Pfeil rechts
53

Icefalki
Zitat von Hilfesuchende01:
Da habe ich erkannt, dass ich lernen muss


Anders, du darfst das lernen. Ängste sind auch eine Chance, da sie auf ein Ungleichgewicht im Inneren hinweisen. Jede Angst warnt. Und wenn du mal logisch denkst, dann kannst du mit diesen Gedanken arbeiten.

Wenn der Gedanke, dieses belastende Gefühl kommt, dann denk mal nach. Was war heute, was stinkt mir, warum meine ich, dass Bewusstsein nur negativ ist? Warum beschäftige ich mich mit dem Tod, und vermiese mir mein Leben? Nehme ich mich so wichtig, dass ich meine, mich würde es nie treffen sollen? Gedanken sind frei, kannst alles denken, auch die Mistgedanken, aber auch darüber, warum man an Mistgedanken so festhält.

10.08.2020 13:40 • x 2 #41


H
So gesehen würde ich sagen die Angst warnt mich davor dass ich zurzeit keinen Schritt näher an meine Ziele komme (deswegen auch die Lebenskrise).

Ein anderes Thema wäre hier eher...warum ich manchmal bei schönen Momenten an etwas negatives denke, als wenn ich nicht glücklich sein dürfte oder Glücklichsein gefährlich ist lieber mal schön am Boden der Tatsachen bleiben

10.08.2020 13:46 • x 1 #42


A


Bewusstheit der eigenen Endlichkeit

x 3


Calima
Zitat von Hilfesuchende01:
oder Glücklichsein gefährlich ist lieber mal schön am Boden der Tatsachen bleiben


Ich glaube, dass es ein beliebter Schutzmechanismus ist, weniger zu erwarten oder glückliche Momente zu relativieren, um die mögliche Enttäuschung niedrig zu halten.

Das fängt in der Schule an, wenn man lieber mit einer schlechten Note rechnet und führt weiter über abergläubisches Verhalten, indem man auf Holz klopft, wenn man von einem positiven Geschehen berichtet.

Unterm Strich hilft es aber nix. Man erspart sich die Enttäuschung ja nicht. Man nimmt sie nur vorweg. Indem man nicht in vollen Zügen genießt, was man hat, klaut man sich systematisch selbst das Glück und bildet sich dabei noch ein, das wäre kluges Handeln.

10.08.2020 13:55 • x 1 #43


Icefalki
Zitat von Hilfesuchende01:
So gesehen würde ich sagen die Angst warnt mich davor dass ich zurzeit keinen Schritt näher an meine Ziele komme (deswegen auch die Lebenskrise).


Ok, dann beschäftige dich damit, ob die Ziele überhaupt realistisch sind, warum die Ziele erreicht werden müssen, das Thema Geduld, insgesamt deine Persönlichkeitsmerkmale, darüber nachdenken, ob Meinung andere für dich wichtig sind. Gehörst du zu den Kontrollfreaks? Bist du der Meinung, andere gehen schlecht mir dir um? 100 Fragen, die man sich stellen kann und wichtig, mal ehrlich beantworten sollte.

Und das Thema Angstgedanken überhaupt nicht darin vorkommen lassen, denn, die hast du eh. Beginne mit ehrlicher Selbstreflektion und lass mal Selbstmitleid aussen vor. Das Wort jetzt nicht negativ bewerten, sondern reflektieren, ob das zutreffen könnte.

So macht man das. Man erlaubt sich, die negativen Seiten seiner Persönlichkeit sachlich und ehrlich anzusehen, nicht bewerten, denn dann denkst du, ich bin so schlecht, blah, blah ..

Akzeptanz beginnt mit allem. Das Gute, das angenommene Schlechte. Reine Wahrnehmung, die jederzeit verändert werden kann. Nix ist in Stein gemeißelt, ausser der Tod. Und schwupps, beginnen wir wieder vor vorne.

10.08.2020 13:58 • x 3 #44


H
Ja es ist ein beliebter Schutzmechanismus aber auch ein erlernter und ein automatischer. Indem fall müsste man direkt seine Gedanken wahrnehmen und sie korrigieren.

10.08.2020 14:21 • #45


Icefalki
Zitat von Hilfesuchende01:
Ja es ist ein beliebter Schutzmechanismus aber auch ein erlernter und ein automatischer. Indem fall müsste man direkt seine Gedanken wahrnehmen und sie korrigieren.


Wenn man sich kennt, funktioniert das immer besser, manchmal natürlich nicht, aber es geht aufwärts.

Nur mal ein Beispiel von mir, was meine Kinder anbelangt. Mein ältester Sohn war stinkefaul. Als Mutter möchte man natürlich, dass die Kinder perfekt ihren Weg gehen können, und ihnen alles Elend und Leid erspart bleiben würde. Wenn dieser Weg aber holprig wird, bekommt Mama dann auch Stress.

Und da ich von Natur aus alles unter Kontrolle haben möchte, kannst du dir vorstellen, wie hoch mein Stress ist. Nützt der mir? NEIN. Ergo, 1. Weiss ich um meinen Knackpunkt und zumindest kopfmässig, dass Kontrolle überhaupt nicht nützt, insofern 2. Umdenken, dass, egal wie holprig die Wege sind, ich zufrieden sein kann, wenn sie nur gesund bleiben. An dieses gesund klammere ich mich dann und werde ruhiger. Man muss zu Ende denken, braucht Alternativen, und das Wissen, wo unser Knackpunk liegt. Und dort setzt man dann an. Und übt und übt und übt.

Kennst du den Spruch? Erstens kommt es anders, Zweitens als man denkt. In diesem Sinne. ......

10.08.2020 23:14 • x 1 #46


H
Danke für deine Beiträge.

Ja ich gehöre auch zu jenen Menschen die über alles die Kontrolle haben möchten, auch das perfektionistische begleitet mich.
Ich will ehrlich sein ich tue mich ein bisschen schwer mit deinen Beiträgen, aber du scheinst sehr selbstreflektiert zu sein, hast du viel Therapie hinter dir?

Auch mit Akzeptanz komme ich schwer klar.

Meine Ziele sind eine Familie und ich fühle mich sehr weit davon entfernt zurzeit. Ein Mann ist gerade auch kein Thema, weil ich mich erstmal um mich selbst kümmern muss. Mir kommt vor die Symptome wechseln sich ständig ab. Kaum ist das eine kein Thema mehr kommt schon das nächste daher.

Ich merke schon das Ablenken insoweit hilft, dass man zu dem Thema dann wieder Abstand hat und ruhiger reagiert. Wenn mich meine Gedanken belasten habe ich Zuhause 2-3 Bücher in denen ich dann gleich blättern kann und mich meistens wieder etwas beruhige.

Mir fehlt das Vertrauen ins Leben dass alles schon gut gehen wirdseither habe ich einfach diese ganzen Ängste und eben manchmal auch die Depressionen.

11.08.2020 10:16 • #47


Icefalki
Zitat von Hilfesuchende01:
Ich will ehrlich sein ich tue mich ein bisschen schwer mit deinen Beiträgen, aber du scheinst sehr selbstreflektiert zu sein, hast du viel Therapie hinter dir?


Erkläre mir, was für dich an meinen Beiträgen zu schwer ist. Dann weiss ich eher, was oder wie. Und ja, ich hatte und habe Therapie, und 20 Jahre mit Psychologen gearbeitet und immer im med. Bereich.

11.08.2020 15:27 • #48


H
Man erlaubt sich, die negativen Seiten seiner Persönlichkeit sachlich und ehrlich anzusehen, nicht bewerten, denn dann denkst du, ich bin so schlecht, blah, blah ..
Hier zb. weiß ich nicht recht, wenn ich das sachlich ansehe und erkenne, was mach ich dann mit dieser Erkenntnis?

13.08.2020 07:33 • #49


H
2. Umdenken, dass, egal wie holprig die Wege sind, ich zufrieden sein kann, wenn sie nur gesund bleiben. An dieses gesund klammere ich mich dann und werde ruhiger. Man muss zu Ende denken, braucht Alternativen, und das Wissen, wo unser Knackpunk liegt. Und dort setzt man dann an. Und übt und übt und übt.

Was genau übst du, dass du ruhig bleibst bzw dich selbst beruhigst?

13.08.2020 07:35 • #50


Icefalki
Zitat von Hilfesuchende01:
Hier zb. weiß ich nicht recht, wenn ich das sachlich ansehe und erkenne, was mach ich dann mit dieser Erkenntnis?


Als Beispiel: du stellst fest, dass du sehr perfektionistisch bist und gerne die Kontrolle hast. Passt natürlich nicht zur Angst. Es könnte aber sein, dass hinter Kontrolle und Perfektionsismus ein zu kleines Selbstwertbild stecken könnte. Ausgelöst durch negative Erfahrung.

Da man nirgends negativ auffallen möchte, da man damit nicht umgehen kann, oder Kritik fürchtet, oder unfähig ist, seine eigenen Wünsche mitzuteilen, strengt man sich enorm an, damit man dem allem nicht ausgesetzt wird. Und das ist reiner Stress. Immer Angst, dass etwas passieren könnte, mit dem man nicht umgehen kann.

Und wenn du diesen letzten Satz liest, beschreibt der genau die Zustände, die mit Angst einhergehen. Es könnte etwas furchtbares geschehen. Also Angst.

Wird man sich klar, dass die Hintergründe im Bereich Unsicherheit und Hilflosigkeit im Umgang mit dem Leben liegen, kann man hier ansetzen. Man wendet sich ab vom Perfektionismus, lässt zu, dass man Fehler machen darf, übt sich in sachlicher Kritik, erwartet nimmer soviel von sich und anderen, sprich, man ändert seine Einstellung .
Dass das ein enormer Prozess ist, ist klar. Und der braucht wirklich seine Zeit und wird immer wieder Rückschritte beinhalten.

Ich habe das immer mit einem Weg verglichen. Bisher bin ich einfach so rumgelaufen, nix gedacht und hatte nur das Gefühl, oh je, irgendetwas bedroht mich. Muss immer auf der Hut sein, damit mir nix passiert.

Jetzt laufe ich nimmer einfach nur rum. Meine Augen sind offen, ich bin ganz bei mir, und wähle meinen Weg. Kann jeden nehmen, der mir gefällt. Und kommt ein anstrengender Weg, nun, meine freie Wahl ist: Reicht meine Kondition, geh ich den überhaupt lang, kehre ich um, besorge mir ein Transportmittel, nehm ich einen Umweg...........

Der Unterschied zu vorher ist, dass ich bewusst meine Wege gehe. Und die Wege sind das Beispiel zu meine Gedanken. Im Unterschied zu vorher, wo ich einfach funktioniert , einfach gegangenen bin, hab ich jetzt plötzlich viele Möglichkeiten, mit Wegen umzugehen.

Das nennt sich bewusst werden, und führt zum Selbstbewusstsein und raus aus Ängsten.

Zitat von Hilfesuchende01:
Was genau übst du, dass du ruhig bleibst bzw dich selbst beruhigst?


Ich bleib nicht ruhig, ich gehöre zu den Panikern. Das gehört zu mir. Bei Stress werde ich von Adrenalin geflutet und das ist bei mir normal. Und zur Selbsterkenntnis gehört dieses Wissen. Was ich kenne und akzeptiere mindert eine Überflutung, bedeutet, Panik bricht nicht aus, aber ich merke, hoppla, jetzt wird's eng. Was ist gerade nicht in Ordnung, was sollte ich ändern, was und wie angehen, damit meine Kontroll- und Perfektionismus-Persönlichkeit zufrieden ist.

WELCHEN WEG SCHLAGE ICH NUN EIN.

13.08.2020 11:25 • x 2 #51


H
Ja ich verstehe jetzt was du sagen willst. Meine größte Angst war immer wenn ich eine Beziehung hatte, dann hatte ich furchtbare Angst dass meine Gefühle für diesen jemand plötzlich weg sein könnten und niemals wieder kommen würden. Generell beziehen sich viele Ängste von mir auf Gefühle die für mich nicht beeinflussbar scheinen, wie zb unbegründete Wut auf jemanden der mir wichtig ist.

Das was du beschreibst ist ein Prozess der wirklich nicht einfach zu gehen ist. Etwas dem ich mit Therapie näherkommen könnte, hatte jetzt 4 Wochen keine und bin gerade etwas ins grübeln gestürzt.
Leider kann ich zurzeit nicht deuten was das Problem ist und mich daher auch nicht richtig damit auseinandersetzen. Deswegen weiß ich nicht was meine Kontroll und Perfektionismus Persönlichkeit gerade so belastet. Eigentlich bin ich auch ein sehr reflektierter Mensch und habe viele Stunden Therapie hinter mir, aber seit der Krise heuer ist es als müsste man von vorne beginnen..

Ich habe mir ein Buch über Achtsamkeit besorgt und hoffe, dass ich da etwas mitnehmen kann weil du erwähnst dass du deine Wege jetzt bewusst gehst.

13.08.2020 13:12 • #52


Calima
Zitat von Hilfesuchende01:
Meine größte Angst war immer wenn ich eine Beziehung hatte, dann hatte ich furchtbare Angst dass meine Gefühle für diesen jemand plötzlich weg sein könnten und niemals wieder kommen würden.


Das kann passieren. Und wenn eine Liebe endet, ist es vielleicht traurig oder enttäuschend oder verletzend - aber das geht auch wieder vorbei. Irgendwann ist Raum für eine neue Liebe.

Was wäre also so schlimm daran? Wenn du deinen Partner nicht mehr liebst, ist es so. Da ist nichts schuldhaft oder verwerflich - es ist einfach eine Entwicklung, die diesen Verlauf nimmt. Zur Katastrophe wird es dann, wenn du damit dein Plan-Soll in Gefahr siehst. Wenn am Partner die Erwartung von Familienleben klebt, wird der Verlust des Partners zum möglichen Aus für die Familienidee.

Es gibt aber keine Garantie darauf, dass glückliches Familienleben wunschgemäß funktioniert. Menschen trennen sich auch nachdem sie bereits Eltern geworden sind. Kinder können einen ziemliche Zerreißprobe für eine Beziehung werden, an der nicht wenige Paare scheitern. Dann wird aus dem Traum von Papa, Mama, zwei Kinderlein - Junge und Mädchen - und Golden Retriever der Alltag einer geschiedenen Familie.

Diese Möglichkeit wirst du niemals ausschließen können. Die Wahl, die du hast ist, es erst gar nicht zu probieren oder eben das Risiko einzugehen, dass es nicht klappt. Bei Letzterem besteht zumindest eine Chance auf die Erfüllung deines Traums, was bei Vermeidung von vorne herein ausgeschlossen bleibt.

Du kannst die Entwicklung von Gefühlen nicht steuern und nicht vorhersehen. Erst recht nicht, indem du dich davor fürchtest. Vor Krebs Angst zu haben bedeutet auch nicht, ihn zu verhindern.

13.08.2020 13:23 • #53


H
Zitat von Calima:
Das kann passieren. Und wenn eine Liebe endet, ist es vielleicht traurig oder enttäuschend oder verletzend - aber das geht auch wieder vorbei. Irgendwann ist Raum für eine neue Liebe.Was wäre also so schlimm daran? Wenn du deinen Partner nicht mehr liebst, ist es so. Da ist nichts schuldhaft oder verwerflich - es ist einfach eine Entwicklung, die diesen Verlauf nimmt. Zur Katastrophe wird es dann, wenn du damit dein Plan-Soll in Gefahr siehst. Wenn am Partner die Erwartung von Familienleben klebt, wird der Verlust des Partners zum möglichen Aus für die Familienidee. Es gibt aber keine Garantie darauf, dass glückliches Familienleben wunschgemäß funktioniert.
Du kannst die Entwicklung von Gefühlen nicht steuern und nicht vorhersehen. Erst recht nicht, indem du dich davor fürchtest. Vor Krebs Angst zu haben bedeutet auch nicht, ihn zu verhindern.


Also für normal verschwindet die Liebe nicht grundlos von einer Sekunde auf die Andere, wenn du das aber so siehst würde es bei mir Angst auslösen, denn das würde heißen, dass Liebe willkürlich auftaucht und auch wieder verschwindet.
Allerdings hast du durchaus damit recht mein Plan Soll sehe ich dann mehr als nur in Gefahr. Derzeit klebt dieser Gedanke von Familienleben mehr denn je an einem Partner. Ich weiß natürlich, dass es keine Garantie darauf gibt aber ich wünsche mir sehr eine Familie zu haben und dies hängt nunmal mit einem Partner zusammen. Logisch gesehen verstehe ich auch dass die Furcht nichts verändert aber ich such sie mir ja nicht einfach aus, sie kommt und lähmt mich von alleine.

13.08.2020 13:32 • #54


Calima
Zitat von Hilfesuchende01:
Also für normal verschwindet die Liebe nicht grundlos von einer Sekunde auf die Andere,


Nein. Aber das heißt nicht, dass sie nicht dennoch verschwinden kann. Das Ergebnis wäre in jedem Fall das Gleiche. Ich habe viele Verliebtheiten und auch einige tiefe, große Lieben in meinem Leben gehabt. Bei der jetzigen sieht es so aus, als wäre es tatsächlich der Tod, der sie irgendwann beenden wird. Gefunden habe ich diese mit Ende Dreißig. Familienleben hatte ich schon vorher.
Zitat von Hilfesuchende01:
aber ich such sie mir ja nicht einfach aus, sie kommt und lähmt mich von alleine.


Es ist aber an dir, ob du ihr das Feld überlassen willst oder nicht.

13.08.2020 13:37 • #55


H
Meine letzte Beziehung dauerte 7 Jahre und ich habe sie beendet, dass ist okey so wie es ist. Mir geht es da mehr um das grundlose verschwinden von der Liebe...aber im Endeffekt geht es nur darum ob Gefühle mich oder mein Leben bestimmen können und ich ihnen einfach ausgesetzt bin.
Ich freue mich für dich, dass du eine tolle Beziehung führst so etwas ist wirklich etwas besonders schönes im Leben.

Es ist aber an dir, ob du ihr das Feld überlassen willst oder nicht.

Ja da hast du vollkommen recht, dass ist mir in den letzten Tagen sogar gut gelungen, nur heute hat es mich richtig rein gerissen...aber niemand startet perfekt in einen Prozess. Trotzdem ärgerlich irgendwie...

13.08.2020 14:51 • x 1 #56


A


x 4





Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl