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Hallo

Ich ( 23, M ) versuche mich möglichst kurz zu fassen, wird mir aber vermutlich nicht gelingen.

Alles hat vor ca. 3 Monaten angefangen, als ich mit meiner Freundin nach Ägypten geflogen bin. Die ersten zwei Tagen waren schön, bis ich einen Sonnenstich bekommen habe und den darauffolgenden Tag ausschließlich im Bett verbringen musste.
Meine Freundin erzählte mir, dass im Nachbarhotel am Tag vorher zwei Leute verstorben sind. Für mich, der schon immer Angst vor Krankheiten hatte und bis dato noch nie einen Sonnenstich hatte, dachte dass dies mein letzter Tag auf dieser Welt war. Der Sonnenstich war schlimm genug, aber dann noch die Tatsache zu hören, dass jemand zuvor an den Nachwirkungen des Essens gestorben war, bereitete mir natürlich noch viel mehr Angst.
Also googelte ich den ganzen Tag nach Krankheiten, welche ich hätte haben können.

Ich bildete mir ständig ein, einen Darmverschluss zu haben, auch weil ich natürlich Verstopfungen, Durchfall etc. hatte. Als nach 2-3 Tagen diese Phase vorbei war, verspürte ich ein leichtes Gefühl der Benommenheit, war tagsüber relativ normal/ gut drauf, aber abends musste ich sehr oft weinen und war sehr ängstlich aber vor allem traurig. In der Zeit war ich leider sehr viel mit Krankheitsrecherche im Internet beschäftigt und kam sehr schnell auf die Krankheit Schizophrenie. Ich bildete mir ständig ein, diese Krankheit zu haben bzw. hatte unendlich Angst davor.

Den Urlaub musste ich fortsetzen, weil meine Freundin mir verboten hat Heim zu fliegen. Ich wurde, obwohl es mir wirklich jeden Abend schlechter ging, gegen meinen Willen in Ägypten festgehalten.

Daheim angekommen, verschlechterte sich die Lage zunehmend, da ich leider nicht aufhören konnte zu googlen. Ich war jeden Tag unendlich traurig und musste sehr oft und sehr viel weinen. Ich war ständig benommen/ daneben und dachte, dass das die Prodromalphase der Schizophrenie ist.
Ich suchte mir sehr schnell einen Arzt, welcher mich mit Verdacht auf Depressionen zu einem Psychotherapeuten überwies. Ich hatte Glück, dass ich binnen zwei Wochen einen Termin bekam und dem Therapeuten alles erzählen konnte. Zu 99% war jedoch die Angst an Schizophrenie zu erkranken im Vordergrund.
Der Therapeut konnte mir relativ schnell eine generalisierte Angststörung mit hypochondrischen Zügen diagnostizieren. Ich war fürs Erste beruhigt, sodass ich nach 5 Sitzungen die Therapie als Privatpatient fortsetzen wollte ( Der Grund dafür wäre einen angehende Verbeamtung gewesen ).
Da ich mir aber nicht sicher war, ob die Probleme wiederkommen würden, teilte ich ihm mit, dass ich ein wenig Zeit brauchen würde, um mir alles in Ruhe zu überlegen.

Die ersten 2 Wochen waren fast wieder normal und ich konnte wieder alles machen, was ich vorher auch machen konnte.
Nach der 3. Woche bin ich allerdings eines Tages aufgewacht und war den ganzen Tag einfach nur traurig. Ich hatte so ein ähnliches Gefühl vor 3 Jahren schon mal nur schenkte ich dem Gefühl damals kaum Beachtung und es verschwand von alleine. Ich war an diesem Tag nicht in der Arbeit, das lag aber daran, dass ich erkältet war. Dieses Gefühl der Traurigkeit entstand erst nach dem Aufstehen. Seit diesem Tag sind die Gefühle der Angst natürlich wiedergekommen und es entwickelten sich leider sogar Zwangsgedanken, welche ich bis heute habe.

Ich teilte dem Therapeuten mit, dass ich mich doch für die Therapie über Kasse entscheide, da mein Gesundheitszustand sich dramatisch verschlechterte, obwohl das zur Folge hatte, meinen absoluten Traumberuf aufzugeben. Ich hatte am Anfang der Sitzungen schon mal einen Depressionstest gemacht, wobei ich aber unter der Grenze einer Depression lag. Den selben Test habe ich vor ca. 2 Wochen nochmal gemacht, wo exakt das selbe Ergebnis vorlag.

Nun zum eigentlichen Problem:

Ich merke nun seit Tagen, dass ich für ein paar Minuten oder Stunden ein tiefes Gefühl der Traurigkeit entwickelt habe. Dieses Gefühl kommt aus dem Nichts. D.h, ich sitze bspw. mit meiner Familie am Tisch unterhalte mich und ich merke, dass sich von jetzt auf sofort irgendwas ändert und ich einfach nur weinen könnte. Ich gehe dann meistens raus oder weine kurz. Wenn ich mich dann wieder einigermaßen ok fühle, stoße ich wieder zu meiner Familie oder zu Freundin und das Gefühl verschwindet wieder. Auch als ich neulich im Club war und ich endlich mal meine Ängste/ Zwangsgedanken einigermaßen vergessen konnte, habe ich gemerkt, als wir ins Taxi stiegen, dass ich auf den kompletten Heimweg auf einmal wieder eine tiefe Traurigkeit empfand. Diese verschwand nach ca. 30 min wieder aber ich kann mir absolut nicht erklären, woher dieses Gefühl kommt.
Der Vater meiner Freundin ist exakt vor einem Jahr, an Weihnachten an einem Herzinfarkt gestorben, sodass natürlich gerade eine etwas traurigere, melancholische Zeit vorherrscht.

Meinen Therapeuten habe ich darauf auch schon mal angesprochen, als dieses Traurigkeitsgefühl nur 1x/ Woche kam und er meinte, dass wenn dann eine reaktive Depression vorliegen würde, welche nach erfolgreicher Therapie wieder verschwindet.
Nur merke ich, dass diese Traurigkeitsphasen sich vermehren, evtl. auch weil ich aktuell überhaupt nicht gerne alleine sein möchte, aber ich meiner Freundin auch Freiraum zum Trauern mit der Familie einräumen möchte.

Mein Leben ist aktuell natürlich nicht gut, da ich den Beruf, welchen ich seit Jahren machen möchte ( inkl. Zusage ), natürlich nicht mehr machen kann, weil ich mir dachte, dass die Gesundheit vorgeht ! Ich bin auch am überlegen, ein schwaches Medikament zu nehmen, da mein Therapeut meinte, dass er dies schon fast empfehlen würde. Er sagt ich habe keine Depression, sondern allerhöchstens Angst, eine Depression zu entwickeln, aber ich merke, dass ich seit Tagen wirklich schlechter drauf bin, weniger Appetit habe und mich allgemein zu weniger motivieren kann.

Ist dies nur eine temporäre Phase oder muss ich damit rechnen, wirklich eine Depression zu entwickeln? Die Therapie geht gleich Anfang Januar los und ich hoffe, dass es besser wird. Nur weiß ich nicht, ob ich nur eine Angststörung habe, oder ob sich da evtl. noch eine Depression versteckt.
Ich versuche aktuell mein Leben wieder zu ändern, ein Studium anzufangen. Den Beruf habe ich schon gewechselt, bis ich NC-bedingt das studieren kann, was ich studieren möchte. Den Beruf vorher hatte ich 2 Jahre als Überbrückung, da ich noch in kieferorthopädischer Behandlung war und damit nicht eingestellt werden hätte können. Dieser Beruf war wirklich äußerst unschön und hat mir auch, bis an manchen seltenen Tagen keinen Spaß gemacht. Aber ich war nie traurig oder sonst etwas, habe mich eher gefreut, dass ich in Zukunft einen umso schöneren Beruf ausüben kann.

Natürlich bin ich auch extrem traurig, dass ich diesen Beruf nicht ausüben kann, welchen ich seitdem ich denken kann machen wollte. Bloß geht es mir gesundheitlich aktuell so schlecht, dass ich lieber die Therapie anfange und das Geld, diese zu bezahlen habe ich natürlich nicht.

Falls jemand Ähnliches durchgemacht hat oder evtl. etwas dazu beitragen kann, wäre es schön wenn ihr die Lage ein bisschen einschätzen könntet. Vielen Dank

26.12.2018 05:21 • 26.12.2018 #1


1 Antwort ↓

michi7575
Dein erster fehler nach krankheiten zu googeln bekommste nur horror märchen angezeigt nur einer kann dir sagen was du hast nicht google sondern ein arzt
dann noch ein problem man darf nicht immer gedanken machen wenn einer verstorben ist mein vater erzählt gerne eh weisst du wer gestorben ist das sagt er nur
um mich runter zu drücken weil er weis das mich sowas belastet wenn ich es höre also versuche positiv zu denken vermeide negative sachen dann geht es dir besser

26.12.2018 13:08 • #2





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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl