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Hi!

Ich lege mal los,
Ich bin 19 Jahre alt und möchte endlich meine Fahrstunden in der Fahrschule beginnen.
Vor ca. einem halben Jahr wollte ich dann bei der Führerscheinstelle meine Fahrerlaubnis beantragen.
Leider ist mir meine Ehrlichkeit da zum Verhängnis geworden.
Ich wurde gefragt ob ich Medikamente nehme und ob ich körperliche oder psychische Erkrankungen habe.
Daraufhin habe ich mitgeteilt, dass ich Venlafaxin (SNRI) morgens, und Mirtazapin abends nehme, aufgrund meiner Depressionen.

Ab da bekam ich dann einen Brief nach Hause, dass die Fahrerlaubnisbehörde bedenken an meiner Fahrtüchtigkeit hat, und ich bitte einen ärztlichen Bescheid mit Diagnosen, Historie, Einschätzung des Arztes, etc. einreichen soll.
Zu diesem Zeitpunkt war ich in der Klinik, da ich mit dem Tod der Eltern meiner Ex-Partnerin nicht zurechtkam, und überfordert fühlte.
Der Vater ist an Suizid verstorben, und die Mutter war krebskrank, und das ganze ist leider innerhalb von ein paar tagen passiert.
Ich habe meine Ex daraufhin aufgefangen, aber mich selbst vergessen.

In der Klinik bekam ich einen Bescheid vom Oberarzt, wo drin stand dass keine Einschränkung meiner Verkehrstüchtigkeit vorliegt, und die Medikation bereits seit einem Jahr fest verordnet und eingestellt ist.
Ebenfalls waren Diagnosen (rezidivierende-depressive-störung und zwangsgedanken und -handlungen gemischt) enthalten und es lagen keine Suizidgedanken oder ähnliches vor.

Dann bekam ich erneut einen Brief, in dem meine Fahrerlaubnis vorerst verweigert wurde.
Nach Entlassung habe ich mich mit meinem Vater zusammengesetzt und wir haben mit der Behörde gesprochen, die dann ihre Verweigerung zurückgezogen hatte und mich nun zu einem Gutachten bei einer Fahrerlaubnis-Prüfstelle (TÜV, ABV, etc) aufgefordert.

Bis auf die sehr schwierige Situation mit meiner Ex-Partnerin, hatte ich keine Rückfälle und die Medikation hat getan was sie soll, außerdem habe ich weder Nebenwirkungen noch Mängel in wichtigen Aspekten die den Verkehr beeinflussen könnten,
Nach Entlassung war nur noch eine leichte Episode zurückgeblieben, und ich kann wieder meinen Alltag meistern.

Ich habe leider unfassbar Angst vor dem Gutachten und habe Angst dass mir die Fahrerlaubnis dort ebenfalls untersagt wird, und weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich kann mir auch den Führerschein mit beginn meiner Ausbildung, später dann Beruf und der allgemeinen Leidenschaft für Autos nicht wegdenken, und der Gedanke dass ich im Zweifelsfall niemals Auto fahren werde, ist mir ein Schlag in den Magen.

Hoffe hier hat jemand vielleicht auch jemand Erfahrungen damit gemacht oder kann mir irgendwie etwas Zuspruch geben.

Danke!

25.11.2023 01:21 • 25.11.2023 #1


2 Antworten ↓


A
Ich darf mit meiner gesundheitlichen Vorgeschichte und den Medikamenten auch nicht mehr fahren. Finde das aber nicht weiter schlimm. Den Führerschein durfte ich behalten. Weiß ja niemand.

Bei Dir steht im Beipackzettel auch drin, dass man dann kein Auto mehr fahren darf. Ich würde mit dem Arzt zusammen überlegen, ob man einen Absetzversuch starten könnte oder es ein weniger gefährliches Medikament gibt.
Immerhin kann sowas das Leben von anderen kosten. Daran sollte man auch denken. sry

25.11.2023 12:57 • #2


Icefalki
Zitat von luis4404:
Erfahrungen damit gemacht


Ich habe 20 Jahre im med.-psych. Institut gearbeitet.

Wenn es immer noch so abläuft wie vor 20 Jahren, dann wird deine Konzentration, deine Aufmerksamkeit usw. in Form von Testverfahren überprüft. Ist aber alles machbar.

Der Arzt schaut dich dann körperlich an und der Psychologe führt ein Gespräch mit dir, ob du verkehrstüchtig bist.

Man will eben wissen, ob du eine Gefahr für dich und andere im Verkehr darstellst.

Und es gibt Regeln, was Medis und Depri und alles angeht. Das weiss ich aber nicht mehr wirklich, da könntest du vielleicht im Vorfeld recherchieren.

25.11.2023 13:01 • x 3 #3