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53

A
@Auge das weiß ich,arbeite daran.

30.07.2020 13:31 • #21


kritisches_Auge
Gut so.

30.07.2020 13:34 • x 1 #22


A


Bewusstheit der eigenen Endlichkeit

x 3


H
Meinst du damit dass man die Themen in der Therapie anschauen sollte?

Es heißt ja generell in der ACT dass man die Gedanken wahrnehmen sollte aber nicht darauf reagieren soll, also sie annehmen soll

31.07.2020 10:45 • #23


kritisches_Auge
Könntet ihr vielleicht bitte manche Dinge ausschreiben, ich habe keine Ahnung was ACT ist.

31.07.2020 10:54 • #24


H
Zitat von kritisches_Auge:
Könntet ihr vielleicht bitte manche Dinge ausschreiben, ich habe keine Ahnung was ACT ist.


Akzeptanz und Commitment Therapie

31.07.2020 11:00 • #25


kritisches_Auge
Ja, danke. Das ist wohl eine Art Verhaltenstherapie?

31.07.2020 11:52 • #26


H
Ja dabei geht es vor allem darum die Gedanken anzunehmen aber ihnen nicht zu viel gewicht zu geben.
Quasi: Man ist nicht seine Gedanken oder nimm nicht alles was du denkst ernst

31.07.2020 12:18 • x 2 #27


S
Zitat von Hilfesuchende01:
Ja dabei geht es vor allem darum die Gedanken anzunehmen aber ihnen nicht zu viel gewicht zu geben.Quasi: Man ist nicht seine Gedanken oder nimm nicht alles was du denkst ernst


Das versuche ich, in meinem Alltag einzubauen.
Ich nenne das aber einfach Achtsamkeit.
Buddha Style eben.
Finde das sehr hilfreich und wende das in den verschiedensten Phasen an.
Einfach mal so tun, als sei man ein Besucher von einem anderen Planeten und beobachtet ganz neugierig und völlig wertefrei das Verhalten der Erdenbewohner, vor allem des Erdenbewohners, in dessen Haut man geschlüpft ist: sich selbst

01.08.2020 14:58 • x 1 #28


F
@Calima

ich muss Dir sagen,dass ich Deine Beiträge zum Thema Bewusstheit über die Endlichkeit einfach genial finde!

Ich kann Dir in allem ,was Du schreibst nur vollstens zustimmen!
Und finde meine eigenen Denkansätze (positiv wie negativ) darin wieder.
Deine praktische Herangehensweise ist absolut hilfreich!

02.08.2020 09:06 • x 1 #29


F
Ich finde,man tut sich keinen Gefallen,wenn man seine innere Zufriedenheit von gewissen Dingen oder Umständen abhängig macht.
So wie Du schreibst,Du kannst nur glücklich sein mit Mann und Kind.

Vielleicht kannst Du auch ohne Mann und Kind wenigstens zufrieden sein und den Wunsch nach Mann und Kind dennoch beibehalten.
Der Zustand von Glück ist flüchtig und kann nicht hergestellt werden.
Man kann sich bemühen danach zu streben aber wenn man nicht lernt im Hier und Jetzt zufrieden zu sein,wird man selten oder nie zufrieden sein und macht sich selbst unglücklich.
Das bedeutet nicht,dass man alles toll finden soll,was ist aber man darf nicht vergessen,wertzuschätzen,was man alles hat.
Auch die ganz kleinen Dinge und damit kommt man dann automatisch in die Achtsamkeit und in´s Hier und Jetzt.
Zufriedenheit kann man im Gegensatz zum glücklich sein jederzeit erreichen und auch längerfristig beibehalten indem man sein Denken überprüft und ggf. korrigiert,wenn man merkt,dass man sich nicht gut fühlt.

Aber tröste Dich,ich muss das auch immer wieder üben und neu auffrischen.
Calimas Beitrag hat mich wieder sehr schön daran erinnert.

Bei mir war es so,dass ich dachte,ich kann erst wieder glücklich sein,wenn ich wieder schlank bin (hab durch Medikamente und Depressionen 40 kg zugenommen).
Ich bemühe mich darum abzunehmen und behalte auch diesen Wunsch bei und strebe danach.
Aber auch mir ging auf,dass es sein könnte,dass das niemals passiert.
Und dann hab ich mir vorgestellt,dass ich mein Leben damit vertue traurig darüber zu sein,dass mein Körper nicht so ist,wie ich ihn gern hätte.
Ich würde mein Leben wegschmeissen für eine Vorstellung im Kopf wie alles zu sein hat....
Und das wäre ein ungelebtes Leben,weil man es immer nur auf später verschiebt.

Selbst wenn Du Mann und Kind hättest würde garantiert wieder etwas fehlen.
Weil das Denken auf das ausgerichtet ist,was fehlt und nicht auf das,was schon da ist.

02.08.2020 09:54 • x 2 #30


Icefalki
Dieses wirkliche Bewusstsein der eigenen Endlichkeit hat aber auch einen positiven Aspekt, wenn du vernünftig alles zu Ende denkst.

1. Ist ja nicht unbedingt ein Geheimnis, dass man irgendwann sterben wird.

2. Natürlich ist dieser Gedanke in jungen Jahren deutlich erschreckender, als im höheren Alter, wenn man ein zufrieden Leben gelebt hat. Was uns zu

3. führt, zum Leben. Um das geht es ausschliesslich.

4. Kein Mensch auf dieser Erde wird nicht irgendwann durch Sorgen, Ängste usw. geplagt werden, denn das macht das Leben aus, gehört dazu, evtl. auch, um den Unterschied zwischen Freude und Glück genießen zu dürfen.

5. Natürlich kann man sich durch vieles das Leben problematisch machen, dann darf man auch ruhig mal nach dem Warum fragen, denn mit dieser Frage tust du dir mehr Gutes, als darüber zu grübeln, was man eh nicht ändern kann.

02.08.2020 12:28 • x 3 #31


H
danke für eure Beiträge.
Ich denke meine Angst logisch weg zu reden hilft mir hier nicht weiter. Es ist auch nicht eine Sorge die zurzeit auftritt, es ist mehr so als würde es mein ganzes Leben bestimmen, als könnte ich nur mehr daran denken und an sonst nichts. Erst wenn ich für dieses Problem eine Lösung gefunden habe kann ich wieder frei sein und lachen, was in diesem Fall eher ein Teil der Unmöglichkeit ist da es für den Tod keine Lösung gibt.
Ein gesunder Mensch kann sich mit dem Problem auseinandersetzen drüber nach denken und gut ist. Bei mir kann es gut möglich sein, dass ich mal ne Zeit drüber nicht nachdenke aber dann überfällt es mich plötzlich durch einen Trigger und alles geht von vorne los.

03.08.2020 09:52 • #32


F
Es wird Dir auf lange Sicht nicht erspart bleiben,Dich mit dem Tod ( generell mit Deinen Ängsten) logisch auseinanderzusetzen.
Nur durch das Ändern unserer Denkweisen kommen wir raus aus der Sackgasse.

Therapie und Medikamente können Dich dabei unterstützen aber die Denkarbeit musst Du selbst leisten.
Und dabei die destruktiven Gedanken immer wieder aufs Neue bewusst korrigieren bis die korrigierte Fassung Fleisch und Blut übergegangen sind.
Das ist anstrengend (besonders am Anfang) und man muss es üben aus den eingefahrenen Denkmustern auszubrechen.

Therapie wird Dir dabei helfen Dich aus Deinem Gedankendickicht zu befreien.

03.08.2020 10:16 • x 2 #33


H
Ja das stimmt, ich habe gestern ein gutes Buch dazu gelesen. Auch ich empfinde den Anfang irgendwie als sehr anstrengend aber gleichzeit auch als könnte ich wenigstens jetzt etwas dagegen tun. Da meine Therapeutin zurzeit auf Urlaub ist bin ich eben gerade dabei mich selbst darüber zu informieren, was ich als nicht ganz einfach empfinde.

03.08.2020 10:35 • #34


F
Gerade am Anfang ist es ganz viel Arbeit seine Gedanken überhaupt erstmal wahrzunehmen und zu beobachten,das ist echt Übungssache.
Die Therapeutin wird Dich dabei gut anleiten können.
Find es aber klasse,dass Du bereits in Eigenregie damit begonnen hast.

Und wenn es nicht gleich klappt mach Dir keine Vorwürfe,es ist normal,dass es dauert bis man sich umprogrammiert hat.
Du hast alle Zeit der Welt und bist auf dem richtgen Weg,darauf kommt es an.

03.08.2020 10:43 • x 1 #35


Calima
Zitat von Hilfesuchende01:
Ich denke meine Angst logisch weg zu reden hilft mir hier nicht weiter.

Ich bin überzeugt, dass Denken und Logik wesentlich für die Bewältigung sind. Etwa anderes als unseren Verstand haben wir nicht, um Gefühle einzuordnen und zu kontrollieren.

Im Moment stirbst du jeden Tag.

03.08.2020 12:42 • #36


Icefalki
Zitat von Hilfesuchende01:
Ich denke meine Angst logisch weg zu reden hilft mir hier nicht weiter.


Es gibt 2 Phasen bei Ängsten. Die 1. Phase ist so heftig, dass man quasi davon überrollt wird und nix ist mehr wie vorher. Dieser Zustand kann sehr lange anhalten, und man befindet sich in einem Kreislauf der Ängste und einer Nichtannahme der Problematik. Die einen suchen Hilfe im aussen, glauben aber nichts, andere igeln sich ein, und alle hoffen, dass ES weggehen soll.

In der 2. Phase kommt irgendwann mal der Gedanke, oder der absolute Zusammenbruch, dass es so nicht mehr weitergehen kann und man anfängt zu erkennen, dass jetzt die richtige Hilfe von aussen kommen muss, seien es Medis, und/oder Therapie, denn die Symtome sind nur Angst. Warum man diese Ängste hat, ist meiner Meinung nach sehr wichtig, aber es gibt auch andere, die anders damit umgehen.

Fakt bleibt, keiner kommt ohne enorme Anstrengung raus. Und wird auch zeitlebens gut daran tun, viel Gedankenarbeit, Umdenken und Änderungen vorzunehmen, damit es einigermassen gut geht. Alte Angsthasen kennen das alles. Neue Angsthasen macht das wieder Angst, da sie sich noch in Phase 1 befinden, diesem Elend, resultierend aus der Negierung, psychische Probleme zu haben.

Aufarbeitung bedeutet, die Fähigkeit zu entwickeln, hinter die tatsächlichen Probleme zu schauen, die da lauten können: Selbstunsicherheit, schlechte Erfahrungen, null Selbstkritik, Kopf in Sand stecken wollen, kein oder nur wenig Selbstbewusstsein, sprich, man kennt sich überhaupt nicht.

Jeder, der diesen Weg gezwungenermassen gehen muss, erlebt aber, dass er absolut lohnenswert war, selbst, wenn man noch mit Macken umzugehen hat. Aber diese Probleme gehören uns, sind meine Anteile, meine netten Unzulänglichkeiten, die ich im Gegensatz zu vielen anderen, vermeintlich Gesunden, sowas von kenne und mich damit arrangiert habe. Das nennt man dann Leben, trotz allem oder gerade dann.

03.08.2020 13:15 • #37

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H
Also mit dem Medikament Lyrica habe ich keine Angstsymptome mehr, allerdings sind die Gedanken trotzdem noch da und belasten mich, oft falle ich auch ins Grübeln deswegen und kann mich dann schwer abgrenzen.

Ich hatte die letzten 7 Jahre keine Depressionen mehr aber Angst war doch ein ständiger dafür leiser Bekannter. Als ich am Anfang noch Panikattacken hatte, stellte ich mich ihnen und dass half auch ganz gut. Geblieben ist dann die ständige latente Angst die mir sehr zu schaffen machte.

Also was bleibt sind bei mir die nervigen Gedanken. Bin aber trotzdem sehr dankbar, denn mit Lyrica habe ich einen großen Schritt nach vorne gemacht.

03.08.2020 14:06 • #38


Hännah
Zitat von Hilfesuchende01:
Was mich zurzeit einfach immer wieder einholt ist das Bewusstsein, dass das Leben jederzeit vorüber sein kann. Ich weiß woher dieser Gedanke kommt, viele meiner Wünsche und Vorstellungen sind (noch) nicht erfüllt. Ich hatte immer ein sehr klares Bild davon wie meine Zukunft aussehen sollte. Von diesem Bild bin ich zurzeit weiter entfernt als jemals in meinem Leben. Das jeder Tag mein letzter sein könnte, hilft mir nicht im Bezug darauf, dass ich mein Leben noch mehr genieße, ganz im Gegenteil ich habe Depressionen davon bekommen. Ich würde gerne wissen wie ihr darüber denkt oder damit umgeht ?


Dieses Gefühl kenne ich sehr gut. Das erste Mal hatte ich es mit 12. Ich kann mich genau dran erinnern. Völlig ohne Grund kam von einer Sekunde auf die andere wie ein Blitzschlag in mein Gehirn das Bewusstsein darüber, dass ich irgendwann tot sein werde. Ich hab mich so erschreckt und mir wurde ganz schwummerig. Ich konnte mich damals aber mit dem Gedanken trösten, dass es ja vielleicht ein Leben nach dem Tod oder sowas ähnliches geben könnte.

Das zweite Mal war es dann richtig schlimm. Ich war 16 und meine Tante starb an Krebs. Ich bin in eine richtig schlimme Krise gerutscht. Das Leben hat für mich absolut keinen Sinn mehr ergeben (obwohl ich meiner Tante gar nicht nah stand, es war aber für mich die erste Konfrontation mit dem Tod). Ich habe die anderen Menschen nur noch wie durch eine Nebelwand gesehen und nicht verstanden, wie sie alle einfach so ihr Leben leben, Dinge tun können, wenn sie doch wissen, dass alles umsonst ist, weil sie alle sterben.

Dieser Zustand ging dann zum Glück nach und nach vorbei. Ich habe versucht, diese Gedanken zu verdrängen. Es blieb mir ja sich nichts anderes übrig. In Angst leben wollte ich nicht, mich umbringen natürlich auch nicht. Also half nur aktive Verdrängung und das hat tatsächlich funktioniert. Nicht von heute auf morgen, aber jeden Tag ein bisschen besser.

Jetzt, über 20 Jahre später tauchen diese Gedanken und Gefühle immer noch hin und wieder auf. Gerade jetzt ist es wieder etwas schlimmer geworden. Aber ich versuche es immernoch mit aktiver Verdrängung oder auch mit Konfrontation.
Ich bin z.B. im Internet zufällig auf den Blog einer jungen Frau gestoßen, die unheilbar erkrankt war und letztlich auch mittlerweile verstorben ist. Diese Frau hatte so viel Lebensfreude.... Man muss sich offenbar in unserer Situation wirklich aktiv dazu zwingen, diese zerstörenden Gedanken zwar hinzunehmen (rosa Elefant) aber sie nicht zu bewerten und sie nicht Oberhand gewinnen zu lassen. Ich denke, dass man das lernen kann.
Viel Liebe und Glück sende ich dir.

10.08.2020 10:17 • #39


H
Danke für deinen Beitrag.

Bei mir war es dann so, dass ich mir dachte ich werde immer solche Gedanken haben die mir das Leben quasi vermiesen. Wenn ich zb Kinder habe könnte ich mich extrem davor fürchten, dass ihnen etwas zustößt oder auch meinem Mann usw. also endlos in Sorge leben.

Menschen die zb davor einen Herzinfarkt zu bekommen große Angst haben, haben ja auch ein gewisses Risiko dass das wirklich passieren könnte.

Da habe ich erkannt, dass ich lernen muss wie ich mit solchen Gedanken umgehe. Ich hoffe dass meine Therapeutin mir da helfen kann. Denn was zählt ist nur dass ich diese Gedanken im Griff habe die Realität lässt sich sowieso nicht ändern.

10.08.2020 13:00 • x 2 #40


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