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Bislang scheine ich nur Bereiche zu finden, in denen es um die Angst vor Krankheit geht (außer dem Hyperhidrose Forum und dem Reizdarm Forum), allerdings ist bei mir das Problem fast eher umgekehrt. Angst vor Krankheiten habe ich wenig, es sei denn, es geht um etwas, das mich für längere Zeit am Arbeiten hindern könnte. Das war auch mal schlimmer, aber ich google nicht mehr alles und frage dann lieber den Hausarzt. Allerdings habe ich inzwischen einige Beschwerden, die wohl, zumindest teilweise, durch die Angststörung kommen. Zum einen chronische Migräne (vom Hausarzt offiziell als eine diagnostiziert), die vor allem nach Situationen oder Zeiten kommt, wenn ich wegen etwas schlimme Ängste hatte (z. B. ein Gang zum Amt oder eine Prüfung) und ich knirsche schlimm mit den Zähnen, habe deshalb schon eine Beißschiene und im ganzen Rücken- und Schulterbereidch ziemlich üble Verspannungen, was auch dem Zahnarzt schon auffiel.
Zusätzlich bekomme ich öfter mal Herzrasen und Übelkeit und das gefühl von Atemnot, wobei ich das meistens selbst in den Griff bekomme, nur zwei Mal war ich beim Arzt deshalb, weil es einfach nicht aufhörte und ich nicht mal schlafen konnte, da bekam ich dann mal Tavor und es wurde dann langsam wieder besser.
Leider finde ich keinen Bereich dafür, oder interpretiere ich da irgendwas falsch? Ich will die Angst vor Krankheiten gar nicht kleinreden, hatte ich in Ansätzen auch, z. B. nach meiner Knie OP wegen Kleinigkeiten, dass ich mir da was kaputtgemacht haben könnte, aber das größere Problem ist für mich momentan die sehr reale Migräne und die ganzen Verspannungen und das Zähneknirschen.

05.03.2014 09:37 • 05.03.2014 #1


8 Antworten ↓


P
Mhhh also das muss man von unterschiedlichen Warten aus betrachten.
Für mich klingt das sehr nach einer somatoformen Störung, ist mir auch diagnostiziert. Sprich: Die Seele spricht (bei jedem) ab einem gewissen punkt, an dem sie feststellt dass sie nicht erhört wird mit ihren sorgen und nöten) durch den körper. Das äussert sich dann eben in körperlichen Symptomen, die keine krankhafte Ursache haben.

Und das mit dem naja ich hab ja die Symptome wirklich grenzt dich nicht von denen hier ab, die Angst vor krankheiten haben. Auch die haben die Symptome wirklich. Sie haben nur ebenfalls keine krankhafte Ursache.

05.03.2014 09:46 • #2


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Krankheit durch Angst - gibt es dafür einen Bereich

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Ich will mich auch gar nicht abgrenzen, es geht eher darum, dass ich nicht weiß, ob das reinpasst und man soll ja möglichst nicht OT posten. Zugegebenermaßen war das vor einigen Jahren mal anders, da habei ich mir mehr Sorgen um Krankheiten gemacht, aber da hatte ich noch keine echten Diagnosen und habe viel gegooglet und mich verrückt gemacht. Das habe ich aber dann aus eigenem Antrieb eingestellt, weil ich befürchtete, es könnte außer Kontrolle geraten und die Probleme, die ich hatte, bekamen dann auch eine Diagnose, die als Erklärung reichte.

Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass es in meiner Familie schon ein paar Probleme gibt. Mirgräne haben wir alle mehr oder weniger schlimm, hatte ich auch als Kind schon, nur chronisch wurde sie erst in den letzten Jahren. Meine Eltern und meine Schwestern haben sie auch. Bei der Hälfte der Familie wurde eine Glutenunverträglichkeit festgestellt, eine Schwester hat EDS. Mein Vater hat Diabetes und ist schwer krank aufgrund von Folgeschäden (schwierige Geschichte). Meine Schwester, meine Mutter, meine Oma und ich haben außerdem ziemlich üble Fußfehlstellungen (Spreizfuß, bei mir Senk- und Spreizfuß), wobei ich mit Einlagen wohl in der Hinsicht beschwerdefrei wäre - wenn ich denn mal zum Orthopäden gehen und mir welche verschreiben lassen würde.

Und ich hatte über viele Jahre Probleme mit dem Knie, weil mir, seitdem ich 12 bin, ständig die Kniescheibe herausrutschte. Später bekam ich dadurch eine Arthrose, lange hat mir die Schmerzen allerdings niemand geglaubt, bis ich mit 25 zu einem Orthopäden kam, der sich auf Knie spezialisiert hatte und 2012 hatte ich deshalb eine größere OP (MPFL Rekonstruktion). Bei mir ist die Angst vor Ärzten und fiesen Bemerkungen (und vor der OP die Angat vor dem Krankenhaus, OP und eine nicht funktionierenden Narkose) viel größer, als die Angst davor, dass ich Krebs oder MS oder ähnliches haben könnte. Ich weiß z. B., dass ich Einlagen brauche, die wollte mein Orthopäde beim letzen Termin aber noch nicht verschreiben, weil ich noch etwas humpelte, er meinte das wäre besser, wenn ich wieder normal laufen kann und dann bräuchte ich sie. Nur war ich seitdem nicht mehr da. Was mein Knie anbelangt, so machte die Mutter eines Nachhilfeschülers, die Ärztin ist, mal die Bemerkung, dass mein Lieblingssport, das Fechten, dafür nicht gut wäre, da ist die schlimmste Angst also nur (die ist aber ziemlich schlimm), dass mir das Fechten verboten bzw. mir davon abgeraten werden könnte, wenn das Knie nicht perfekt ausgeheilt sein sollte. Bei den Verspannungen und den Herzsymptomen weiß ich schon, dass das wohl größtenteils psychisch ist (bei den Verspannungen könnte vielleicht noch eine neue Matratze helfen, unsere ist inzwischen ein Gebirge, weil sie so alt ist).

Mir machen all diese Dinge wahnsinnig Angst, aber ausschließlich, weil ich Angst vor Ärzten habe aufgrund von negativen Erfahrungen. Ich habe Angst, dass man mich anschnauzen könnte, weil ich so lange nicht mehr da war, dass jemand mal meinen könnte, ich sei zu fett (bin leicht untergewichtig, habe da aber mal in einem Orthopädieforum gelesen, dass einer schlanken Frau gesagt wurde, sie solle erst mal 20 kg abnhemen, dann darf sie wiederkommen), davor, beim Orthopäden die Hose ausziehen zu müssen (finde ich immer entsetzlich, wenn ich was ausziehen muss und alleine das bringt mich schon in Panik), dass jemand fiese Bemerkungen wegen meiner SVV Narben macht oder dass jemand die Angststörung bemerkt und gereizt reagiert. Ich hatte z. B. mal Mass. wegen der Verspannungen und dem Zähneknirschen und beim letzten Termin machte das ein Mann aus der Praxis, der mich behandelte wie ein Kind und mir am Schluss den Kopf tätschelte. In dem Moment ginges mir so elend und ich wusste, dass ich niemals wieder Mass. wollte.

05.03.2014 10:28 • #3


~Zoe~
Hallo Alita,

diese Gedanken sind mir sehr vertraut, auch bei mir haben sich diverse somatische Beschwerden ergeben. Ich neige auch zu Migräne, die immer dann auftritt, wenn ich sehr über meine Grenzen gegangen bin. Sei es, weil ich unachtsam war oder weil die äußeren Gegebenheiten es erfordert haben. Ich habe auch starke Verspannungen im Schulter- Nackenbereich. Die Mukulatur im vorderen Bereich des Halses hat da auch einen sehr großen Anteil. Aktuell habe ich auch mit den Atemwegen Probleme, die jedoch durch Entspannungsübungen aufgehoben werden können. Hm... ?
Naja, lange Rede kurzer Sinn.
Ich denke, man kann das nicht wirklich abgrenzen.
Ich sehe es auch so wie püppi.
Diese Probleme wurzeln in der Angststörung und sind mit der Verspannung durch die Angst verbunden. Man kann sich das ja auch sehr anschaulich herleiten.
Bei Angst neigt man ja z.B. dazu den Kopf einziehen zu wollen und sich hinter seinem Panzer zu verstecken. Ein Begriff hatte ich bisher dafür nicht, aber ja, die Seele hat irgendwann angefangen, da sie zu wenig Gehör fand, den Körper als Sprachrohr zu benutzen. Ich frage mich aktuell, ob es möglich ist, diese Störung irgendwann, da man sie nicht mehr braucht, abzulegen.
Ich denke, so lange man das für sich nicht annehmen kann und immer wieder versucht, die Probleme über den Körper zu lösen, wird die Seele davon nicht ablassen.

Wie fängt man es wohl an?

05.03.2014 10:30 • #4


~Zoe~
Habe gerade deinen letzten Post gelesen und dabei ist mir aufgefallen, dass deine Ängste scheinbar sehr davon geprägt sind, was du denkst, was andere von dir erwarten. Im Kontext gesehen zu dem Thread religiöse Ängste.

Täusche ich mich oder ist da was dran?

05.03.2014 10:35 • #5


A
Naja, das Knie war und ist sehr eindeutig eine physische Sache, ebenso wie die Fußfehlstellung. Aber ich habe da auch die schlimmsten Erfahrungen mit Ärzten gemacht. Erst mit dem Dorf-Hausarzt, der meinte ich wolle mich n ur vor dem Schulsport drücken. Die Sportlehrer dachten das selbe, wenn mir die Kniescheibe rausrutschte. Mit 17 war ich wegen der Schmerzen beim Orthopäden, der meinte nur ich solle mehr Sport machen, dabe habe ich zu der Zeit im Durchschnitt eine Stunde pro Tag getanzt. Der nächste Orthopäde hatte keine Zeit dafür, weil ich damals wegen zu viel Sport zwei Stressfrakturen hatte, er meinte ungeduldig da müsste ich einen neuen Termin machen, habe ich dann natürlich nicht mehr. Dann fragte ich bei einem Hausarzt deswegen, der ließ mir aber nicht mal Zeit, um zu erklären, dass mir die Kniescheibe ständig rausrutscht, sondern schaute nur verächtlich auf meine Narben und meinte, das Knie wäre sicher ok, er könne mich nur an einen Psychiater überweisen.

Ich habe mir dann sogar eingeredet, dass die Knieschmerzen psychosomatisch sein müssten. Mein Freund hat sich da viel größere Sorgen gamcht, der hatte wirklich Angst um meine Gesundheit, weil die Arthrose so schlimm wurde, dass ich manchmal kaum Treppen steigen konnte. Jahre später empfahl mir mein Fechtlehrer den Kniespezialisten, der geschockt war, dass man bei mir nicht im Teenageralter schon was gemacht hatte und sofort auf eine OP drängte. Die habe ich dann noch verweigert (Angst vor Ärzten, krankenhäusern und OPs), bis ich zwei Jahre später im Lininbus stürtzte, weil mir die Kniescheibe wieder rausgerutscht war und ich einen Krankenwagen brauchte, weil ich mich vor Schmerzen alleine nicht mehr bewegen konnte. Bis dahin war es so oft passiert, mehrere Dutzend Mal. Die Ärzte im krankenhaus nahmen mich dann endlich ernst und schimpften auf ihre nachlässigen Kollegen, die waren auch ziemlich erschrocken, dass man da so lange nichts gemacht hatte, aber da war bei mir der Schaden schon passiert.

Ich hatte gelernt, egal was ich habe, ich muss immer dafür kämpfen, dass mir ein Arzt das auch glaubt, wenn ich nicht gerade mit einem offenen Bruch ankomme. Und dafür kämpfen kann ich nicht. Wenn dann einer wegen der Narben von der früheren (!) SVV denkt, ich bin ohnehin nicht ganz dicht, ist es für mich schon gelaufen, egal wie real mein Problem ist.
Zusätzlich hatte ich früher Magersucht und obwohl ich inzwischen weitgehend davon weg bin, habe ich Angst, dass ich dahin zurückfallen könnte, wenn mir wirklich einer sagt, ich solle erst mal 20 kg abnehmen. Das alleine schon zu hören, wäre für mich so schrecklich, dass ich lieber gar nicht zum Arzt will. Irgendwo habe ich dann noch gelesen, dass Senkfüße vom Übergewicht kommen und obwohl ich nie übergewichtig war, denke ich jetzt, ich habe ein Symptom, dass Übergewichtige haben, die Ärzte denken bestimmt ich war die meiste Zeit meines Lebens fett.

Ja, kann sein, dass ich Angst davor habe, was andere denken - zumindest, wenn sie mir das ins Gesicht sagen. Aber halt auch, weil ich ja in der Richtung schlechte Erfahrungen gemacht habe.

05.03.2014 10:50 • #6


~Zoe~
Ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten. Ich kenne dich zu wenig, um wirklich etwas dazu sagen zu können. Dennoch meine ich, kreisen deine Gedanken zu sehr um diese negative Erwartungshaltung. Es wird dich nicht weiter bringen, wenn du im Außen nach Lösungen suchst. Die Menschen können dir nur vor den Kopf gucken, es sei denn, du öffnest dich für die Person. Von daher solltest du dein Selbstgefühl von den Meinungen der anderen abkoppeln. Du gibst ihnen sonst zu viel Macht über dich und dabei verlierst du dich.

05.03.2014 12:37 • #7


A
Du bist mir nicht zu nahe getreten. Ich finde es halt schwierig, dass ich zumindest in mancher Hinsicht andere Probleme habe als das, was ich hier größtenteils lese. Dass die chronische Migräne und die Verspannungen psychische Ursachen haben, weiß ich, das habe ich auch meinem Hausarzt gesagt, der weiß das auch, da habe ich auch gar nicht erst was anderes vermutet. Deshalb mache ich ja auch eine Verhaltenstherapie. Aber ich mache mir halt keine Sorgen, dass ich Krebs haben könnte oder MS oder sonst was dramatisches, ich google auch nicht jedes kleine Zwicken irgendwo.

Aber ich weiß, dass es Dinge gibt, um die ich mich kümmern müsste, z. B. die Einlagen. Ist ja doof, wenn man Schmerzen hat und weiß, dass man sich nur Einlagen verschreiben lassen müsste, damit das aufhört und man kann es nicht. Oder zum Zahnarzt, damit ich eine neue Beißschiene bekomme, weil die alte an manchen Stellen Risse hat.

Ich weiß allerdings nicht, was du meinst, wenn du sagst es würde mich nicht weiterbringen, wenn ich im Außen nach Lösungen suche. Meinst du die Therapie? Oder dass ich mir das Knie oder die Fußfehlstellung etc. doch einbilde?

Mein Selbstgefühl von der Meinung andere abzukoppeln ist in manchen Bereichen halt nicht so leicht, gerade wenn es um Autoritätspersonen geht. Ich lasse mir inzwischen schnell von Ärzten was einreden, habe mir ja sogar lange selbst eingeredet, ich sei ein Hypochonder und ich hatte mit meinem Partner richtige Streitgespräche deswegen, weil er das nicht glaubte und meinte es sei ja bescheuert, mir einzureden, dass ich mir z. B. die Knieporobleme einbilde wenn ich kaum Treppen steigen kann. Ich meinte dann, ich merke vermutlich gar nicht mehr, dass es nicht echt ist und hätte mich selber schon so davon überzeugt. Gut, die OP zeigte dann was anderes, aber die Angst ist halt jedes Mal wieder da, dass ich wieder in einen Kreislauf gerate, wo ich gar nicht mehr zum Arzt gehe, weil ich mir einrede, dass gar nichts, was ich habe echt ist. Bin teilweise früher sogar mit Grippe zur Arbeit gegangen deswegen. Und wenn mich die Ärzte da mal bestätigt haben, macht mir das Angst, vor allem, wenn die so verächtlich mit mir umgehen.

Meine Therapeutin meinte, das sei irgendwie auch die soziale Phobie und daran würden wir arbeiten. Sie hatte mit mir auch mal vereinbart, dass ich och vor Weihnachten 2013 einen Termin beim orthopäden mache, habe ich natürlich nicht geschafft.

05.03.2014 12:51 • #8


~Zoe~
Zitat von AlitaY:
Ich weiß allerdings nicht, was du meinst, wenn du sagst es würde mich nicht weiterbringen, wenn ich im Außen nach Lösungen suche. Meinst du die Therapie? Oder dass ich mir das Knie oder die Fußfehlstellung etc. doch einbilde?


Bei dir ist ganz offensichtlich auch viel los, was man jetzt nicht unbedingt als psychosomatisch einstufen sollte. Doch auch einiges was eben durch psychische Faktoren entstanden ist, und darauf bezieht es sich. In dieser Hinsicht bringt dich die Meinung der Ärzte nicht unbedingt weiter, da es hier gilt der Ursache auf den Grund zu gehen. Von daher bist du auf einem guten Weg mit der Therapie, die du machst.
Bezüglich deiner somatischen Beschwerden, da kann und soll die Schulmedizin Abhilfe schaffen.
Es ist ja nicht nur so, dass die Autoritätspersonen durch ihr Gesagtes einen großen Einfluss auf dich haben, sondern du auch jede Menge Gedanken hast, die sich darum drehen, was diese Menschen von dir denken. Damit programmierst du dich schon im Vorfeld vollkommen negativ und das kann dann natürlich auch Gestalt im Außen annehmen. Das ist auf jeden Fall etwas, das man in der Therapie angehen sollte, da dort ein hohes Konfliktpotential zu finden ist. Das lehmt dich ja total.

05.03.2014 22:13 • #9





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