vorab wünsche ich allen Usern einen netten 2. Advent.
Ich war eine ganze Zeit nicht hier, auch auf Anraten meiner Therapeuten, allerdings muss ich mal wieder nachfragen, wer ähnliche Symptome kennt, bzw.
erlebt hat.
Seit mehr als 3 Jahren plagen mich nun schon Krankheitsängste (bzw. die Überzeugung, Krebs zu haben und irgendwas mit dem Herzen).
Die Symptomatik des Herzens sind vielfältig: Palpitationen, Tachykardie bei der kleinsten Anstrengung, Extrasystolen, Couplets, Triplets und Salven (gehen teilweise
über 30 sek.).
Am 15. Dezember 2017 wurde ich traumatisiert: nachts um halb drei wurde ich wach mit schweren Rhythmusstörungen, Herzstolpern. Dieses hörte nicht wie sonst nach ein paar
Sekunden auf, sondern blieben bestehen. Sofort in die Notaufnahme (das 18. Mal, die wissen schon, wer ich bin).
Diagnose: absolute Arrhythmie mit Vorhofflimmern. Das Worstcase Szenario für einen Angstpatienten! Ich hab seitdem ein Trauma.
Es sollte eine Kardioversion gemacht werden, aber nach 5 Stunden sprang das Herz wieder in den normalen Sinusrhythmus. Ich wurde sofort entlassen, ohne weitere Untersuchungen
oder Erklärungen, wahrscheinlich war ich den Leuten da zu anstrengend, auch, weil ich auf ein Einzelzimmer bestanden habe.
Ich habe fast 2 Monate nach diesem Ereignis nicht geschlafen, aus Angst, es kommt wieder und natürlich Todesangst wegen einem möglichen Apoplex. Ich war am Ende meiner
Kräfte.
Auch hat mich die Angst vor Kammerflimmern lange begleitet.
Bis heute war ich fast jede Woche beim Arzt, weil sich die bisheringen Rhythmusstörungen verändert haben. Wo vorher nur Extraschläge waren, habe ich nun regelrechte
Stromschläge, wenn die Systole kommt, dazu Druck im Hals (Karotis?) und ein Gefühl im Bauch, als wenn man auf der Treppe eine Stufe ausläßt.
Salven, Couplets und Triplets sind auch immer noch da.
Kurioserweise kommen die Rhythmusstörungen auch, wenn ich den Oberkörper bewege. Beispiele:
- im Sitzen mit der linken / rechten Hand etwas greifen, dabei bewegt man den Oberkörper ja nach links oder rechts
- nach vorne beugen / bücken im Sitzen oder Stehen
- im Bett nach links oder rechts drehen
- Rücken durchstrecken (egal in welcher Lage)
- oder auch, wenn ich einfach nur geradeaus gehe
Es ist immer mit einem Druck im Hals und diesem Treppenstufengefühl verbunden.
Kennt das jemand?
Ich habe bis jetzt so viele Untersuchungen gehabt....:
- um die 20 Ruhe - EKGs
- 4 LZ - EKGs, davon ein 3 - Tages - EKG, vor 2 Wochen (es waren auch Salven zu sehen - aber wohl ohne Krankheitswert?)
- Herzultraschall
- diverse Beratungsgespäche bei Kardiologen (3 insgesamt), Hausärztin, Osteopathin, sensomatorische Körpertherapie, Psychotherapie....
Es wurde keine organische Ursache für das Flimmern gefunden. Auch sonst ist das Herz wohl kerngesund. Aber es fühlt sich nicht so an und
irgendwas muss das Flimmern ja ausgelöst haben....ich gehe von einer unglücklichen Bewegung aus oder vom Magen, da ich immer Luft im Bauch habe
und permanent aufstoßen muss).
Ich nehme Betablocker, weil ich einen hohen Puls habe (Selbstdiagnose), zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen: da sind Frequenzen von
170 keine Seltenheit. Gegen die Rhythmusstörungen sind die Blocker komplett wirkungslos. Tromcardin nehme ich auch. Wirkung? Keine Ahnung, wohl nicht.
Auch bei Anstrengungen (und dabei spreche ich von Staub saugen, Betten machen oder aufräumen - kein Sport!) schießt der Puls hoch,
teils auch 160.
Blutdruck ist normal, unter 120 auf jeden Fall.
Das ist doch niemals normal? Was hat man übersehen?
Leider wollte auch kein Arzt weiter untersuchen, ich müsse damit leben oder den nächten Flimmeranfall abwarten, dann könnte man evt über eine
Ablation nachdenken (Medikamente wie Flecainid kommen NICHT in Frage).
Ich habe auch noch andere, nervende Beschwerden, die Angst machen:
Seit gut 4 Wochen muss ich alle 20 -30 Sekungen tief einatmen, es baut sich ein richtiger Druck in Hals, Brust und Rücken auf.
Der wird immer schlimmer, bis ich tief einatme, dann ist es weg und der Spuk beginnt von vorne.
3 Ärzte sagen, dass das keine organische Ursache hat. Liegt am Rücken.
Ich habe 4 Lungenfunktionstests in dieser Zeit gemacht und mein Pulsoximeter zeigt eine hervorragende Sauerstoffsättigung.
Kennt das Phänomen wer?
Auch plagt mich (es ging los im September 2016, da fing auch ReGS an) ein permanentes, inneres Vibrieren. Es fühlt sich an, als wenn Strom durch den
Körper läuft. Es ist 24/7 vorhanden, mal mehr, mal weniger schlimm.
Es ist zu lokalisieren besonders im Thorax, in der HWS oder dem Abdomen. Nach körperlicher Betätigung ist es besonders schlimm: ich zitter wie Espenlaub
am gesamten Körper, ebenso beim Aufwachen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass es vom Herzen ausgeht, aber das konnte bisher niemand bestätigen.
Auch sonst konnte mir kein Arzt weiterhelfen. Die Osteopathin meint, es kommt von einem hochgefahrenen, unter Strom stehenden Nervensystem. Könnte
hinkommen.
Kennt das jemand?
Ansonsten: Schwindel (wie betrunken), ausgehend von der HWS, Mini - Hörstürze (teils mehrere Hundert am Tag), Druck in Brust und Rücken und brennende
Schmerzen, Neigung zum ReGS, beginnende Wechseljahre, Sehstörungen, und und und....
Ja, ich bin in Therapie. Die vierte mittlerweile, die ich selbst bezahle. Ich weiß auch, woher meine Krankheit kommen könnten, jedoch bestehen die Angstzustände
weiterhin. Panikattacken habe ich seit 3 Jahren keine mehr - allerdings ein latentes, ungutes Gefühl.
Ich war in den letzten 2 Jahren bei fast jedem Arzt, nur zum Lungenfacharzt habe ich mich bisher nicht getraut (Angst vor der Diagnose Bronchialkarzinom, aber ich
denke, dass das wohl fast jeder hier kennt).
Leztes und dieses Jahr war ich im MRT Kopf und HWS. Ohne Befund.
Die Blutbilder kann ich nicht mehr zählen. Das letzte vor 3 Wochen (auch ohne Befund).
Ich war von November 2015 bis Dezember 2017 sage und schreibe 18 Mal in der Notaufnahme, aber helfen konnte man mir dort auch nicht.
Medikamente nehem ich nur Laif900, Psychopharmaka kommen nicht in Frage: Rhythmusstörungen, ReGS und Übergewicht (habe 40 kg zugemommen in der Angstzeit
und jetzt wieder 14 kg ab, über 20kg hab ich noch vor mir), geht also nicht. Außerdem sind die Nebenwirkungen und die Langzeitfolgeschäden mir zu gravierend.
Ja, so, wieder zu lang geworden der Text, wer bis hierher gelesen hat, kann ja mal schreiben, vllt finden sich ja User, die ähnliche Beschwerden haben und man sich
austauschen kann.
Oder jemand hat einen Tip, was man noch untersuchen könnte...
Schönen Sonntag!
Gruß Nancy
09.12.2018 12:56 • • 09.12.2018 #1