Pfeil rechts

D
Hallo,

ich habe eine Frage. Wie geht ihr eigentlich mit Rückschlägen in der Angstthematik um?
Ich glaube, ich habe wieder ein kleines Tief erwischt seitdem dieses beschissene Herzstolpern da ist.
Ich habe mich innerhalb des letzten Jahres mit Wille und Sport nach meiner Einschätzung vielleicht 80% Gesamtaktivität wieder zurückerkämpft, nachdem ich fast garnicht mehr raus bin und meine Kondition im Keller war.
Sich der Angst auszusetzen und Sport haben mir ganz gut geholfen.

Auch ich hatte Ängste, mal war es Hirntumor, Darmkrebs, Leber...aktuell ist es das Herz. In den letzten 2-3 Wochen habe ich wieder eine schlechte Stimmung und Brustbeschwerden sind da.
Ich habe diesbezüglich zur Sicherheit ein Langzeit EKG machen lassen (alles andere habe ich schon machen lassen, alles ok). Dieses habe ich gestern früh (Dienstag) wieder abgegeben. Wíe lange dauert eigentlich i.d.R. die Auswertung? Die Schwester meinte, falls was auffälliges ist würde ich angerufen ansonste bekommt mein HA den Befund.

Ich musste mich vorhin schonwieder motivieren raus zu gehen. Ich war die letzten 2 Tage nur 1x draussen und ich habe das Gefühl, je mehr man passiv ist umso stärker wird wieder die Trägheit und Angst. Es ist zum verrückt werden. Knickt man einmal bisschen ein, ist die Angst schon wieder hinter einem.
Ich würde ja gern wieder joggen gehen, Laufschuhe an, Pulsuhr drum und los aber die Angst....
Wie geht ihr mit sowas um..es ist zum verzweifeln.

16.05.2012 19:43 • 17.05.2012 #1


6 Antworten ↓


annamaus77
Hallo! Ich stecke gerade in einer ähnlichen situation. Ich musste wegen eines beinbruchs 5 monate zu hause bleiben. Da hatte ich wieder zuviel zeit und ruhe in mich rein zu hören. Und bumms, da ist sie wieder die depression, schmerzen, gegoogle.... Etc. Und die olle angst, dass ich todkrank bin. Und ab zum arzt. Seit gestern bin ich nun wieder arbeiten und hoffe, das mich das normale leben bald wieder hat. Du solltest das auch tun!! Ob du nun zu hause angst hast oder beim joggen?! Also lauf einfach los und du wirst merken, dass es dir gut tut und das wichtigste: das du es überleben wirst! Das ist mein rat an dich, lass dich von rückschlägen nicht wieder in dein schneckenhaus jagen, du musst wieder raus ansonsten hat dich die angst wieder im griff. Viel glück dabei und viel kraft! Liebe grüße anna

16.05.2012 20:53 • #2


A


Wie geht ihr mit Rückschlägen um?

x 3


P
Was machst du denn außer Sport? Wie bearbeitest du deine psychischen Probleme? Welche Art von Therapie machst du? Rückschläge sind normal, bei allem. Die Angst guckt so lange hervor, bist sie keinen Grund mehr sieht weil du vielleicht alle gründe verarbeitet hast und deine Handlungen und dein leben so geändert hast, dass deine Seele damit leben kann. Versuche deine Angst als guten Freund und Wegweiser deiner Seele zu sehen der dir zeigt, dahin ja dahin lieber nicht. Wenn man lernt den leiseren Tönen der seele schon zuzuhören wird es oft überflüssig das sie einen mit Hilfe der Panikattaken anschreien muss. Man muss lernen ihr zuzuhören und auf sie zu hören.

17.05.2012 09:04 • #3


D
Wie ich mit diesen Problemen arbeite, ich mache eine Verhaltenstherapie und versuche einen möglichst stabilen Lebensrythmus aufrecht zu erhalten.
Allerdings der Angst irgendwie zuhören finde ich persönlich schwierig und kommt mir eher wie Kaffeesatzleserei vor. Ich glaube, ich kann das nicht so gut.

Ich habe in den letzten Jahren seitdem das aufgetreten ist, aufgehört mit Rauchen, trinke kaum noch Alk., bewege mich viel und ernähre mich gesund.
Was bekommt man vom Körper als Dank? Schmerzen, Schwindel, Herzstolpern, Bauchbeschwerden....vielleicht gehts nur mir so aber ich komme mir da leicht verarscht vor (mal direkt ausgedrückt).

Heute war ich bei Freunden auf Besuch, die wohnen relativ weit oben in einem Haus. Das Treppen steigen war so anstrengend, nicht weil ich aus der Puste war sondern wegen dieser blöden Trägheit. Es kam mir vor als hätte sich die Schwerkraft verdreifacht.
Wahrscheinlich wieder eine depressive Phase..ich weiß auch nicht. Es kommt mir vor, egal was ich mache, mache ich es verkehrt. Dazu noch Konzentrationenstörungen und seit Wochen überhaupt keine Lust auf..naja ich wisst schon.
Dazu noch Ängste, man hört in sich hinein und ja..schön blöd alles.

17.05.2012 20:49 • #4


P
Du machst doch Super viel und kannst stolz auf dich sein. Im laufe meiner Therapie hat sich meine Einstellung zu meiner Angst verändert. Ich habe sie nicht mehr als grundsätzlich bedrohlich gesehen sondern eher als Begleiter der mir den weg weisen kann zu den wirklichen Problemen und Ursachen. Mit kaffeesatzlesen hat das nichts zu tun. Nur mit der eigenen inneren Einstellung zu der eigenen angsterkrankung.

17.05.2012 21:37 • #5


N
Es gibt immer Hoch`s und Tief`s im Leben. Ich habe auch mein Leben geändert, esse vegetarisch, Hab viel Sport gemacht ,Amalgamfüllungen raus, kein Rauchen und trinken u.s.w. Eigentlich müsste ich Gesund sein. Und habe doch nur Probleme. Und frühere Freunde leben einfach so wie sie Lust haben, achten auf nichts und Denen geht`s richtig
gut. Die sind immer gesund. Ich rappel mich auch immer wieder auf, denke jedes Mal : Nachtschatten, jetzt hast du`s geschafft. Und dann? Das nächste Problen...

17.05.2012 22:08 • #6


D
Ich glaube es hat wirklich viel mit der eigenen Einstellung zu tun. Auch ich sehe Freunde und Kollegen, die sich keinen Kopf machen und einfach das tun, worauf sie Lust haben. Dann stehe ich auch manchmal da und überlege, was hast du im Leben falsch gemacht usw. Das für wieder zur eigenen Demoralisierung, was den Kreislauf wieder verstärkt.
Wahrscheinlich versuche ich gegen die Angst anzukämpfen und kämpfe somit gegen mich irgendwie, keine Ahnung.
Aber wenn man z.B. ein Problem gelöst hat ist das nächste nicht weit. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich mir nur Probleme ausmale die keine sind.

Manchmal ist das Ganze extrem kräftezerrend und man fühlt sich nach einem Tag als hätte man 12 Std. am Stück gearbeitet.
Mal sehn, Ende August würde ich sehr gern wieder einmal nach Spanien (war 2009 das letzte mal dort) und Bekannte besuchen. Ich weiß noch nicht wirklich, wie ich das anstellen soll, ganz ehrlich.
Es bleibt einem wohl nichts anderes übrig als nach vorn zu sehen in der Hoffnung, dass die eigenen Anstrengungen irgendwann fruchten.

17.05.2012 23:29 • #7





Prof. Dr. Heuser-Collier