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Icefalki
Mensch Puschelchen, hast doch schon das Geheimnis der beinahe perfekten Partnerin entdeckt.

Und er weiß das doch zu schätzen.

Was mir aber noch wichtig ist, sei vor lauter perfekt noch du selbst. Authentizität ist wichtig.

19.10.2015 14:33 • #41


puschel1990
Habe ich das, ja? Würde mich freuen wenn ja.

Es ist wirklich paradox. Einerseits wünscht man sich das so seit Jahren, andererseits bin ich nun unzufrieden obwohl ich habe was ich wollte. Mich stört das selbst am Meisten, weil ich ein sehr dankbarer Mensch bin. Ich bin nach wie vor ich selbst, das ist mir wichtig und ihm auch, er zeigt mir immer wieder, dass ich bloß so bleiben soll wie ich bin, mit all meinen Macken (mein Tollpatschdasein z. B. findet er mehr als drollig) und ich bin sehr dankbar, endlich einen Menschen gefunden zu haben der mich so nimmt und bleiben lässt wie ich nun mal bin. Ich bin kein Perfektionist in dem Sinne. Es hat sich einfach alles verdammt perfekt angefühlt, ich will nichts Perfektes, ich möchte nur glücklich sein! =)

19.10.2015 15:00 • #42


A


Weniger intim ist automatisch weniger Liebe?

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puschel1990
Heute kriege ich mal wieder eine mittelschwere Krise, obwohl noch nichts passiert ist. Wir hatten heute Morgen beide Theater mit unseren Handys, und dadurch hatten wir bis Mittag keinen SMS-Kontakt wie sonst (wir schreiben den ganzen Tag über immer wieder wenn wir uns nicht sehen - das geht allerdings überwiegend von ihm aus und hat nichts mit meinen Verlustängsten zu tun). Und irgendwie ist er sehr sparsam mit seinen Nachrichten, etwas einsilbig. Klar, er sitzt in der Fahrschule und ist seit einer Stunde am Fahren. Nur mache ich mir gerade Gedanken ob alles ok ist... Und mich nervt das. Andere haben manchmal den ganzen Arbeitstag über keinen Kontakt und sprechen sich erst, wenn sie tatsächlich zu Hause sind. Und die überleben das doch auch...

20.10.2015 12:38 • #43


puschel1990
Woher kann das nur kommen, dass ich dauernd Bestätigung und Liebesbekundungen seitens meines Freundes brauche? Das mit dem Sex ist ja eine Sache, aber das andere?

Ich zerbreche mir gerade meinen Kopf...

20.10.2015 14:27 • #44


puschel1990
Mir geht das so extrem auf den Geist. Er hatte geschrieben, dass er zu Hause sei und jetzt ein bisschen klar Schiff machen wollte. Und jetzt schreibt er, wie er es immer tut, dass er mir einen schönen Feierabend wünscht. Und dass er sich hinhauen würde... Jetzt kreisen meine Gedanken noch mehr. Er antwortete heute kaum und auch mit seinen Smileys ist er sehr sparsam umgegangen, er schickt mir oft SMS mit viel Herzchen und anderen süßen Zeichen. Vor zwei Stunden sagte er noch, dass er mich liebt. Mich nervt das. Ich komme gleich nach Hause und er schläft, und ich weiß genau, der Abend ist in mancherlei Hinsicht schon gegessen... Das sehe ich übertrieben in euren Augen, oder?

20.10.2015 15:03 • #45


Icefalki
Liebe Puschel, evtl. bist du eben sehr unsicher. Arbeite daran.

Du wirst keine Beziehung alleine dadurch halten, retten, was auch immer, wenn du dir ständig solche Sachen vorstellst.

Sprich, du musst darauf vertrauen, dass es funktioniert. Herzchen, Smileys hin oder her.

Und er sagt doch, dass er dich liebt. Was willst du denn noch?

Ich kam heute auch von einer stressigen Arbeit nachhause. Es reicht mir, da will ich nicht mal viel sprechen. Das ändert sich dann auch wieder.

Mach dir keinen Kopf.

20.10.2015 18:41 • #46


puschel1990
Hallo Icefalki!

Ja, ich bin sehr unsicher. Daran arbeiten tue ich ja, wirklich, aber es klappt noch nicht immer so, wie ich es gerne hätte. Wenn ich lese, wie locker manch einer mit seiner Beziehung umgeht (sei jetzt dahin gestellt, ob das immer so gut ist), kriege ich leichte Anfälle, weil ich mir nicht vorstellen kann, sooo locker damit zu sein. Meine Beziehung hat für mich, neben mir selbst, oberste Priorität bzw. mein Partner. Ich weiß, dass ich vielleicht zu sehr darauf fixiert bin, aber ich habe an vielen Beispielen gesehen, wie schnell es den Bach runter gehen kann, wenn man seine Beziehung nicht mit als erstes vorne an stellt.

Ich merke wieder, wie sehr das alles an mir arbeitet, ich träume sogar schon schlecht davon. Heute Nacht habe ich, so wie es aussieht, geträumt, dass ich wach werde und mein Freund sich neben mir selbstbefriedigt hat. Es wirkte ein bisschen real, aber auch nicht. Ich habe direkt im Anschluss weiter geträumt, dass ich seine Bettwäsche durchsucht habe und jede Menge Spermaflecken gefunden habe. Ich komme mir so blöd vor, aber das ist ein deutliches Zeichen, wie sehr dieses Thema in mir arbeitet, teils wohl unterbewusst. Ich bin mir sehr sicher, dass es nur im Traum war, ich habe einen sehr leichten Schlaf und wäre mit Sicherheit richtig wach geworden, dafür war es nicht real genug. Aber es beschäftigt mich, wie sollte es auch anders sein?

21.10.2015 07:54 • #47


puschel1990
Ich hab gerade irgendwie so Panik, dass das doch real war, obwohl das überhaupt nicht seins ist. Er hat's mit SB so gar nicht, auch eher untypisch Mann, aber er ist in vielerlei Hinsicht nicht wie andere Männer. Er sagte als wir uns privat so richtig kennenlernten (Monate davor hatte er ja seine Frau und Stiefkinder verlassen), dass sein letzter Sex schon Monate über Monate her gewesen wäre, und dass man als Mann richtig Eier haben muss, wenn man keinen Sex hat (weil er nun mal solo war) aber auch mit SB nichts am Hut hat. Da würde es ja nun mal absolut nicht passen, dass er sich dann in einer Partnerschaft mit mir neben mir einen runter holt. Schon gar nicht, wenn der Sex eh weniger geworden ist, weil er weniger Lust hat. Und außerdem haben wir schon sehr früh geschlafen gestern, weil er sich besonders matt gefühlt hat, weil er scheinbar eine Erkältung ausbrütet. Spermaflecken habe ich auch nicht gefunden und da mein Schlaf so leicht ist, hätte ich wohl mitbekommen dass er aufsteht und sich sein bestes Stück wäscht (das macht er immer sehr sorgfältig wenn wir Sex hatten). Es spricht so alles dagegen, dass das heute Nacht real war, und trotzdem macht es mir Sorgen. Wenn es nämlich real gewesen wäre, würde ich mich komischerweise irgendwie betrogen fühlen, kann das jemand nachvollziehen?

21.10.2015 09:56 • #48


puschel1990
Ich habe gerade mal mit meinem Freund gesprochen und einfach mal gefragt, ob heute Nacht was gewesen wäre, weil ich von etwas wach geworden bin. Und er sagte, nicht dass er wüsste. Er würde mich nicht anlügen, außerdem merke ich wenn er lügt (so kleine Notlügen wenn er mich überraschen möchte oder so etwas), dann druckst er nur noch rum, ich hab ihn so überrascht mit meiner Frage, dass man hätte merken müssen wenn er lügt. Ich steigere mich total da rein. Selbst wenn es so gewesen wäre, wieso macht mich das so kirre? Das nervt mich total...

21.10.2015 12:14 • #49


Icefalki
Mensch Puschel, was soll ich da noch sagen. Ich schick dich jetzt zum Therapeuten.

Du hast Angst und die ist wie unsere PA und der andere ganze Mist nicht normal.

Es geht um deine Einstellung, die musst du ändern. Wie wir alle auch mit unseren Ängsten umgehen lernen müssen.

Ist das gleiche falsche Gefühlsleben bei dir, wie bei mir, als ich dachte, der Himmel stürzt über mir ein, und ich sterbe.

Da hilft kein, stell dich nicht so an, das ich dir gerne sagen würde.

Also ab zum Therapeuten und daran arbeiten.

21.10.2015 16:26 • #50


puschel1990
Ok, ich will wirklich sehr gerne an mir arbeiten, klappt ja manchmal auch ganz gut, aber eben nur manchmal. Kleinigkeiten lassen mich aber schon wieder einen Schritt zurückgehen. Naja, zum Therapeuten gehe ich ja, leider sehr unregelmäßig und ich werde auch einen anderen aufsuchen, mit meinem jetzigen werde ich einfach nicht richtig warm.

Hat jemand einen Tipp für mich, wie ich, wenn ich gerade nicht beim Therapeuten sitze, am besten an mir arbeiten kann? Gibt es irgendwelche Prozeduren, die ich durchziehen kann, um meine Gedanken oder so etwas zu stoppen?

Vielen Dank, dass sich jemand meiner Probleme annimmt. =)

puschelchen

22.10.2015 08:46 • #51


Icefalki
Wenn der blöde Gedanke kommt, stell dir ein rotes Stoppschild vor. Zieh das innerlich hoch. Gedanke kommt, Stoppschild vorstellen. Und richtig darauf konzentrieren. Sofort, wenn die Gedanken kommen.


Ansonsten, mal überlegen, warum du Sex mit Liebe verwechselst? Geht es um den Körper, der dir das mehr zeigen kann, als die Worte?

Glaubst du nicht an Versprechungen? Hast du da früher schlechte Erfahrungen gemacht?

22.10.2015 16:15 • #52


puschel1990
Hallo Icefalki,

ich überlege, ob es vielleicht einfach mit ihm zusammenhängt, dass ich so viel Sex brauche. Er ist ja mein erster richtiger Freund, alles andere davor waren so Abenteuer und Sex-Beziehungen, also nichts ernstes.

Als wir uns kennenlernten (über die Arbeit) hatten wir nach ein paar Monaten den ersten richtigen privaten Kontakt. Und schon direkt am Anfang haben wir miteinander geschlafen. Erst anderthalb Jahre später wurde daraus eine Beziehung. Hatte ich glaube ich im ersten Beitrag mal geschrieben. Er hatte viel um die Ohren, was nicht vorgeschoben war, denn ich war bei allem hautnah dabei, ich erlebte also, nicht nur aus Erzählungen seinerseits, was bei ihm abging. Und klar habe ich ein bisschen gelitten, weil ich relativ schnell gemerkt habe, dass ich ihn wollte. Und man merkte ja auch, dass er wollte, aber da zählte für mich das Argument, dass er erstmal sein Leben wieder in die Reihe kriegen musste. Also Sex war von Anfang an ein Thema bei uns und irgendwie war nur das der richtige Beweis für mich, dass er an mir interessiert war, weil es zu mehr ja gar nicht kam. Wir unternahmen ja auch fast nie was zusammen, er war für solche Sachen einfach nicht offen, außerdem kam dazu dass ich meistens Spätschicht hatte und wir uns nur abends/und teil nachts sehen konnten. Und als wir zusammenkamen, hatten wir so viel Sex, das hatte ich bis dato ja auch nicht gebraucht. Ich habe mich so daran gewöhnt und gleichzeitig so geliebt gefühlt. Hätten wir es von Anfang an nicht so doll getrieben, hätte ich womöglich jetzt auch keine Schwierigkeiten damit. Es fällt mir sehr schwer, ihm zu sagen, dass ich es vermisse. Ich komme mir irgendwie blöd dabei vor, so bedürftig, anormal bedürftig. Ich kann sowieso sehr schlecht zugeben, wenn ich mich abgewiesen oder so etwas fühle. Da kommt dann was zum Tragen, das ich schon immer hatte: bloß keine Schwäche zeigen. Bei ihm habe ich das überwiegend sehr gut im Griff, eben doch Schwäche zu zeigen. Aber aus welchem Grund auch immer, habe ich ein ganz besonderes Verhältnis zu Sex. Und komischerweise erst, seit der Sex weniger geworden ist. Ich möchte am liebsten gar nicht über das Thema sprechen. Genauso geht's mir mit dem Heiraten. Er hat fast von Anfang an, seit wir offiziell zusammen sind, gesagt, dass er mich heiraten will. Sehr kontinuierlich und romantisch hat er das Thema immer angesprochen. Bis vor zwei, drei Monaten war das auch fast immer noch so. Jetzt höre ich fast gar nichts mehr davon. Und immer, wenn im Fernsehen was über Hochzeiten oder sowas kommt, fühle ich mich unwohl und bin froh, wenn wir nicht drüber sprechen. Ich habe immer Angst, er könnte sagen, dass er womöglich doch nicht mehr heiraten möchte. Klar sind wir nicht gerade in einer finanziell rosigen Lage für so etwas. Aber ich habe nicht mehr das Gefühl, er würde es immer noch so wollen wie zuvor.

Ich hatte nie ein gestörtes Verhältnis zu Sex, jetzt habe ich das Gefühl, doch eins zu haben. Ich kann mir nicht anders als oben beschrieben erklären, wie das entstanden ist. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich das bei einem anderen Mann auch so wäre. Ich könnte mir vorstellen, dass das mit meinem Freund und unseren Umständen zu tun hat...

Ich hatte den in meinen Augen perfekten Morgen:

gestern Abend haben wir uns schön einen gezwitschert, paar Bierchen und Ouzos, schön mit Musik und kleinen Leckereien, hatten eine kurze aber tolle gut Nacht zusammen, und heute Morgen ist er gleich nochmal über mich hergefallen. Schön Kaffee zusammen getrunken, fertig gemacht und richtig gut war, dass ich heute von ihm und seinem Fahrlehrer mit dem Truck zur Arbeit gefahren wurde! Es ist nicht viel, nichts kostspieliges oder hochgestochenes aber es macht mich überglücklich, nur das von gestern Abend auf heute Morgen, mehr brauche ich zum Glücklichsein nicht...

Icefalki, was meinst du mit Versprechungen? Ich glaube in der Regel an Versprechen, wenn du das meinst, aber bei meinem Freund ist es so, ich weiß dass er sie oft nicht einhalten konnte. Er hält seine Versprechen sonst immer, aber bevor wir zusammen waren und auch die letzten Monate, sind manche Versprechen einfach liegen geblieben, weil er selbst psychisch etwas durch den Wind war. Ich hatte im Eingangsbeitrag mal geschrieben, dass er ne schwierige Phase hatte, er hat teilweise seine eigenen Einkäufe vergessen, hatte nicht mitbekommen dass er sich schon tagelang nicht mehr bei mir gemeldet hatte. Er war völlig verwirrt. Und die letzten Monate waren sehr schwer, er sagte, er hätte noch nie in seinem Leben so viele Monate so extrem empfunden, und das mit 43, er sagte (er ist absolut kein Jammerlappen) oft, dass er langsam nicht mehr könne. Aus seinem Mund heißt das sehr viel. Und in den Monaten hatten wir auch Streits, keine Alltagsstreits, hatten wir noch nie. Aber Streits, in denen er am liebsten alles hinschmeißen wollte, weil er sich total überfordert gefühlt hat. Also Streits, die nicht mal mit mir oder ihm zu tun hatten, sondern mit den Umständen. Dementsprechend ist viel liegen geblieben in der Zeit, sexuell, materiell, Urlaub konnten wir keinen machen, Arbeitslosigkeit, Selbstständigkeit musste er aufgeben. Da habe ich Verständnis für, dass er in der Zeit oft nicht so konnte wie er wollte, und zwar nicht nur auf Sex bezogen...

Meintest du sowas mit Versprechungen?

Lieben Gruß
puschelchen

23.10.2015 07:55 • #53


puschel1990
Ich möchte noch was ergänzen:

Ich bin in letzter Zeit viel hier in Foren unterwegs und pushe meine Angst dadurch leider zusätzlich, weil ich viel von kaputten Partnerschaften lese. Entlieben, nebeneinander herleben usw. Ich arbeite sehr an mir, dass ich meine Ängste loswerde. Dazu muss ich mir zwischendurch immer wieder bewusst machen, was für ein Glück ich habe und wie weit entfernt wir von meiner Angst sind. Ich habe immer Panik, dass mein Glück mir entrinnen könnte oder ich es selbst kaputt mache.

Wir sind ein auffälliges (positiv) Paar. Viele aus unserem Umfeld empfinden uns als eine Art Vorzeige-Paar, unser Umgang mit und untereinander fällt vielen Leuten positiv auf. Wenn wir Arm in Arm durch die Stadt laufen, werden wir angeguckt wie die ersten Menschen. Ich bin sehr stolz darauf. Es spricht doch im Prinzip alles dafür, dass wir nicht so enden, wie viele hier im Netz, ich möchte nicht hier im Trennungs-Abteil einen Thread eröffnen müssen. Und es sieht bei Weitem auch nicht danach aus dass ich das müsste. Er kümmert sich um alles. Wenn er vor mir zu Hause ist, was durch die Fahrschule momentan der Fall ist, macht er immer das Essen. Kleine Leckereien, schön hergerichtet, mir Kerzen und Servietten, Musik im Hintergrund. Ist nichts Aufregendes und dennoch etwas so besonderes, weil selbst solche Kleinigkeiten bei manchen so nicht stattfinden. Wie oft er mich in den Arm nimmt, mich knuddelt, mir einen Kuss auf die Stirn gibt und sagt, dass es sehr schön ist, dass es mich gibt. Sein Bedürfnis, den Tag über immer irgendwie mit mir in Kontakt sein zu wollen, das sind so Dinge, die sehr wertvoll für mich sind. Keine Alltagsstreitereien, hatten wir noch nie. Kein Gezicke wegen rumliegenden Socken (auch ich lasse meine gern mal irgendwo liegen). Vollends glücklich wäre ich tatsächlich, wenn einfach etwas mehr Sex vorhanden wäre und ich wüsste, dass er mich nach wie vor heiraten möchte. Für mich war Heirat nie ein Thema, aber ihm würde ich so gerne das Ja-Wort geben. Das sind die beiden einzigen Dinge, die das noch toppen könnten.

Tut mir Leid, wenn ich euch auf den Wecker falle. Manchmal hilft es mir, solche Gedanken einfach nur loszuwerden, in der Hoffnung, mir dadurch noch bewusster zu machen, dass ich keine Angst haben muss, mich nirgends reinsteigern muss, mein Glücklichsein genießen kann und sollte... Danke, dass ihr, vor allem Icefalki, ein offenes Ohr für mich habt!

23.10.2015 10:12 • #54


X
Zitat von puschel1990:
Ich bin in letzter Zeit viel hier in Foren unterwegs und pushe meine Angst dadurch leider zusätzlich, weil ich viel von kaputten Partnerschaften lese.
[...]
Manchmal hilft es mir, solche Gedanken einfach nur loszuwerden, in der Hoffnung, mir dadurch noch bewusster zu machen, dass ich keine Angst haben muss, mich nirgends reinsteigern muss, mein Glücklichsein genießen kann und sollte...

Super wenn es dir hilft, dann schreib einfach deine Gedanken nieder. Im besten Fall fällt jemandem aus dem Forum dazu noch etwas ein
Denk aber bitte auch dran: Wenn es dir nicht gut tut in solchen Foren zu lesen, dann schreib nur in deinem Thema und lese die Anderen nicht. Oder mach zwischendurch eine Pause von diesem Forum! So wie man keine Krankheitssymptome googlen sollte, da man sich dann garantiert eine absolut tödliche Krankheit eingefangen hat, muss man auch mit wachsamen Augen in so einem Forum lesen. Auch hier besteht die Gefahr sich selbst ein Problem einzureden, dass gar nicht da ist.
So ein Forum ist eine tolle Entlasstung, wenn man hier gute Tipps und Verständnis bekommt. Es besteht aber auch die Gefahr an die falschen Menschen zu geraten, die einem Zweifel und Probleme einreden, die gar nicht da sind. Deswegen immer filtern, objektiv bleiben und Auszeiten nehmen

23.10.2015 11:24 • x 1 #55


puschel1990
Du hast vollkommen Recht, xoxo!

Das ist leider das, was mir auch aufgefallen ist, an mir selbst. Ich war lange nicht in solchen Foren unterwegs, schon gar nicht in eigener Sache. Und seit mich die letzten zwei Monate dieses Thema so belastete, dass ich hier schreiben musste, lese ich generell viel mit und merke, wie ich noch mehr Angst bekomme. Manches habe ich davon schon auf mich und meinen Freund bezogen geträumt. Deshalb halte ich mich jetzt fern von anderen Threads und bleibe in meinem eigenen... Ich habe mir nämlich so manches schon eingeredet, weil ich zu intensiv mit den Themen anderer beschäftigt war. Ich bin sehr dankbar, dass ich hier meine Gedanken loswerden kann und sehr hilfreiche Antworten bekomme. Gibt ja so Leute, die alles gleich schlechtreden, in einem anderen Forum wurde mir eingeredet, dass mein Freund fremdgehen würde und dass eine Beziehung mit einem so hohen Altersunterschied nicht funktionieren kann und wird. Ich hatte schon schlaflose Nächte deswegen...

Liebe Grüße
puschelchen

23.10.2015 11:32 • #56


hereingeschneit
Zitat von puschel1990:
Ich habe immer Panik, dass mein Glück mir entrinnen könnte oder ich es selbst kaputt mache.


Und dabei ist die Lösung sooo einfach. (eigentlich). Man muss nur einen Entschluss fassen und der heißt:

Egal was die Zukunft bringt, ich genieße das Hier und Jetzt.

Es gibt so viele Schicksalschläge, die Menschen dann verändern und es nicht mehr passt.... Es kann immer mal was kommen und sein.....Was solls, dann werden sich Wege finden, wie man es handhaben wird, aber im Moment einfach mal genießen, denn das was du schreibst, davon träumen nur viele.

Außerdem ist es immer Ansichtssache, ob etwas Glück ist. Hierzu mal eine Geschichte:

Eine chinesische Geschichte erzählt von einem alten Bauern, der ein Pferd für die Feldarbeit hatte. Eines Tages entfloh das Pferd in die Berge, und als alle Nachbarn des Bauern sein Pech bedauerten, antwortete der Bauer: Pech? Glück? Wer weiß?
Eine Woche später kehrte das Pferd mit einer Herde Wildpferde aus den Bergen zurück, und diesmal gratulierten die Nachbarn dem Bauern wegen seines Glücks. Seine Antwort hieß: Glück? Pech? Wer weiß?
Als der Sohn des Bauern versuchte, eines der Wildpferde zu zähmen, fiel er vom Rücken des Pferdes und brach sich ein Bein. Jeder hielt das für ein großes Pech. Nicht jedoch der Bauer, der nur sagte: Pech? Glück Wer weiß?
Ein paar Wochen später marschierte die Armee ins Dorf und zog jeden tauglichen jungen Mann ein, den sie finden konnte. Als sie den Bauernsohn mit seinem gebrochenen Bein sahen, ließen sie ihn zurück. War das nun Glück? Pech?
Wer weiß?

(Steht übrigens auch hier drin gedichte-gedanken-zitate-weisheiten-f53/kurze-geschichten-t55961.html, vielleicht mal wieder interessant ihn zu erwähnen)

Zum Thema Sex ist es für mich wichtiger das wie und nicht das wie oft. Also, ob man sich Zeit dafür nimmt und auf die Wünsche eines jeden eingehen kann.... und nicht mal hopp hopp, damit....
Das bedeutet aber auch, wenn man müde und ausgelaugt ist, Stress hat und somit andere Dinge im Kopf hat, dann wirds nicht schön. In solchen Situationen übt man aber meist auch Hobbys eher nicht aus. Sie treten in den Hintergrund.

23.10.2015 12:00 • x 2 #57

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puschel1990
Hallo hereingeschneit,

vielen Dank für deine Antwort!

Du hast Recht, das Hier und Jetzt genießen. So jemand bin ich eigentlich auch. Mein Freund und ich sagen immer, für uns zählt nur noch der Augenblick (insbesondere der Augenblick den wir zusammen erleben). Und das fühlt sich auch alles richtig an. Das ist ja mein Problem. Ich bin an manchen Tagen so glücklich, dass es mir Angst macht. Ich suche ständig den Haken, irgendwas kann doch nicht stimmen, irgendwas muss doch mein Glück kaputt machen. Beinahe energisch sucht man nach Haken und Gründen, wieso die Angst berechtigt ist. Gerade hat mein Freund mich nach der Fahrschule bei der Arbeit besucht, um mal zu sehen, wie es hier so ist, bin ja noch nicht lange in meinem neuen Job. Welcher Mann macht das, der einen nicht ernsthaft und aufrichtig liebt? Nachher holt er mich sogar von der Arbeit ab, obwohl er müde ist (wir haben zur Zeit nur ein Auto, welches ich immer mit habe) und hier in der Nähe eine Bushaltestelle ist. Also man kann sich auch seine Angst einreden. Ein erster Schritt für mich ist, keine anderen Themen mehr durchzulesen, weil die mir an mancher Stelle Angst gemacht haben. Der nächste Schritt ist, wie Icefalki mir geschrieben hat, mir ein Stoppschild bei doofen Gedanken vorzustellen. Und weiterhin werde ich mir immer wieder bewusst machen, wie gut es mir doch eigentlich geht und dass ich eben keine berechtigte Angst habe. Ich habe mir dazu eine Pro/Contra Liste angelegt in der ich aufführe, was für meine Angst spricht und was gegen sie spricht. Diese Liste rufe ich mir immer auf, wenn ich meine Gedanken nicht unter Kontrolle habe. Das versuche ich auch bzgl. Sex. Zwar versuche ich mir immer mehr bewusst zu machen, dass Sex nicht gleich Liebe ist, aber ich habe auch eine Liste angelegt, welche Gründe dafür sprechen, dass er im Moment auch nicht mehr sooo oft stattfindet. Und welche Gründe, die in meinem Kopf rumschwirren (meine Attraktivität usw.) nicht zutreffen. Damit ich mir nicht noch weiter unnötig Sorgen mache, dass etwas zwischen uns nicht stimmt. Wenn man sieht, wie wir aufeinander abfahren und miteinander schlafen, und auch sonst der Umgang untereinander, und dass er sehr gerne anderen von mir erzählt, das bestärkt mich darin, mich immer mehr von meiner Angst zu lösen.

23.10.2015 12:31 • #58


Icefalki
Liebes Puschelchen, es macht Freude, von dir zu lesen. Deine Fähigkeiten, deine Gedanken so klar zu schreiben.

Und die Antworten von hereingeschneit und xo sind wunderbar.

Im Prinzip ist bei dir alles so wunderbar, dass es gar nicht echt sein kann. Das ist doch deine Angst.

Ich sag dir mal was. Ich habe auch so einen tollen Mann abgekriegt. Der mich auf Händen trägt. Und ich bin da sehr viel schwieriger, als du.

Ich konnte jahrelang nicht glauben, dass mich jemand So lieben kann. Bei mir war immer ein Vorsichtsgedanke dabei, lag in meiner Erziehung.

Ich kannte das alles nicht. Und war deshalb getrimmt auf Unabhängigkeit und Leistung. Denn dann kann mir nix passieren, und ich bleibe unabhängig, so für alle Fälle.

Das Leben hat mir mit meinen teils sehr unbewussten Gedanken, eine ganz schöne Angst eingebrockt.

Die dann wiederum dazu gedient hat, mich selbst erkennen zu lernen.

Bei dir wird auch irgendwas im Unbewussten schlummern, die dir diese Unsicherheit beschert.

Die gilt es zu finden, dieses, ich bin auf der Hut, denn irgendwo ist doch vielleicht alles viel zu schön und ich habe Angst, dass ich ernüchtert aufwache.

Und sei es nur dein eigenes Selbstwertgefühl, das evtl..gering ist. Und wenn ja, wo kommt das her?

Dies sind nur die Gedanken, die du dir machen kannst, anstatt an den Symptomen rumzudoktern.

warum meinst du, dass du dieses Glück nicht verdient hast, oder dass es nicht halten wird?

Oder du nur beim totalen Hype glücklich sein kannst. Also endorphine bis zum abwinken?

Und Normalität dir Angst macht?

23.10.2015 16:15 • #59


puschel1990
Hallo Icefalki!

Ich würde auch sagen dass ich ein geringes Selbstwertgefühl habe. Wieso auch immer. Ich hatte schon früh Erfahrungen gemacht, abgelehnt zu werden von anderen Kindern. Früher war ich immer Außenseiter. Ich war auch als Jugendliche moppelig und hatte darunter zu leiden. Mittlerweile ist das anders. Vielleicht sind mir einfach die ersten männlichen positiven Reaktionen auf mich und meinen Körper so im Gedächtnis geblieben dass ich so viel mit Sex verbinde. Mein Selbstwertgefühl ist an manchen Tagen unerschütterlich, manchmal so gering dass ich Angst kriege.

Ich glaube daran dass er mich liebt, ich möchte so gerne daran glauben dass ich auch einfach nur mal Glück im Leben habe in Verbindung mit anderen Menschen. Leute, die sich von heute auf morgen ohne erkennbaren Grund von mir abgewendet haben, haben mir zu schaffen gemacht. Man kann einfach nicht vollends glauben dass man einfach mal nur Glück hat. Manchmal kommt es mir vor als würde ich auf einen großen Knall warten und ich hätte mein Glück verloren. Meine Angst wurde noch geschürt, weil ich im Forum andere Themen gelesen habe. Wie oft hört man dass was negatives dahinter steckte wenn der Sex weniger wurde oder der Partner nur Kleinigkeiten nicht wie gewohnt gemacht hat. Oder dass sich jemand neu verliebt oder einfach entliebt. Ich möchte im Grunde genommen die Sicherheit und Garantie die keiner von uns in einer Beziehung und im Leben bekommt. Ich erwarte unterbewusst vielleicht dauernd dass ich enttäuscht werde. Ich liebe diesen Mann, über alles. Er macht mein Glück vollkommen. Ich kann auch alleine leben, ich brauchte vor ihm auch keine Beziehung um zu überleben oder zufrieden zu sein. Ich hatte meinen Spaß, habe mich etwas ausgetobt, konnte tun und lassen was ich wollte. Das hatte auch was Schönes an sich. Aber ohne ihn leben will ich einfach nicht, ich will mit ihm alt werden, so weit das aufgrund des Altersunterschiedes geht. Er liegt gerade neben mir und schläft und wenn ich ihn da so sehe muss ich heulen bei dem Gedanken ihn nicht mehr zu haben. Wie ich schon mal geschrieben habe, gab es Hürden bevor wir zusammen kamen, darunter hatte ich oft zu leiden, er auf eine andere Weise auch. Ich war so geduldig ohne zu wissen ob es je was wird, habe gekämpft, geweint, mit dem Gedanken gespielt, einfach hinzuwerfen. Umso fester will ich das Glück nun halten.

23.10.2015 19:43 • #60


A


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Dr. Reinhard Pichler