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blue1979
Danke für das Teilen des Videos.
Die B Vitamine (besonders B6/B12/B1) fallen mir auch noch ein, die habe ich früher 2-3 Jahre lang genommen und hatte etwas mehr Energie und bin mit Schlafmangel wegen Kids besser zurecht gekommen. Progesterontest könnte ich mal wieder nach paar Jahren wiederholen.

Viel Erfolg bei der Suche nach einem Orthomolekularmediziner. Ich versuche sowas in Eigenregie zu machen um Kosten zu sparen. Manche Labore geben noch ausführliche Befundberichte über mehrere Seiten mit, andere Labore nur ganz kurze Auswertungen. Swisshealthmed hat quasi für Heilpraktiker direkt ausführliche Befundauswertungen mitgegeben mit vielen Hintergrundinfos. Als Selbstzahlerin habe ich dann diese Auswertung mitbekommen. Anders als bei medivere careshop, da sind die Auswertungen sehr kurz.

23.01.2023 11:58 • #81


K
@blue1979

Das freut mich, wenn es Dir was gebracht hat!

Es gibt ja mittlerweile sehr, sehr viel an Infos. Ich kann mich da auch nur langsam reinarbeiten. Ich hatte das Thema immer ein bisschen auf dem Bildschirm, aber ich habe es nie sehr ernshaft in Angriff genommen.

Ich finde Deine Ideen sehr gut und würde diese Ansätze unbedingt weiter verfolgen.

Die Kosten würde ich auch gerne drücken. Aber ich habe noch nicht so viel Know-how wie Du. Ich bin für Tipps dankbar.

Ich sehe übrigens bei Dir großes Potential. In allen Bereichen. Du hast eine extrem schnelle Auffassungsgabe, das bringen nicht so viele Menschen mit.

Yoga, traumasensibles Yoga, ist für Dich ein guter Tipp. Ganz viel, was im Yoga drin ist, tut Traumapatienten unheimlich gut. Ich habe das früher gemacht und will wieder anfangen. Mein Traumatherapeut hat mir besonders Faszientraining empfohlen. Er ist selbst auch Sportler und hat auch noch ein paar andere Abschlüsse, also nicht nur Psychologie-Studium und Psychotherapeuten-Ausbildung gemacht.

Die meisten Dinge, die in der Psychologie und in der Reha-Medizin gut funktionieren, kommen heute aus dem Hochleistungssport. Was den gesunden, leistungsfähigen Menschen optimiert, das hilft auch den kranken Menschen beim Gesundwerden. Ich habe mich mal mit Neuroathletik auseinander gesetzt. Aber das ist für psychische Erkrankungen dann doch nicht so passend. Aber bei sonstigen körperlichen Beschwerden lohnt sich das doch. Und vielleicht haben wir in absehbarer Zeit auch neue Therapiemethoden, die über diese klassische Psychotherapie weit rausgehen. Die Zukunft gehört der Ernährungsmedizin, der ganzheitlichen Medizin und den neuen Ansätzen.

Danke jedenfalls für die vielen wertvollen Infos! Das ist wirklich super!

23.01.2023 12:47 • x 1 #82


A


Borderline und komplexe PTBS durch medizinische Traumata

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blue1979
Hallo Kosmos,
Ja danke für Deine Worte!
Ich finde neuroathletisches Training/Nervus Vagus zur Selbstregulation sehr interessant (auch bei HWS /Kopfgelenksverspannungen) und mittlerweile gibt es auf Youtube viele Übungen dazu. Ich habe mir die letzten Jahre 2 Karteikisten angelegt für HWS/Skills/Fitness/Nervus Vagusübungen und kann bei Verspannungen Sanogym oder auch Strong Flex empfehlen. Dort gibt es eine Basisübung zu Augenliegestütz (z.B Sanogym Soforthilfe bei Nackenschmerzen 13:07 Min). Die Übungen sind anders und teils erinnern diese an die Mönche die Ohm summen aber genau das tiefe summen aktiviert den Nervus vagus oder auch das Hören/Spüren der Vibration einer Klangschale /grossen Glocke. Ein sehr interessantes Gebiet aber ich gebe zu, ich mache die Übungen auch nicht regelmässig.

Kati Bohnet (helpers Cycle) kann ich auch empfehlen ,sie hat ein Mitmachvideo zu Erste-Emotionale Hilfe zusammengestellt und darunter ist auch die Selbstumarmung dabei. Für mich eins der besten Übungsabfolge auf deutsch was das Thema Embodiment angeht. Daneben kann ich auch Claudia Croos-Müller empfehlen. Sie hat ein kostenlose Body2brain app mit kleinen Übungen, die einen aus Dissos und starken Ängsten raushelfen sollen. Ich bekomme abundan die Tips von meiner Nachbarin, die priv. Traumatherapeutin für EMDR ist.

Traumasensibles Yoga beobachte ich auch seit paar Jahren aber in meiner Nähe ist noch kein Kurs. Mir tun generell Dehnen, Faszientraining/ Pilates im Stehen und auch sensomotorische Übungen (z.B Gabi Fastner,fab50) ganz gut, wo auch einige Elemente aus Therapien wie leichtes Schütteln oder Tappen dabei sind. Da ist leider viel suchen und ausprobieren angesagt.

Ich wünsche Dir einen entspannten Abend!

23.01.2023 21:00 • #83


K
Haha.... Du sprudelst ja über!

Mach' Dir keine Sorgen, Du bist so eine coole Socke, Du wirst noch sehen, wie gut es Dir noch gehen wird.

Ja, ganz viel ist ausprobiern! Das passt nämlich nicht immer alles für jeden.

Das, was ich bisher zur Neuroathletik gesehen habe, hat eher körperliche Dinge anvisiert. Das fand ich dann nicht so trauma-funktionstüchtig. Aber das heißt ja nix. Ich habe vermutlich noch nicht die guten Sachen gefunden. Ich werde Deine Vorschläge auf alle Fälle mal anschauen und recherchieren.

Die Bücher von C. Croos-Müller habe ich alle. Voll lustig. Aber ich muss zugeben, dass ich oft zu faul bin, Embodiment zu praktizieren. Aber allein die Bücher anzuschauen hilft mir oft. Ich mag auch die Sachen von Anna Trökes. Sie vermittelt mir so viel für den Alltag, für die Beziehungen, die Einstellung. Es ist eine meiner Kraftquellen.

Wenn Du keine sehr speziellen Trigger hast, dann kannst Du auch in einen normalen Yoga-Kurs gehen. Das muss man einfach vorsichtig versuchen. Es hängt auch vom yoga instructor und der Gruppe ab. Es hat mir auf alle Fälle geholfen. Ganz viele Ansätze aus der neueren Traumatherapie-Entwicklung bedienen sich aus dem Yoga.

Ablenken ist auch wichtig und sich mit positiven Leuten umgeben, die schon weiter sind und wissen, dass man diese Erkrankung auf die Plätze verweisen kann. Jemand, der es live und selbst erlebt hat, was hilft und wie man sich selbst helfen kann, ist sehr wertvoll. Wenn es einem selbst so schlecht geht, dann verzweifelt man. Das ist ganz normal und logisch. Da kann keiner was dafür oder dagegen machen. Aber dann ist es gut, wenn man jemanden hat, der schon etwas mehr Erfahrung damit hat und weiß, dass es auch wieder besser wird, der einen an die Hand nimmt, ein Tempo rüber schiebt und einen aufbaut.

Schau' mal da:
https://www.youtube.com/shorts/9nWOanpBRDA

Wieder aufstehen, stark werden und wieder am Leben Spaß haben, ist oft nicht leicht. Aber wie Du siehst, gibt es immer jemanden, der einem dabei helfen kann. Und ob man nun ganz gesund ist oder am Ende Einschränkungen bleiben, ist egal, solange man Freunde hat, gute Beziehungen und einfach glücklich ist.

Und die meisten hier sind doch sehr jung. Da sehe ich ganz viele Chancen. Ich kann Dir echt nur Mut machen. Der Weg mag lang und steinig sein, oft, aber es gibt so viel zu gewinnen. Man muss an seine eigene gute Zukunft glauben. Das ist ganz wichtig, das ist der Motor.

Und das ist kein leeres Geschwätz, wie man es halt von Foren kennt: Das, was ich schreibe, ist gelebt und echte Erfahrung, eigenes Wissen und erprobt und getestet. Ich weiß, was man alles erreichen kann.



Egal, wie lange man schon rumhumpelt. Der Tag, wo man die Krücken in die Ecke wegschmeißen kann und rennen kann, der kommt. Nur Geduld!

Du hast es ja in dem Video gesehen:

Wenn man geschädigt wurde und nicht alleine hochkommt, dann kann einem einfach jemand helfen. Dann ist es viel leichter.

Du hast schon sehr gut gekämpft und gebrüllt, Löwe! Weiter so!

23.01.2023 22:53 • #84


K

21.02.2023 00:55 • #85


K
Ich verlinke hier nochmal einen Link zu dem Thema PTBS nach Intensivstation-Behandlung. Und man muss klar sagen, auch andere medizinische Maßnahmen können Traumafolgestörungen auslösen. Sehr viel schwächere medizinische Interventionen können einen traumatisieren. Auch rein diagnostische Arzttermine oder Krankenhaustermine, pflegerische Tätigkeiten können traumatisieren und richtig krank machen.

Und bei Kindern geht es eben noch schneller. Die brauchen gar nicht viel.

Und in der Psychotraumatologie kommen jeden Tag mehr Erkenntnisse dazu und man sieht immer mehr das Ausmaß, wie sehr die Medizin Schäden hinterlässt. Und es wird nicht darüber geredet. Mein Eindruck ist, dass diejenigen, die in der Medizin arbeiten, das nicht wahrhaben wollen. Und ich denke, dass ganz explizit auch ungerne darüber gesprochen und informiert wird, was in der Kindermedizin an psychischen Schäden hinterlassen wird. Und es geht lustig weiter. Die Eltern informiert man auch nicht. Ich war letztens wider echt entsetzt, als ich eine Reportage angeschaut habe. Da wurde unter anderem aus einer Klinik über den Fall eines Babys berichtet und vor und nach einer Operation begleitet... Das war alles Andere als harmlos. Und dann kam am Ende da dieser Operateur und hat gemeint: Ja, durch die Narkose bekommt das Kind ja nichts mit. Und so klein wie das Baby noch ist, wird es sich später an nix erinnern können!. Und mit der Aussage sind alle ruhig gestellt, beruhigt und man hakt das Ganze als gut überstanden ab.

ABER:

Es ist leider nicht so.

Eine Narkose kann eine Traumatisierung nicht verhindern. Weder die Gabe von Beruhigungsmittel, noch Narkosemittel kann eine Traumatisierung verhindern. Der Körper registriert es trotzdem. Und er sieht es als Angriff, als Bedrohung und als Verletzung und er wird alles aktivieren, was er aktiviert, wenn er angegriffen und bedroht, verletzt wird.

Und die Gabe von Propofol und von Cortison hat man versucht, auch die konnten keine Traumatisierung aufhalten.

Dh, dieses alte Denken, wenn der Patient sediert oder sogar narkotisiert ist, kann nix passieren, ist völlig falsch. Und das haben die wenigsten Ärzte und Pflegekräfte auf dem Schirm.

Und in der Medizin sind Menschen extrem ausgeliefert. Und vor lauter Ärztemangel und Pflegenotstand traut sich gar keiner mehr, diese Berufsstände noch irgendwie anzusprechen und zu verlangen, dass man dazu lernen muss und mit Patienten anders umgehen muss. Man muss sich überlegen, ob eine Maßnahme wirklich sein muss, man muss mit Patienten hinterher anders umgehen. Es ist wichtig, dass man Traumatisierungen in der Medizin endlich ernst nimmt und sie erkennen lernt und wütende, schimpfende Patienten endlich als PTBS-Patienten erkennt und die nicht noch abschmettert, sondern kapiert, dass es einen akuten Handlungsbedarf gibt, dass es denen richtig schlecht geht und man sie damit einfach vor die Tür stellt und sich nicht drum kümmert, um das, was man ausgelöst hat. Das muss sich ändern!

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Er...35702.html

Und ich habe da auch schon manchen Ärzteverband angeschrieben, klar gelegt, dass gerade in der Kindermedizin so viel verpennt wird und wurde. Der Bereich wurde so kaputt gespart, dass sie froh sind, wenn sie noch alle Kinder mit somatischer Medizin ausreichend versorgen können. Die anderen Klinikbereiche müssen das Geld erwirtschaften, was auf den Kindermedizin-Bereichen verloren geht. Die haben richtige Probleme. Und da denkt drüber nach, ob Kinder gleichzeitig traumatisiert werden. Die Leute, die dort arbeiten, möchten den ganz Tag nur hören, was für Helden sie sind und dass sie Kinder retten. Das brauchen die für ihre eigene psychische Stabilität, um diesen Job überhaupt machen zu können. Es gibt ganz viele Ärzte und Pflegekräfte, die können ganz schwer oder gar nicht, Kinder und Jugendliche behandeln. Die Kindermedizin ist für viele eine starke emotionale Belastung. Und das merkt man der Kinder- und Jugendmedizin auch stark an und die sind gar nicht offen dafür, wenn man ihnen sagt, dass sie was kaputt machen und sie schlimme und schlimmste Schäden setzen.

Und als Erwachsener mit der Vorgeschichte landet man dann wieder in der Medizin, in die man sowieso schon jedes Vertrauen verloren hat. Und wenn man dann mit diesen Spezialeffekten wie Angst vor Ärzten oder besonders misstrauisch sein oder wütend werden oder vorwürflich sein ankommt, dann knallt es ganz schnell mit Ärzten und Pflege und anderen Leuten, die in medizinischen Berufen arbeiten.

Die medizinischen Traumatisierungen gehören mit zum giftigsten Zeug, was einen traumatisieren kann.

Und über die Patienten wird nur gelacht und sich beschwert. Und das ist eine Sauerei. Ich war gerade letztens bei meinem Hausarzt und er hat mich schallend ausgelacht als ich auf Nachfrage gesagt habe: Medizinische Traumata.. Der hat sich bald gekugelt vor lauter Lachen...

So geht es uns Patienten mit medizinischen Traumata. Ich finde es nicht komisch. Wenn die das so lustig finden, dann ist es ja schön für sie. Ich kann nicht drüber lachen. Und mein Traumatherapeut kann auch nich drüber lachen. Der hat eine kleine Tochter und dem ist es kalt den Rücken runter gelaufen, wenn ich ihm erzählt habe, was die in der Medizin mit einem Kind so machen... Der hat geschluckt. Und vor allem hat er geschluckt, weil er weiß, dass er es im Ernstfall ja auch nicht verhindern könnte. Was willst Du machen, wenn das Kind krank ist und es nicht einfach - wie sonst - nach einer Woche wieder gesund ist und spielt? Man ist ja, wenn man körperlich krank ist, unter Zugzwang. Man ist in der Zwangslage, dass man medizinische Hilfe braucht, aber wenn man dann da drin landet, dann fragen die eben nicht mehr groß nach, was man davon mitmachen will und was nicht, sondern sie bieten an, was sie machen können und das machen sie dann so, wie sie wollen. Ob das schonender geht, ob etwas zu invasiv ist, ob man drauf verzichten sollte, weil es wenig Nutzen bringt, aber viel Schaden, wird nicht überlegt. Überlegt wird, was muss ich machen, damit hinterher nicht verklagt werde. Und bisher hat man in der Medizin mögliche Traumatisierungen, die nachfolgen, nicht in die Nutzen-Risiken-Abwägung einbezogen.

Es sind immer noch viel zu viele Ärzte und Plfegekräfte, MTAs und so weiter, die sich viel zu wenig in dem Bereich auskennen, zu wenige Gedanken darauf verschwenden.

Und statt es endlich mal aus Patientensicht zu sehen, statt es aus traumatherapeutischer Sicht zu sehen, gehen wieder alle Profis - mit wenigen Ausnahmen - in den Verteidigungsmodus.

Aber je öfter man auf dem Thema rumreitet, desto eher bleibt doch mal was hängen. Dass die Profis erst mal mit dem Thema nicht klarkommen, ist ja logisch. Das zerstört ihr Weltbild. Sie haben es sich halt so nicht vorgestellt.

Umso wichtiger ist es, dass die betroffenen Patienten endlich den Mund aufmachen und nicht mehr in so einem Loyalitätskonflikt alles schlucken. Wir Patienten kriegen immer suggeriert, dass wir dankbar sein müssen, dass uns überhaupt jemand behandelt. Und wir bekommen eingeredet, dass wir uns nicht darüber zu beschweren hätten, was uns angetan wurde, sondern dass man das mit einem Lächeln im Gesicht hinzunehmen hat, weil man uns angeblich so gut geholfen hätte. Das sehe ich nicht so und wenn ich nicht rede, dann geht es den nächsten Kindern in den Kliniken und Arztpraxen wie es mir erging und geht. Und das sehe ich nicht ein.

Man könnte oft vieles besser machen. Und wenn man die Profis dazu nicht anhält, wird es nie besser. So hat es wenigstens eine kleine Chance, dass es besser werden kann.

Man kann sicher nicht alles verhindern. Aber z.B. würde ich bei einer Operation, die verschoben werden kann, warten, bis das Kind älter ist, weil es dann psychisch schon etwas weiter ist. Je früher die Traumatisierung passiert, desto wirkt sie. Da kann es schon einen Unterschied machen, ob man 6 Monate oder 1 Jahr später operiert.

Oder letzens habe ich bei einer Doku über Kindermedizin gesehen, wie die ein kleines Mädchen mit vielleicht 2 Jahren auf der Intensivstation behandelt haben. Das war wirklich grausam. Das wr sicher alles medizinisch indiziert. ABER: Was da auch wieder nicht gemacht wurde, ist, die Eltern informieren, dass da psychisch viel kaputt gegangen sein muss, dass sie sich ums Kind besonders kümmern müssen. Was man da z.B. auch gemacht hat, war das Kind in den Op bringen. Dann liegt so ein kleines Kind allein in seinem Bettchen, außen rum Mordgewusel, jeder dort hat nur geschaut, ob alle Kabel und Schläuche gut verstaut sind, Krach, Stimmen, Bettchen hin und her rangiert, hier und da angestoßen, jedes Mal das Kind erschreckt. Da war keiner für das Kind zuständig. Die haben sich in der ganzen Zeit um dieses Kind nicht gekümmert. Erst als die vorm Op angefahren kamen, warteten da die Eltern und dann hat die kleine gleich die Arme hochgerissen und gejammert: Mama!. Sowas muss doch nicht sein! Hier reichen keine 100 Ausrufezeichen. Wie wäre es mal gewesen, wenn sich jemand um die Kleine gekümmert hätte, mal mit ihr geredet hätte, sie ein bisschen abgelenkt hätte, mal ein bisschen das Ärmchen gestreichelt hätte, ihren Namen gesagt hätte und ihr was erklärt hätte? Ist das zu viel verlangt bei einem Kind, das 2 Jahre alt ist und dem Tod nahe ist?

Ist für niemanden wichtig, Hauptsache es läuft alles so wie die wollen, die da arbeiten.

Dann haben die da noch großartig getönt, dass sie die Besuchszeiten für die Eltern eingeschränkt haben, damit die Eltern nicht den ganzen Tag da sitzen. Die versuchten die Eltern zu schützen vor Überlastung und sich den Platz am Krankenbett zu reservieren, damit sie in Ruhe arbeiten können! Toll! Super! Geht es noch blöder?! Genau dann, wenn ein Kind seine Bezugspersonen und die Regulation und die Beruhigung durch die Eltern braucht, machen die die die Türen zu und sperren die Eltern aus. Die elterliche Zuwendung wäre ein protektiver Faktor, der den Kindern dort hilft. Dass die die Eltern nicht den ganzen Tag auf der Kinder-Intensiv zulassen können, ist jedem klar. Aber so einfach wie sich die das dort vorstellen, ist es nicht.

Es ist leider immer noch an vielen Orten so, dass die in der Medizin Tätigen das Thema Trauma durch Medizin überhaupt nicht ernst nehmen. Und das ist fatal. Und man fühlt sich in so einer arbeitsteiligen und entmenschlichten Medizin als Patient auch einfach nicht aufgehoben, nicht sicher und nicht wohl. Und das macht es für alle nur unnötig schwerer. Menschen sind eben Menschen und keine Werkstoffe, an denen man Fließbandarbeiten durchführen kann. Aber ganz genau so fühlt es sich an und es hinterlässt Schäden in masse.

Es ist ein schwieriges und bitteres Thema.

03.04.2023 12:56 • #86


K
TRIGGERWARNUNG


So in dem nächsten Beitrag geht es um eine traumatische Geburt. Dh, wer da betroffen ist, soll sich gut überlegen, ob er diesen Film anschaut. Ich habe es selbst auch noch nicht geschaut. Ich wollte es hier einstellen, weil ich es wichtig finde, dass es Thema wird.

14.04.2023 22:02 • #87


K
Ich habe den Beitrag mittlerweile angeschaut und es ist echt heftig, was der Familie und insbesondere der Frau/Mutter widerfahren ist. Das ist echt erschütternd.

Und es zeigt eben auch, dass man Schwangerschaft und Geburt nicht so abtun soll.... Es ist nicht die natürlichste Sache der Welt, sondern es ist für Frauen und die Kinder einfach auch ein riskanter Abschnitt im Leben. Die Gesundheit und das Leben von Mutter und Kind stehen ganz schnell zur Debatte. Und natürlich ist es so, dass man ohne die Medizin nicht auskommt. Und gerade, weil man als Patient angewiesen ist und sich in einem ohnehin schon gesundheitsbedrohlichen Zustand befindet, hilfebedürftig ist, muss man sich auf medizinisches Personal verlassen können.

Und wenn es zehnmal Personalnot und Ärztemangel und Kostendruck gibt, hilft das auf der anderen Seite nichts, wenn man so argumentiert. Die Patienten auf der anderen Seite mit PTBS und Traumafolgestörungen einzudecken kann es nicht sein.

Und es geht nicht drum, Vorwürfe zu machen oder hinterher Klagen anzustrengen. Das ist nicht das Ziel. Das Ziel ist es, von vornherein solche Dinge zu vermeiden.

Und das geht nur, wenn die, die dort arbeiten und die Medizin machen und vertreten, endlich Bewusstsein dafür entwickeln, dass Patienten Menschen sind und nicht ein Stück Fleisch beim Metzger.

Heute lebe ich vegan, weil mir bewusst geworden ist, dass es Lebewesen sind, die da getötet werden.

In der Medizin ist es das Gleiche. Man arbeitet mit Begriffen wie Patient, damit diese Personen nicht mehr als einzelner Mensch zählen, sondern als Werkstück. Und genau das halten Menschen nicht aus. Das halten weder Kinder aus, noch Erwachsene.

Und ich bin auch ganz und gar dagegen, jetzt jedes einzelne Trauma, das in der Medizin passiert, als einzelne Rubrik zu führen. Sondern ich halte es für ganz wichtig, eine große Rubrik aufzumachen, die unter medizinisches Trauma gefasst wird, damit in Zukunft jeder, der von medizinischem Trauma, egal, welcher Form, betroffen ist, einbezogen wird und dass der Begriff medizinisches Trauma in der Fachwelt und in der Umgangssprache eine klare Information enthält, die anderen bewusst macht, dass es hier um schwer traumatische Erfahrungen und nachhaltige Traumafolgen geht.

Das ist sehr wichtig, dass es so ein Schlagwort gibt, damit man als Betroffener signalisieren kann, dass man hier heikel und empfindlich reagieren könnte, aber ohne, dass man jedes Mal Details outen müsste, oder sich rechtfertigen müsste.

Was wäre ich froh, wenn ich einfach nur mal über mich sagen könnte: Ich habe medizinische Traumata in der Vorgeschichte. und man würde mich ernst nehmen und man würde mich verstehen, was ich da sage.... Warum reagiert die ganze Welt auf Worte wie sexueller Missbrauch und Vergewaltigung, aber auf andere Dinge nicht?

Dass in Deutschland mit dem Begriff Trauma eher den Tsunami in Thailand damals in Verbindung bringen oder z.B. Kriegs-PTBS als zum Beispiel medizinische Interventionen zeigt, wie schlecht die Menschen dafür sensibilisiert sind. Dabei kann es doch jeden Tag jeden betreffen, das eigene Kind betreffen, den Ehemann oder Person X, Y und Z. Das ist doch nichts, vor dem man sich verkriechen kann. Ein Unfall mit dem Auto und man liegt selbst auf der ITS und wird mit Medizin traktiert....

Und die Fachleute wollen bis heute nichts davon hören.... Und wenn jemand mit einem darüber redet, dann haben auch die große Probleme damit und es endet meist in: Das ist eben so. Das kann man nix machen. So schlimm kann das doch nicht sein. Sie sind halt sehr empfindlich!. Und dann hat man das Thema wieder abgebogen.... Das ist ein Weg, um sich dem nicht stellen zu müssen.

Und es ist und bleibt ein Kampf mit dem Gesundheitswesen....

Man wird es eben immer wieder brauchen. Man kann davon nicht wegkommen, wenn man schon vorher chronisch krank war. Gerade für die, die chronisch krank sind, die schon oft und viel traumatisiert wurden und trotzdem weiter drauf angewiesen sind, ist es ja der unendliche Horror, immer wieder auf die gleichen Verhältnisse zu stoßen und jedes Mal wieder festzustellen, dass sich einfach nichts ändern, nichts bessert und dass man überall wieder auf die gleiche unmenschliche professionelle Arbeitshaltung bei den Profis stößt.

An manchen Tagen wird mir klar, warum mein Leben so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Und scheinbar war meine Bestimmung nicht, ein normales Leben mit Partner und Familie zu leben, sondern gegen diese ganzen verdammten Missstände anzukämpfen.

Wenn man dann mal den Mund aufmacht und sich wehrt und dagegen kämpft, dann erreicht man auch in der Regel was. Es ist gerade am Anfang schwer, sich Gehör zu verschaffen, wenn noch niemand für diese Themen vorbereitet ist. Man wird abgetan, als Sensibelchen für Mindermeinung und irrelevant erklärt. Aber es kommen immer mehr Studien und Forschung, immer mehr Menschen, die zeigen, dass Patienten zum Teil hammerhart nach medizinischer Hilfe traumatisiert sind und psychisch schwerkrank und behandlungsbedürftig sind. Das kann man auch nicht mehr verharmlosen und muss man ernst nehmen.

Und gerade in der Kindermedizin wissen die das doch definitiv und trotzdem wird darüber nicht geredet, nicht aufgeklärt. Das kann man sich denken, warum das nicht passiert. Es ist vermutlich der gleiche Grund, aus dem auch über Ärztepfusch und Therapieschäden so wenig öffentlich geredet und geforscht wird: Die Medizin will nicht das Vertrauen der Bevölkerung verlieren. Ganz besonderes bei Kindern und Jugendlichen möchten die Mediziner das Vertrauen von Eltern nicht beschädigen, weil diese dann oft nicht mehr so schön mitmachen wie es von Seiten der Kinderärzte gebraucht wird. Und es ist ein schmaler Grad, wie man Vertrauen in die Medizin erhalten kann, damit sie im Notfall aufgesucht und angenommen wird, aber so aufklärt, dass sie besser werden kann.

Man wird um diese Themen nicht rumkommen. Es ist im Gegenteil so, dass - je eher sie wirklich zum Thema werden - den Betroffenen besser geholfen werden würde.

Aber ich glaube, abgesehen von ein paar Traumatherapeuten, hat keiner Interesse daran, was für die Betroffenen zu tun, egal, wie sehr sie leiden und dass sie in einer Traumatherapieszene, die auf sexuelle Gewalt ausgerichtet wurde, als Exoten der ganz große Verlierer in der Medizin sind. Sie sind ja doppelt betroffen: Körperliche Erkrankung und dann noch psychische Erkankung.

Das Thema interessiert auch keinen. Es ist kein Schmuddelthema, was Aufmerksamkeit generiert. Sex sells. Und medicine doesn't sell.

Trotzdem darf man sich da nicht entmutigen lassen.

Und auch wenn dann Ärzte/medizinisches Personal gegen uns wettern und uns Dankbarkeit abverlangen... Nee, verdammt nochmal, diese medizinische Hilfe damals hat mein Leben ruiniert. Und ich habe keine Lust mehr, das alles zu schlucken und auszuhalten, und dazu noch schön den Mund zu halten und zu lächeln.

Ich darf das alles ausbaden und mich mit allem rumquälen, was es hinterlassen hat. Dann habe ich auch das Recht zu sagen, dass mir das nicht passt.

Letzte Woche war ein Innenkind beim Traumatherapeuten draußen. Das war echt sowas von selbsterklärend.... Schön dissoziieren, null Kontrolle mehr..... Es war knapp davor, dass ich ganz weggedriftet wäre. Das ist das Ergebnis dieser tollen Kindermedizin, dass die Zombies aus Kindern machen, die ihres Lebens nicht mehr froh werden. Und ja, davor sollte man langsam in der Medizin Respekt und Angst entwickeln, weil so einfach, wie man Menschen traumatisiert, so schnell hat man sie nicht wieder gesund therapiert. Im schlimmsten Fall sind diese medizinischen Traumata so schlimm und so nachhaltig, dass die nie mehr wegzutherapieren sind.

Und da müssen wenigstens Strategien entwickelt werden, um sowas möglichst zu verhüten. Und wo es nicht verhütet werden kann, da muss man schauen, dass man diese traumatisierten Menschen danach gut versorgt. Das sind die Aspekte, um die es geht.

Abgeklärte, ruppige Ärzte und Pflegekräfte braucht keiner. Und sie haben einen viel höheren negativen Impact und Schädigungspotential als das alle jemals für möglich gehalten hätten.

14.04.2023 22:56 • #88


Nora5
Zitat von Kosmos:
Und ich finde die DBT-Therapie eine Quälerei vor dem Herrn, kalt und wie ein Erziehungsprogramm, aber nicht sinnvoll für Menschen, die meistens eh schon sehr viel aushalten mussten, oft auch sehr vernachlässigt und allein waren, oft auch traumatisiert sind.

Das habe ich auch in der DBT Gruppe so erlebt. Ich fand die Therapeutinnen furchtbar überheblich, verachtend und empathielos. Ich war dort ein Jahr wegen komplexer PTBS. Ich habe bis zum Umfallen die Skills runtergebetet, aber wirklich angesprochen und geholfen hat mir später die super empathische Psychotherapeutin, von der ich mich angenommen und verstanden fühlte

14.04.2023 23:03 • #89


Nora5
Zitat von Kosmos:
weil ich weiß, wie sehr diese Menschen leiden und wie sehr sie gegen Wände laufen. Ich weiß, wie oft Fehldiagnosen in dem Bereich ergehen und wie oft Fehlbehandlungen vorkommen.

Da hast Du recht, das empfinde ich auch so und ich finde es gut und hilfreich

14.04.2023 23:05 • #90


K
Zitat von Nora5:
Das habe ich auch in der DBT Gruppe so erlebt. Ich fand die Therapeutinnen furchtbar überheblich, verachtend und empathielos. Ich war dort ein Jahr wegen komplexer PTBS. Ich habe bis zum Umfallen die Skills runtergebetet, aber wirklich angesprochen und geholfen hat mir später die super empathische Psychotherapeutin, ...

Die DBT war ein Meilenstein, weil sie besser und erfolgreicher war als die Verfahren, die man bis dahin eingesetzt hatte.

Sie ist von ihrer Konzeption her eine freundliche Therapie. Aber durch ihre Manualtreue waren die DBT-Therapeuten darauf getrimmt, mechanisch zu reagieren. Alles ist vorgeschrieben. DBT wurde immer mehr einfach nur wie ein Prozedere durchgezogen. So war sie nie angedacht. Und leider ist sie zu etwas verkommen, was die Begründerin nie wollte. In den deutschen DBT-Kliniken haben sie es dann immer unmenschlicher angehen lassen und die DBT ist nach ihrem einstigen Siegeszug von der Schematherapie immer mehr auf die Plätze verwiesen worden. Nun wird die DBT weiterentwickelt, um ihre Schwächen auszumerzen....

Therapieverfahren unterliegen auch ihrer Entwicklungsgeschichte. Man muss viel wissen, um das zu verstehen, was da vor sich geht.

Und das Therapieverfahren und die Person des Behandlers sind eben die zwei Elemente, aus der eine Therapie zusammengesetzt ist. Es kann viel schief gehen. Wo man sich nicht wohl fühlt, wird es nie gut werden.

Psychisch krank sein ist das viel schlimmer als es immer dargestellt wird.... Man wird uns nicht gerecht bzw. sehr selten....

15.04.2023 00:14 • x 1 #91


MaKaZen
Ich finde den Input von Kosmos schon interessant. Hab selbst eine diagnostizierte BPS und hab die komplexe PTBS für mich auch erkannt.

Nur hilft das letztlich nicht viel, denn ich bleib dadurch in der Opferrolle. Ist zwar eine Erklärung, bringt langfristig trotzdem wenig.

Wir sind alle irgendwie Opfer, keine Frage. Als erwachsener Mensch hast du die Möglichkeit, aus dem Opfer-Dasein auszubrechen, da hilft auch keine komplexe PTBS.

Die Diagnose komplexe PTBS kann auch einfach ein Schutzmechanismus sein, eigene Wut, Aggression, Power nicht leben zu müssen. Angst vor der eigenen Kraft, vor der eigenen Power kann schon lähmen.

Es gibt zweifellos so etwas wie ein komplexe PTBS, keine Frage. Daran ein Leben lang festzuhalten, finde ich nicht ziehlführend.

29.04.2023 22:17 • #92


K
Ich denke, ich habe genug gemacht. Dass ich jetzt hier in die Opferrolle-Schiene eingereiht werde, finde ich ein bissl unter die Gürtellinie. Vermuten kann man alles, aber dem war eben nicht so....

30.04.2023 03:04 • #93


Mariebelle
Hallo @Kosmos
Ich habe diesen thread heute erst gesehen.
In deinem Eingangsposting finde ich mich total wieder.
Ich habe weder Depressionen,noch Borderline aber ein grosses Trauma,ob einiger medizinischer Vorfaelle/Unfaelle.

Durch dich fuehle ich mich verstanden.

Danke,dass du da bist.

30.04.2023 04:40 • #94


K
@Mariebelle

Das freut mich sehr, dass Du Dich gut abgeholt fühlst. Das ist genau das, was ich mit diesem Thread erreichen wollte. Es gibt Traumata, die sind voll anerkannt, da versinkt alle Welt in Ehrfurcht, wenn jemand berichtet, er habe x oder y in der Vorgeschichte. Da wird Rücksicht genommen. Die Opfer sind anerkannt, bekommen überall Zuspruch und sie werden geschont.

Andere Traumabetroffene müssen erst noch dafür kämpfen, dass sie ernst genommen werden und gesehen werden. Wir sind als Betroffene von medizinischen Traumata und anderen Traumata wie Unfällen bisher untergegangen, wir waren da, aber wir waren nicht sichbar.

Für mich selbst ist dieses Thema ein alter Hut. Ich weiß, was mir passiert ist, was die Folgen waren und sind. Ich habe einen Traumatherapeuten, der sich damit super auskennt. Bei ihm bin ich damals hingegangen und habe erwartet, dass er auch eher nichts damit anfangen kann. Aber bei ihm war es anders. Ich habe bei ihm offene Türen eingerannt. Er ist Körpertherapeut und hat bei den besten Ausbildern gelernt, ich musste nicht viel erzählen und er wusste schon Bescheid. Was ich nicht direkt erzählen konnte, habe ich per E-Mail an ihn geschrieben. Teils war das sehr sachlich gefasst, umschrieben, Überbegriffe verwandt.... Ihm war dann klar, was da los sein musste und er hat mir dann auch meinen Therapieplatz reserviert, als die Krankenkasse gebockt hat und die Genehmigung wegen formalen Abbrechnungsproblemen erst mal nicht erteilt hat. Das hätte er nicht machen brauchen. So läuft das, wenn man jemanden findet, der Erfahrung mit medizinischen Traumata hat.

Und nebenbei, es wird immer so ein Aufhebens wegen sexuellem Missbrauch und Vergewaltigungen gemacht. Das ist schon ok so, ist berechtigt. Aber was nicht berechtigt und nicht in Ordnung ist, ist, wie man andere Traumata underratet. Das geht mal gar nicht.

Wer jemals eine Akuttrraumatisierung erlebt hat, der wird wissen, wovon ich spreche. Nicht nur wer als Kind traumatisiert wurde, leidet Höllenqualen, sondern auch bei Erwachsenen führen Traumata zu knallharten Erkrankungen. Die Leute werden teilweise ihres Lebens nicht mehr froh. Harmlos ist da gar nix. ZB Brände sind auch extrem traumatisierend. Darüber redet keiner. Trotzdem ist das so. Mein früherer Traumatherapeut hat für Versicherungen und Sozialversicherungsträger Gutachten erstellt für Opfer von schweren Verkehrsunfällen und Arbeitsunfällen, hat solche Patienten betreut, zT nach schweren Hirnverletzungen neuropsychologische Behandlungen durchgeführt, Menschen nach Hirntumor-Entfernungen betreut.... Das ist eine Klinik, die auf schwerstverletzte und Wirbelssäulenverletzungen und Neurochirurgie und Krebsbehandlungen spezialisiert ist. Da geht's ab. Das sind andere Schicksale als das, was manche User hier zu beklagen haben. Wer da drin hängt, dem geht es so schlecht, dass er keine Lust und Energie hat, andere anzumachen. Solche Leute sind froh, wenn sie ihre Ruhe haben und sie jemand unterstützt. Mehr wollen die nicht als einen Platz, wo sie aufgehoben sind, wo man sich um sie kümmert, sie Rücksicht bekommen und jemand wieder mehr Leben, mehr Liebe, Sonne, Lustiges, Freude und Trost in ihr oft schweres und graues Leben bringt.

Und das versuche ich auch. Man muss immer den Mittelweg gehen. Ja, das, was einem zugestoßen ist, das haut einen weg. Und natürlich braucht man jemanden, der einem die Hand hält, immer wieder mal. Und genauso muss man auch mit Power diese Leute auffangen, sie an die Hand nehmen und ihnen dabei helfen, dass sie an ihr Leben früher anknüpfen können, dass sie wieder Freude am Leben entwickeln, dass das Sicherheitsgefühl wieder zurückkommt, dass man sie auch schützt, wenn andere mit ihnen falsch umgehen. Und ich glaube, das kann ich ganz gut, dass ich auch mal meine Flügel ausbreite und jemanden drunter packe und ihn abschirme, beschütze. Darin sehe ich auch meine Aufgabe auf dieser Welt. Und diejenigen, die man fördert und beschützt, vergessen das in aller Regel nie und geben das, wenn sie wieder bei Kräften sind, anderen Menschen weiter. So funktioniert es, so geht Netzwerk.

Ja, ich bin keine graue Maus, kein Duckmäuser, sondern war immer ein Alpha-Tier. Das heißt auch, dass man mal knurren muss und die Zähne zeigen muss, um die in die Schranken zu weisen, die die sozialen Regeln nicht einhalten und anderen damit schaden.

Aber von der Grundstruktur bin ich rosa und flauschig.

Das hier gefällt mir gut. Besser kann man mich nicht beschreiben:



Ich habe immer versucht, andere zu beschützen, andere aufzubauen, anderen zu helfen und es hat sehr oft geklappt.

Die medizinischen Traumata sind so lange vernachlässigt worden, dafür - finde ich - werden sie in den nächsten Jahren das sein, worum sich die Traumatherapie drehen wird.

ZB hier bei uns in Deutschland wird im Jahr 2024 das große Forschungsinstitut in Ulm gebaut werden. Es wird die größte Trauma-Forschungsunit in Europa werden. Und ich denke, das wird nur der Anfang sein.

Physische und psychische Traumata werden am gleichen Ort von den gleichen Wissenschaftlern erforscht, weil die körperliche und seelische Traumata sehr ähnlich sind. Man wird in Zukunft nicht mehr Körper, Seele und Geist trennen, weil es nicht geht. Es ist alles eine Einheit, nicht verschiedene Sachen.


ACHTUNG! TRIGGERWARNUNG!

Die nächsten Links enthalten Bilder und Texte, die Menschen mit medizinischem Trauma oder Unfall-Traumata erlitten haben, stark triggern. Bitte im Zweifel nicht anklicken.


https://www.uni-ulm.de/forschung/forsch...forschung/

https://www.deutsche-traumastiftung.de/

Man sieht an diesen Links, sofern man sie anschauen konnte, wie sehr unsere Probleme mittlerweile im Fokus der Psych-Medizin, der Notfallmedizin und in naher Zukunft sicher in allen Bereichen der Medizin Beachtung finden werden.

Insbesondere in der Kindermedizin, in der Frauenheilkunde und vielen anderen Fachbereichen wird man anders über medizinische Maßnahmen nachdenken als früher.

Das kommt.

Und ich war einer der Menschen, die dafür gekämpft haben und weiter dafür kämpfen werden, dass es keine Einteilung mehr in Traumapatienten 1., 2. und 3. Klasse geben wird. Das haben die Profis lange gemacht. Und es hat so vielen Menschen geschadet. Das darf man so nicht mehr durchgehen lassen. Und da muss man dagegen kämpfen.

Ich bin gestern stark kritisiert worden, weil ich auch gegen das System kämpfe.....

Ich bin der Meinung, dass man genau dort auf alle Fälle auch ansetzen muss. Wir brauchen grundlegende Veränderungen und Verbesserungen für die Masse der Leute. Und ich habe über die Jahre viel erreicht und darauf bin ich stolz. Und das, was man damit geschafft hat, das ist toll. Und das gibt einem auch recht, was dazu führt, dass meine Motivation zu kämpfen eher zunimmt, als abnimmt.

Und ich will mit meinen Texten auch klar machen, dass so schwer verletzte Menschen wie Du, Mariebelle, ordentlich und mit der gebotenen Rücksichtnahme zu behandeln sind. Das muss man immer wieder sagen, bis es die Leute verstanden haben, dass ein Mensch, der so betroffen ist, seine Kraft für sich selbst braucht und dass er Unterstützung vom Umfeld braucht und jedes Bashing, jeder Angriff zu unterlassen ist. Auch wenn das traumatische Ereignis länger zurückliegen mag, es ist nicht vorbei und es ist für Dich und Deinen Organismus jetzt. Und das heißt, dass Du unter Naturschutz stehst. Das muss man den Leuten klar machen. Das verstehen die nämlich fast alle noch nicht. Die meinen, wenn die Ärzte einen im Krankenhaus körperlich soweit wieder zusammengeflickt haben, dann ist alles gut, alles rum. So ist es aber nicht.

Manchen Leuten muss man einfach ein paar Sachen erst erklären, ehe sie die begreifen. Wenn das hier ein Kindergarten wäre, dann müsste man Klein Mariebelle auch in Schutz nehmen und den anderen Kinder erklären, was es heißt, wenn man sowas erlebt hat. Dann würde man sagen: Schau' mal, wie schlimm es für Dich schon ist, wenn Du zum Arzt musst und Du eine Spritze bekommst, oder Blut abgenommen bekommst? Da hast Du Angst und es tut weh.. Jetzt stell' Dir mal vor, wie schlimm das ist, wenn jemand so schwer verletzt worden ist, was dem alles weh tut und wieviel Angst der hatte, und wie schlimm das ist, wenn man so lange im Krankenhaus liegen muss und wie sehr mal allein ist und wieviel Angst man hat, dass man wieder ganz heil wird.?.

Wer es nicht erlebt hat, begreift nicht, was da drin steckt und dahinter steht. Und deshalb muss man das der Gesellschaft endlich vermitteln.

Und ich bin vor allem froh, dass Du noch da bist, Mariebelle!

30.04.2023 12:14 • x 1 #95


K
Was ja auch aufgrund der Kriege und Kriegseinsätze in den letzten Jahrzehnten eine traurige Tatsache ist, ist, dass wir immer mehr Menschen mit Traumata aufgrund von Migration, Folter, Kriegstraumata, schweren Verletzungen und Kampfeinsätzen haben.

Fast in der gesamten Psychoszene und in den Selbsthilfe-Foren hat man sich nur um sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung, sexuelle Ausbeutung gekümmert.... Alle sind um diese Themen gekreist. Auch die Kliniken, die Forschung hatte scheinbar lange nix Besseres zu tun als das.

ABER:

Das ändert sich langsam, aber sicher.

Dinge wie Stalking und Mobbing werden gesehen, Vernachlässigung von Kindern, Umwelttraumatisierungen, es kommt immer mehr dazu.

Wir müssen alle lernen, dass wir nicht mehr auf solche Schlagworte wie Kindesmissbrauch oder sexuelle Gewalt überemotional reagieren und andere Traumata gar nicht ernst nehmen. Wir sind drauf getrimmt worden von Betroffenenverbänden, dass wir nur auf bestimmte Traumata reagieren und alles andere wird nicht mal wahrgenommen, wird nicht ernst genommen. Die Not der anders betroffenen Traumapatienten hat man nich gesehen.

Diese frühere Prioritätensetzung war komplett falsch. Und auch dagegen muss man angehen. Ich habe viele Beschwerden geschrieben und bei jeder war es so, dass ich am Ende die Rückmeldung bekommen habe:

Sie haben recht. Ihre Vorwürfe und Ihre Kritik ist berechtigt. Es muss in Zukunft anders gehandhabt werden, um Schaden von unschuldigen Menschen abzuwenden..

Wenn man will, dass sich was ändert, muss man den Mund aufmachen und dafür kämpfen und sich dafür einsetzen.

30.04.2023 12:30 • x 2 #96


Djamila
Hallo Liebe Kosmos ,
ich finde deinen Thema sehr Interessant und werde sicher öfter reinschauen . Und ich finde Ihn auch klar und verständlich geschrieben .
Grade dieses getrennt werden des Körpers finde ich Persönlich furchtbar . Körper geist und Seele gehören zusammen . In der Medizin zweifelt man oft daran .
als ich 2 war hatte ich eine Verbrennung am rechten Fuß 3 grades heute sind nur noch die Narben Zeugen des Unfalls . dieses Trauma habe ich sicher verdrängt .
Mit 7 bekam ich die Psoriasis , sie ist bis heute geblieben . Die Behandlung von Ärzten und Schwestern beschreibe ich lieber nicht .
Und auch nicht die Behandlung von Lehrern und Mitschülern .
Mit ca . 10 -12 Jahren hatte ich schon schlechte Zähne und sehr viel Angst vorm Zahnarzt.
Um es Kurz zu machen Ärzten zu vertrauen ist für mich fast unmöglich .
Ich habe einen schwerstbehinderten Sohn und auch da habe ich meine Erfahrungen gemacht . Wie mit Menschen umgegangen wird .
Ich mache es mal Kurz , ich finde es toll das du Tipps gibst die Hoffnung machen . Vielen Dank das du da bist .
Liebe Grüße Djamila

12.06.2023 12:24 • x 1 #97

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K
Sehr lehrreiches Video. So schnell kann es gehen.... Auf einmal hat das Thema medizinisches Trauma eine ganz andere Relevanz. Jedem kann das passieren! Jeder, der erwachsen ist, kann in einem wahr gewordenen Alptraum aufwachen....

Ich bin absolut dafür, dass wir diese medizinischen Traumatisierungen endlich ernst nehmen. Ich weiß, dass es immer Leute gibt, die nur ihr Schicksal wichtig nehmen und nur Ihres zählt. Da muss man nicht mitmachen. Seit Jahren kämpfe ich hinter den Kulissen dafür, dass jeder, der schwer traumatisiert ist, die Hilfe bekommt, die er braucht. Auch Menschen mit seltenen oder nicht so gut erforschten Traumatisierungen müssen in der Versorgung drin sein, ohne dafür Jahrzehnte lang kämpfen zu müssen.

Jeden Tag haben wir eine noch mehr fortgeschrittene Medizin, die mehr kann und mehr macht, immer aggressiver wird. Aber was das hinterher hinterlässt und dass das psychische Leid und die neurologischen Folgen davon auch noch versorgt müssen, darüber hat man lange nicht mal nachgedacht.

Auch wenn viele User gegen mich sind, ich bleibe dabei, dass ich mich dafür einsetze. Und alle Ärzte, alle Therapeuten, die ich dazu angesprochen haben, waren dabei, sie sehen es ein und stehen voll dahinter.

https://www.youtube.com/shorts/I4f8PGFwj-g

Die Kindermedizin ist kaputt gespart worden. Dh auch, Personal ist knapp. Und wo das Geld drückt, da kommt der Patient erst recht zu kurz.

Man versucht ja viel, um es für Kinder erträglicher zu machen. Zum Beispiel das hier finde ich sehr gelungen:

Das ist ein kleines Gerät, das aussieht wie eine Biene. Sie wird eingesetzt, um vor Spritzen bei Kindern die Stelle zu betäuben. Kommt aus Amerika, wurde - soweit ich weiß - in einem Kinderkrankenhaus entwickelt. Ich gehe mal davon aus, dass es funktioniert.

https://www.apothekenbote.at/medizin.-h...gJahvD_BwE

In der Medizin muss mehr gemacht werden als nur den Körper zusammenzuflicken oder den Körper zu heilen. Es sind Menschen, die dort durchgeschleust werden. Und wer das nicht checkt, der hat nix kapiert.

Medizin kann hochgradig traumatisch sein. Danach hat all die Jahre kaum jemand gefragt, man sollte noch dankbar sein, dass einem geholfen wurde. In Anbetracht der schweren Traumatisierungen, die das oft mit sich bringt, reagieren viele Patienten am Ende aber eher mit Wut. Und ich kann es verstehen. Wenn keiner einen versteht und man dauernd drum kämpfen muss, dass man mal ernst genommen wird, dann hört der Spaß auf.

Andere Traumapatienten bekommen den roten Teppich ausgerollt und kriegen alles. Und andere Traumatisierte können schauen, wo sie bleiben. Die nimmt man einfach nicht wichtig und wenn sie eben Jahre und Jahrzehnte unversorgt bleiben, ist das der Masse egal. Das ist den Mitmenschen genau so lange egal, bis sie selbst betroffen sind. Dann sehen sie mal, was es heißt, wenn man live dabei ist.

Die Ärzte und alle, die im medizinischen Bereich arbeiten, haben die Wahrheit viel zu lange ignoriert. Die wollten nicht wahrhaben, dass sie selbst traumatisieren und traumatisiert werden in diesen Jobs.

29.06.2023 20:03 • #98


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