Pfeil rechts
8

Salzkristall
Ich klinke mich hier mal ein in diesen Thread.
Bin tot unglücklich. Ich dachte, so langsam würde sich wieder alles legen bei mir und ich könnte die ganze Schei*** mit der Angst um meine Gesundheit endlich abhaken, aber nein...
War jetzt fast 2 Wochen mit Freunden in Irland und alles was fast so wie früher. Heute den ersten Tag wieder zuhause und der Rotz geht wieder los.

Vorhin habe ich, seit Wochen, mal wieder gemessen, weil ich so ein Druck in der Brust gespürt hatte... Und hatte 147:84, Puls 77.
Eigentlich einen meiner höchsten Werte bisher, zuhause gemessen.

Hat mich sofort noch nervöser gemacht, aber habe versucht, mich zu beruhigen. Vor einer halben Stunde, nach längerem ruhigen Liegen nochmals gemessen, immer noch ähnlich: 149: 78, Puls 77.

Hatte dann vorhin spontan deswegen einen kleinen kurzen Gefühlsausbruch mit ein paar Tränen, weil ich mir das alles einfach nicht mehr erklären kann. Ich bin erst Mitte 20, ich kann doch in dem Alter noch keine Betablocker oder Blutdrucksenker oder sonstiges einnehmen, vor allem weil ich doch laut Untersuchungen auch nicht ernsthaft krank bin (Kardiologe hat ja erst vor kurzem alles abgecheckt und meinte, es wär alles OK, könnte sportlich alles machen was ich wollte).

Aber andererseits frage ich mich dauernd: Auf Dauer ist das doch auch nicht gut, dass der Blutdruck ständig so hoch ist? (Hier ist halt die Frage: IST er wirklich dauernd so hoch, oder ist das nur, wenn ich unruhig bin? Aber ich kann doch jetzt auch nicht jeden Tag x-mal messen, nur um zu schauen, ob er normal ist?)

Hilfe! Ich bin echt am Verzweifeln. Wie seid ihr da wieder raus gekommen bzw. wie geht ihr damit um?

Piedone's Frage interessiert mich auch. (Auch wenn ich immer noch vorhabe, keine Medikamente zu nehmen, vor allem doch nicht in so einem jungen Alter!)

PS: Gerade im Liegen gemessen: 142:74, Puls 68.
Ein bisschen weniger als zuvor, aber trotzdem noch zu hoch. Hatte doch vor nicht mal nem Jahr noch 119 oder 122.

22.08.2016 18:29 • #21


P
Hey Salzkristall, wenn ich das so lese, dann machst du in etwa meine Entwicklung durch mit dem Blutdruckmessen. Ich habe mittlerweile schon länger mit dem Messen aufgehört, da ich es dann irgendwann bis auf 160 zu 95 oder so gebracht hatte... Letztes Jahr sehr selten mal über 130 und nicht mal in vollständiger Ruhe.
Ich weiss auch nicht wie es weitergehen soll, denn manchmal frage ich mich schon, wie hoch wohl mein Blutdruck aktuell ist. Wenn ich mal Tage habe, wo ich nicht an Herz und Blutdruck denke geht es mir nämlich richtig gut. Der Ruhepuls am morgen ist mittlerweile auch wieder bei für mich normalen 42 bis 47 Schlägen.

22.08.2016 20:59 • x 1 #22


A


Psychogener Bluthochdruck - Angst vor Blutdruckmessung

x 3


Salzkristall
Danke für deine Antwort.
Ja, als ich, wie gesagt, jetzt 2 Wochen in Irland war und gar nicht so richtig die Zeit hatte, oft über den ganzen Schrott nachzudenken, war eigentlich auch nichts. Ganz selten war mir mal, als wären wieder komische Empfindungen von der Brust her da, diese Art Stolperer oder was auch immer es sein soll, aber ansonsten war's eigentlich wie früher, was mir dann eigentlich Mut gegeben hat, dass der ganze Spuk jetzt endlich wieder rum ist.

Und dann heute zuhause kam es mir vor, als wären wieder mehr Empfindungen da und auch eine Art Engegefühl und prompt war der Blutdruck beim Messen hoch und das war's dann für heute..

Habe heute nach den letzten Messungen gar nicht mehr gemessen, weil ich eh vermute, dass wieder nur Murks bei rauskommt. Was mich halt beunruhigt ist die Frage, ob der Blutdruck denn nicht öfters so hoch ist, auch wenn ich es dann gar nicht merke oder wahrnehme... Weil das wäre dann natürlich nicht so toll, ich will mir durch einen hohen Blutdruck nicht noch echte Probleme ins Boot holen. Schlimm genug, dass ich mit meinen Ängsten zu kämpfen habe.

Wie hast du es geschaff, da etwas wegzukommen davon? Einfach nicht mehr messen? Oder denkst du auch gar nicht mehr darüber nach so oft?

22.08.2016 21:47 • #23


P
Wie gesagt, ich habe bessere bis sehr gute Tage und schlechtere Tage. Ich habe einfach für mich beschlossen das Blutdruckmessen sein zu lassen. Mein Hausarzt und meine Frau haben mich auch dazu ermuntert. Dafür denke ich halt manchmal dann wieder über das Herz nach und habe auch hin und wieder Stolperer, obwohl alles ärztlich abgeklärt ist. Oder ich mache mir Gedanke über Hirnschläge und so Ähnliches...
Wenigstens trainiere ich wieder täglich wie früher und das tut mir gut. Ab und zu habe ich zwar Angst das herz könnte stehen bleiben, aber meistens kann ich mich dann wieder von diesen Gedanken lösen. Klar, es ist nicht toll und früher war es einfacher, aber es ist jetzt nun mal eben so und ich muss damit leben lernen.

23.08.2016 06:59 • #24


P
Huhu,

ich bin ebenfalls gebranntes Kind...

Mir hilft auf jeden Fall, dass ich den Ärzten und den Messenden vorher sage, dass ich an Weisskittelhypertonie leide. Das entspannt mich selbst schon.
Wie ist es denn, wenn DU selbst allein Zuhause misst?

Bei mir ist es ähnlich wie bei Dir, gern mal 160/100 wenn ein Arzt misst, zuhause immer eher niedrig. Inzwischen habe ich mir angewöhnt, in der Woche vor dem Termin immer mal wieder selbst bei mir zu messen, das ist für mich ein Wundermittel. Erstens kann ich dann ungefähr sehen, wie hoch mein Blutdruck eigentlich ist (gut ist auch aufschreiben und dem Arzt mitnehmen), und zweitens werde ich einfach wieder mit dem Vorgehen vertraut...Mit dem Anlegen der Manschette, dem fiesen Aufpumpgefühl.......Das bringt bei mir große Erfolge.

VG PÜppi

23.08.2016 07:05 • #25


petrus57
@Salzkristall

Der Blutdruck ist nun nicht mal konstant. Morgens ist er bei mir meist immer um die 160/100 und das eigentlich schon seit Jahren. Durch das sehr häufige messen ist er bei mir auch am Tage vielleicht um die 145/95. Das messen ist bei mir leider zur Sucht ausgeartet.

23.08.2016 07:56 • #26


Salzkristall
@petrus57
Und was meinen deine Ärzte zu den Werten? Auch wenn dein hoher Blutdruck ja nicht krankheitsbedingt ist und bloß psychischer Natur, so ist so ein hoher Blutdruck auf Dauer doch sicher irgendwann tatsächlich schädlich und man könnte tatsächlich mal ernsthaftes kriegen? Das ist das, wovor ich mich fürchte. Die Psyche kann eben auch auf Dauer wirklich krank machen...

23.08.2016 10:05 • #27


petrus57
Mein Blutdruck ist ja nicht immer so hoch. Abends in Ruhe liegt er oft bei 110/65 und nachts daher wohl auch. Im Moment liegt er bei 130/80. Das Problem bei mir ist das er in Stresssituationen sehr schnell hoch geht. Dann habe ich auch schon mal 200/120. War ja jetzt 5 Wochen in der Klapse. das war für mich Stress pur. Ich hatte da fast den ganzen Tag einen Blutdruck von 150/100. Zuhause hatte ich davor meist immer 135/80.

23.08.2016 10:49 • #28


Salzkristall
Und die Klappse hat nicht geholfen?

23.08.2016 11:04 • #29


P
Ich denke wenn der Blutdruck immer hoch wäre, dann wäre auch das Schlafen ein Problem?

23.08.2016 11:11 • #30


petrus57
Zitat von Salzkristall:
Und die Klappse hat nicht geholfen?


Nein.

Da ich ja ganz doll unter Agaraphobie leide, war das für mich die Hölle. Ich stand die 5 Wochen dermaßen unter Stress, dass mein Blutdruck kaum runtergegangen ist. Musste da mehrfach mit Notfallmedikamenten behandelt werden weil der Blutdruck einfach zu hoch war. Jetzt scheint sich mein Blutdruck langsam wieder zu normalisieren.

23.08.2016 11:14 • #31


Salzkristall
Zitat von Piedone:
Ich denke wenn der Blutdruck immer hoch wäre, dann wäre auch das Schlafen ein Problem?


ich weiß nicht genau, ob man einen hohen Blutdruck an sich immer wahrnimmt oder spürt. Ich meine mal gelesen zu haben, dass man den auch gar nicht wahrnimmt und deswegen meint, es wär alles OK, aber sicher bin ich nicht, also ich will damit jetzt niemandem Angst machen.

Schlafen kann ich eigentlich immer ziemlich tief und fest. Aber sobald ich wach werde, geht das Gedankenkarussel los. Heute morgen beim Blutdruck-Messen, gleich nach dem Aufwachen, war er bei irgendwas mit 128 zu 78, Puls 64.

Das hat mich dann erst mal richtig beruhigt, weil ich dann dachte: Na also, er kann ja auch niedrig sein. Trotzdem hilft mir das nicht ganz so viel, weil ich kann ja nicht den ganzen Tag schlafen. Wenn er tagsüber dann dauernd hoch ist, ist das doch auch nicht gut?

23.08.2016 11:52 • #32


B
Hey,

erstmal Kopf hoch, auch wenn es manchmal schwer fällt

Der Blutdruck ist eine launische Diva, verändert sich permanent, um unsere Herzleistung an unsere aktuellen physischen und psychischen Befinden/Situationen anzupassen. Bei einer Langzeitblutdruckmessung (24 Std wird in regelmäßigen Zyklen automatisch gemessen und ein Durchschnittswert ermittelt, welcher dann noch in Bezug auf den Tag gesetzt wird), soll man auch nicht die ganze Zeit schlafen, sondern normal seinen Tag durchleben. Bei einer Bekannten ist es so gewesen, dass sie nachts im Schlaf sogar einen höheren Blutdruck hatte, da sie da wohl den Stress verarbeitet.
Bei mir ist es und das war auch mein Grund dieses Thema zu erstellen, so, dass ich noch nie den BD gemessen hatte und auf einmal beim Arzt auch 159/90 oder so. Wenn ich selbst messe ist er mal 115/75 oder 92/62. Natürlich ist es wenn man selbst misst und Angst vor zu hohen Werten hat so, dass der innerliche Stress den BD steigen lässt. Man atmet ja nicht mehr normal da die Lockerheit fehlt, vielleicht man sogar Luft an, man ist angespannt...das alles verfälscht natürlich die Werte. Versuche doch mal einige Tage, Wochen zu messen ohne das Ergebnis abzulesen. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich mich erstmal an den Prozess des BD-Messens gewöhnt habe und in den Situationen wenn sich der Handgelenk- oder Oberarmdruck aufbaut später entspannter war und siehe da, ganz normale Werte. Jetzt kann ich nach diesem Lernprozess ganz normal alleine messen und hatte noch nie zu hohe Werte. Wichtig auch, dass du dir dabei eine Wohlfühlzone baust...an Tisch setzen, Arm auf ein Kissen legen und dann erstmal mit Manschette Viertelstunde etwas anderes machen, Atmung beruhigen, runterfahren. Dann mal alle 15 min messen. Und dann auch wirklich Zeiten einlegen, in denen gar nicht gemessen wird. Ich hatte Phasen in welchen ich dachte gleich umzukippen: BD zu hoch oder zu niedrig? Weder noch, ganz normal. So habe ich angefangen. Ich hoffe es hilft dir/euch ein wenig.

Selbst wenn der BD jetzt mal hoch sein sollte wenn du misst, heißt dies ja auch nicht das er permanent im zu hohen Bereich liegt. Ein zu hoher Blutdruck schädigt die Adern auch erst nach längerer Zeit...Sport hilft in der Regel auch, um den BD zu senken. Blutdrucksenker würde ich in jungen Jahren definitiv von abraten. Stressreduktion durch Entspannung, Sport und gesunde Ernährung, Rauchen aufgeben (falls es der Fall sein sollte) sollten erst ausprobiert werden. Einige Ärzte verschreiben, und das finde ich unverantwortlich, sehr schnell BD-Senker.

Die ständige Körperbeobachtung, die Selbstkontrolle, die falsche Wahrnehmung und die Hypersensibilisierung von Symptomen...alles verursacht durch die Angst, die Lebensangst und die Erwartungsangst. Es ist nicht einfach, aber der Prozess ist reversibel, man kann es lernen damit umzugehen und dann zurück in ein neues, tolles Leben finden.

Liebe Grüße

23.08.2016 15:40 • x 2 #33


Salzkristall
Hi @BeJoB
Vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag, der mich wirklich etwas runterfahren konnte!

Was mich allerdings auch noch umtreibt, ist die Sache mit dem Unterschied zwischen linkem und rechtem Arm. Im Internet steht überall, dass man ja immer an dem Arm messen soll, wo der Wert höher ausfällt. Um das herauszufinden muss man ja an beiden Armen hintereinander messen. Nun stand da aber auch was von der Differenz zwischen beiden Armen geschrieben und dass da kein zu großer Unterschied (ich glaube es soll maximal 10 Differenz haben) raus kommen soll, da dies sonst auf verstopfte oder verklemmte Arterien schließen ließe, wenn an einem Arm der Druck viel niedriger ist als am anderen.

Nun habe ich ein schon recht altes Blutdruckgerät, was scheinbar nicht immer ganz so zuverlässig zu messen scheint, aber einmal hatte ich eine Differenz von fast 20 (da ging dann natürlich wieder Panik Hoch 10 los) und kurze Zeit später nur noch von 3 oder 4.

Ebenso hieß es, sollte man den Diastolischen immer vom Systolischen (also unterer Wert vom oberen) abziehen und diese Blutdruckamplitude (Differenz) sollte auch eine gewisse Höhe nicht überschreiten. Ich glaube da war es nicht mehr als 55 oder 60.

Manchmal liegt die bei mir aber auch schon über 60 . Der untere Wert geht bei mir allerdings meistens nie über 80. Meistens maximal bis 83, ansonsten immer unter 80.

Der obere kann manchmal auch schon 145 erreichen. In der Arztpraxis war es sogar mal 150

Ich werde diese Dinge wahrscheinlich mal bei meiner Hausärztin ansprechen und hoffentlich Beruhigung finden...

24.08.2016 13:24 • #34


P
Zitat von Salzkristall:
Manchmal liegt die bei mir aber auch schon über 60 . Der untere Wert geht bei mir allerdings meistens nie über 80. Meistens maximal bis 83, ansonsten immer unter 80.

Der obere kann manchmal auch schon 145 erreichen. In der Arztpraxis war es sogar mal 150

Wenn der untere Wert immer tief ist, dann ist das ein sehr gutes Zeichen. Ich habe mal gelesen, dass wenn der untere Wert erhöht ist, eher 'richtiger' Bluthochdruck besteht. Jedoch der obere Wert sehr schnell steigen kann durch Einflüsse wie Aufregung, Stress etc...

24.08.2016 16:04 • x 1 #35


B
@Piedone Hi Piedone das stimmt, ich war mal bei einem Kardiologen wegen BD weil ich mir immer eingeredet habe einen hohen BD zu haben kam dann 150/75 und Puls 99 heraus da meinte der Arzt wieso ich so aufgeregt bin, dann sagte ich wegen der Messung ich kann nicht in Ruhe messen.
Er meinte dann solange der untere Wert nicht über 100 ist während Stresssituationen ist alles im grünen Bereich, bin Mitte 20, dann hat er noch gesagt ich soll kein Liebeskummer haben.

11.06.2022 21:17 • x 2 #36


A


x 4





Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Matthias Nagel