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H
Hey, mein Weg der psychischen Erkrankungen hat schon früh angefangen, wurde jedoch erst mit 15 Jahren angefangen behandelt zu werden. Zu dem Zeitpunkt ging es für mich innerhalb von wenigen Tagen von ‚meine Lehrer haben etwas bemerkt‘ zu ‚du wirst gegen deinen Willen in die Kinder- und Jugendpsychiatrie gebracht‘. In dieser Zeit war ich am Anfang voller Hoffnung endlich alles aus der frühen Kindheit verarbeiten zu können, Hilfe zu bekommen und verbessert wieder nach Hause gehen zu können. Nur leider hat die KJP meine Symptomatik verschlimmert. Ich wurde für Ehrlichkeit bestraft und mir wurde nicht erklärt weshalb. Ich habe erfahren was ich mir alles selber antun kann und bin in immer schlechtere Verhaltensweisen gerutscht. Ich wurde sehr spontan innerhalb weniger Tage im Urlaub meiner eigentlichen Therapeutin entlassen und hatte keinerlei Unterstützung mehr.
Durch diese Gründe und noch vieles vieles mehr habe ich eine riesige Angst gegenüber Therapeuten und Ärzten entwickelt, welche ich nicht ohne solche überwinden kann.
In der Zeit zwischen dem letzten KJP Aufenthalt / Therapie und heute ist leider wieder einiges schlechtes passiert, weshalb ich mich eigentlich erneut in eine Therapie begeben muss. Das neue Trauma schränkt mich in meinem täglichen Leben, meiner Arbeit und meiner 2-jährigen Beziehung ein.
Dazu kommt eine große Angst bestimmte Diagnosen zu bekommen und meinen absoluten Traumberuf nicht mehr ausüben zu können.
Nun zur Frage: Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen oder vielleicht auch so irgendwelche Tipps, wie ich meine Angst überwinden kann?
Ich wäre sehr dankbar!

21.10.2023 20:38 • 22.10.2023 #1


4 Antworten ↓


U
Wenn du Unterstützung benötigst, dann hole sie dir. Aber vielleicht besser nicht stationär sondern ambulante Psychotherapie mit einem Psychologen.
Zitat von herzensmensch:
Dazu kommt eine große Angst bestimmte Diagnosen zu bekommen und meinen absoluten Traumberuf nicht mehr ausüben zu können.

Was spukt dir denn so im Kopf? Welche schlimmen Diagnosen könnten das sein?
Warum hast du den Verdacht etwas *schlimmeres* zu haben, was dich daran hindert, deinen Beruf auszuüben.

Zitat von herzensmensch:
Ich wurde sehr spontan innerhalb weniger Tage im Urlaub meiner eigentlichen Therapeutin entlassen

Mit welcher Begründung? Warst du stabil oder *nicht kooperativ*?

21.10.2023 22:01 • #2


A


Das Trauma durch die Therapie

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U
Zitat von herzensmensch:
voller Hoffnung endlich alles aus der frühen Kindheit verarbeiten zu können, Hilfe zu bekommen und verbessert wieder nach Hause gehen zu können.

Was über einen langen Zeitraum entstanden ist, wirst du auch in wenigen Wochen nicht wieder los.

Zitat von herzensmensch:
Nur leider hat die KJP meine Symptomatik verschlimmert.

Das kann anfangs sein....wenn man sich der Vergangenheit und dem Erlebten wieder stellt...gedanklich zurückgeht in der Therapie. Das wühlt erstmal ordentlich auf und bringt zusätzlich Unruhe und Stress.
Das ist, wie wenn du ein Pflaster von der Wunde reisst....und die Wunde nicht weiter behandelt und versorgt wird.
Das tut weh.

21.10.2023 22:09 • #3


H
@UlliOnline Danke für deine Antwort!
Ambulant ist leider die riesige Angst, dass es sofort wieder stationär geht. Ich habe leider nur das stationäre Setting zerstückelt über ein Jahr richtig kennenlernen können. Ambulante Versuche sind auch damals schon gescheitert, weil es einfach nicht gepasst hatte.

Entlassen wurde ich wohl mit der Begründung, dass ich nach 3 Monaten ‚fertig‘ bin. So richtig drüber geredet hat jedoch keiner mit mir. Auch in den Briefen steht nichts zum direkten Entlassungsgrund.

Das ein Trauma nicht innerhalb weniger Wochen weg ist, ist mir jetzt auch klar. Nur mit 15 Jahren und keiner Therapieerfahrung hatte man noch eine rosarote Brille auf…
Und auch, dass Therapie erstmal aufreißt um es dann besser zu machen stimme ich dir vollkommen zu! In der KJP hat man jedoch stark das Gefühl bekommen, dass es egal ist wie es einen geht und was man von anderen Patienten lernt, solange man Geld rein bringt.

Bei den Diagnosen wäre zum Beispiel eine BPD, welche mich in meinem Beruf im Rettungsdienst einschränken könnte. Dazu habe ich auch körperliche Erkrankungen bei denen ich mit psychischen Diagnosen Angst habe, dass sie von Ärzten runtergespielt werden. Passiert leider häufig genug.

21.10.2023 22:45 • #4


U
Zitat von herzensmensch:
Ambulant ist leider die riesige Angst, dass es sofort wieder stationär geht.

Die Alternative wäre : zuhause bleiben und weiterhin leiden ?
Zitat von herzensmensch:
Ambulante Versuche sind auch damals schon gescheitert, weil es einfach nicht gepasst hatte.

Dann lieber den Kopf in den Sand stecken? WAS hat denn nicht gepasst?
Zitat von herzensmensch:

Entlassen wurde ich wohl mit der Begründung, dass ich nach 3 Monaten ‚fertig‘ bin

Wie lange wärest du denn gerne noch geblieben? Was hat man dir empfohlen, wie es nach der Klinik weitergehen kann?
Zitat von herzensmensch:
In der KJP hat man jedoch stark das Gefühl bekommen, dass es egal ist wie es einen geht

Das war aber wirklich sicher nur dein Gefühl.
Sicher werden Kinder und Jugendliche anders behandelt als Erwachsene.
Jetzt würdest du ja in eine Klinik für Erwachsene kommen.
Du möchtest Hilfe bekommen, hast aber jede Menge Einwände, ABER und Bedenken.
Rede mal mit einem Psychiater, was der dir empfiehlt. Der kann dich sehen und mit dir sprechen. Wir lesen dich nur.
Wurden dir jemals Medikamente angeboten?

22.10.2023 06:43 • #5





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