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Minime
Großartig für Menschen, die tatsächlich ein z.B. Herzleiden haben deren es helfen würde, wenn ihre Werte dauerhaft überwacht werden. Z.B. im Krankenhaus, in der Reha nach einer OP. Beim Verdacht auf eine Erkrankung. So eine dauerhafte Messung macht es doch viel einfacher festzustellen, was da tatsächlich im Körper des Patienten vorgeht.

Wenig nutzen sehe ich bei Krankheitsängsten.

02.10.2023 13:30 • x 2 #21


N
Zitat von Hicks:
Darf ich folgende Fragen stellen:

Woher wollen wir wissen, wie zuverlässig so ein Gerät wäre?

Klar darfst du fragen.
Antwort: Davon gehe ich bei so einem teuren und modernen Gerät einfach aus. Ich geb' doch nicht so viel Geld aus für'n Haufen Schrott!


Zitat von Hicks:
Welchen Sinn siehst du darin, Deinen kompletten Körper rund um die Uhr in Echtzeit überwachen zu können, sprich welche Vorteile versprichst Du Dir dadurch als Hypochonder?

Ich weiß, dass die Standard-Therapie bei Hypochondrie darauf abzielt, dem Betroffenen quasi auszureden, dass er was hat.
Je nach Therapeut passiert das mal mehr oder weniger geschickt und hat bei mir persönlich bisher nicht wirklich gut funktioniert.

Wenn es hingegen so ein Ding gäbe, dem ich absolut vertrauen kann und das mir immer zuverlässig meldet, ob alles passt, oder eben nicht, dann fände ich das tatsächlich einen sehr beruhigenden Gedanken.
Es sollte halt schon auch so schlau sein und nicht jeden Furz melden, sondern erst anspringen, wenn es Veränderungen über Wochen oder Monate feststellt.

Stell dir mal vor es würde z. B. auch einen spez. Tumormarker für Darmkrebs überwachen (weiß nicht ob's das gibt, aber nur als Beispiel) und würde dich erst dann zur Darmspiegelung schicken, wenn's wirklich notwendig ist und dieser eine Darmpolyp, der gerade dabei ist zu entarten, würde im frühsten Frühstadium entfernt und die Sache ist erledigt. ‍️
Fände ich grandios!

02.10.2023 13:30 • x 3 #22


A


Realtime Überwachung der Körperfunktionen

x 3


Frau_Pübbels
Zitat von Minime:
Es kann möglicherweise bei Krankheitsängsten helfen, obwohl ich da eher skeptisch bin, weil ich befürchte man kommt in so ein Kontrollverhalten. Würde ständig Werte anschauen, vergleichen, als medizinischer Laie falsche Schlüsse ziehen und sich somit immer weiter in einen Teufelskreis manövrieren.

Die würde wahrscheinlich null helfen . Ich hab hier grade gelesen ,dass man der Uhr vertraut wenn sie sagt : genug Sauerstoff. Aber dem Arzt ,der das Symptom als Angst erkennt und erklärt ,dass alles gut ist, dem vertraut man nicht, weil man es nicht schwarz auf weiß hat. Also wird man mit so einem Gerät sich selbst ebenfalls nicht mehr vertrauen , sondern nur der Technik. Stell dir mal vor, man könnte das Ding hacken ( und man kann so ziemlich alles hacken ) und die Uhr zeigt falsche Werte an . Du fühlst dich super ,aber die Uhr zeigt einen BD von 200/50 ? Wem vertraust du dann ?

Das erinnert mich an meine Mutter sie geht zur Apotheke zum Blutdruck messen . Nach der Messung wollte die Apothekerin sie direkt in die Notaufnahme schicken ( BD von um die 200 ) . Was macht meine Mutter? Geht nach Hause und trinkt nen Kaffee. Das war vor 15 Jahren und sie lebt immer noch.

02.10.2023 13:31 • x 3 #23


Windy
Zitat von Pübbels:
sind die Geräte weniger anfällig durch uns Menschen.

Wer weiß, vielleicht werden wir irgendwann dann als deren Virus erkannt und sie wollen uns dann loswerden, indem sie dauernd pieksen und Fehlalarme abgeben.

02.10.2023 13:32 • x 1 #24


Frau_Pübbels
Zitat von Windy:
Wer weiß, vielleicht werden wir irgendwann dann als deren Virus erkannt und sie wollen uns dann loswerden, indem sie dauernd pieksen und Fehlalarme ...

Skynet wird uns einfach auslöschen, weil die KI uns als Feind erkannt hat und die Roboter die Herrschaft anstreben . Die Grundsteine sind ja schon gelegt worden . John Conner ,wo bist du ?

02.10.2023 13:34 • x 1 #25


N
Zitat von Pübbels:
Solange es von Menschen gemacht ist, werden Fehler passieren . Und selbst wenn die von Robotern hergestellt werden, wird es Fehler geben ,weil die eben von Menschen gebaut wurden ,die , wer ahnt es ? , Fehler machen.

Da bin ich ein bisschen anderer Meinung...
Ja, die Menschen (und darunter auch gestresste und übermüdete Ärzte) machen natürlicherweise Fehler.
Gute, ausgereifte Geräte eher kaum und sie werden immer noch besser.

Muss aber auch dazu sagen, dass ich einfach ein großer Technik-Enthusiast bin. Da kann ich nicht über meinen Schatten springen. ‍️

02.10.2023 13:37 • #26


Frau_Pübbels
Zitat von Nodi:
Ja, die Menschen (und darunter auch gestresste und übermüdete Ärzte) machen natürlicherweise Fehler.

Ich weiß. Meine Mutter ist wegen inkompetenten Ärzten beinahe in die ewigen Jagdgründe gegangen. Es war mein belesender Herr Vater ,der das Problem dann erkannte. Muss man sich mal wegtun . 3 Kliniken haben das nicht erkannt !
Zitat von Nodi:
Gute und ausgereifte Geräte eher kaum und sie werden immer noch besser.

Würdest du dir keine Sorgen wegen zb Manipulation machen? Und was versprichst du dir von der Dauer Überwachung? Vor dem Tod rettet dich das auch nicht.
Zitat von Nodi:
Muss aber auch dazu sagen, dass ich einfach ein großer Technik-Enthusiast bin. Da kann ich nicht über meinen Schatten springen.

Ich denke, das spielt auch ne Rolle bei deiner Einschätzung zum Thema ich eher so nicht .

02.10.2023 13:44 • x 1 #27


Minime
Das mit dem Blutdruck könnte ich sein @Pübbels mein Problem ist Angst vor der Messung, da kommt nie was gescheites raus, zumindest nicht beim Arzt. Apotheke geht komischerweise, da ist immer alles gut.

Zitat von Pübbels:
Stell dir mal vor, man könnte das Ding hacken ( und man kann so ziemlich alles hacken ) und die Uhr zeigt falsche Werte an . Du fühlst dich super ,aber die Uhr zeigt einen BD von 200/50 ? Wem vertraust du dann ?


Wir wollen doch mal hoffen, dass @Hicks sein Wundergerät mal mindestens so gut gegen Fremdsteuerung gesichert ist wie ein Schrittmacher oder ICD. Hacken kann man die sicherlich, so einfach wie in verschiedenen Krimis bei denen das Thema Einzug gehalten hat, ist es dann doch nicht.

Für den Hypochonder wäre das sicherlich ein Problem, da sehen ich nur wenig Chancen dass so ein Gerät hilft. Meiner Meinung nach ist Ängsten mit Messungen nicht beizukommen. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ihn irgendwo den Patienten dem es hilft. Ausschließen lässt sich nichts.

Für den Risikopatienten mit seinem echten Herzleiden (oder einer anderen Krankheit) wäre es sicher gar nicht so schlecht, schlimmstenfalls ist er eben einmal umsonst zum Messen beim Arzt gewesen, stellt fest dass das Gerät eine Fehlfunktion hat und gut ist.

02.10.2023 13:50 • x 2 #28


N
Zitat von Pübbels:
Ich weiß. Meine Mutter ist wegen inkompetenten Ärzten beinahe in die ewigen Jagdgründe gegangen. Es war mein belesender Herr Vater ,der das Problem dann erkannte. Muss man sich mal wegtun . 3 Kliniken haben das nicht erkannt !

Na siehst du... ein Hoch auf deinen Vater, der deiner Mutter das Leben gerettet hat!
Und jetzt stell dir mal vor, es gäbe deinen Vater als Gerät zum Umschnallen am Oberarm für jedermann.


Zitat von Pübbels:
Würdest du dir keine Sorgen wegen zb Manipulation machen?

Naja... was verstehst du unter Manipulation in diesem Zusammenhang?
Ich würde mir am meisten Sorgen über den Datenschutz machen, aber das hab ich auch schon mehrfach erwähnt.


Zitat von Pübbels:
Und was versprichst du dir von der Dauer Überwachung?

Ruhe und Gewissheit, dass wenn was ist ich es sofort mitbekomme und auch direkt vom Arzt ernst genommen werde, weil es ja entsprechende Daten gibt.
Und ein anderer Punkt, der für Dauerübertragung spräche, wäre eben die Früherkennung.

Zitat von Pübbels:
Vor dem Tod rettet dich das auch nicht.

Nein, das nicht, aber es verlängert unter Umständen das Leben und davon haben wir ja bekanntlich nur eins.

02.10.2023 13:55 • x 1 #29


N
Ich glaube vielleicht sollten wir uns für den weiteren Verlauf dieser Diskussion noch darauf einigen, ob es sich dabei jetzt um ein gutes Medizingerät handelt, oder nur um irgendeinen billigen Schrott, der die ganze Zeit nur Fehler hat/macht und leicht manipulierbar ist etc.
Sowas bräuchte ich dann natürlich auch nicht.

Wie man unschwer erkennen kann, bin ich bei meinen Aussagen die ganze Zeit von einem topmodernen, state-of-the-art Hightech-Medizingerät ausgegangen.
Aber vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden. ‍️

02.10.2023 14:07 • x 1 #30


Minime
Japp, also ist
Zitat von Hicks:
Bio-Super-Duper

ein Hersteller für medizinische Geräte oder eine Tochterfirma des Konzerns Obstsorte, oder seiner Mitbewerber auf dem Markt der Unterhaltungselektronik?

Wie sind die Qualitätsstandarts des Unternehmens? Eher Plastikauto aus China oder die Marke mit der geflügelten Dame auf der Haube?

02.10.2023 14:12 • x 2 #31


Frau_Pübbels
Zitat von Nodi:
Und jetzt stell dir mal vor, es gäbe deinen Vater als Gerät zum Umschnallen am Oberarm für jedermann.

Ein rassistisches, klugschei*endes und ever ending diskutierenendes gerät . Da sei Gott vor!
Zitat von Nodi:
Naja... was verstehst du unter Manipulation in diesem Zusammenhang?

Das jemand Daten verfälscht zum Beispiel.
Zitat von Nodi:
Nein, das nicht, aber es verlängert unter Umständen das Leben und davon haben wir ja bekanntlich nur eins.

Ich vetrete eher eine andere Ansicht bezüglich leben und Tod. Und bin der Meinung ,wenn der Lebensfaden durchgeschnitten wird, dann hilft gar nichts mehr. Der Mensch will unbedingt bis zum Geht nicht mehr allem aus den weg gehen, was auch nur ansatzweise mit altern und Tod zusammenhängt. Und die frage ist ja auch, ob es das Leben irgendwann mal noch wert ist. Sollte ich zb so ziemlich jeden Krebs mitnehmen, den es so gibt, will ich dann jedes Jahr operiert und bestrahlt werden ? ( ein überzogenes Beispiel um zu verdeutlichen, was ich meine. )
Zitat von Nodi:
Ruhe und Gewissheit

Die hab ich auch so Et kütt wie Et kütt .

02.10.2023 14:20 • x 2 #32


N
Zitat von Pübbels:
Ein rassistisches klugschei*endes und ever ending diskutierenendes gerät . Da sei Gott vor!

OMG... hätte ich lieber nichts gesagt.

Zitat von Pübbels:
Das jemand Daten verfälscht zum Beispiel.

Ja so nen Müll brauche ich natürlich auch nicht.
Wie schon gesagt, ich rede von einem echten Top-Gerät, welches die modernsten Medizingeräte-Standards und sonst was erfüllt.


Zitat von Pübbels:
Und bin der Meinung ,wenn der Lebensfaden durchgeschnitten wird, dann hilft gar nichts mehr.

Naja... das würde diese Diskussion dann eher in eine philosophische Richtung führen - Stichwort: Schicksal.
Dann bräuchte man aber auch konsequenterweise zu keinem Arzt mehr gehen, keine einzige Vorsorgeuntersuchung machen lassen, sich im Auto nicht mehr anschnallen, beim Fahrradfahren keinen Helm aufziehen... du weißt was ich meine. Weil wenn deine Zeit abgelaufen ist, ist sie eben abgelaufen. ‍️
Kann man so sehen, oder auch nicht.

Zitat von Pübbels:
Sollte ich zb so ziemlich jeden Krebs mitnehmen, den es so gibt, will ich dann jedes Jahr operiert und bestrahlt werden ? ( ein überzogenes Beispiel um zu verdeutlichen, was ich meine. )

Ja stell dir vor, dieser entartete Darmpolyp (den ich vorhin als Beispiel genannt habe) wird durch irgendwelche Blutmarker durch dieses Gerät so früh erkannt, dass er mit geringstem Aufwand entfernt werden kann und es kommt erst gar nicht zu diesen ganzen belastenden Therapien (weil sich z. B. noch laaange keine Metastasen gebildet haben).
Oder soll's von mir aus auch eine ganz andere Krankheit sein... z. B. der sonst unerkannte Bluthochdruck, der unbehandelt nach 20 Jahren zum Herzinfarkt geführt hätte.


Zitat von Pübbels:
Die hab ich auch so Et kütt wie Et kütt .

Das ist sehr bewundernswert.
Behalte dir das bei, dann brauchst du dieses Gerät natürlich auch nicht.

02.10.2023 14:39 • x 1 #33


E
Zitat von Pübbels:
Vielleicht, wenn der T -1000 und Skynet die Macht haben sind die Geräte weniger anfällig durch uns Menschen. Wer weiß

Das ist gut!

Zitat von Nodi:
Ich weiß, dass die Standard-Therapie bei Hypochondrie darauf abzielt, dem Betroffenen quasi auszureden, dass er was hat.

Ich glaube, da hast Du Deine bisherige(n) Therapie(n) nicht richtig verstanden oder hattest noch keinen guten Therapeuten. Das, was Du beschreibst, ist eigentlich nämlich nicht das Ziel einer solchen Therapie.

Zitat von Nodi:
Wenn es hingegen so ein Ding gäbe, dem ich absolut vertrauen kann und das mir immer zuverlässig meldet, ob alles passt, oder eben nicht, dann fände ich das tatsächlich einen sehr beruhigenden Gedanken.

Diesem Ding würdest Du also vertrauen? Was ist mit den ganzen Ärzten, die uns alle hier regelmäßig (teils monatlich) durchchecken und immer wieder bekunden, dass wir körperlich gesund sind? Wieso traut denen keiner?


Zitat von Nodi:
Es sollte halt schon auch so schlau sein und nicht jeden Furz melden, sondern erst anspringen, wenn es Veränderungen über Wochen oder Monate feststellt.

Soweit ich gehört habe von der Firma Bio-Super-Duper, lässt sich die Sensitivität in 5 Stufen regeln


Zitat von Minime:
Wir wollen doch mal hoffen, dass sein Wundergerät mal mindestens so gut gegen Fremdsteuerung gesichert ist wie ein Schrittmacher oder ICD.

Müsste man bei Bio-Super-Duper nochmal nachfragen


Zitat von Nodi:
Ich glaube vielleicht sollten wir uns für den weiteren Verlauf dieser Diskussion noch darauf einigen, ob es sich dabei jetzt um ein gutes Medizingerät handelt, oder nur um irgendeinen billigen Schrott, der die ganze Zeit nur Fehler hat/macht und leicht manipulierbar ist etc.

Ich kenne mich da nicht aus? Was ist mit den teuren Apple-Watches? Teuer genug? Gut genug? Genau genug? Ohne Fehler?
Wenn ich mir hier die Threads so durchlese, sind diese Geräte entweder doch noch nicht so unperfekt oder aber die Nutzer können die Ergebnisse nicht richtig lesen.
Wie mir scheint, hast Du aber sehr viel Vertrauen in neueste und teure Technik. Hast Du auch so viel Vertrauen in Deinen Körper oder Deine Ärzte?

Freut mich, dass nun doch eine rege Beteilung hier herrscht.
Ok, dann teile ich mal meine Sichtweise/Meinung zu dem Thema mit aufgrund eigener Erfahrungen als Hypochonder, Erfahrungen anderer Hypochonder, die ich persönlich kenne und auch Usern/Posts hier im Forum:

Erst einmal würde mich eindeutig (!) gegen so ein Gerät entscheiden.
Ich würde es nicht einmal tragen, sofern mir jemand jeden Monat Geld dafür zahlen würde.

Welche Wörter lesen wir hier im Hypochonder-Bereich des Forums immer und immer wieder und das im Zusammenhang mit Ängsten (die bei einigen Usern sogar nie zu enden scheinen):

Dr. Google/Googeln von Symptomen
Apple Watch/Smart-Watch mit EKG
Pulsmessen
Blutdruckmessen
Blutzucker messen
häufige Blutentnahme beim Arzt
Arztchecks alle paar Monat
e

Ich ergänze mal einen Satz, welcher in die gleiche Richtung schlägt, aber nicht der Hypochondrie, sondern der Generalisierten Angststörung (welche ich auch habe) zuzuordnen ist:

„Man sollte immer sein Handy dabei haben, falls man plötzlich umkippt oder einen Unfall hat etc!“
(@Nodi - was meinst Du dazu? )

Ich sehe das Hauptproblem nicht in einem „nicht-perfekt-funktionierenden“ (Analyse-)Gerät oder ungenauen Daten. Ich sehe das Problem im „Interpretations-Sensor“ des hypochondrisch veranlagten Menschen. Dieser Sensor ist bei den meisten schlichtweg defekt.
Wir haben durch unsere Erkrankung verlernt, objektiv zu interpretieren im Zusammenhang mit allem, was mit unserem Körper zu tun hat.
In guten Therapien gelingt es, diesen Sensor zumindest teilweise wieder zu reparieren/zu justieren.
Wenn dies geschafft ist (aber nur dann) wäre ein Nutzen obiger Tools meiner Meinung nach wieder sinnvoll und würde vielleicht mehr Nutzen als Schaden anrichten. Wer an diesen Punkt gelangt ist (einige hier scheinen es geschafft zu haben!), dem gratuliere ich von Herzen!

Denn machen wir uns doch nichts vor - es gilt der Satz:

Je öfter man nachsieht/misst, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, irgendwann unnormale Werte zu erwischen.

Fragt mal einen Arzt, wie hoch er die Wahrscheinlichkeit einschätzt, dass Eure Blutwerte alle immer in der Norm landen, wenn Ihr jeden Monat eine Blutanalyse durchführen lassen würdet. Ungefähr klar, was ich meine? Der Körper ist keine perfekte Maschine. Er arbeitet ständig, reguliert, muss korrigieren und reparieren. Wie soll es da klappen, dass immer alles in der Norm ist?

Zudem ist das Problem, dass der „Mental-Positive Effekt“ von normalen Werten für uns sehr gering ist.
Dagegen wird das eine, seltene Negative von uns meist überbewertet.
Dies bedeutet:
Wenn wir durch „Checken“ z.B. monatelang „Positiv“ haben, also durch unsere „Tools“ gemeldet bekommen, dass alles passt, wird dieser Zustand leider wieder zu 99,9% weggespült von einer einzigen negativen „Warnung“, dass etwas nicht stimmen könnte.
Wer an der Börse aktiv ist, der wird verstehen, was ich meine.
Verluste (Negatives) tun mehr weh, als Gewinne (Positives) glücklich machen! - Eine Haupterkenntnis der Verhaltensökonomie!

Ich bin davon überzeugt:
Messen, fühlen, beobachten etc wäre für Hypochonder nur dann sinnvoll, wenn sie sich vor dem Messen bewusst werden, wie ihr psychischer Zustand ist. Nur im Falle von „Ich fühle mich gerade wirklich sehr gut, habe keine Ängste, keine Depressionen keinen Stress, keine Symptome“.... nur dann (!) wäre es sinnvoll zu messen oder zu checken, denn:

Wie soll man überprüfen, ob eine mögliche, körperliche Erkrankung vorliegt, wenn die Psyche zum Zeitpunkt des Messens nicht komplett abgeschottet werden kann, also keinen Einfluss auf das Messergebnis haben kann?

Denkt mal über das Wort „Ruhepuls“ nach!
Immer wieder liest man hier Sätze wie „Irgendetwas stimmt nicht, ich habe einen Ruhepuls von über 100 – das ist doch nicht normal!“.
Ist es wirklich ein Ruhepuls, wenn der Körper sich zwar nicht bewegt, die Psyche in uns aber eben nicht „ruhig“ ist, sondern „zappelt“, wir also nervös sind, ängstlich oder gestresst?

Sobald ein Einfluss der Psyche auf das Messergebnis vorhanden ist, kann die Messung keinen Sinn mehr ergeben, da sie ja nur den körperlichen Bereich checken soll. Wer von einem guten Therapeuten aufgeklärt wurde/Bescheid weiß, der weiß auch, dass unsere Psyche aber eben imstande ist, unzählige, echte (!) körperliche Symptome auszulösen (ja, sie sind keine Einbildung wie einige hier immer noch denken, sondern die Symptome sind echte, körperliche Reaktionen, nur der Auslöser für diese ist ein Fehler im System).
Es gibt übrigens sogar Blutwerte, die nur durch Einfluss von Stress negativ beeinflusst werden (selbst erlebt schwarz auf weiß).

Leider macht man das „Pulsmessen“ usw. aber meist gerade dann nicht, wenn wir uns super fühlen, keine Angst haben, keine Symptome haben usw (denn dann hält man es nicht für nötig), sondern stattdessen wird genau dann gemessen und gecheckt, wenn man sich eben auf irgendeine Art und Weise nicht rundum zufrieden fühlt/Angst hat/psychisch gestresst ist/eine innere Unruhe hat. Genau in diesen Phasen zu „checken“, ist das Laufen ins offene Messer für einen Hypochonder finde ich. Wer hier schon länger regelmäßig mitliest quer über alle Threads und Posts, der weiß exakt, was ich meine.
Das ist die Krux an dieser bescheuerten Sache.

Was sehe ich sonst noch, wenn es so ein Wundergerät wirklich irgendwann geben wird (könnte ja irgendwann tatsächlich so sein...hoffentlich lebe ich dann nicht mehr)?

Ich sehe, dass das Überwachen des eigenen Körpers der „neueste Schrei“ wird, ähnlich, wie es aktuell zig Social Media Plattformen sind.

Ich sehe Menschen, die süchtig sind nach der Bestätigung, dass alles im Körper zu jeder Zeit passen muss. Der Witz ist aber, dass dies schlicht unmöglich ist, weil der Körper das nicht leisten kann.

Ich sehe hoffnungslos überlaufene Notaufnahmen, Kliniken und Arztpraxen.

Ich sehe einen großen Teil der Bevölkerung, der sich mit Nahrungsergänzungsmitteln vollstopft, um alle Vitalwerte immer im „perfekten“ Bereich zu halten.

Den einzigen Vorteil, den ich vielleicht sehe:
Die Dunkelziffer von psychischen Angststörungen würde sich wohl verkleinern


Jeder Hypochonder hier sollte sich folgende, wichtige Frage stellen:

Was hat mehr Nutzen für ihn?
Ist es die häufige (aber trotzdem nie 100%ig sichere) Bestätigung, dass körperlich alles passt?
Oder aber wäre es der Vermeiden von Triggern, welche die Ängste immer und immer wieder anfeuern und damit ständig am Leben erhalten?


Übrigens wurde der Faden hier u.a. auch durch tollen Austausch mit mehreren Usern per PN angestoßen.
Dafür ein großes Danke!

02.10.2023 14:52 • #34


E
Ein paar Zeilen wollte ich noch nachtragen.

Meine Angststörungen/meine Hypochondrie wurde erst dann besser, als ich gelernt hatte, Kontrolle abzugeben, loszulassen, Vertrauen zu entwickeln...eine Art 80/20 Regel für den Körper.

Zuvor hatte ich jahrelang keinen Fortschritt, weil ich eher das Gegenteil erzwingen wollte, also ein 110% Safe. Ich wollte immer mehr Kontrolle, Bestätigung und Wissen haben bzw. keinerlei Kontrolle abgeben. So kam ich nie raus aus meiner extremen Angst.

Das Gemeine ist, dass die Verführung, in die letztgenannte Richtung zu laufen oder dort zu bleiben, unfassbar hoch ist.
Lange Zeit merkt man nicht, dass dieser Weg (der sich eigentlich logisch anfühlt), der komplett falsche ist.

Für psychisch gesunde Menschen ist viel Wissen eine tolle Sache, für psychisch kranke Menschen, kann (zu viel) Wissen pures Gift sein.
Kontrolle und Angst sind zwei Wörter, die enger verbunden sind als viele denken.

Das nur mal so als von Herzen gut gemeinter Rat zum Nachdenken für einige hier.

02.10.2023 15:38 • x 2 #35


Q
@Hicks Nein danke, würde mich komplett verrückt machen. Ich vertraue lieber meinem Körper und meinen Organen, besonders meinem Herzen, welches zwar gelegentlich rumspinnt, aber doch treu seinen Job macht!

02.10.2023 15:55 • x 2 #36


E
Hier noch ein guter Artikel, welcher unser Thema hier auch beleuchtet:

https://www.derstandard.at/story/139730...undproblem

Zitat:
Hypochonder wollen letztlich den Tod kontrollieren....
...sie müssen akzeptieren, dass sie sterblich sind. Dann können sie ihre Zeit mit Leben verbringen statt mit Nichtsterben.
...Sie kontrollieren stündlich ihren Puls, lassen regelmäßig ein Elektrokardiogramm anfertigen oder gehen übertrieben oft zur Krebsvorsorge. Die meisten begründen ihre Bemühungen damit, auf das Schlimmste vorbereitet sein zu wollen.
...Wilhelmsen versucht seinen Patienten zu helfen, in dem er ihnen die Sinnlosigkeit ihres Verhaltens vor Augen führt: Angenommen, Sie bekommen tatsächlich einen Herzinfarkt: Sagen Sie dann: Wie gut, dass ich mich schon seit fünf Jahren darauf vorbereite. Eine Katastrophe sei nun einmal immer eine Katastrophe, egal wie oft man sie sich vorher ausgemalt habe....
...Generell tendieren Menschen mit Angststörungen dazu, Dinge kontrollieren zu wollen, die schlichtweg nicht kontrollierbar sind.

02.10.2023 16:00 • x 2 #37

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M
Ohne einen hypochondrischen Eid ablegen zu wollen oder zu müssen, die Idee der Smartwatch selber ist garnicht schlecht. Allerdings würde ich, wenn es ein frei erhältliches Gerät sein soll, dem definitiv ablehnen wenn es um solch einen großen Umfang messen soll.
Unter der Prämisse, dass die wirklich exakt messen sollte (was ich nich tglaube, mehr dazu später) wäre es für schwere hypochondrische Fälle eventuell durchaus eine Entzlastung. ALlerdings da auch nur unter der Vorraussetzung, dass die Auswertung durch die Technik und den Benutzer dementsprechend realistisch und mit Wissen fundiert ist staff rein emotionaler Interpretation. Sprich: Der Nutzer muss dementsprechend das auch nüchtern lesen können und die Werte richtig Interpretieren und der Uhr vertauen kann was korrekte Werte angeht und die nicht dauern hinterfragen. Das kann - wenn wirklich richtig (vorallem psychologisch) angewendet, einen Postiven Effekt zur Selbstsicherheit geben.

Allerdings (und da kommen wir mal zu meinen Bedenken):
Zum einen kommen wir da wieder in dein Thema zur Fremdsteuerung und Fremdbestimmung (sich selbst von einem Gerät abhängig machen, das im Umkehrschluss dann unser Leben bestimmt, da die Werte dauernd gecheckt werden wollen).
Zum anderen habe ich da auch sehr große Zweifel, dass diese Geräte genau sind, insbessondere bei invasiven Verfahren. Die Smartwatch soll, so wie ich das hier lese, wahrscheinlich frei verkäuflich sein. Das bedingt dann schonmal einen gewissen finanziellen Rahmen für den Endpreis. Davon können wir dann mindestens 50, eher wahrscheinlich um die 60 bis 75% abziehen, um auf die Produktionskosten zu kommen (also bei 1000 Euro Verkausfpreis, was für die meisten eh schon zu viel ist, wären da die Produktion bestenfalls bei 500, realistischer aber eher bei 250 bis 400 Euro). Mit dem Wissen, das ein selbst einfaches medizinisches Gerät wie ein 24h Blurtdruck Messgerät selbst gebraucht um die 500 bis 800 Euro kosten kann und die Watzch sogar Blutmessungen durchführen lassen will die je nach Umfang auch nicht billig sind (und es auch nicht ohne Grund Labore für gibt), bezweifel ich dass da eine genaue Messtechnik drin sein kann. Zumindestens nicht bei dem ganzen Umfang an Funktionen, die diese Uhr bieten will.
Zum anderen muss man die dann zwangsweise dauernd warten, pflegen und steril halten.
Wenn es zu Dingen wie Blutzucker (selbst nicht invasiv zw ohne stechen) und Blutuntersuchungen kommt, m,uss man dann zwangsweise diese möglichst sauber/steril halten, um die nächsten Werte nicht zu verfälschen. Und das heißt bei Blutmessungen dementspürechend auch ständig Nadeln oder was auch immer dazu gehört austauschen, was dementsprechend auch Mehrkosten für den Nutzer bedeutet wenn er diese Funktionen nutzen will.
Kommen wir zur Asuwertung und Online Datenbanken, und da muss ich mich @Nodi anschliessen: Prinzipiell kann ALLES was sendet und empfangen kann manipuliert werden. Die Frage ist da keinesfalls OB, sondern nur wie lange das dauert. Und somit kann (auch wenn mir da dir Gründe erstmal aus Verständnis fernbleiben) anfällig für Manipulation und können auch jederzeit von Aussenstehenden prinzipiell angezapft werden. In der Gegenrichtung können dann dementsprechend auch die Datzenbanken manipuliert und verfälscht werden.
Zu allerletzt muss der Nutzer auch dementsprechend geschult werden die Werte rein logisch und auf biologischer Ebene interpretieren zu können. Das heißt dabei sich dementsprechend das medizinische Wissen aneignen um zu wissen, was im Rahmen liegt, was ausserhalb davon liegt, wann etwas gefährlich werden kann, ob und wann sich erhöhte Werte wieder normalisieren (z.B. Puls, Blutdfruck), was Werte beeinflussen und wann die zu messen sind (beim Blutzucker macht es keinen Sinn direkt nach dem Essen zu messen, bei Puls/Blutdruchk nicht nach dem Sport oder wenn man eh eine Panikattacke hat). Ohne eine Schulung bleibt dann natürlich auch der eigentlich gedachte (!) positive Effekt der Beruhigung natürlich aus und wir sehen ma wieder eines ganz deutlich:
WISSEN IST MACHT! Wer sich Wissen aneignet und das auch zu nutzen weiß, bräuchte dann auch keine Uhr mehr (ich schließe da mal medizinische Fälle aus, die wirklich auf Geräte angewiesen sind)

P.S. Wissen (Frage an euch alle): Wer sagt und garantiert mir, dass meine Daten in der Uhr bleiben und nicht bei Dritten landen wenn heutzutage Leute bei jeder kleinigkeit und auch im öffentlichen Raum nach Privatsphäre schreien un ddi eDaten sowieso an eine Datenbank zur Auswertung weitergeleitet werden?

02.10.2023 16:36 • #38


Frau_Pübbels
Zitat von Nodi:
OMG... hätte ich lieber nichts gesagt.

Ach ,alles gut . Man lernt damit zu leben wie fast alle Menschen hat auch er gute Seiten.
Zitat von Nodi:
Dann bräuchte man aber auch konsequenterweise zu keinem Arzt mehr gehen, keine einzige Vorsorgeuntersuchung machen lassen, sich im Auto nicht mehr anschnallen, beim Fahrradfahren keinen Helm aufziehen... du weißt was ich meine. Weil wenn deine Zeit abgelaufen ist, ist sie eben abgelaufen.

Spinnen wir das mal weiter . Angenommen, es gibt sowas wie Schicksal, dann gibt es auch etwas höheres ,was eben dieses bestimmt.
Aber diese macht hat dann auch die Möglichkeit zur Vorsorge geschaffen. Oder wie ich es sagen würde: es gibt einen Unterschied zwischen ich gehe zum Arzt, weil die Beule am Hals wächst und ich tracke jeden Atemzug und beobachte alles . Wie bei fast allem macht die dosis das gift . Mit so einem Ding am Arm wäre man doch nur am kontrollieren. Wächst jetzt grade ein Tumor ? Jetzt ? Oder jetzt?
Zitat von Nodi:
der sonst unerkannte Bluthochdruck, der unbehandelt nach 20 Jahren zum Herzinfarkt geführt hätte.

Ich bin ja nicht prinzipiell dagegen, Vorsorge zu betreiben. Und eigentlich wird fast immer der BD gemessen beim Arzt . Da erkennt man das doch schon. Dafür braucht man dieses High Tec arm Dingens doch nicht.
Zitat von Nodi:
Ja stell dir vor, dieser entartete Darmpolyp (den ich vorhin als Beispiel genannt habe) wird durch irgendwelche Blutmarker durch dieses Gerät so früh erkannt, dass er mit geringstem Aufwand entfernt werden kann und es kommt erst gar nicht zu diesen ganzen belastenden Therapien (weil sich z. B. noch laaange keine Metastasen gebildet haben).

Wenn das Gerät alles genau erkennen würde. Aber bevor eine Uhr ( ich nenne das mal so ) das kann , werden testkits ,wie zb für das überprüfen des Vitamin D Spiegel , auf den Markt sein. Oder mein Hund erschnüffelt das
Zitat von Hicks:
Was ist mit den ganzen Ärzten, die uns alle hier regelmäßig (teils monatlich) durchchecken und immer wieder bekunden, dass wir körperlich gesund sind? Wieso traut denen keiner?

Weil man da anderen vertrauen muss , während man nicht mal sich selbst vertrauen kann . Das geht einfach nicht. Deshalb ist der Schlüssel bezüglich Hypochondrie Selbstvertrauen.
Was sagt der große RuPaul ? If you don't love yourself, how the hell you gonna love somebody else?
Zitat von Hicks:
Denkt mal über das Wort „Ruhepuls“ nach!
Immer wieder liest man hier Sätze wie „Irgendetwas stimmt nicht, ich habe einen Ruhepuls von über 100 – das ist doch nicht normal!“.
Ist es wirklich ein Ruhepuls, wenn der Körper sich zwar nicht bewegt, die Psyche in uns aber eben nicht „ruhig“ ist, sondern „zappelt“, wir also nervös sind, ängstlich oder gestresst?

Ich hab ja so ne Uhr, die misst auch Puls. Und ich bin ein von Haus aus nervöser Mensch. Als wirklichen Ruhepuls zeigt die mir ca 65 an , den hab ich wahrscheinlich wenn ich wie jetzt , einfach nur rumhänge. Auf der Arbeit, ich gucke drauf: Puls bei 88. Aber da sitze ich nicht entspannt rum und bin wahrscheinlich auch was gestresster. Das die bei manchen Kunden nicht vollkommen eskaliert und einen Puls von 190 anzeigt ,ist manchmal echt alles ^^.

Als ich mit dem Joggen anfing ,zeigte die auch stellenweise beängstigende Zahlen. Öfter war ich im Bereich 170 und das höchste war im Hochsommer 194 . Aber ich fühle mich dabei nicht schlecht. Trotzdem habe ich gegoogelt und landete in einem Jogger forum. Die raten klar von diesen Uhren ab ,zudem soll man auch nach Gefühl laufen . Im Winter war der Puls statt 130 bei 150 . Ich direkt sorgen gemacht, aber es ist normal, dass der Körper bei Kälte sich mehr anstregen muss. Einmal fühlte ich mich kurz vorm umklatschen und was sagt Uhr ? Puls um die 150 .
Lange Rede, gar kein Sinn: Auch der Puls ist nur eine Momentaufnahme und der Körper kann sowas durchaus ab .
Auch wenn ich hier lese , manche haben Angst bei Puls 103. Den hab ich nach dem Essen

02.10.2023 16:44 • x 2 #39


E
Zitat von Marc_Sky:
die Idee der Smartwatch selber ist garnicht schlecht

Da bin ich voll bei Dir, dass die Idee bzw. der Kern an sich ja nicht automatisch schlecht ist, so wie es die Erfindung des Internet, Dr. Google, des Smartphones, des CT, des MRT und der Blutanalyse auch nicht schlecht ist, um es mal etwas überspitzt auszudrücken.

Es geht doch immer nur um das richtige Maß.
Alle diese Dinge können mit gesundem Maß ein Segen sein, mit falschem Maß sind sie aber ein Fluch.


Zitat von Marc_Sky:
Der Nutzer muss dementsprechend das auch nüchtern lesen können und die Werte richtig Interpretieren und der Uhr vertauen kann was korrekte Werte angeht und die nicht dauern hinterfragen.

Genau hier liegt aber das Hauptproblem. Ich behaupte das einfach mal: Ein sehr großer Teil kann das eben nicht. Wie sollte es auch möglich sein, wenn die meisten Hypochonder eben nicht einmal ihren zig Ärzten vertrauen können, die ihnen zum 20. Mal bestätigen, dass alles ok ist. Sie können ja nicht einmal sich selbst Vertrauen und ihrem Körper, wenn er mal nicht spinnt wie z,B. beim Sport oder wenn man auf einer Feier ist, wo man abgelenkt wird und z.B. seltsamerweise keinerlei Symptome hat.

Wie immer hängt das Ergebnis (ob Fluch oder Segen) eben nicht vom Gerät oder der Perfektion des Gerätes ab, sondern rein vom Nutzer, also dem Menschen, der es bedient und hier haben wir eben das Problem.
Wie soll ein Mensch, dessen Verstand (Psyche) nicht richtig funktioniert und dessen System und Sensor (Einschätzen, welche Angst übertrieben ist oder realistisch) nicht mehr richtig funktioniert, so ein Gerät korrekt benutzen und interpretieren können?
Ich glaube, dass das für Nicht-Hypochonder sehr schwer zu verstehen ist und selbst für manche unerfahrene Hypochonder auch ein bisschen schwer zu glauben ist, was ich (oder auch andere) hier meinen.
Am ehesten werden es die meisten noch beim Thema Dr. Google verstehen, denn das dürfte das häuftigste Phänomen sein, durch das viele Hypochonder (auch hier) sehr viel Leid ertragen mussten. Dr. Google ist übrigens auch das Thema, in dem fast alle Hypochonder hier eindeutig sagen: Lasst die Finger weg davon, Leute!.
Auf der anderen Seite liest man vereinzelt Stimmen von Nicht-Hypochondern, die das nicht verstehen, was daran so schlimm sein soll, wenn man mal ein bisschen googelt - man müsste es nur richtig machen.
Ich muss dann immer schmunzeln, weil dies wie so oft der eindeutige Beweis ist, dass Leute, welche eine bestimmte Erkrankung/einen bestimmten Zustand nicht haben, meist nicht nachvollziehen/verstehen können, warum das oder das bei der anderen Person so schlimm oder kontraproduktiv ist.


Zitat von Marc_Sky:
Das kann - wenn wirklich richtig (vorallem psychologisch) angewendet, einen Postiven Effekt zur Selbstsicherheit geben.


Und wie lange glaubst Du, dass dieser positive Effekt anhält bei Hypochondern?
Das ist doch das Problem.
Hätten wir so ein Gerät, würde es wohl jeden zweiten Tag zumindest einen kleinen Alarm geben.
= Weitere Analysen etc - = ein ständiger Rattenschwanz um das Thema eigener Körper und möglicher Fehler und Erkrankungen darin. Kann man so überhaupt noch normal leben?


Zitat von Marc_Sky:
Zum anderen habe ich da auch sehr große Zweifel, dass diese Geräte genau sind, insbessondere bei invasiven Verfahren. Die Smartwatch soll, so wie ich das hier lese, wahrscheinlich frei verkäuflich sein. Das bedingt dann schonmal einen gewissen finanziellen Rahmen für den Endpreis. Davon können wir dann mindestens 50, eher wahrscheinlich um die 60 bis 75% abziehen, um auf die Produktionskosten zu kommen (also bei 1000 Euro Verkausfpreis, was für die meisten eh schon zu viel ist, wären da die Produktion bestenfalls bei 500, realistischer aber eher bei 250 bis 400 Euro). Mit dem Wissen, das ein selbst einfaches medizinisches Gerät wie ein 24h Blurtdruck Messgerät selbst gebraucht um die 500 bis 800 Euro kosten kann und die Watzch sogar Blutmessungen durchführen lassen will die je nach Umfang auch nicht billig sind (und es auch nicht ohne Grund Labore für gibt), bezweifel ich dass da eine genaue Messtechnik drin sein kann. Zumindestens nicht bei dem ganzen Umfang an Funktionen, die diese Uhr bieten will.
Zum anderen muss man die dann zwangsweise dauernd warten, pflegen und steril halten.
Wenn es zu Dingen wie Blutzucker (selbst nicht invasiv zw ohne stechen) und Blutuntersuchungen kommt, m,uss man dann zwangsweise diese möglichst sauber/steril halten, um die nächsten Werte nicht zu verfälschen. Und das heißt bei Blutmessungen dementspürechend auch ständig Nadeln oder was auch immer dazu gehört austauschen, was dementsprechend auch Mehrkosten für den Nutzer bedeutet wenn er diese Funktionen nutzen will.
Kommen wir zur Asuwertung und Online Datenbanken, und da muss ich mich anschliessen: Prinzipiell kann ALLES was sendet und empfangen kann manipuliert werden. Die Frage ist da keinesfalls OB, sondern nur wie lange das dauert. Und somit kann (auch wenn mir da dir Gründe erstmal aus Verständnis fernbleiben) anfällig für Manipulation und können auch jederzeit von Aussenstehenden prinzipiell angezapft werden. In der Gegenrichtung können dann dementsprechend auch die Datzenbanken manipuliert und verfälscht werden.
Zu allerletzt muss der Nutzer auch dementsprechend geschult werden die Werte rein logisch und auf biologischer Ebene interpretieren zu können. Das heißt dabei sich dementsprechend das medizinische Wissen aneignen um zu wissen, was im Rahmen liegt, was ausserhalb davon liegt, wann etwas gefährlich werden kann, ob und wann sich erhöhte Werte wieder normalisieren (z.B. Puls, Blutdfruck), was Werte beeinflussen und wann die zu messen sind (beim Blutzucker macht es keinen Sinn direkt nach dem Essen zu messen, bei Puls/Blutdruchk nicht nach dem Sport oder wenn man eh eine Panikattacke hat). Ohne eine Schulung bleibt dann natürlich auch der eigentlich gedachte (!) positive Effekt der Beruhigung natürlich aus

Tja, hier muss ich dann auch nochmal meinen Senf dazugeben
Diese Fokussierung darauf, wie genau oder perfekt oder teuer das Gerät ist, ist meiner Meinung nach völlig nutzlos. Selbst wenn so ein Gerät sehr exakt wäre - der Körper von uns ist es nicht und unsere Psyche, die der Auslöser für viele chaotische Vorgänge im Körper ist, ist es erst recht nicht.
Unser Puls ist doch der beste Beweis dafür. Bei Hypochondern schlägt das Herz in 100 Varianten ohne klare Linie und Muster. Wie soll ein Gerät bei so einem Chaos herausfiltern, wann es einfach nur Aufregung, Stress, Panikattacke oder sonstwas ist? Ich glaube, dass das einfach nicht möglich ist.
Und hier liegt doch das Kernproblem - unsere Symptome sind echt! Sie sind nicht irgendwie Fake oder eingebildet. Der Körper spielt in diesem Moment wirklich verrückt.
Glaubt ihr, dass ein Gerät es zulassen würde, einen möglich Verdacht zu unterdrücken, weil es vielleicht nur eine Panikattacke ist? Nein - es würde im Zweifel immer (!) Alarm schlagen, um sich abzusichern, falls doch was wäre. = Als Hypochonder wäre mal jede Woche beim Doc.


Zitat von Marc_Sky:
WISSEN IST MACHT!

Hm...es gab hier mal einen User, der bissl so ein Hobbymediziner war und sich durch Lehrstuhl Google selbst therapiert hat mit etlichen meiner Meinung nach dubiosen Mitteln.
Der hat den Satz auch oft geschrieben und sogar Leuten hier empfohlen, ruhig zu googeln. Man müsste nur genug Wissen anhäufen und richtig googeln - dann würde man ausschließen können, dass man das oder das haben kann.

Ich halte so eine Vorgehensweise für katastrophal in Bezug auf Hypochonder.
Wissen mag Macht sein, aber nur in den richtigen Händen.
Ärzte wissen auch viel. Sie behandeln und und checken uns durch.
Dann frage ich nochmal: Wieso trauen viele hier nicht diesem Wissen und werden nicht von ihrer Hypochondrie geheilt? Wieso werden Unmengen an MRT-Befunden, Blutwerten und Sie sind gesund!-Zeugnissen von Ärzten nicht getraut?


Zitat von Pübbels:
es gibt einen Unterschied zwischen ich gehe zum Arzt, weil die Beule am Hals wächst und ich tracke jeden Atemzug und beobachte alles . Wie bei fast allem macht die dosis das gift . Mit so einem Ding am Arm wäre man doch nur am kontrollieren. Wächst jetzt grade ein Tumor ? Jetzt ? Oder jetzt?




Zitat von Pübbels:
Das geht einfach nicht. Deshalb ist der Schlüssel bezüglich Hypochondrie Selbstvertrauen.

Genau das fehlt aber fast allen Hypochondern, was aber logisch ist, denn es ist das Thema Angst im Spiel und das verlorene Vertrauen in seinen Körper, der normalerweise und in den meisten Fällen völlig gesund ist. Da muss ich immer und immer wieder an meine Statistik-Sätze und Wahrscheinlichkeits-Erklärungen denken und auch dort sitzt unser Sensor leider sehr oft nicht mehr richtig. Wir glauben eher, dass wir den unwahrscheinlichen Fall von 0,0001% haben (inkl. dem Bonus Psychische Erkrankung!), als den viel wahrscheinlicherem Fall von 99,99%, dass wir gesund sind körperlich.
Vielleicht kann man aber in den ganz neuesten Geräten unsere Hypochondrie miteingeben als Zusatz-Info - vielleicht läuft das Gerät dann genauer.

02.10.2023 17:15 • #40


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