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Hallo zusammen,

ich hoffe, dass man mir hier vielleicht einen Rat geben kann.

Ich bin Mitte 30, habe studiert und einen guten Job. Mein Leben lief eigentlich stets wie im Bilderbuch. Vor jetzt 4 Jahren lernte ich dann eine Frau kennen, in die ich mich unsterblich verliebte, trennte mich für sie von meiner damaligen Lebensgefährtin, mit der ich eine gemeinsame Tochter habe. Ich nahm ihre beiden Kinder (damals 4 und 9) wie meine eigenen an und zog mit ihr zusammen, investierte außerdem Ersparnisse in Höhe von ca. 50.000 Euro zur Renovierung und zum Ausbau ihres Hauses, um dort beispielsweise im Homeoffice arbeiten zu können. In den zwei Jahren zeigte sie ein Verhalten, das sehr an eine Borderline-Störung erinnern lässt: An einem Tag war ich ihr Traummann, am nächsten Tag hasste sie mich grundlos. Über 2 Jahre beendete sie mindestens einmal wöchentlich die Beziehung mit mir, um mir dann wieder zu sagen, dass sie und die Kinder mich bräuchten und ich doch bitte zurückkommen solle. Bis sie dann nach zwei Jahren Beziehung (so wie damals auch bei dem Vater ihrer beiden Kinder) die Beziehung gänzlich beendete, mich von jetzt auf gleich aus dem gemeinsamen Haus rauswarf und mit einem anderen Mann durchbrannte. Anschließend erhielt ich über Monate Drohungen von ihr. Die beiden Kinder sah ich nie wieder.

Warum erzähle ich das alles? Ich entwickelte dadurch erstmals eine Krankheitsangst. Es fing alles an mit Schlafstörungen über Wochen und Monate sowie Alpträumen. Dann traten erstmals in meinem Leben tägliche Extrasystolen auf, die mich in Todesangst versetzten. Aus dem nichts bekam ich außerdem Herzrasen. Eine kardiologische Abklärung (Langzeit-EKG, Herzecho, etc.) ergab ein gesundes Herz. Die Extrasystolen (VES) seien ungefährlich. Trotzdem rief ich mehrfach den Rettungswagen, nachdem wieder eine Panikattacke aufgetreten war, während der ich das Gefühl hatte, unter Herzrythmusstörungen zu leiden. Ich wurde jeweils direkt wieder aus dem Krankenhaus entlassen, entschied mich dann auch für eine Psychotherapie, die ich aber abbrach, weil sie mir überhaupt nicht weiterhelfen konnte.

Ich änderte dann mein Leben, begann mit Sport. Die Symptomatik besserte sich, so dass ich wieder ein relativ normales Leben führen konnte. Die Extrasystolen treten seit Monaten überhaupt nicht mehr auf. Die Trennung ist jetzt über 2 Jahre her.

So weit so gut, bis ich vor 4 Wochen plötzlich im Spiegel feststellte, dass meine Pupillen völlig ungleich sind, die linke Pupille fast doppelt so groß wie die rechte. Ich begab mich in großer Panik sofort zum Augenarzt. Dieser untersuchte mich und stellte dann die Diagnose Anisokorie. Außerdem erklärte er, dass man nun einen Hirntumor ausschließen müsse. Er habe bereits im letzten Jahr bei drei anderen Patienten einen Hirntumor diagnostiziert. HIRNTUMOR? Hatte er wirklich Hirntumor gesagt? Ich dekompensierte nun völlig, begab mich noch abends notfallmäßig in die Augenklinik. Dort wurden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt. Der Augenarzt erklärte, dass die Anisokorie physiologisch sei, eine weitere Abklärung nicht erforderlich. Ich wurde dann vorsichtshalber vom Hausarzt noch zu einem Hirn-MRT überwiesen. Auch dies war unauffällig.

Seit diesem Erlebnis bin ich nun wieder total in der Angstspirale. Kein Arzt kann mir erklären, was die Ursache für die Anisokorie ist. Nach meinen Recherchen ist eine Anisokorie nur physiologisch, wenn sie unter 1 mm ist und von Geburt an besteht. Das kann ich aber ausschließen. Auf jedem früheren Foto waren meine Pupillen gleich groß. Wenn ich google, werden neben einem Hirntumor (der durch das MRT ja ausgeschlossen ist) Ursachen wie Lungenkrebs, Tumore, ALS, MS, etc., genannt. Ich kann den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken, beobachte permanent meine Pupillen im Spiegel. Die Anisokorie ist fast permanent vorhanden. Andere Beschwerden / neurologische Probleme habe ich nicht. Auch keine Sehstörungen.

Ist das wirklich wieder ein Streich meiner Psyche, so wie bei den Extrasystolen? Aber wie soll sowas gehen? Soll ich nun einfach damit leben? Oder noch weitere zahlreiche Ärzte wie Neurologen aufsuchen? Mein Hausarzt meint, es sei keine weitere Abklärung nötig.

Ich fühle mich gerade so hilflos.

Ist bei irgend jemand auch schonmal eine Anisokorie durch Stress, Angst, etc. plötzlich neu aufgetreten?

12.12.2023 23:04 • 13.12.2023 x 1 #1


2 Antworten ↓


Zitat von chris2023:
Hallo zusammen, ich hoffe, dass man mir hier vielleicht einen Rat geben kann. Ich bin Mitte 30, habe studiert und einen guten Job. Mein Leben lief eigentlich stets wie im Bilderbuch. Vor jetzt 4 Jahren lernte ich dann eine Frau kennen, in die ich mich unsterblich verliebte, trennte mich für sie von meiner damaligen ...

Hallo ich habe deinen Beitrag gelesen. Dein Bericht deiner Partnerschaft gleicht eins zu eins bei einem Haus in der Siedlung. Nur sind ihre Kinder etwas jünger. Auch zwei. Der Mann renovierte ihr gesamtes Haus, (neues Dach, Leitungen, Böden, Wände, Garage...................) Er war sehr fleißig und freundlich. Fast in deinem Alter. Ich unterhielt mich einmal sehr nett mit ihm da er gerade das Wohnmobil.......................

Auf alle Fälle war er plötzlich weg. Die Frau hatte einen Neuen und lebt weiterhin in dem Haus mit den Kindern. Die Eltern wohnten zuvor aber in dem Haus, was diese kauften. Angeblich bekam es die Tochter damals.......................

Naja, aber um auf dein Anliegen zu kommen. Ich kenne mich mit psychischen Erkrankungen nun nicht aus, aber sicher andere hier im Forum.
Kann dir aber beruhigend mitteilen, das es bei Lungenkrebs nicht auftrat. Mein engster Angehöriger und noch 2 weitere Bekannte erkrankten an beidseitigem Lungenkrebs. Keiner hatte Auffälligkeiten an den Augen, dafür an den Fingernägeln.

Mir ist nur bekannt, das es sich bei Anisokorie meist um eine harmlose Erkrankung handelt, die ungefähr 20 % der Bevölkerung betrifft. In der Schulzeit hatte das ein Schüler, der aber heute noch fit herumhüpft. Somit hatte er wohl selbiges wie du.

Hallo Chris,

ich habe auch zwei unterschiedlich große Pupillen.

Zum ersten mal viel mir das vor ca. 10 Jahren auf. Ich war völlig panisch und dachte auch an einen Hirntumor. Damals habe ich wie ein Detektiv alle früheren Bilder von mir studiert, um zu schauen, ob ich das schon immer habe.

Ich konnte damals keine unterschiedliche Größe auf den Bildern feststellen.

Ich denke, sowas kommt vor. Manchmal habe ich sogar das Gefühl die Größendifferenz ändert sich. Aber vielleicht fällt es mir nur manchmal auf und manchmal nicht.

Ich würd mir jedenfalls keine Sorgen deswegen machen.



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Dr. Matthias Nagel