Ich würde mir auch eine neue Einweisung holen.
Du brauchst ja nicht nur die Zusage der Klinik, dass du aufgenommen wirst, bei vielen Kliniken brauchst du ja auch noch die Genehmigung der Krankenkasse, und die suchen ja gerne mal nach Gründen, um erstmal abzulehnen.
In den letzten Jahren hat sich ja so einiges getan und man braucht nicht mehr für jede Klinik eine vorherige Zusage der Krankenkasse, es gibt immer mehr individuelle Verträge zwischen Kliniken und Krankenkassen, aber oft ist es halt noch nötig.
Ich hätte mich so wie du entschieden. Ich bin auch nicht der Typ für Doppelzimmer.
Und ich kann von meinen Erfahrungen auch ganz viel von dem bestätigen, was hier schon gesagt wurde: Ein Doppelzimmer kann funktionieren oder sehr schiefgehen, das ist Glückssache, es gibt Kliniken, die bei schwereren Erkrankungen Einzelzimmer geben, und es gibt Kliniken, die das Doppelzimmer zum Prinzip erheben und nichtmal bei Konflikten einen Wechsel erlauben, weil man daraus lernen soll. Ich kenne Patienten, die super mit ihren Zimmerpartnern klarkamen, und ich kenne Patienten, denen der ganze Aufenthalt durch das Doppelzimmer verdorben wurde. Mir persönlich ist das Risiko zu groß, da ich auch eine sehr ausgeprägte soziale Angsterkrankung habe.
Ich glaube, dass man da ganz ehrlich mit sich sein sollte. Für viele Patienten ist ein Doppelzimmer überhaupt kein Problem, aber wenn man nicht der Typ dafür ist, würde ich auch eher nach einer Klinik suchen, wo man dann vielleicht länger warten muss, aber dann seinen Rückzugsraum im Einzelzimmer hat, was für das Gelingen der Therapie sehr wichtig sein kann.
Oftmals sind die Wartezeiten ja sehr heftig, und wenn die Therapie dann am Mitbewohner scheitert, kann das sehr ärgerlich sein. Wenn ich eh eine lange Wartezeit habe, warte ich persönlich dann lieber noch etwas länger auf das Einzelzimmer, wenn sich dadurch meine Chancen erhöhen, dass der Aufenthalt dann gut läuft ( ich habe aber auch große Probleme mit Menschen allgemein).
Was die Zusatzversicherung angeht, habe ich auch von Mitpatienten gehört, dass das inzwischen nicht mehr so leicht ist wir noch vor ein paar Jahren, gerade dann, wenn man schonmal eine dokumentierte psychische Diagnose bekommen hat.
Seitdem die Nachfrage nach stationären Plätzen so durch die Decke gegangen ist, sind die Versicherungen sehr viel vorsichtiger geworden, denn so ein stationärer Aufenthalt kostet ja unglaublich viel Geld. Die Kliniken berechnen im privaten Bereich schwindelerregende Summen. Ein durchschnittlicher Aufenthalt kostet gerne mal so viel wie ein neuer Mitteklassewagen. Und die private Krankenkasse möchte ja Profit machen.
Aber natürlich kann es trotzdem sein, dass es noch finanzierbare Zusatzversicherungen gibt, die auch bei bestehender Vorerkrankungen kein Vermögen kosten und gute Leistungen bieten. Ich würde den Vertrag vor Abschluss von einem Anwalt checken lassen, um keine bösen Überraschungen im Kleingedruckten zu übersehen.
16.05.2025 04:35 •
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