. Dir bringt es im Endeffekt nichts, wenn du dich für jemanden quälst und letztendlich mit Suizidgedanken dastehst - dafür ist dein Leben und du als Mensch immernoch zu wertvoll

Ich wündsche dir dabei alles Gute, viel Erfolg und dass du zur Ruhe kommst

@Marc_Sky vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich gebe dir mit allem Recht was du sagst. Ich habe einfach massive Schuldgefühle meinem Partner gegenüber. Er ist leider psychisch auch nicht der stabilste und ich habe Sorge, dass er komplett abrutscht falls ich ausziehe. Andererseits ist er auch ein Kämpfer und ich würde mich ja nicht trennen, also ich würde ihn ja trotzdem unterstützen so gut ich kann. Danke für die Anteilnahme!

@Chismosa93 Bitte und was würde ihn dadran hindern mit dir zu ziehen?

@Marc_Sky zu meiner Familie möchte er nicht, ist auch leider weit weg von seiner Arbeit. Ich habe Bedenken, dass wir überhaupt eine neue Wohnung finden würden, da wir in einem Ballungsgebiet mit wenig Wohnraum leben und ich in wenigen Wochen ins Krankengeld fallen werde. Ich habe Sorge, dass wir so keine Wohnung finden werden und ich mich sonst monatelang in der Wohnung quäle. Da ziehe ich dann doch lieber zurück zur Familie.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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