Ich denke, Adehonie könnte eher eine Folgeerscheinung sein von einer anderen Persönlichkeitsstruktur.
Menschen aus dem schizoiden / schizotypischen Bereich habe ich sowas schon schildern gehört.
Auch, dass da nicht automatisch eine schlechte Kindheit und Trauma mit dran hing, sondern es von Anfang an so da war, also wohl eher genetisch.
Auch bei Narzissten könnte ich es mir vorstellen, dass die Gefühlspalette sehr begrenzt ist. (Ich weiß es aber nicht,
müsste man die jeweiligen Menschen oder Therapeuten fragen).
Grundsätzlich, früh genug Wege suchen, ob bestimmte Muster und Strukturen noch änderbar sind, ist sicher nie verkehrt.
Würde hier wohl am ehesten heißen, therapeutische Diagnostik.
Ab ner gewissen Phase macht man sich mit Anlesen auch eher verrückt. Ich hatte damals mal im Teil meiner Ausbildung viel mit Diagnosen zu tun gehabt, und rein von meiner Vorstellung und Selbstübertragung hab ich mich in fast allem wiedergefunden. Aber wie man dann in der Realität, langfristig, und in einer Interaktion wirklich ist und das nicht nur ein kurzer Geistesblitz, Empfinden, Bauchgefühl ist, das sind doch nochmal zwei paar Schuhe.
Also damals ein Psychologe aus der Klinik für Doppeldiagnosen (Sucht + Persönlichkeitsstörung) meinte, er nimmt sich für die Diagnose min. ein halbes Jahr Zeit und erlebt die Leute auch länger.
Zitat von maximilian99: War immer der Auffassung, ich bräuchte das nicht, es bringe doch eh nichts. Inzwischen würde ich es aber mal versuchen. Auch wenn ich Respekt davor habe. Der bohrt dann bestimmt in meiner Kindheit rum. Und da sind einige Geschichten, die möchte ich eigentlich nicht nochmal hoch holen.
Das muss nicht zwangsläufig so sein, es kommt auch auf die Therapierichtung an, die Verhaltensstherapie geht meistens nicht so in die Tiefe.
Mein derzeitiger Therapeut meint auch, dass viele Therapeuten auch einiges mischen und es anwenden, wenn es adäquat ist. Und eigentlich ist man ja auch als Patient der Anführer was Thema ist. Der Therapeut begleitet, gibt sein Wissen dazu, spiegelt ggf.
Und wo eine Grenze ist oder man instabil ist, machts keinen Sinn rumzuwühlen.
Es ist eigentlich gut, die Arbeitsweise vorher auch zu besprechen, man kann solche Bedenken auch ansprechen und sich dann ein Bild zu machen, ob der Therapeut auch klug und einfühlsam ist.
Aber wenn man das noch nie gemacht hat mit Therapie, also da war ich damals auch erst unsicher, fühlte mich ausgeliefert, man weiß auch nicht worauf achten oder um was es geht. Das fand ich auch oft gar nicht leicht und hab stellenweise zu viel ausgehalten oder mich ausgeliefert.
Zitat von maximilian99: Hab mir dann relativ bald die positiven Emotionen künstlich beschafft, durch Alk. und andere Substanzen. Das hab ich ca. 10 Jahre lang so betrieben.
Ich glaube, das ist teilweise eine logische Folge, dass man versuchen kann, sein Gefühlsleben dann anderweitig wieder anzuleiern. Manche Menschen treibt es auch in die Kunst, Phantasie, Liebessucht oder sonstiges.
Also ich persönlich kenne auch emotionale Schwierigkeiten, und habe mir nichtstoffliche Süchte dann gesucht.
Und Schokolade.
@cherryfreeze
Du bist ja noch eher jung laut Profil, also ich würde es schon versuchen.
Therapie, ja. Psychiatrisch gegebenenfalls, je nachdem was auch rauskommt.
Hmm, und die Erwartung, dass andere ein locker flockiges meist fröhliches Leben haben nur ich nicht, falls das vorliegt, kann auch einfach ein Fehlschluss sein. Hatte das schon auch, dass ich dachte, warum andere Ponyhof sind super orientiert, eingebunde und haben Spaß, und ich nicht.
Aber so ist es ja meistens nicht, andere haben auch ihre Unsicherheiten, leiden- selbst wenn einige nach außen sich so vordrängen dass alles easy und leicht ist. Die ruhigen Charaktere bekommt man ja eh nicht so mit.