Guten Morgen zusammen,
ich hoffe, ihr hattet ein angenehmes Wochenende!
Also um das nochmal aufzugreifen von letztem Freitag:
Zussammenhalt, Vertrauen und ein reibungsloser Alltag ist bei uns schon lange gegeben. Wir haben die letzten vier Jahre so manchen Mist überstanden. Vertrauen ist voll und ganz da. Das Vertrauen, das mir fehlt, ist das Vertauen darin, dass alles seinen Weg geht, hat also faktisch nichts mit meinem Freund zu tun.
Ich habe mich am Wochenende viel mit dem Thema beschäftigt und versucht, die Zeit vor unserer Beziehung zu sehen, und dann die Zeit währenddessen, was sich verändert hat, was mir fehlt, was ich dazu gewonnen habe.
Bevor wir zusammengekommen sind, haben wir uns freundschaftlich sehr sehr gut verstanden, schon damals waren wir auch intim miteinander. Damals habe ich relativ früh gemerkt, dass ich mehr möchte als nur eine Freundschaft + (der Begriff Affäre würde es nicht richtig treffen, denke ich). Da er damals noch zu sehr seine Vergangenheit verarbeiten musste, hat dies entsprechend lange gedauert. Damals hatte ich Sex, schöne Gespräche, die bis tief in die Nacht gingen, ein gewisses Gefühl an Geborgenheit, aber mehr auch nicht. Aufregend war das alles, es gab keinen Alltag, wir trafen uns nur, wenn gerade alles toll war. Ich wollte aber das volle Programm.
Jetzt habe ich schon sehr lange genau den Part, der mir damals immer gefehlt hat. Mit jemandem durch dick und dünn gehen, immer an seiner Seite sein, sein erster Ansprechpartner, egal worum es geht. Viel Wärme und Geborgenheit, einen Beziehungsalltag, Vertrauen und eine eheähnliche Lebensgemeinschaft. Dem Ganzen ist das Aufregende gewichen (das was uns am Anfang zum Großteil ausgemacht hat). Ich wünsche mir wohl eine Mischung, die mehr als schwierig zu erlangen ist. Aufregendes so toll wie am Anfang, und das was wir jetzt haben. Ich komme wohl nicht damit klar, dass wir jetzt etwas viel wertvolleres als das, was wir am Anfang hatten, haben. Tolle Zeit verbringen kann man mit vielen Menschen, oder guten Sex haben. Aber das was ich jetzt habe, habe ich mir immer gewünscht. Ich glaube, es ginge mir besser, wenn wir damals, vor unserer Beziehung, nicht intim miteinander gewesen wären. Vielleicht ist das auch völliger Quatsch, aber ich versuche, so gut es geht zu entschlüsseln, was mit mir passiert ist, wieso es mir so schwer fällt, das, was ich mir immer gewünscht habe, anzunehmen.
Gesternabend haben wir einen Film gesehen, in dem u. a. der Mann einer Kommissarin verstorben ist. Das war so dramatisch alles. In dem Moment war ich so froh, dass ich mich bei meinem Freund einkuscheln konnte. Wie schwer wäre es doch für mich, so eine Situation zu ertragen.
Wir hatten ein sehr schönes Wochenende, von allem war etwas dabei. Das tut sehr gut. Ich habe das als Anlass genommen, mir bewusster darüber zu werden, wo mein Problem liegt. Ich meine, wir haben oft genug festgestellt, welche Probleme ich habe. Aber ich glaube, dass es auch mit unserer damaligen Situation zusammenhängt.
30.01.2017 10:21 •
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